Heute gibt es wieder einen Gastbeitrag, auf den ich mich besonders freue. Manchmal wird ja behauptet, in diesem Blog käme ja fast nur Microstock vor und ich würde das „schönreden“. Aber ich kann nur über Dinge schreiben, von denen ich Ahnung habe. Deshalb ergab es sich ganz gut, dass Gerald Staufer Interesse daran hatte, einen Artikel zu schreiben. Gerald ist Gründer und CEO der 2003 gestarteten Münchener Macrostock-Bildagentur Westend61, die mittlerweile nach Eigenaussage einer der größten unabhängigen „Royalty Free Brands“ in Europa ist.
Genug der Vorrede, ab hier überlasse ich Gerald Staufer den Artikel.
Try Macrostock!
Kürzlich habe ich mich länger mit Robert über Macro- und Microstock unterhalten. Ich habe ihm vorgehalten, er würde in seinem Blog teilweise ein etwas falsches Bild von Macrostock zeichnen, vor allem was den Zugang zu Macrostockagenturen und die Perspektiven dort anbelangt. Deshalb bin ich dankbar, dass er mir die Gelegenheit gibt, einiges richtig zu stellen bzw. Denkanstöße für eingefleischte Microstocker unter seinen Lesern zu liefern.
Vorneweg möchte ich noch sagen, dass ich die Arbeit von Robert sehr schätze und ich bewundere, was er erreicht hat. Er beweist großen Unternehmergeist und Mut, es ist nur schade, dass er sich dabei ausschließlich auf Microstock konzentriert. Unter anderem deshalb, weil er dachte, dass Agenturen wie Westend61 an seinem Material nicht interessiert wären, was nicht stimmt. Ich behaupte einfach einmal selbstbewusst, bei uns würde er mit seinen 7.000 Bildern auch nicht weniger, wenn nicht mehr verdienen.
Da wären wir schon beim ersten Punkt. Entgegen landläufiger Meinungen ist meines Erachtens der Zugang zu Macrostockagenturen nicht schwieriger als zu Microstockagenturen. Hier wie dort zählt das verkäufliche Bild. Auch Macrostockagenturen nehmen gute Amateure auf, das ist kein Privileg der Micros. Auch Macrostockagenturen verkaufen Bilder, die man eher in Microstcok ansiedeln würde wie Freisteller oder Stills, wenn auch nicht in diesen Massen. Die hohen Massen sind aber weniger von Interesse, schließlich sind die Preise um ein Vielfaches höher. Viele denken, wir wären bei der Auswahl der Bilder viel wählerischer. Das kann ich nicht beurteilen, aber nach fast zehnjähriger Erfahrung in dem Geschäft weiß ich eines ganz genau: Es kommt nicht auf die Menge an, sondern die Qualität.
Warum werden da wie dort ähnliche Bilder verkauft?
Ganz einfach. Die Nachfragestruktur ist in beiden Märkten sehr ähnlich. Die Kunden suchen hier wie dort nach den immer gleichen Themen wie Business, Family, Beauty usw.. Die weit verbreitete Meinung, man müsse für Macrostock hochwertiger produzieren stimmt nur zum Teil. Sicherlich erwartet der Kunde von Macrostock oft ein sehr hochwertiges Bild mit toller Location, schönen Models, perfektem Styling und außergewöhnlichem Licht. Dafür ist er bereit, mehr zu bezahlen als einen Minipreis. Auf der anderen Seite verkaufen wir noch jede Menge Freisteller und generische Bilder, wenn die Gesichter stimmen oder bei Stills die technische Umsetzung perfekt ist. Der Kunde will oft für seine Produktwerbung genau das eine Gesicht oder ein Bild, das nicht schon einige tausendmal von fast jedem Kunden oder Privatblog dieser Welt verwendet wurde. Da kommt es dann nicht darauf an, ob es komplex oder einfach produziert wurde.
Umgekehrt stimmt aber auch, dass das vielen Kunden völlig egal ist. Dazu eine kleine Geschichte: Kürzlich war ich im Lidl und habe auf einem Werbeplakat ein sehr bekanntes Microstock-Bild, auf dem eine glückliche Familie abgebildet ist, gesehen. Eine Stunde später musste ich in ein großes Einkaufszentrum. Im Eingangsbereich überdimensional das gleiche Bild. Ein paar Tage später bekomme ich ein Flugblatt von irgendeinem esoterischen Verein in die Hand. Wieder dieses Bild. Das ist einfach langweilig. Und: Der Lidl und das Einkaufszentrum hätten sicher mehr als 20–25 Euro übrig gehabt für die Bildrechte. Der kleine Verein eher nicht, hier haben Microstock und kleine Preise ihre Berechtigung.
Die Belieferung von Microstockagenturen kann zu einem aufwendigen Zeitfresser werden. Fertig bearbeiten, hochladen, betiteln, verschlagworten und eventuell Modellfreigaben zuordnen. Das dann meist nicht nur für eine Agentur, sondern für mehrere. Bei uns zum Beispiel lädt man zunächst Low-Res-Dateien hoch. Nur die ausgewählten Bilder müssen fertig bearbeitet und betitelt werden. Die Verschlagwortung übernimmt die Agentur. Nach etwa zwei bis drei Monaten steht das Bild unserem internationalen Netzwerk mit 200 Partnern zur Verfügung. Die Fotografen müssen nur eine Agentur beliefern und können sich auf das Wesentliche konzentrieren: Das Fotografieren.
Für Macrostock zu fotografieren bedeutet mehr Freiheit für den Fotografen. Auch Macrostock kennt normierte Bildkonzepte und eine gewisse allgemein verkäufliche Bildsprache. Aber glücklicherweise nicht in dem Ausmaß wie es bei Microstock der Fall ist. Macrostock will verschiedene Bildsprachen, nimmt auch authentische, eher künstlerische Bilder, bedient Spezialkunden, die auf sehr genaue Verschlagwortung Wert legen.
Bei Microstock orientieren sich alle an den Bildern mit den höchsten Downloadzahlen und produzieren wiederum ähnliche Bilder. Denn je mehr Downloads ein Fotograf mit den Bildern erzielt, desto höher wird sein Anteil. Scheint zunächst einmal sehr gerecht und motivationsfördernd. Perfide aber ist: In regelmäßigen Abständen werden die notwendigen Downloadzahlen von den Agenturen erhöht. Der Fotograf gerät in eine Art Hamsterrad. Er muss produzieren, produzieren, produzieren, um mehr zu verdienen und kaum hat er es geschafft, werden die Downloadzahlen erhöht oder die Prozente gesenkt und das Ganze fängt irgendwie von vorne an. Mir wäre das offen gestanden zu blöde und ich höre nicht auf, mich darüber zu wundern, wie viele Menschen sich daran freiwillig beteiligen. Aber ich weiß, die Agenturen nutzen gewisse Abhängigkeiten aus, die sie mittlerweile geschaffen haben. Da freie Fotografen aus aller Herren Länder keine Gewerkschaft bilden können oder wollen, geht so etwas auch.
Hier ist Macrostock seriöser. Man bekommt entweder einen festen Anteil, der für immer gilt oder man fängt wie bei Westend61 bei 40% an und landet dann nach einem gewissen Umsatz, den die Bilder erwirtschaftet haben und der nicht utopisch ist, bei 50%. Warum? Weil aus unserer Sicht der Fotograf unser bester Geschäftspartner ist, der im Zentrum der Agentur steht. Viele Verkäufe sind in unser aller Interesse, aber der Wert eines Fotografen bemisst sich nicht alleine an den Verkäufen, sondern auch an seiner Bildsprache. Fotografieren soll Spaß machen und kreative Freiheit bedeuten. Dazu gehört die Sicherheit, dass einem nicht ständig die Prozente vorne- oder hinten herum gekürzt werden.
Warum muss ein DAX Konzern nicht mehr Geld zahlen als ein kleine Bäcker?
