Gerne erinnere ich meine Follower auf Facebook, bei der Zeitumstellung zur Sommerzeit oder Winterzeit auch die korrekte Uhrzeit in ihrer Kamera einzustellen. Einige Modelle können das zwar mittlerweile alleine, aber beim Großteil der DSLRs muss die Zeit noch manuell umgestellt werden.
Eine Fotografin fragte diesmal, warum das überhaupt nötig sei, die korrekte Uhrzeit in der Kamera zu haben. Früher bei der Analogfotografie wäre das doch auch nicht so wichtig gewesen, immer die korrekte Zeit einer Aufnahme auf die Sekunde genau zu kennen.
Im Grunde hat sie recht. Die korrekte Uhrzeit in der Digitalkamera ist nicht notwendig, um gute Fotos zu machen.
Aber: Genauso wie die Digitalfotografie selbst einige unschätzbare Vorteile gebracht hat, kann auch die Uhrzeit dabei helfen.
Drei kurze Beispiele verschiedener Fotografen dafür:
- Ein Fotograf antwortete, dass sie in seinem Studio mit drei Kameras gleichzeitig arbeiten und da ist die korrekte Uhrzeit in den Kameras wichtig, damit die Bilder später in Lightroom in der richtigen Reihenfolge angezeigt werden.
- Ein anderer Fotograf meinte, dass er während des Fotografierens parallel mit seinem Handy GPS-Punkte setzt und diese später den Bildern seiner Digitalkamera abgleicht. Wenn die Uhrzeit nicht stimmt, werden falsche GPS-Daten angezeigt.
- Landschaftsfotografen können die Uhrzeit auch nutzen, um sich bei bestimmten Aufnahmen zum Beispiel daran zu erinnern, an welcher Stelle an welchem Tag zu welcher Urzeit die Sonne unterging, um den Sonnenuntergang zu fotografieren.
Ich nutze manchmal die Uhrzeitdaten meiner Fotos als Gedächtnisstütze, wie lange ich für ein Shooting genau gebraucht habe und manchmal ist auch das korrekte Aufnahmedatum für eine Sortierung entscheidend, was um Mitternacht rum schwierig wird, wenn die Kamerauhr eine Stunde vor- oder nach geht.
Bei allen genannten Beispielen würden auch gute Fotos entstehen, wenn die Kamera gar keine Funktion für die Uhrzeit hätte. Aber sie kann unter Umständen eben den Workflow danach erleichtern und genau das ist für Profifotografen manchmal Geld wert, weil es Zeit spart.
Fallen euch noch weitere Gründe für die korrekte Uhrzeit in der Kamera ein?
Hab mal bei einer Hochzeit vergessen die zweite Kamera auf die Sommerzeit umzustellen und erstmal die Krise bekommen bei dem Durcheinander am Rechner. Lies sich glücklicherweise im Stapel bei Lightroom ändern.
Ich kontrolliere grundsätzlich vor einem Auftrag die Uhrzeiten meiner Kameras und korrigiere sie bei Bedarf. Die Uhren laufen nämlich auch nicht immer gleich – warum auch immer.
Insbesondere bei Veranstaltungen, wie Hochzeiten z.B., ist es wichtig, die chronologische Reihenfolge einzuhalten und da ist ein Uhrenabgleich sehr wichtig. Zum Glück kann man – wie Siggi auch schon schrieb – in Lightroom die Uhrzeit relativ einfach korrigieren, um wenigstens bei eienem Fehler die richtige Reihenfolge der Bilder schnell wieder herzustellen.
Interessant war es neulich mal, als eine Agentur mich darauf hinwies, dass meine Bilder ein komplett falsches Datum hatten. Das wäre mir in Lightroom auf alle Fälle aufgefallen, denn ich sortiere die Bilder nach dem Datum. Der Fehler lag da aber nicht in der Kamera, sondern in der Software. Ich hatte nach der Bearbeitung mit Lightroom die Bilder nochmal mit PhotoMechanics kontrolliert und auch darüber veschickt. Und das Programm hat dann die Datumseinstellung verändert. Warum auch immer, ich habe den Fehler noch nicht gefunden, allerdings auch nur erst kurz geschaut.
Vom Grundsatz gebe ich dir vollkommen recht. Die Uhrzeit in der Kamera sollte richtig gehen.
Gerade beim von dir erwähnten Geotagging mit GPS Track ist aber eine größere Genauigkeit wünschenswert.
Das bedeutet mehr als zwei mal im Jahr die Zeit um eine Stunde zu verstellen.
Alternativ kann die Zeitdifferenz zwischen Kamera und GPS auch mit einem Referenzbild ganz einfach angeglichen werden.
Eine Anleitung wie das bei Lightroom geht gibt es hier:
http://geotagging-blog.de/2013/01/kamera-uhr-mit-gps-zeit-synchronisieren-in-lightroom/
Gruß
Matthias
Vor allem für Landschafts-/Reisefotografen würde ich immer empfehlen, nicht die richtige Ortszeit sondern UTC-Zeit einzustellen.
Bei Reisen durch die USA, Russland, Australien, Kanada, das südliche Afrika usw. muss man sonst während der Reise dran denken, die Kamerazeit zum exakt richtigen Zeitpunkt umstellen, weil man durch verschiedene Zeitzonen reist. Man muss ggf. während der Reise vor Ort gültige (von Europa abweichende) Sommerzeitumstellungen nachvollziehen usw. Das ist reichlich fehleranfällig. Dann lieber alles mit UTC aufnehmen und einmalig im Nachhinein korrigieren. Lightroom und insbesondere Programme zum Geotagging mittels GPS-Log bieten dafür mächtige Werkzeuge.
Fotografiert man dagegen nur in Deutschland, so ist es wohl sinnvoller, zwei mal jährlich die Zeitumstellung an der Kamera nachzuvollziehen.
Falls man mit einer Nikon die Daten per „Nikon Transfer“ überträgt, kann man dort auch einstellen, daß sich Datum und Uhrzeit mit der Computerzeit automatisch synchronisiert.
Gleiche daher die Computeruhr ab und an mit der Atomuhr ab und schließe dann auch bei der Übertragung der Bilder mal die Kamera selbst an.
Karsten
Mache Porträts meistens Outdoor. Gefällt mir das Licht kann ich es mit der Uhrzeit nächsten mal wiederholen.