Egal, ob im Stockfotografie-Foren, in Bildagentur-Foren oder bei mir im Email-Postfach, ständig schreiben dort frustrierte Fotografen, welche die Ablehnungen ihrer Bilder nicht verstehen können.
Meist zurecht. Aber: Jetzt kommt ein ganz großes Aber, so groß, dass es für einen eigenen Artikel reicht.
Die Frustration über abgelehnte Bilder kann von mehreren Seiten betrachtet werden, die sich teilweise ergänzen.
Wie ich schon zwei Mal hier und hier mit einer hochwissenschaftlichen Analyse herausgefunden habe, werden die Bilder eher zufällig abgelehnt. Das heißt, wer zehn Mal die gleichen Bilder bei zehn verschiedenen Agenturen hochlädt, erhält von jeder Agentur sicher ca. fünf Ablehnungen, aber jeweils für andere Bilder. Das trägt nicht dazu bei, eine Konsistenz bei den Ablehnungen zu erkennen.
Die Liebe zum Bild verhindert Einsicht
Vor allem am Anfang schmerzen Ablehnungen sehr. Der Fotograf investiert viel Zeit und Aufwand, um ein gelungenes Foto zu machen und noch mal viel Zeit und Mühen, um es am Computer zu entwickeln und zu retuschieren. Dann verbringt er Zeit mit dem Beschriften und Hochladen und – zack – wird das Bild abgelehnt. Und das bei einem Motiv, bei dem der Fotografen viel Herzblut reingesteckt hat. Leider sehen das nicht die Bildredakteure. Aber das ist auch gut so, denn die Bildkäufer interessiert es ebensowenig, ob sie sieben Tage oder zwei Minuten auf den perfekten Moment warten mussten, um das Bild zu machen. Was zählt, ist einzig, ob das Motiv zum passenden Preis für die gewünschte Verwendung erhältlich ist. Deshalb: Bau als Fotograf eine professionelle Distanz zu deinen Werken auf. Das ist neben der Zeitersparnis auch einer der Gründe, warum viele professionelle Stockfotografen das Hochladen der Bilder auslagern oder Assistenten überlassen. Ablehnungen sind nie persönliche Angriffe auf das Können der Fotografen, sondern meist betriebswirtschaftliche Entscheidungen.
Unzutreffene Textbausteine
Eine regelmäßige Quelle großen Frusts sind die Textbausteine, welche die Bildagenturen den Fotografen liefern, wenn sie überhaupt so gnädig sind, ihre Ablehnungsgründe mitzuteilen. Das reicht von „Model-Release fehlt“ bei 3D-Bildern über „Zu starke Nutzung von Foto-Filtern“ bei Bildern, die direkt aus der Kamera kommen und so weiter. Die Textbausteine passen eben nicht immer genau auf die abgelehnten Bilder oder obwohl Bilder unter den gleichen (Studio-)Bedingungen aufgenommen wurden, werden einige davon wegen technischer Mängel abgelehnt und andere nicht.
Einige Agenturen wie Fotolia oder Dreamstime behelfen sich, indem sie bei Ablehnungen aus technischen Gründen einfach eine lange Liste an möglichen Ablehnunsgründen nennen, aus denen sich dann der Fotograf das passende raussuchen kann. Das wiederum führt zu neuen Problemen, weil vor allem unerfahrenere Fotografen nicht genau wissen, was sie falsch gemacht haben könnten oder denken „Ich habe doch 19 der 20 aufgeführten Punkte umgesetzt, das sollte doch reichen?“
Aber sehen wir uns die Sache mal von der anderen Seite an.
Unerfahrende und gestresste Bildredakteure
Bei den Bildagenturen sitzen je nach Größe der Agentur ein bis zig Bildredakteure, die tagein, tagaus nichts anders machen als die neu eingetroffenen Fotos zu kontrollieren. Früher waren das Leute, die jahrelange Erfahrungen in der Bilderbranche hatten und oft auch selbst fotografiert haben. Durch die Flut der Digitalfotos und die schier unendlich scheinende Menge an neuen Fotos gibt es nicht genügend kompetente Leute. Deshalb wird diese Aufgabe – vor allem bei den Microstockagenturen – entweder von unterbezahlten Leuten erledigt, die mal kurz in die Materie eingearbeitet werden oder die Bildkontrolle wird gleich nach Asien ausgelagert, wo die Bedingungen garantiert nicht besser sind.