Ein gängiges Argument von Microstockern ist, dass kleine Preise besser sind als große, weil man das Bild dadurch sehr sehr oft verkaufen kann und zu guten Einnahmen pro Bild kommt. Die hohen Downloadzahlen der Topseller würden das beweisen. Oberflächlich betrachtet stimmt das. Geht man in die Tiefe, verhält sich die Sache ganz anders. Gibt man bei Fotolia zum Beispiel das Stichwort Familie ein, bekommt man sage und schreibe mehr als 413.000 Bilder angezeigt. Der Topseller (das Bild, das Lidl etc. zur Zeit benutzen) hat über 10.500 Downloads. Nehmen wir an, der Fotograf erhält ca. 1,50 Euro pro Download, dann kommt in der Tat eine beträchtliche Summe zustande.
Aber wie viele Fotos erreichen das schon? Wie viel Geld setzt ein Bild um, das eigentlich erfolgreich ist und 99% der Bilder hinter sich lässt? Bei oben genanntem Stichwort hat Bild 4100 bei Fotolia immerhin noch 71 Downloads, also mehr als die 409.000 nachfolgenden Bilder. Der Fotograf erhält vielleicht 100 Euro, obwohl es dem obersten Prozent der Verkäufe angehört. In Macrostock erwirtschaftet man mit einem einzigen Bildverkauf oft mehr und hat einen fairen Preis erzielt. An dieser Stelle eine grundsätzliche Frage: Warum muss ein DAX-Konzern nicht mehr Geld in die Hand nehmen als der kleine Bäcker von nebenan? Das ist die Crux im Bildermarkt. Mehr als 100.000 Fotografen, die sich andauernd in den Prozenten drücken lassen mit ihren Millionen von Bildern ermöglichen das. Werbeetats im mehrstelligen Bereich, aber nur ein paar Euro für die Bildrechte.
Sicher, Macrostockagenturen haben den Bedarf an Bildern im Web verschlafen. Dort gibt es aber mittlerweile eine Anpassung nach unten. Einige Macrostockagenturen verkaufen die Miniwebbilder bereits ab 10 Euro. So kann sich auch ein kleiner Existenzgründer ein Bild für seine Webseite leisten. Für Druckbilder wird man aber hochpreisig bleiben, denn hohe Werbeetats lassen das zu und viele Kunden wollen ein etwas exklusiveres Material, das nicht jeder nutzt.
Ein paar Worte zu den Zukunftsaussichten
Wohin wird das alles führen? Ich bin sicher, in nicht allzu langer Zeit werden die Einnahmen für Microstock-Fotografen in einem beträchtlichen Ausmaß einbrechen. Das liegt in der Natur der Sache. Die Nachfrage steigt nicht unendlich, aber das Angebot wächst und wächst. Bisher hat Microstock sinkende Verkaufszahlen mit ständigen Preiserhöhungen abgefangen. Da man mit den Preisen sehr weit unten begonnen hat, war ja eine Steigerung von 1 auf 2 Euro schon fast inflationär. Aber die Kunden haben sich an niedrige Preise gewöhnt, weshalb schon jetzt wohl nicht mehr viel Luft nach oben ist. Ist das Ende der Fahnenstange einmal erreicht, ist logisch, dass bei gleich bleibender Nachfrage und ständig steigendem Angebot der einzelne Fotograf weniger verkaufen und umsetzen wird. Dieses Schicksal hat Macrostock ereilt und auch Microstock wird davon nicht verschont bleiben. Von daher amüsiert es mich schon sehr, wenn ich bei verschiedenen Bloggern immer wieder lese, ich produziere jetzt bis dann und dann 1.000 neue Bilder, um mein Einkommen bis zu dem und jenen Punkt zu steigern. Manche glauben sogar, sich eine Art Rente zu erwirtschaften und bedenken nicht, dass die Bilder inhaltlich älter werden, andere sie besser kopieren oder sie so langsam in den Bilderfluten verschwinden. Nein, man muss immer und stetig nachlegen, um sein Einkommen zu sichern.
Nach der Weltwirtschaftskrise 2009 haben viele Macrostockagenturen unter stark sinkenden Umsätzen zu leiden gehabt. Als Folge haben viele Agenturen und Fotografen aufgehört, hochwertig zu produzieren. Mittlerweile gibt es Kunden, die sich über immer weniger gutes, kreatives Material beklagen. Ich denke, die Nachfrage nach hochwertigem, aber auch authentischem Bildmaterial wird wieder steigen. Irgendwann kann niemand mehr die extrem normierten Bilder sehen. Zumindest die Business-Kunden werden sich umorientieren und sich wieder mehr in Macrostock bedienen. Deshalb und wegen gewisser ökonomischer Gesetzmäßigkeiten rate ich jedem Fotografen, über seine zu den Zukunftsaussichten. in der Stockfotografie nachzudenken. Microstock ist da und hat seine Berechtigung, aber seine Eier auch in andere Nester zu verteilen, ist bestimmt nicht falsch.
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Das war’s von Gerald Staufer.
Ich freue mich auf eure Diskussionen hier im Blog. Gerald wird gerne mitdiskutieren, wenn der Ton sachlich bleibt.
Danke für den interessanten Beitrag! Macrostock interessiert mit schon eine Weile, deine Argumente sind durchaus plausibel. Ich denke aber auch, dass sich der Microstock-Markt in welcher Form auch immer in den nächsten Jahren an den Macro-Markt angleichen wird. Durch Umstellung von Lizenzen oder Zusatzoptionen. Bin gespannt.
Eines der wichtigsten Argumente gegen Microstock wurde leider nicht erwaehnt. Microstock macht den Markt kaputt. Durch das niedrige Preisniveau suggeriert man Kaeufern auf breiter Front, dass das Produkt welches sie erwerben einen sehr geringen Wert hat, naemlich den Preis den sie dafuer zahlen muessen. Den Kunden interessiert nicht, ob der Fotograf das Bild hunderttausend mal verkaufen kann, er kauft ein meist sehr hochwertiges Produkt zu einem extrem niedrigen Preis, was natuerlich dazu fuehrt, dass seine Wertschaetzung fuer das Produkt sinkt.
Außerdem ist Microstock ein Trend, der frueher oder spaeter dazu fuehren muss, dass Bilder in Zukunft immer billiger bzw. nahezu kostenlos angeboten werden. Deshalb arbeiten auch professionelle Fotografen langsam aber sicher am Ende ihrer Microstock Karriere.
Microstock bietet den Fotografen einen großen Vorteil gegenüber Macrostock. Die Transparenz. Fotografen sehen sofort welches Bild verkauft wurde, können Downloadzahlen nachhalten und direkt fotografisch reagieren. Das ist im Macrostock ganz anders. Hier erfährt man erst nach Monaten welches Bild verkauft wurde. Auch wird Transparenz ganz klein geschrieben, keine Infos welche Bilder wie oft und von welchem Fotografen verkauft wurden. Bei Westend kommt noch hinzu, dass dort wirklich an jeden Partner die Bilder weitergegeben werden – auch nicht schön für die Fotografen. Aber außer der Transparenz kann ich nichts gutes an Microstock finden – die haben den Markt zerstört und es tatsächlich geschafft aus einem hochwertigem Produkt ein billiges zu machen.
@ martinwimmer
ich bezweifle, dass sich der Microstockmarkt so leicht anpassen wird. Erstens erwarten Microstockkunden billige Bilder, zweitens sind die erweiterten Lizenzen jetzt schon kompliziert und verwirren die Kunden. Das war immer ein Argument gegen RM, dass es so kompliziert ist. Viele Kunden hätten dann keinen Grund mehr, bei Microstockagenturen zu kaufen und das kann nicht in deren Sinne sein. Sollten sie aber den Spagat schaffen zwischen privaten und kommerziellen Kunden zu unterscheiden, würden Millionen von neuen Bildern aus dem Macrostockbereich aufgeladen werden, was eine mittlere Katastrophe für ihre wichtigsten Fotografen wie Yuri Arcurs usw. wäre. Ich kann mir nur schwerlich vorstellen, wie das funktionieren soll. Und die nächsten Billigagenturen mit niedrigsten Preisen lauern schon. Denn es geht ja immer wieder billiger wie man bei depositphotos sieht. Aber wir werden sehen. Es bleibt spannend.
@ Andre
Ich hatte mir überlegt, ob ich dieses Argument bringe, aber der Artikel wurde länger und länger, weshalb ich das nicht geschrieben habe. Ja, es stimmt. Die Fotografie wird völlig entwertet. Ich weiß von vielen Werbern, dass sie in Macrostockagenturen suchen wollen, aber vom Kunden gezwungen werden, billige Bilder zu kaufen. Denn: Fotos dürfen nichts kosten, also sind sie nichts wert. das ist ein wirklich trauriger Nebenaspekt von Microstock.
Zum anderen Argument: Führende Microstock Agenturen haben die Preise in den letzten Jahren immer weiter erhöht, es stimmt also nicht unbedingt, dass Bilder immer billiger angeboten werden. Allerdings werden sie Businesskunden viel zu billig angeboten. Es ist ein Witz, dass Konzerne Bildrechte für ein paar Euro bekommen.
@max Wuterich
Die Transparenz haben Westend61 Fotografen. Jeder unserer Fotografen hat ein Statistiktool und sieht, welche Bilder sich gut, mittel oder gar nicht verkaufen. Übrigens schätzen unsere Fotografen sehr, dass wir die Bilder über ein riesiges weltweites Netzwerk vertreiben, das ist ja unsere Stärke, also dieses Argumnet kann ich leider nicht nachvollziehen.
Die Microsstock Transparenz wollen wir ehrlich gesgt gar nicht. Wir haben keinerlei Interesse daran, dass sich Fotografen gegenseitig kopieren. Jeder gute Fotograf, der eine Zeit lang in Stock gearbeitet hat, kennt die wichtigsten Konzepte und wir sind sehr daran interessiert, dass Fotografen sie mit eigenen Ideen und eigenem Stil verwirklichen, ja auch neue Ideen entwickeln. Wenn ich immer nur auf das sehe, was die anderen mache, kommt irgendwie wieder das gleiche dabei heraus. Die besten Bilder entstehen dann, wenn sich ein Fotograf oder Art Director kurz aufschreibt, welche Motive er umsetzen will und gar nicht schaut, was die anderen machen. Das findest selbst bei uns leider viel zu wenig statt.
dear all : fakt ist in Gerald habt ihr eine Person dessen Wissen auf Jahrelange Erfahrung beruft und mit w61 eine Agentur aufgebaut hat die int. als eine hervorragende Produktionsagentur vor allem für dessen in house Prod. angesehen wird .
Fakt ist vertreten bei den wichtigsten Agenturen überhaupt und auch da weit vorne ( heute noch gesichtet getty images editor kollektion ( Glückwunsch ) ) .
@Gerald Staufer: Damit meine ich nicht „ein riesiges weltweites Netzwerk „, sondern die vielen Partner innerhalb Deutschlands die Bilder von Westend haben, da bleibt für den Fotografen nicht mehr viel übrig. Mit Transparenz meine ich den Blick auf Backstage, das geht alles – nur der Macro will es nicht. Und das verteilen über Open Gate sollte man nicht überbewerten. Und wenn die weltweiten Partner Getty oder Corbis sind ist das auch nicht toll. Relevant sind für die Fotografen doch nur die Westend eigenen Kunden.
@max Wuterich
noch einmal: jeder unserer Fotografen sieht jederzeit, was er verkauft, wie oft und zu welchen Preisen. Was er nicht sieht, ist, wie viel und was die anderen Fotografen verkaufen. Warum habe ich ausführlich erklärt. Wir wollen das nicht, weil diese Kopierkultur aus unserer Sicht nicht gerade kreativitätsfördernd ist und unsere Fotografen daran nicht interessiert sind. Sie sind eher daran interessiert, ihre Ideen zu schützen. Ist ja auch nicht immer toll, wenn jeder Fotograf dieser Erde sofort weiß, dass eine neue Idee sofort zigmal verkauft wird, oder? Übermorgen dann bei Microstock zu finden, guter Preis kaputt. Ein Beispiel dazu: Wir hatten einmal vor ein paar Jahren ein Kabel grün bemalt und abgebildet. Eine eigentlich banale Idee zum Thema Ökologie, aber das gab es tatsächlich noch nicht. Microstock steckte in den Kinderschuhen, die Idee wurde icht sofort kopiert und hat sich im ersten Jahr sehr gut verkauft bis es alle nachgemacht haben, sowohl Micro- als auch Macrostocker. Heute ist so etwas leider kaum mehr möglich. Also, auf diese Art der Transparenz verzichten wir gerne. Wenn Sie sich in Ihrem ersten Kommentar darüber beklagen, dass die Billigagenturen aus einem hochwertigen Produkt ein billiges gemacht haben, hat das doch genau damit zu tun, dass ein weltweites Heer von Fotografen durch diese Transparenz genau weiß, was der Kunde nachfragt und es täglich für diesen Billigmarkt in tausendfacher Ausfertigung günstig zur Verfügung stellt. Das kann Produkte dann schon auch entwerten.
Zum zweiten spreche ich in meinem Artikel von Macrostock im Allgemeinen. Natürlich sehe ich vieles aus der Brille meiner eigenen Agentur, aber ich schreibe von einem Geschäftsprizip, das einen anderen Wert für Bilder ansetzt und dem Geschäftskunden Bilder nicht billig hinterher wirft. Da geht es nicht um Westend61 im Speziellen. Wer nicht will, dass seine Bilder weltweit über Westend61 verteilt werden (u.a über Getty und Corbis, zwei von 200), der kann auch zu Agenturen gehen, die fast ausschließlich direkt vermarkten. Zum Beispiel zu Plainpicture oder F1online. Auch gute Agenturen. Manche machen genau das, manche geben sie uns Bilder und Plainpicture oder F1, manche geben sie nur uns usw.. Und manche arbeiten mit gar keiner Agentur, was ja auch in Ordnung ist. Ach so und das Urteil darüber, ob genug übrig bleibt, sollten sie dann bitte denen überlassen, die bei uns unter Vertrag stehen.
was mich an Makrostock stört ist das Vorschußvertrauen in die Einkäufer, die dann irgenwann mal vielleicht auch bezahlen.
Auf Nachfragen ob das auch kontrolliert würde, bekam ich die Antwort, wir vertrauen unseren Kunden.
Ich habe beständige Downloads bei Makrostockagenturen bei denen letztendlich nichts rauskommt. Ich weiß nicht ob das Bild tatsächlich verwendet wurde oder nicht und wenn ausbezahlt wird dann 6 Monate später.
Also da müßte einiges an Transparenz passieren und man müßte die Probedownloads in highres abschaffen.
Ich finde MIkrostock ist ein sauberes klares Geschäft wo die Konkurrenz den Preis bestimmt wie es nun mal in der Wirtschaft üblich ist.
Kreativität und Einfallsreichtum öffnen hier noch lange Zeit sehr gute Einnahmemöglichkeiten.
@ Hans-Joachim Schneider
Wir kontrollieren unsere Picturemaxx und Fotofinder High Res Downloads.
Aber wer mit Microstock glücklich und zufrieden ist, sollte dabei bleiben. Finde ich völlig in Ordnung.
okay finde ich gut vielleicht wäre es dann was?
Gruß Jochen
Interessanter Gastbeitrag. Ob die Einkommen von Microstockfotografen einbrechen werden ? Microstock braucht einen großen Absatzmarkt, da es eine Überproduktion gibt. Preiserhöhungen bei Micros in Richtung Makrostock würden den Absatz einbrechen lassen. Bei Fotolia und speziell istock waren die Umsatzerhöhungen der letzten Jahre aber hauptsächlich durch Preiserhöhungen bedingt. Wie es derzeit scheint, nähert sich die nächste Wirtschaftskrise doch irgendwie. Das würde derzeit eher gegen einen Einstieg bei den Makros sprechen. Da es dort bei der letzten Krise, die größten Einbrüche gab.Anderseits scheint microstock auch den Planfond erreicht zu haben. Einige Makrostockagenturen, wie auch Westend61, scheint in der Nische Lifestyle, mit einer eigenen Bildsprache, recht gut aufgestellt zu sein. Getty und Corbis sehe ich jetzt nicht unbedingt als die Bringer,zumindest im RF Bereich. Ich habe da einige Bilder über Flikr bei Getty, aber die RF Verkäufe hauen mich nicht um. Zumindest bei den geringen Provisionen von Getty. Wenn da noch ein Verteiler dazwischen ist, sehe ich Getty im RF Bereich nicht so wahnsinnig gut. Ich kenne die Verkäufe bei Getty noch über Vetta, Agency Collection. Da ist jeder Vekauf über Waldhäusl fast besser gewesen.