Meine Vermutung ist, dass vor allem bei den Microstock-Agenturen die Redakteure eine gewisse Zahl an Bildern pro Tag kontrollieren müssen, um von ihren Chefs nichts auf den Deckel zu kriegen. Bei diesem Zeitdruck entstehen erstens leicht Fehler, weil etwas übersehen wird und zweitens führt die Ablehnung eines Bildes schnell zur Ablehnungsorgie: Wenn ein Bildredakteur Fehler erkennt, wird bei den folgenden Bildern noch genauer hingeschaut, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Fehler gefunden werden und so weiter und plötzlich ist die gesamte Serie abgelehnt worden.
Durch den Stress verklicken sich die Bildredakteure auch mal, weshalb die genannten Ablehnungen nicht immer passen. Außerdem sind sie meist keine professionellen Fotografen und wissen deshalb nicht, dass es fast unmöglich ist, unter bestimmten Bedingungen zum Beispiel bei Gegenlicht mit starken Kontrasten und Weitwinkelobjektiv Bildfehler wie chromatische Abberationen zu vermeiden.
Die Früchte im Garten der anderen
Viele Fotografen machen sich über die Ablehnungen bei Bildagenturen lustig, wenn das abgelehnte Bild von einer anderen Agentur angenommen wurde und sich dort zu einem lukrativen Bestseller entwickelt. Im Nachhinein ist das einfach, aber auch unfair. Denn selbst Stockfotoprofis können meist nicht genau sagen, welches Bild aus einer Serie ein Topseller werden wird. Die Bildredakteure sehen die Downloadzahlen anderer Agenturen nicht und viele der abgelehnten Bilder, die woanders genommen wurden, liegen dort vielleicht auch wie Blei in den Regalen.
Die Tücken der Automatisierung
Durch den erwähnten Zeitdruck lassen sich die Agenturen Mittel und Wege einfallen, die Bearbeitung schneller vornehmen zu können. So bekommen Bildredakteure oft das Foto in einer kleinen Ansicht zu sehen und vier 100%-Ausschnitte. Wer das Pech hat, dass ein Bildfehler genau in diesem 100%-Ausschnitt liegt, wird eine Ablehnung bekommen, wenn der Bildfehler daneben liegt, kann es passieren, dass das Bild trotzdem angenommen wird, weil der Bildredakteur keine Zeit hat, ins Bild reinzuzoomen. Manchmal sind Ablehnungen deshalb auch kein Pech, sondern Annahmen nur Glück.
Bei Dreamstime werden auch die Bildtitel und Suchbegriffe im Hintergrund analysiert. das heißt, wenn ein neu hochgeladenes Bild den gleichen Bildtitel und die gleichen Suchbegriffe wie ein schon vorhandenes Foto des gleichen Fotografen hat, wird es sehr wahrscheinlich (vielleicht sogar automatisiert?) wegen „zu vieler ähnlicher Motive“ abgelehnt, auch wenn das Bildmotiv ein ganz anderes sein kann.
Es ist auch sehr wahrscheinlich, dass die Bildredakteure die bisherige Ablehnungsquote eines Fotografen sehen. Wenn dort 55% Ablehnungen steht, werden die Kontrolleure deutlich genauer schauen als bei jemanden, der sich über die Jahre eine 2–3% Ablehnungsquote erarbeitet hat.