Deshalb würde mich interessieren, wie ihr auf dem deutschen Markt, mit direktem Verkauf aufgestellt seits.
@ Hans-Joachim Schneider
weiß ich nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden
@ maxx
zur Frage: Wir sind nicht auf Direktmarketing, sondern auf das Verteilen der Bilder spezialisiert. Keine andere deutsche Agentur hat ein größeres Netzwerk. Für uns hat sich das ausgezahlt. Wir haben mehrere Fotografen, die nicht nur bei uns sind, sondern auch bei Direkmarketern, aber wir bekommen von den meisten die Erstauswahl, weil am Ende der Umsatz eben über uns am besten ist. Mit 100.000 Bildern ist Direkmarketing unmöglich. Sollten wir plötzlich eine Flut von guten Bildern bekommen – unsere Technik gäbe das her – wäre Direktmarketing natürlich eine weitere Option. Aber der Fokus bleibt für die nächste Zeit zumindest auf dem Vertrieb.
@Gerald Staufer: Also RF kann man kaum als „exklusiveres Material das nicht jeder nutzt.“ bezeichnen. Nur zur Info – F1 ist kein reiner Direktvermarkter, die beliefert auch Getty – wie wahrscheinlich fast alle Macroagenturen, was vöölig unverständlich ist, schließlich hat vor einigen Jahren Getty mit den großen deutschen Verlagen Lieferabnahmen zu besonders günstigen Konditionen vereinbart. Der Macrostock hat die entwicklung verschlafen, hier den Eindruck zu erwecken man kann ohne Probleme dorthin liefern ist einfach falsch, die selbstherrliche Arroganz der Macros hat sich nicht geändert. Gerade die Agenturen die nur verteilen sind ein Problem – da gibt es massig, wieder nur ein Zwischenhändler mehr den die Fotografen mitfinanzieren müssen!
@ Max Wuterich
Sie zwingt niemand, ich zwinge niemand. Da können wir doch alle glücklich sein!
Ich bin Makrostocker mehr als 20 Jahre, seit 4,5 Jahren Microstocker. Warum?
Makrostock konnte auf einmal nicht mehr meine gewohnten Umsätze bringen. Das ging los, als mir erklärt wurde, man scannt jetzt meine Dias ein, und gibt diese an andere Agenturen weiter, weil die Arbeit ist ja ohnehin gemacht. Und meine Umsätze werden steigen. War so nicht ganz richtig, da auch meine Agenturen die Bilder anderer Agenturen ins Programm aufgenommen haben. Und auf einmal waren 10x so viele Bilder wie vorher im Angebot meiner Agenturen.
Dann kam Microstock. Habe ich zuerst belächelt. Dann kamen dort gute Fotografen, und die Agenturumsätze schmolzen weiter. Also kam dann der Moment wo ich zum Microstocker wurde. Aus heutiger Sicht: Gott sei Dank!
Vorteile Makrostock: Man bekommt dort Bilder unter, die man in keine Micro bringt. Z.B. die Towerbridge mit einer winzigen Person drauf. Die beste Zeit war die analoge Ära. Mittelformat Dia fotografieren, Filme ins Labor senden, und an die Agenturen versenden. Fertig! Ich hatte viel zeit für neue Bilder.
Es gibt höhere Honorare. Immer wieder hört man von fünfstelligen Summen. Gibt es sicher. Aber bei meinen 30.000 Makrobildern hatte ich in all den Jahren 2x Erlöse von 1800.- bzw. 2100.- Euro. Einmal war das der Katalog eines großen versandhauses, das andere Mal eine Doppelseite in „Focus“. Beide Bilder waren übrigens Direktverkäufe via Fotofinder. Also die volle Summe für mich.
Nachteil: Bis die Bilder im Verkauf sind, verkauft worden sind, abgerechnet und das Geld auf meinem Konto ist, können auch schon mal 6–10 Monate vergehen. Das muss man sich als Profi auch mal leisten können.
Und das größte Problem für Fotografen sind die Bildweitergaben an weitere Agenturen. Die schlimmsten Verkäufe die ich hier noch laufen habe, gehen über 4(!) Agenturen. D.h.von 200.- Euro Honorar kommen bei mir nur rund 7.- Euro an. das gibt einem das Gefühl, alle haben verdient – nur ich hatte die Arbeit. Wie heißt es so schön: „Und ist der Handel noch so klein, bringt er mehr als Arbeit ein.“ 😉
@Gerald Staufer: „Die Belieferung von Microstockagenturen kann zu einem aufwendigen Zeitfresser werden. Fertig bearbeiten, hochladen, betiteln, verschlagworten und eventuell Modellfreigaben zuordnen. Das dann meist nicht nur für eine Agentur, sondern für mehrere.“
Nein. Wenn das so ist macht man in der Organistaion was falsch, oder beliefert die falschen Agenturen. Das lässt sich heute zum größten Teil völlig automatisieren. Die Verschlagwortung einmal ausgenommen, aber mit der richtigen Software und einem guten Thesaurus geht auch das rasch.
@GeraldStaufer: „Wir kontrollieren unsere Picturemaxx und Fotofinder High Res Downloads.“
Das mache ich auch – aber ich bin froh, wenn ich auf eine Quote von 60–70% komme. Und das sind ja die Stärken von diesen 2 Vertriebskanälen, dass sich die Bildverwender schnell und unkompliziert mit HiRes-Daten eindecken können.
@GeraldStaufer: „Ich bin sicher, in nicht allzu langer Zeit werden die Einnahmen für Microstock-Fotografen in einem beträchtlichen Ausmaß einbrechen.“
Das kommt sicher, kann man aber nicjht verallgemeinern. Diejenigen, die größere Bildmengen zu einem günstigen Preis produzieren können, werden sicher noch eine längere Zeit mitspielen. Für viele wird es zu aufwändig werden.
Ich habe vor einigen Wochen mit dem Gedanken gespielt, auch wieder für Makro zu produzieren. Mein Steuerberater hat sich dann einige Bilanzen deutscher Agenturen aus den verfügbaren Jahren 2008 bis 2010 angesehen. 2011 gab es noch nicht, die werden fürchte ich aber kaum besser sein. Also habe ich diesen Gedanken für derzeit wieder verworfen.
Sollte der Markt wieder verstärkt in Richtung Makro drehen – mal sehen. Dann macht es für mich aber auch nur so Sinn, dass man sich in 10–12 Ländern nationale Agenturen sucht, die dort eine gewisse Marktposition haben, meine Bilder ausschließlich in diesem Land verkaufen, diese nicht an andere Partner weitergeben und sich nicht allzu sehr am Bildertausch mit anderen beteiligen. Mal sehen, ob es solche dann noch gibt.
@Walter
Zu Fotofinder/Picturemaxx: Wir wissen doch alle, dass nicht alle High Res Downlaoads genutzt werden. Aber wir haben eine Mitarbeiterin, die alle diese Downloads kontrolliert.
Zum Zeitfresser: Wenn das automatisiert werden kann, ist das schön, vielleicht habe ich da Unrecht, dann war ich falsch informiert und werde künftig dieses Argument nicht mehr ins Feld führen.
Was den Einbruch bei Microstockagenturen angeht, bleibe ich dabei. Für mich eine ökonomische Logik. Außer sie schaffen es, die Preise weiter nach oben zu treiben, dann zieht sich das mit den Einbrüchen sicher noch lange hin. Es drängen immer mehr Fotografen in den Markt, also mehr Bilder. Es kann bei stabilen Preisen und gleich bleibender Nachfrage nicht sein, dass die Fotografen die Umsätze halten. Außer sie erhöhen die Menge in einem extremen Ausmaß, aber dazu ist sicher nicht jeder Fotograf zeitlich in der Lage. Aber gut, wenn die Preise weiter kontinuierlich steigen, ist meine These falsch, das gebe ich zu. Übrigens erobert sich Microstock vielleicht noch neue Märkte wie in China zum Beispiel, dort ist aber europäisches Bildmaterial nicht ganz so gefragt. Nun, wir werden sehen.