Bei rechtlichen Problem wird im Zweifel abgelehnt
Auch die rechtliche Seite führt zu viel Ablehnungsfrust. Wenn es auch nur den Hauch eines Zweifels geben sollte, lehnen Bildredakteure ein Bild lieber ab, weil immer mehr Agenturen eine Rechte-Garantie für deren Kunden übernehmen, die sie bei Fehlern teuer zu stehen kommen würde. Manche Fotografen verkennen aber auch die Rechtslage. Nur weil ein Foto in Deutschland aufgenommen wurde, wo bestimmte Gesetze gelten, setzt die Bildagentur oft aber deutlich strengere Regeln an, weil die Fotos eben weltweit verkauft werden und in anderen Ländern manchmal eben härtere Gesetze gelten. Zum Beispiel braucht man für das Fotografieren eines Tieres in Deutschland keine Genehmigung, weil es als „Sache“, nicht als „Person“ gilt, aber die Bildagenturen verlangen trotzdem einen Eigentumsfreigabe vom Tierbesitzer. Wer profesionell Stockfografie betreiben will, muss das akzeptieren.
Außerdem steht in den meisten Agenturverträgen mit den Fotografen, dass diese für rechtliche Konsequenzen selbst haften müssen. Eine Bildablehnung wegen möglicher rechtlicher Probleme kann dem Fotografen deshalb manchmal sogar den Hals und das Bankkonto retten.
Manchmal haben Bildredakteure sogar recht
Jeder Fotograf kann einige Geschichten von abstrusen Ablehnungsgründen erzählen. Darüber wird oft übersehen, dass die Bildredakteure manchmal auch recht haben. Einige Bilder sind entweder unscharf, schon zu oft verhanden, blaustichig oder einfach nicht verkäuflich. Da hilft dann auch kein Jammern und Meckern, sondern nur eine kritische Selbstbetrachtung und die Frage an sich selbst: „Wie kann ich besser werden und diese Fehler in Zukunft vermeiden?“
Alles buddhistisch sehen
Viele haben versucht, die unergründlichen Wege der Bildredakteure zu verstehen, kaum jemand hat es geschafft. Wer langfristig erfolgreich im Stockfotomarkt mitspielen will und sein Herz schon möchte, sollte alles etwas buddhistisch sehen. Nicht ärgern lassen, abhaken und weitermachen. Bei offensichtlichen Fehlern und potentiellen Bestseller-Motiven lohnt sich manchmal eine Korrektur und ein erneutes Einreiches, aber meist ist die Zeit besser angelegt, gleich neue Fotos zu machen.
Was für Erfahrungen habt ihr mit Ablehnungen gemacht? Wie geht ihr damit um?
Man weiß es ja selber – aber trotzdem danke für die tröstenden Worte. Gerade bei meiner letzten Serie stand ich wirklich mit Kopfschütteln vor den Ablehnungen. Da hatte ich mir so viele Gedanken gemacht, drei Zielgruppen eindeutig definieren können, viele Motive mit dem Modell fotografiert, technisch gute Aufnahmen gemacht, recherchiert, dass es das Angebot mit meinen erdachten Stichworten noch gar nicht gab, ich war mir 100% sicher, dass die genommen werden … es hat alles nichts geholfen. Wie gehe ich damit um? Ich mecker erstmal die Mail an, dann denke ich, dass die alle keine Ahnung haben 😉 und rege mich schnell wieder ab – denn es nützt ja nichts. Dafür nehmen sie Fotos, denen ich höchstens eine 50/50-Annahme zugestehe, also gleicht es sich irgendwie auch aus. Zudem gibt es mehrere Agenturen, also neues Spiel, neues Glück.
Interessant wäre noch die Frage, ob es evtl. sinnvoll wäre, bei Serien die Bilder in Päckchen zeitlich versetzt (mindestens eine Woche) zu schicken, um dann an verschiedene Kontrolleure zu geraten. Ich habe mir auf jeden Fall angewöhnt, die Schlagworte immer noch zu ergänzen, wenn ein Motiv was Bestimmtes hergibt.
Ich kann das alles nachvollziehen, da hat mir der Artikel nichts neues gebracht. Dennoch ist es traurig das man bei den meisten Agenturen wie z.B. Fotolia keinen klareren Grund für die Ablehnung erhält. So hat man keine Chance ein Motiv zu verbessern. Ich denke ein paar Sekunden mehr Zeit um aus einer Liste von Gründen den passenden anzuklicken, soviel sollten die Bildredakteure noch leisten können.
Hallo,
besonders spaßig ist es bei dreamstime, da bleibt meine
Annahmequote seit Jahren! bis auf das Zehntel hinterm Komma gleich.Faierweise muß man aber auch eingestehen, daß bei den strengsten Agenturen auch der Umsatz am höchsten ist.
Meistens sehe ich Ablehnungen auch eher sportlich. Ausnahmen gibt es dennoch. Vor kurzem wurde mir eine komplette Serie mit ca. 30 Bilder von einer deutschen Agentur wegen angeblichen Farbstich abgelehnt. Komisch keiner anderen nationalen noch internationalen Bildagentur ist dieser Farbstich aufgefallen, überall wurden die Bilder anstandslos durchgewunken!
Das sind dann doch sehr „spezielle“ Ablehnungsgründe, die ich nicht ernst nehmen kann!
Hallo Robert,
Ein Punkt kannte ich bisher noch nicht:
Bei Dreamstime werden auch die Bildtitel und Suchbegriffe im Hintergrund analysiert. das heißt, wenn ein neu hochgeladenes Bild den gleichen Bildtitel und die gleichen Suchbegriffe wie ein schon vorhandenes Foto des gleichen Fotografen hat, wird es sehr wahrscheinlich (vielleicht sogar automatisiert?) wegen “zu vieler ähnlicher Motive” abgelehnt, auch wenn das Bildmotiv ein ganz anderes sein kann.
Gibt es noch andere bekannte Agenturen die entsprechende Bilder Autom. Aussortieren?
@Alex: wenn es welche gibt, werden sie es nicht an die große Glocke hängen…
Wieder mal gut von Dir auf den aktuellen Punkt gebracht, insbesondere der Absatz mit der Gelassenheit. Andererseits auch gut gesagt, für einen „alten“ Hasen. Deshalb finde ich aber auch Deine Serie mit den Bildbewertungen anderer Leute portfolios gut, hier zeigt sich eine gute grundsätzliche Sicht von „kalter“ anonymer Seite, aber so muss man seine Bilder halt auch sehen – aus der Sicht der anderen, die abwägen müssen, Verkaufspotential vs. Ladenhüter, wobei letzterer Speicher belegt und das Angebot für die Kunden verwässert. In jedem Fall ist man einen Schritt weiter, wenn man die Selbstverliebtheit in eigene Bilder überwunden hat, wenn man sie verkaufen will (auch eigene Erfahrung vor langer Zeit). Gelassenheit und ständigte Arbeit an der eigenen Professionalität (gilt eigentlich für fast alle Berufe, hier ist es aber manchmal besonders strange) ist sehr hilfreich für den Erfolg in solcher Art Geschäft.
Niemals zuviel Bilder auf einmal hochladen, falls dann der falsche Selektor dort sitzt, klappts auch nicht mehr mit dem Buddhismus.
Bilder, welche bei einer Agentur nicht angenommen wurden, lade ich bei einer anderen hoch und dort werden wieder ca. die Hälfte davon angenommen. Unterschiedliche Agenturen suchen auch andersartige Themen. Diese nochmals hochgeladenen Bilder sind aber technisch in Ordnung. Absagen erhalte ich meist wegen Motivgründen (schon zu viel vorhanden…Ähnlichkeit, wünscht der Kunde nicht… Man(n) oder Frau soll es wirklich gelassen sehen und den Spaß an der Sache nicht verlieren. Ich betreibe die Fotografie als Hobby.