Zu Ihren schlechten Erfahrungen kann ich nicht viel sagen, ich weiß nicht, wen Sie mit welchem Material beliefert haben. Würden bei uns von 200 Euro nur 14 hängen bleiben, so würde ich hier gerade nicht sitzen und Ihnen antworten, ich hätte einen neuen Beruf, weil die Agentur insolvent wäre. Wir haben Fotografen, die haben keine 30.000, sondern 2.000 bis 4.000 Bilder bei uns und haben in den letzten Jahren sechsstellige Umsätze gemacht, sind durchaus glücklich mit uns. Natürlich schafft das nicht jeder. Es kommt immer auf die Themen und die Umsetzung an. Wie in Microstock ja auch.
Noch eine Anmerkung zum Schluß: Sie beklagen sich völlig zurecht darüber, wenn von 200 Euro nur sieben hängen bleiben. Auf der anderen Seite sind Sie aber froh, Microstocker geworden zu sein und nehmen klaglos hin, dass Konzerne und große Unternehmen Ihre Bilder nun für einen Preis von 7 Euro statt vielleicht 200 erwerben können. Ich finde das bemerkenswert. Darauf ist interessanterweise hier niemand eingegangen.
@ GeraldStaufer:
Zu Fotofinder: Ja natrürlich wissen wir das Beide. Was ich gemeint habe, dass es MIR nur bei 2/3 der Downloads möglich zu erfragen, ob eine Verwendung stattgefunden hat. Freut mich, dass es bei Ihnen 100% sind.
Natürlich gibt es eine Bilderflut bei Micros. Aber die wird auch vor Makros nicht halt machen. IM Micro gibt es viele sehr gute Fotografen. Wenn es dort eng wird, werden die möglicherweise auf Makro ausweichen. Gut für Agenturen – schlecht für jeden einzelnen Fotografen. Und ich habe ja geschrieben, dass die Bilderflut in Micro nicht alle überleben werden. Nur die werden es dann auch in MAkro nicht schaffen.
Ich kenne Ihre Agenturverteilerstruktur nicht. Aber wenn eine Agentur davon die Bilder weitergibt und diese noch einmal weitergibt: Wieviel kommt dann vom Grundumsatz bei Ihrem Fotografen an? Oder beliefern Sie nur Agenturen, die die Bilder dann NICHT an andere weitergeben. Ich habe auch nicht behauptet, dass das bei allen Bildern so ist, sondern von meinen schlimmsten Beispielen gesprochen.
Worüber ich mich „beklagt“ habe: In Microstock verdienen nicht 2–3 Zwischenhändler mit.
Und ob eine Großmutter oder ein Autokonzern mein Bild kauft ist mir egal. Es zahlt auch jeder den gleichen Preis für einen Liter Milch. Insorne kann ich Ih Argument mit den Konzernen nicht nachvollziehen.
By the way: Die 6‑stelligen Umsätze sind auch im Micro möglich. 😉 . Auch nicht für jeden, aber die hat ja auch nicht jeder bei Ihnen. Ich habe in einem anderen Beitrag von Roberts Blog Robert einmal meine Fotolia Umsätze gesendet. Sollte über die Suche zu finden sein.
Klarerweise haben es Makroagenturen derzeit schwerer an neues Material zu kommen. Getty dursucht ja auch nicht zum Spaß die Flickr-Datenbank. Aber es ist einfach nicht so, dass Makroagenturen der Freund des Fotografen wären. Jede (auch Micro) Agentur will viele Bilder. Und damit hat jeder Fotograf mehr Mitbewerb. Auch im MAkro.
@Walter: „In Microstock verdienen nicht 2–3 Zwischenhändler mit.“
Dafuer kriegt liegt aber im Micro der Verdienstanteil des Fotografen von vornherein nur bei 20 oder 30%.
Und wie schon erwaehnt, wer als Fotograf ein ganz klein wenig Achtung fuer seine eigene Arbeit und die anderer hat, der sollte sein hochwertiges Produkt nicht fuer’n Appel und’n Ei verjubeln nur weil er denkt, dass er letzten Endes damit mehr einnimmt, als wenn er bei einem angemessenen Preisniveau bleibt. Denn dieses Verramschen von Produkten schadet letzten Endes allen, die an einem stabilen und wertigen Lebensniveau interessiert sind.
@Walter: Wo kann man Deine Bilder sehen…?
@ Andre:
Auf Grund meiner guten Rankings bekomme ich bei den meisten Micros 40%. Bei Zoonar sogar 80%. Wenn eines Deiner Makrobilder nur über eine weitere Agentur läuft bekommst Du auch nur mehr 20–25%.
Allerdings sind mir Prozentzahlen ziemlich gleichgültig. Was zählt ist das was aufs Konto kommt. Lieber eine Agentur mit vielen Verkäufen zu 35% als eine mit wenigen zu 60%.
Achtung habe ich nicht vor meiner eigenen Kreativität sondern vor meinem Bankkonto. Ich mache seit 20 Jahren Gebrauchsfotografie. Keine Kunstfotografie. Würde ich meine Kreativität bewundern wollen, würde ich Ausstellungen machen. Ich will damit aber möglichst viel Geld verdienen. Wie ist für mich nachrangig so lange die Bankauszüge stimmen. Derzeit ist das eben Micro.
Das Arguumnet, dass ich anderen damit den Markt kaputt mache lasse ich nicht gelten. ICH habe leider) Microstock ja nicht erfunden. Ich passe mich nur an. Sowie Kutscher heute eben Taxi fahren. Das ich mit meinem Tun also allen schade, das klingt für mich schon irgendwie nach Planwirtschaft. Wir bewegen uns halt in einer freien Marktwirtschaft. Ob ich das will und gut finde oder nicht. Ich habe mich danach zu richten.
Nochmal: Ich war/bin ja selber ein Gegner der Micros. Aber meine Makroagenturen haben mich nicht geschützt. Als sie vor 10/12 Jahren meine Dias scannten haben 3 davon geschrieben: „Das scannen ist sehr teuer, und daher können wir Ihnen ab jetzt nur mehr 40% des Honorars überlassen.“
Dann haben sie begonnen mit anderen Agenturen (weil die Scans ja schon mal da waren) Bilder zu tauschen. Auf einmal waren da 10x so viele Bilder in der Agentur. 10x so viel Konkurrenz! Die Agenturen haben geschrieben „Jetzt sind Ihre Bilder dafür auch in den anderen Agenturen, und sie werden mehr Umsatz machen.“ Falsch: Im direkten Agenturverkauf ist der Umsatz wegen der großen Konkurrenz auf 20–30% gesunken, und von den Verkäufen in den anderen Agenturen habe ich ja nur mehr 20% bekommen. In Summe minus 35%. Das die Makros dann die Micros komplett verschlafen und unterschätzt haben ist nur ein weiteres Puzzlesteinchen.
Ich bin ja nicht gegen Makro. Ich vertrete aber nicht die Ansicht, dass Makroagenturen die „Freunde der Fotografen“ sind, so wie das manchmal rüberkommt. Fotografen haben keine Agenturen als Freunde. Micro nicht und Makro nicht. Agenturen sind nur an möglichst vielen, möglichst guten Bildern interessiert. Egal ob vom Amatauerfotografen X oder vom Berufssfotografen Y. Denn die Agentur hat auf jeden Fall ihren Umsatz. Egal, ob sie mit X oder Y teilen muss.
Und ich bin nur an MEINEM Umsatz interessiert. Egal von wo er kommt. Thats Business…
@MaxWuterich:
Bitte nicht böse sein, aber in Sachen Portfolio-Veröffentlichung bin ich ein wenig eigen.
Ich habe die Feststellung gemacht, dass nach einer Linkveröffentlichung fleissig auf Bilder geklickt wird, aber klarerweise keine Verkäufe zu Stande kommen. Das ist aber für das Ranking der Bilder nicht gut. Und daher veröffentliche ich mein Portfolio nicht mehr. Es ist mir klar, dass meine Aussagen dadurch schwieriger zu untermauern sind bitte aber um Dein Verständnis.
Lieber Herr Staufer,
das ist eine interessante Diskussion. Ich möchte vorweg nehmen, dass mir persönlich das Microstock-Modell unsympathisch ist und ich deshalb auch nur wenige Bilder dort habe. Meiner Frustration über die Cent-Preise etc. habe ich kürzlich in meinem Blog Luft gemacht:
http://www.foodphotolove.de/?p=776
Aber ein Vorteil des Microstock-Modells für Fotografen wurde hier noch übersehen: Die (fehlende) Bildredaktion. Beispiel: Ich fotografiere eine Strecke von 100 Bildern, aus denen ich 30 auswähle. Keine Similars oder nur wenige. Diese Bilder halte ich für vermarktungsfähig. Ich habe sie lange und gründlich mit viel Zeitaufwand bearbeitet. Reiche ich diese Serie bei Microstock-Agenturen ein, kann ich 100% davon vermarkten. Die eine oder andere Agentur nimmt mal ein Bild nicht, aber meist nehmen alle Agenturen alle Bilder.
Reiche ich die gleiche Serie bei Makrostock-Agenturen ein, wird ordentlich aussortiert. In unserer letzten Korrespondenz (Ende 2007) schrieben Sie mir, dass Sie in der Regel 10 bis 20 % der eingereichten Bilder akzeptieren. Vielleicht ist dieser Prozentsatz nicht mehr aktuell, aber für meine 30er-Serie würde das bedeuten, dass ich mindestens 24 Bilder umsonst angefertigt und bearbeitet hätte. Bei einem Bearbeitungsaufwand von bis zu einer Stunde pro Bild (je nach Motiv) kommt da schon Einiges zusammen.
Nun haben einige Makro-Agenturen früher auch Low res Edits angeboten, aber die Zeiten scheinen vorbei zu sein. Und selbst dann muss ich das Bild ja trotzdem grundlegend bearbeiten, um z.B. die Farbstimmung vermitteln zu können.
Gibt es eine Lösung für dieses Problem oder wie verfahren Sie heute bzw. wie ist die durchschnittliche Annahmequote heutzutage?
Zudem muss ich mich bei Makrostock-Agenturen zeitintensiv mit einer Bildredation auseinandersetzen, deren Kommentare zu den Bildern ich nicht immer verstehe oder akzeptieren kann. Bei Westend61 z.B. erhielt ich 2007 den Kommentar zu einem Bild:
„bei ernsteren themen oder älteren modellen bitte auf gebügelte bettwäsche achten.“???????
Ich freue mich über diese Diskussion und bin gespannt, wie sie sich entwickelt.
Schöne Grüße aus Duisburg
Elisabeth Cölfen
Ich sehe schon, ich habe eine Passage nicht gründlich gelesen. Westend61 bietet noch Low Res Edit an, das ist sehr erfreulich!
@Walter
unsere Vertragpartner geben die Bilder nicht mehr an andere weiter. Würde schon alleine deshalb nicht gehen, weil wir mit allen Verträge haben.
Den Vergleich von Bildrechten mit einem Liter Milch macht mich offen gestanden etwas sprachlos. Aber ich will das nicht weiter ausführen, ich bin kein Glaubenskrieger. Wenn für Sie am Ende des Monats das Bankkonto stimmt und Sie mit Ihrem Geschäftsmodell zufrieden sind, ist ja alles in Ordnung.
@Elisabeth Coelfen
schön, mal wieder voneinander zu hören 🙂 Ich habe die Kürbis Geschichte gelesen. Würde mich interessieren, ob die Bilder auch in den Subscriptions sind, denn das ist ja selbst für Microstock arg wenig.
Aber zu uns. Die 10–20% bezogen sich auf Einsendungen mit vielen Similars. Wenn Sie 30 von 100 Bildern auswählen, sehe ich bei der Qualität Ihrer Bilder wenig Grund, viele oder überhaupt welche abzulehnen. Außer es sind die berühmten Tomaten-Freisteller oder ähnliches, aber so etwas kommt ja von Ihnen nicht. Also ich würde sagen, wir nehmen wahrscheinlich 25–30 Bilder. Das mit der gebügelten Bettwäsche weiß ich heute nicht mehr, ich habe die Bilder nicht editiert, allerdings ein blöder Kommentar, stimmt. Ehrlich gesagt kommentieren wir heute gar nicht mehr. Jeder kann anrufen, wenn er eine Frage zur Auswahl hat. Oder wir rufen an und sagen dem Fotografen, warum wir Bilder nicht wollen. Klappt eigentlich gut so. Also, bei Interesse einfach die Zugangsdaten zum Fotografen-Upload anfordern (den gab es damals noch nicht), einen Vertrag haben Sie ja noch.
@GeraldStaufer: „unsere Vertragpartner geben die Bilder nicht mehr an andere weiter.“
Das ist sehr lobenswert. Leider werde ich von meinen Agenturen nicht so verwöhnt. Freut mich aufrichtig für Ihre Fotografen. Und wenn ich mich an mehrere Beiträge im alten „Foto-Talk“ erinnere, bin ich als Betroffener ja nicht alleine.
Zum Milchvergleich. Vielleicht haben wir uns hier Beide ein wenig ungenau ausgedrückt.
Wenn ein großes Unternehmen eine exklusive Plakatserie macht soll spricht nichts gegen Makro- Bilder/Preise. Da wird es auch nicht auf Mikro zurückgreifen. Aber für ein paar Bilder zur Aufhübschung des Bilanzberichtes würden mich als Aktionär Makrobilder schon stören, weil ich mich fragen müsste, wie die sonst mit meinem Geld umgehen. Natürlich vorausgesetzt, ich würde die unterschiedlichen Märkte kennen.
Was ich eigentlich sagen wollte: Als Produzent mache ich ein Produkt, und entscheide in welche Preisklasse ich es gebe. Diskont oder Fachhandel, Micro oder Makro, wie auch immer. Aber das jemand nur weil er möglicherweise (bei vielen DAX Unternehmen bin ich mir ja nicht mehr sicher) mehr Geld hat einen höheren Preis dafür bezahlen muss, dass ist für mich nicht schlüssig.
Und da es ja für uns Beide passt wie es ist: Weiterhin GUT LICHT!
@ Herrn Staufer
Ja, die Bilder sind auch in Subscriptions. Danke für die nette Antwort und ja, ich werde es mir überlegen 🙂
@Walter
Ich stimme in einigen gedanklichen Ansaetzen zu. Dass auch Makro-Agenturen Geld verdienen wollen und Gewinnmaximierung, oft auch zu Lasten des Fotografen, betreiben, ist offensichtlich und klar. Wobei es da auf die individuelle Agentur ankommt, da gibt es durchaus Unterschiede.
Auch der Ansatz, dass Kunde X den gleichen Preis fur das selbe Produkt bekommt wie Kunde Y ist m.E. gerechtfertigt.
Was aber absolut nicht in Ordnung ist, dass von vornherein ein so niedriges Preisniveau fuer ein hochwertiges Produkt publiziert wird. Denn nicht wir, die wir hier diskutieren und halbwegs in der Materie stehen, sind das Problem sondern der Markt da draußen, der mit Billigpreisen ueberschwemmt wird und damit in dem Bereich wohl kaum wieder dazu angetrieben werden kann, einen angemessenen Preis fuer das Produkt zu zahlen. Den Kaeufer interessieren Details zum Markt nicht. Er kauft das Produkt billig ein und entwickelt daraus die Erwartungshaltung es auch in Zukunft nicht teurer, oder eher noch billiger, beziehen zu koennen. Micro macht nicht das Business kaputt weil es den Fotografen ausbeutet, sondern weil es den Kaeufern ein falsches Wertfefuege vermittelt. Und das schlimmste daran ist, es muss nicht sein. Es gibt keine echte Notwendigkeit dafuer, gute Produkte so zu verramschen.
Und sich hinzustellen und zu sagen „Ich habe keine Schuld weil ich Micro nicht erfunden habe“, nun ja …
Hier haben gerade Profifotografen, die fuer Micro produzieren, eine gehoerige Verantwortung. Denn sie muessten eigentlich den Wert ihrer Arbeit kennen.