Ablehnungen werden nicht gelesen, bzw. gehen in den Spamordner. Lade alles bei allen hoch – wer‚s nimmt ist okay – wer nicht auch. Habe aber ehrlich gesagt keinen Überblick darüber. Derzeit spiele ich mtl. rund 300 Bilder auf, da nehme ich mir nicht die Zeit, warum eine Agentur dieses Bild nicht will, bzw. die andere Agentur das andere Bild nicht.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Reviewer nicht nur eine bestimmte Anzahl an Fotos pro Tag bewerten müssen, sondern dass sie auch eine bestimmte Ablehnungsquote vorgeschrieben bekommen. Deshalb fliegen auch manchmal Fotos raus, die tatsächlich keinen der genannten Ablehnungsgründe aufweisen. Ich habe bei einer Agentur mal zwei Serien mit mehreren identischen Fotos einmal im Hoch- und einmal im Querformat hochgeladen. Von einer Serie sind alle Fotos angenommen worden, von der anderen ist über die Hälfte wegen ähnlicher Motive abgeschossen worden, mit dem Hinweis, beim nächsten Mal doch bitte eine Vorauswahl zu treffen. Darüber habe ich mich dann auch nicht geärgert, weil ich die zweite Serie ja nur deshalb so angeboten habe, weil die erste ohne Beanstandungen durchging. Ich fand es eher amüsant…
Den Hinweis habe ich mir aber trotzdem zu Herzen genommen und biete seitdem nur noch jeweils ein Format an, auch wenn mal das entsprechende andere auch funktionieren würde. Ein geübter Designer sollte das auch erkennen können.
Ein kritischer Blick auf abgelehnte Fotos kann sicher nie schaden. Gerade am Anfang einer Stockfoto-Karriere, wenn man noch nicht so den Überblick über gefragte Motive und die Möglichkeiten der Bildbearbeitung hat, sollte man sicher doppelt hinschauen, ob die Kritik nicht vielleicht doch berechtigt ist. Später, mit wachsender Routine und Erfahrung kann man die Ablehnungsgründe meist besser einschätzen und entsprechend damit umgehen.
@Olaf: Das mit der zu erfüllenden Ablehnungsquote glaube ich nicht, damit würden sich die Bildagenturen keinen Gefallen tun.
Die Gelassenheit hat man manchmal, manchmal eben auch nicht. Die Annahmequoten liegen bei mir als nicht Studio- oder Peoplefotograf bei allen Agenturen so etwa bei 50 %. Das wird insgesamt langsam besser. Manchmal haben die Revisoren recht, keine Frage. Manchmal ist der Geschmack ein anderer. Ärgerlich wird es, wenn bei Shutterstock jetzt zweimal in Folge 10 Batches abgelehnt werden, weil weniger als 7 Keywords eingetragen waren. Stimmte natürlich nicht. Ärgerlich auch, wenn rechtlich einwandfreie Bilder wegen fehlendem PR abgelehnt werden. Das ist zumeist bei Architekturfassaden der Fall. Aber dieser Fakt ist nicht neu und vielfach diskutiert.
Hallo Robert,
ein aktuelles Beispiel:
Fotos für Weihnachten in allen sechs Agenturen
zu denen ich meine Bilder hoch lade.
Eine einzige Agentur lehnt die Bilder bis auf fünf
mit der Begründung ab: „Das Motiv ist unbrauchbar“.
Alle anderen Agenturen haben sie genommen und
es sind sehr viele Views drauf. Noch kein Verkauf, da eben erst online gestellt.
Eine solche Aussage finde ich absolut unprofessionell. Zumal dieselbe Agentur
meine ersten drei Keywords verändert hat und beim letzten Foto (Fotos desselben
Motivs verschieden aufgenommen) es keine Beanstandung gab.
Ich gebe mir unendlich Mühe, die richtige Reihenfolge zu „erwischen“ und muss
dann feststellen, dass es doch eigentlich unbedeutend scheint.
Und was ist mit den vielen Agenturen, die die Keywords nach Alphabet ordnen?
Mittlerweile nehme ich es gelassen, denn der Eindruck, dass „bei Fotoprüfungen
und auf Hoher See, die Entscheidungen für oder gegen das Bild in Gottes Hand liegen“.
In diesem Sinne viele Grüße und frohes Schaffen
Carmen
P.S.: Die Kommentafunktion war noch nicht aktiv, deshalb zuerst direkt an Deine e‑Mail-adresse.
macht macro ich sage es euch . Dann habt ihr mit der Verschlagwortung nix zu tuen und ihr müsst euch nicht quälen . Ja, auch da wird abgelehnt aber erst nach einer Einsendung von low res daten ( keine Schlagworte , keine Bearbeitung ) . Auswahl wird getroffen und fertig + klaro die Endretusche wenn nötig .