@Andre: Ich stimme Dir zu 100% zu!
ABER – WAS SOLL EIN STOCKFOTOGRAF DER AUSSCHLIESSLICH VON STOCKFOTOGRAFIE LEBT TUN?
Ich kann den Gutmenschen spielen und sagen:
Meine Makros geben mir zwar 50% weniger Umsatz, schränke ich mich halt um 50% in meinem Lebenswandel ein. Will ich nicht.
Ich könnte wieder Hochzeiten fotografieren. Will ich nicht.
Ich könnte wieder auf Hochzeiten Keyboard spielen. Will ich auch nicht.
Ich kann mich dem Markt realistisch sehen und Micro machen. Bin aber jetzt ein böser (dafür finanziell zufriedener) Mensch.
Du sprichst von „Verantwortung“. Nun wem gegenüber? Anderen Fotografen oder meiner Familie, die ich weiter so wie gewohnt ernähren möchte.
Ich gebe Dir ja völlig recht, dass diese Preise viel zu tief sind. Nur wenn ich nicht mitspiele, ändert das gar nichts ausser dass ich ein Gutmensch bin. Es gibt genug andere die es trotzdem tun. Und die sind zuerst NICHT VON DEN Berufsfotografen gekommen. Und das man weltweit die Fotografen zusammen bringt und sich einigt Micros nicht mehr zu beliefern – Sorry, das ist nicht realistisch.
@Andre: Und noch kurz zum „Wert meiner Arbeit“. Ich habe etliche Bilder in Micros, die Umsätze von weit mehr als 2000.- Euro erzielt haben. Ist das nicht eine angemessene Entschädigung?
Natürlich gibt es auch Bilder, die sich nie verkaufen (ca. 27% sogar). Aber wenn ich meine Arbeitszeit (zu der auch das Schreiben dieser Zeilen zählt) auf meinen Umsatz umrechne komme ich auf einen Betrag, für den eine Supermarkt-Kassierin einen ganzen Tag arbeiten muss. Mir ist das genug! Wo beginnt für Dich der „Wert meiner Arbeit“? Was müsste ich verdienen, damit ich meiner Verantwortung gerecht werde?
Ein Ansatz waere eine Fotografen-Union und ein einheitliches Auftreten im Boykott von allen Versuchen hochwertige Arbeit unter Wert zu verjubeln. Das klingt leider zugegebenermaßen sehr utopisch weil jeder sich erstmal selbst der naechste ist.
„Ich habe etliche Bilder in Micros, die Umsätze von weit mehr als 2000.- Euro erzielt haben. Ist das nicht eine angemessene Entschädigung?“
Natuerlich ist das fuer dich eine angemessene Aufwandsentschaedigung, aber darum geht’s mir ja nicht weil ich die Sache aus der Sicht des Kaeufers sehe. Dieser Kunde wird niemals den echten Wert einer guten Fotografie schaetzen oder gar bereit sein dafuer einen angemessenen Preis zu bezahlen.
@Walter: Worin liegt eigentlich Deine zwanghafte Motivation alle für den Microstock zu gewinnen.…aber deine Bilder willst Du nicht zeigen? Das kapier ich nicht!
@MaxWuterich:
Du hast mich falsch verstanden! Ich will NIEMANDEN für Micro gewinnen. Warum auch? Wären ja alle neue Mitbewerber und mein Kuchen würde kleiner werden. Da wäre es mir schon lieber alle machen Makro 🙂
Ich habe es nur ein klein wenig satt, immer als Sündenbock, der den Weltmarkt versaut hat und alle anderen Fotografen ins Unglück stürzt, hingestellt zu werden. Und das im Makro alles so rosig ist. Ist es meiner Ansicht nach nicht. Und das habe ich gesagt. Nicht mehr und nicht weniger.
Wenn Du mein Argument wegen meines Portfolios nicht akzeptierst – okay, damit muss ich leben…
dear all : 1. fakt ist mit micro macht man sich selbst den Markt kaputt …
garnicht reinstellen , keine neuen Fotos and cu micro irgendwann aber mit Sicherheit …
2. Fotos die gut sind und etwas weniger an der Anzahl aber dafür ein yeah feeling exclusiv vermarkten
Vorteil : exclusiv verkauft sich besser und für mehr Geld ist so … und wenn man mal was zu sehen bekommt ist klar wer Verkäufer war
Nachteil micro mehrere Agenturen : Bilder werden benutzt teilweise ohne copyright und wie will man dann wissen über welche Agency es gegangen ist .
3) Splitting sind natürlich nicht so toll aber ehrlich bei manchen micros je nach Ranking kriegste auch nur zw. 25 und 30 % also ist das nicht so schlimm weil wer bei micro verkauft kriegt auch nicht mehr .
hier hat einer geschrieben : bei zoonar bekomme man 80 % mag sein aber von welchem Anteil der an Zoonar geht von ???? je nach Partner .…kleiner Witz ..
4) froh zu sein das es Agenturen gibt die einem die Arbeit mit dem Verkauf abnehmen ; Weil Vertrieb kostet Geld und Zeit und deshalb bekommen Agenturen ihre Prozente , Agenturen haben Kosten wie für das apis system was mal eben 4000 euro kosten kann im Monat für die Agentur und ohne kaum noch redaktioneller Verkauf .
5) ich bin froh im macro zu sein und meinen Weg zu gehen …seit macro sehe ich das was passiert und wofür … man fühlt sich definitiv aufgewertet und nicht das Gefühl zu haben wie war das dax Konzern gegen Grossmutter … Bilder zu sehen für Werbung ohne copyright zu wissen das ein solches Bild wenn es produziert werden müsste mal eben in die Tausende gehen kann . Zudem ob ein Dax Konzern oder eine Metzgerei damit wirbt ist gewaltig im Unterschied . Alleine die Masse von Menschen die das Bild sehen können und und und ..Premiumauto wird ja auch nicht zum gleichen Preis wie ein Kleinwagen verkauft …
6 zum Thema downloads : ja downloads nerven die nicht verwendet werden …habt recht ..kann ich auch nicht nachvollziehen als Werber . Willste was layouten musstest du ein layoutshooting früher ansetzen .
Man sollte downloads als layoutdown oder finaldown deklarieren . layoutdown Ladegebühr von 10 Euro …
7 ) gute Fotos ob micro oder macro werden sich immer verkaufen das ist fakt aber stop damit alles nachzumachen , bringt nix . Ihr müsst hervorstechen aus der Masse nur so könnt ihr noch was bewegen im Moment . Es kann so easy sein tolle Fotos zu machen ohne grossen Aufwand und damit ein nettes Zubrot zu verdienen . Als Fotograf wirst du mit stock dein Zubrot haben auf Dauer aber mehr auch nicht …auch das ist fakt .
@reka: Du bist doch exklusiv bei F1 – poste doch mal Deine Umsätze dort, insbesondere die einzelnen Erträge aus den Bildverkäufen interessieren mich, vielleicht schiebe ich meine Bilder auch nach F1 exklusiv, nur leider sagen die mir nichts über die Verkaufszahlen, und wenn ich einmal gebunden bin kommen ich ja so schnell nicht wieder raus.
@maxWuterich:
Nochmal ganz kurz: Ich werde das Gefühl nicht los, dass Du manche meiner Mitteilungen nicht so wirklich glaubst. In Roberts Forum kannst Du hier die Statistik eines dieser Bilder sehen. http://stockfotografie-forum.de/discussion/comment/1281#Comment_1281
@ max : du kannst bei f1 auch nicht exclusiv anbieten nur dürfen die Pics dann nicht zu low budget verkauft werden .
@reka: „Als Fotograf wirst du mit stock dein Zubrot haben auf Dauer aber mehr auch nicht …auch das ist fakt.“
Und dem widerspreche ich!
Man kann davon leben! Sehr gut sogar. Und das ist, warum ich hier überhaupt schreibe. Weil immer wieder völlig falsche „Tatsachen“ berichtet werden. Ich mache das seit 20 Jahren und sicher auch noch die nächsten 10. Ob in Micro oder Makro wird die Zukunft weisen.