@reka: Mein letzter Stand war, dass die Macrostock-Agenturen zumindest eine Bildbeschreibung haben wollen und die Low-Res-Daten sind ein zusätzlicher Arbeitsschritt, den Microstock-Agenturen nicht erfordern. Aber das soll jetzt kein Pro/Contra werden, nur der Hinweis, dass es halt „anders“ ist, aber nicht immer schneller.
@reka: Habe mir mal deine Hp angesehen – sieht ganz gut aus, vermisse nur die Veröffentlichungen…
@reka: Mit welcher Kamera / Objektiv hast Du die Fotos unter young people lifestyle / People gemacht, wer ist das Model mit den braunen Haaren, 9te Bild? Würde die gerne einem Kunden vorschlagen für ein Werbeshooting.
@max : Veröffentlichungen kennst es selbst , auf den sales steht wofür aber Belegexemplare sind meist rar . Referenzliste ist ja angegeben .
Noch mit der 5d Mark2 , Festbrennweiten 100 mm Macro , 50 er , 24–70 und dem 70–200 il 2 usm .
Steige aber auf nikon d800 um dazu auch wieder nur die besten Nikon Optiken .
Model : ich schau mal …
@ Robert : ja haste recht .…..du kannst aber bei den low res auch nur w und m schreiben das reicht . Bei high res Endauswahl muss wieder alles passen . Kannst dich da ja nochmals erkundigen .
@robert : die low res daten sind keine Zusatzarbeit .…es ist ein Zusatzordner und dort rein entwickelst du die low res daten 1500 px breit 72 dpi und das macht für mich lightroom .
Hallo,
als Anfänger in der Welt der Stockfotografie, kann ich davon bereits ein Lied singen.
Vor einiger Zeit habe ich mich bei Shutterstock mit den vorgeschriebenen zehn Bildern beworben.
Alles Fotos die Fotolia bereits angenommen hat. Guter dinge wartete ich also das Screening der Bilder ab. Gestern dann kam die Mail von Shutterstock, sieben von zehn Bildern abgelehnt. *Schock*, dass darf doch wohl nicht deren ernst sein, dachte ich mir und war total frustriert.
Nach einigen Stunden, mein Frust hatte seinen Höhepunkt schon erreicht, beschäftigte sich meine Intelligenz noch einmal mit dem Thema. Falscher Bildausschnitt, schlechte Qualität, falsche Belichtung? Ich schaute mir die Bilder nun noch einmal selbst genau an und siehe da, auch wenn es mein Ego nicht so recht zugeben mochte, sie hatten recht. Zumindest bei fünf Bildern erkannte ich die Fehler.
Was aber war nun mit den anderen beiden Bildern passiert? Da war weit und breit kein Fehler zu finden. Meine Überlegung ging also weiter, Schutterstock, als eine der größten Agenturen bekommt täglich abertausende an Fotos, die werden schon wissen, dass solche Motive nun einmal nicht gefragt sind, dachte ich mir. Der nächste Gedanke kam prompt was nützt mir ein angenommenes Foto, wenn es sich nicht Verkauft? Schön aussehen tuen die meisten Bilder, aber Marketing technisch verwendbar sind die wenigsten.
Immer noch frustriert schnappte ich mir also meine Kamera und lies den Frust an meinem Auslöser aus. Fazit ein neuer Schwung Bilder, die ich nun im nächsten schritt wieder anbiete bis mein Ego und der Bildredakteur von Shutterstock endlich zufrieden sein können.
In Kurzform könnte der ganze Text auch heißen: Microstock Fotografie heißt in erster Linie Geduld und Kritik ertragen können. Der Erfolg kommt mit Sicherheit, allerdings meist später als früher. 🙂
Es grüßt, ein neuling der sich nicht unterkriegen lässt.
Werden die Bilder einfach nur abgelehnt, ist es mir schon immer egal gewesen. Dann interessieren mich eigentlich auch die Gründe nicht. Was mich aber verärgert, wenn man vor der Ablehnung noch mit dümmlichen Nachbearbeitungen beschäftigt wird. Ist mir bei Shotshop passiert. Einmal ging es um eine niederschlesische Kirche, wo man den genauen Namen wissen wollte. Das Bild stand also nicht unter abgelehnt, sondern unter Nachbearbeitung. Ich kannte den Namen nicht und habe viel Zeit darauf verwandt, diesen herauszufinden. Mit Erfolg. Jetzt konnte ich die Angaben vervollständigen und ein bis zwei Tage später wurde das Bild mit der Begründung abgelehnt, dass es für die Vermarktung nicht geeignet ist. Das wusste man natürlich nicht vorher. Vielleicht wollte man aber auch nur wissen, welche Kirche man ablehnt. Das gleiche Spiel erst vor kurzem. Vier Architekturfotos landen im Ordner für Nachbearbeitung, weil man noch nähere Angaben zu den Gebäuden braucht. Ich ergänze die Angaben und auch diese Fotos sind plötzlich nicht für die Vermarktung geeignet. Da musste ich einfach (zum ersten Mal) nachfragen, was das denn soll. Die können von mir aus alle Bilder ablehnen, aber warum soll ich diese vorher korrigieren. Man hat sich bei mir entschuldigt, gab mir absolut recht, wollte mit den Bildredakteuren reden und seitdem habe ich dort eine Ablehnungsquote von 100 Prozent. Was mich dort noch stört, ist der ständige Eingriff in die Verschlagwortung. Ich glaube, die Redakteure wollen dabei nicht helfen, sondern unbedingt das letzte Wort haben. Jetzt muss ich noch einmal die Verschlagwortung kontrollieren, weil die Redaktion Fehler gemacht hat. So wurde zum Beispiel aus einer Feuerwanze ein Feuerkäfer, obwohl ein Käfer keine Wanze ist. Eigentlich könnte ich jedes Bild mit „Bratkartoffel“ verschlagworten, da es ja sowieso geändert wird.
Gruss Lutz
Noch etwas zu Hoch- Querformat und automatischer Bildkontrolle.
Gleiches Motiv (also gleicher Bildinhalt) zweier Fotos bei Fotolia. Natürlich ist damit auch die Bildbeschreibung gleich. Querformat wird angenommen und beim Hochformat sollte ich noch einmal nachbearbeiten. Also nicht abgelehnt! Bemängelt wurde die Verschlagwortung. Was bitte soll ich jetzt ändern? Auf Anfrage kam eine Mail die aber auch rein gar nichts mit meinem Anliegen zu tun hatte.
Ich habe das Foto einfach gelöscht.
Auch bei PantherMedia hatte ich schon das Anliegen zur Nachbesserung. Eine deutsche Agentur schreibt einem deutschen Bildlieferanten die Nachbesserungswünsche auf englisch (waren das tatsächlich Leute dieser Agentur?). Auch hier habe ich das betreffende Foto einfach gelöscht.Ich habe weder Zeit noch Lust mich mit diesen Spielereien abzugeben.
DAS wusste ich nicht – also das es inzwischen automatismen gibt, die eingesandte bilder kontrollieren. seit jahren verkaufe ich fotos über die „großen“ agenturen und habe nur einmal einen versuch unternommen fotos zu shutterstock zu übermitteln – ergebnis ( den screenshot habe ich heute noch:-) ALLE abgelehnt – motive aus serien die ich bei getty und co über jahre für gutes geld verkaufe. ich habe daraufhin meinen shutterstock account gelöscht und gedacht „die spinnen“.
hallo,
bin neu hier und sehr beeindruckt, habe mir die ganze Webseite durchgelesen (ups, schon 4h früh) und auch ganz spontan das Buch bei Amazon bestellt.
ich bin seit 13 Jahren profifotograf (People/Presse) und kann wirklich (sehr) gut davon leben.
wirklich erfüllend ist es aber nicht, weswegen ich auf eigene kosten und quasi ‚hobbymäßig‘ noch viele Sachen nebenbei fotografiere, just for Fun.
im Zuge meiner Recherchen, ob ich mir nicht wenigsten den Aufwand auch mit solchen Bildern wieder reinverdienen könnte, bin ich über div. mikrostock Fotoagenturen gestolpert und auch hier gelandet. mein erster Gedanke war (Sorry für meine Direktheit): was sind das für Dummköpfe die ihre Foto für ein paar Cent oder Euros verschleudern, die machen sich doch den ganzen Markt kaputt! in meiner Branche (wo es auch immer schlimmer wird) sind nach wie vor Abdruck Honorare zwischen 25,- und 200,- Euro pro Bild und Abdruck üblich.
um dann aber recht schnell zu sehen, dass diese stockfotografie gänzlich anders funktioniert: ein gutes Bild wird bei fotolia offenbar über die Monate und Jahre schon gern mal 200 mal runtergeladen. und jeder Download zahlt.
sicher, wenn nur 20% der Downloads dann auch wirklich verwendet (sprich: gedruckt) werden, ist der Preis wieder ein Witz. aber letztlich hat man EIN Foto irre oft verkauft. ich verkaufe (drucke) ein Bild in meiner Branche im Schnitt 2 bis 3 mal, nicht öfter.
ich hab mir also spasshalber einen Account bei fotolia angelegt (bin schon gespannt wievielt meiner Bilder die ablehnen), um meine Makro- und Featureaufnahmen mal auf verkaufstauglichkeit auszutesten.
und jetzt hätt ih da mal eine frage zum Workflow:
bei mir wird grundsätzlich JEDES ( selbst jedes Privatfoto) ordentlich iptc beschriftet ( mit fotostation). warum um alles in der Welt liest fotolia nicht die iptc Keywords (sondern nur den Titel) aus? es ist echt mühsam das dann alles nochmal zu verschlagworten. hat da jemand einen Tipp für mich?
ich schau jetzt sicher öfter mal hier rein, finde das wirklich Super wie engagiert und mit wieviel Ehrgeiz hier offenbar alle am Werk sind mit dem einen Ziel: einfach nur gute Bilder zu machen. in meiner fu***ing Branche zählt Qualität leider überhaupt nichts mehr. Hauptsache schnell und letztlich auch immer billiger.
viele Grüße.
@Jeff:
Danke für Deinen Kommentar. Bei mir werden die IPTC-Daten bei Fotolia übernommen. Sind die Suchbegriffe im richtigen IPTC-Feld? Wo zeigt z.B. Photoshop, Lightroom oder Adobe Bridge die Suchbegriffe (bei Dateieigenschaften) an? Vielleiht hilft auch der Artikel weiter: http://www.alltageinesfotoproduzenten.de/2009/12/05/raetsel-um-verschwundene-iptc-daten-in-photoshop-und-bridge-geloest/
Hallo,
danke für Deine Antwort und den Link: da sieht man wieder wie klein die Welt ist: also ich vor einiger Zeit mal das Problem mit den Umlauten bei den iptc-Daten im photoshop lösen wollte, bin ich durch google auch genau auf den thread gestoßen, den Du oben nochmal verlinkt hast.
btw: das exiftool funktioniert ausgezeichnet und ist seither im Dauerstress bei mir 🙂
Was die iptc-Daten und fotolia anbelangt schätze ich, daß ich sie – für fotolia – wohl einfach im falschen Feld stehen hab, das werd ich bestimmt rauskriegen – hätte mich ja gewundert, wenn das nicht geht.
Wie wichtig schätzt Du eigentlich die Zuordnung zu den beiden Kategorien ein? Das ist ja mitunter auch ziemlich zeitraubend, bis man da mal ein Foto von einer Wespe auf einer Sommerblume zugeordnet hat (Tiere? Blume? Natur? Garten? …)
Wenn das nicht so wichtig ist, würd ich da nicht so ewig suchen und mir einiges an Zeit ersparen.
Freu mich schon auf das Buch, hab ich guten Lesestoff als Ausgleich zur bevorstehenden und in meiner Branche sehr stressigen Ballsaison 🙂
lg