Es soll doch einfach jeder machen was er will! Ich verstehe nur einfach nicht, warum die Makro-Leute immer auf den Micro-Leuten herumtrampeln müssen, und sie in jedem Statement belehren wollen, dass sie ihren eigenen Markt, den der Makrofotografen und natürlich auch den der Auftragsfotografen ruinieren. Die Micro-Leute machen es doch auch nicht, dass sie andauernd Makrofotografen belehren. Es kann doch wenn zumindest kein Miteinander ein NEBENeinander geben, dass beide Seiten akzeptieren. Wir können es ohnehin nicht ändern!
Das wars für mich jetzt zu diesem Thema!
Gut Licht
@reka: Das war nicht meine Frage, ich vermarkte bereits über F1 – die wollen meine Bilder exklusiv.….nur ich weiß nicht was dabei rauskommt.
Ich zähle mich jetzt mal nicht zu denen, die die Micro-Fotografen verteufeln. Im gegnteil, ich kann die Argumentation von Walter nachvollziehen und ich finde sogar, Microstock ist ein wirklich faszinierendes Technologieprojekt. Wir Macros haben da viel verschlafen. Der Ansatz bleibt aber ein anderer. Ich bleibe dabei, dass es nicht richtig ist einer Bank zum Beispiel die Bilder für ein paar Euro zu geben, um ihre Werbung damit zu machen. Der Eindruck, den Kunden gewinnen ist, dass Bilder nichts kosten und das ist langfristig für alle von Nachteil.
Aber gut, ich sprach von verschlafen. Ich denke, die größte Nachfrage nach Bildern kommt aus dem Web. Das haben ein paar Schlaue erkannt und tatsächlich eine riesige neue Käuferschicht geschaffen, von denen die Walters dieser Welt jetzt leben. Wir Macros haben uns diesem Markt bisher verweigert und das war vielleicht ein Fehler. Ich frage jetzt mal in die Runde. Was wäre, wenn wir Macros die Bilder für Webnutzung zwischen zwei und zehn Euro anbieten? Also ca. 15 bis 20 Millionen neue Bilder so auf den Markt schwemmen. Was halten die Macrostocker davon? Was denken die Microstocker? Ich bin jetzt mal neugierig.
@Gerald Staufer
Ich halte davon nichts. Warum sollte die Webnutzung billiger sein als eine andere Nutzungsart? Es hat doch nur eine Verschiebung der Medien stattgefunden (von print zu web), dadurch faellt doch der Wert (bzw. der Herstellungsaufwand) des genutzten Produktes nicht.
Ich kann Walter’s Argumentation uebrigens auch sehr gut nachvollziehen. Microstock ist ein bequemer Weg mit vielen Vorteilen (schneller Umsatz, weite Verbreitung und breites Marktpotenzial), waehrend Macrostock traditionell leider immer noch eine sehr zaehe und langfristige Investition von Zeit und Schaffenskraft darstellt. Ich schaetze sogar, dass die meisten Fotografen mehr Geld mit Microstock verdienen koennen als mit Macrstock. trotzdem rechtfertigt das nicht die Entwertigung qualitativer und kreativer Arbeit.
Meines Erachtens ist die wichtigste und alles entscheidende Frage zum Microstock Modell: WARUM?
Ich finde darauf keine plausible Antwort. Nur der Microstock Betreiber profitiert dauerhaft davon.
peace at all : sorry wenn ich auf den micro immer etwas heftiger reagiere ist auch nix gegen die Anbieter … eher in Richtung Agentur Geschäftspraktik , service bzw. Käufer die einfach meinen machen zu dürfen was sie wollen oder wie will man jemanden erklären Model z.b. oh du hängst an jeder Strassenecke und das für 2,5 Euro oder oh du machst gerade Werbung für einen Weltkonzern ( wo das Wasser beim Vorstandsessen mehr kostet ) .Das Model wird möglicherweise daraufhin nie wieder gebucht werden weil zu bekannt ach das ist doch das .…. Mädel .….Grund dafür warum Modele bei Auftragsfotografie mal eben 3000 – gutes open end bekommen . Auf der anderen Seite schreien alle nach crativen spektakulären Bildern für ihre Werbung mit toller location etc. sind aber nicht bereit Kosten zu tragen .
Finde auch das Fotografie nicht mehr den Stellenwert hat wie es mal war und es zu einem Artikel wird der im Supermarkt für jedermann zu haben ist .
Worauf ich halt aufmerksam machen möchte ist das nach meiner Meinung der micromarkt zu sehr ausgenutzt wird …von Kunden die es sich leisten müssten bzw. selbst einen hohen Qualitätsanspruch an ihre eigenen Produkte haben für Werbung angemessen zu zahlen .
Wäre doch schön wenn alle happy und zufrieden wären .
@Gerald: Hmm. 15–20 Millionen ehemalige Macrostock-Bilder für 2–10 Euro Webnutzung? Ich glaube, es würde weniger passieren als vermutet: Einerseits bietet Getty Images ja schon „Mobile“-Auflösungen ab 5 Euro an (die vielen inoffiziellen radikalen Rabatte mal nicht eingeschlossen), andererseits wären von den 15–20 Millionen Bildern sicher vor allem im lukrativen People-Bereich viel veraltetes Material dabei (Büros mit Röhrenmonitoren und Telefone mit Wählscheiben etc.). Außerdem bezweifle ich, dass viele Macroagenturen technisch in der Lage wären, die notwenigen Massen an Web-Verkäufen bewältigen zu können, um ihren bisherigen Schnitt machen zu können.
Aber vielleicht liege ich falsch.
Und ob die Macrostock-Fotografen die Preissenkung so begrüßenswert fänden, wäre auch noch eine Überlegung wert.
@ Walter
Ich finde deinen Standpunkt sehr interessant und auch nachvollziebar. Allerdings zeigt eine von dir veröffentlichte Statistik, dass genau das eintritt, wovor Gerald gewarnt hat: Der Umsatz ist (nicht nur bei dir) eingebrochen. Oder anders gesagt: Zitat „In den letzten 2 Jahren habe ich meine Bildanzahl verdoppelt um die gleichmässige Umsatzsteigerung beizubehalten.“
http://stockfotografie-forum.de/discussion/205/wieviele-fotos-machen-sinn#Item_11
Die Frage ist natürlich, ob man diese Problematik mit einer Diversifikation in den Makrobereich aushebeln kann. Dafür fehlen mir die Daten – evtl. kann ja Gerald dazu etwas sagen (Umsatzentwicklung im Vergleich zu Bildermenge in der Datenbank). Das fänd ich interessant.
Übrigens bin ich auch dagegen dass die Makros die Preise für Webnutzung auf Mikro-Niveau senken. Wenn man hohe Preise rechtfertigen möchte, dann muss man dies über Differenzierung tun – nierige Preise würden das Konzept mMn kaputt machen. Einen Audi gibt es in China ja auch nicht billiger als in Deutschland zu kaufen, nur weil die Leute (im Schnitt) dort weniger verdienen…
@ Florian
danke für den Link zu Walters Statistik, beruhigt mich irgendwie. Mich hätte doch sehr gewundert, wenn bei ständig steigender Bildanzahl die Verkäufe weiter und weiter wachsen. Leider haben wir eine ähnliche Entwicklung. Um die Umsätze zu halten, müssen die Mengen gesteigert weren, allerdings nicht verdoppelt muss ich sagen. Wir haben sogar jedes Jahr steigende Verkaufszahlen, aber die Preise sind stark eingebrochen, um ca. 50%. Warum? Weil die Kunden durch Microstock extreme Verhandlungsmacht gewonnen haben. War früher nicht der Fall, da waren die Agenturen am längeren Hebel. Heute hörst Du ständig vom Kunden, er könne ja auch in Microstock kaufen, wenn man mit den Preisen nicht runtergeht. Jedes Bild in Microstock ist natürlich ein Grund mehr.
Momentan ist es so, dass wir die Bildmenge um etwa 15–20% steigern müssen, um die Umsätze zu halten, trifft so also auch für die Fotografen zu. Allerdings kommt es nach wie vor auch auf die Qualität an. Gut produzierte People-Produktionen bringen nach wie vor gutes Geld und da geht der ein oder andere schon auch gegen den Trend und steigert die Umsätze trotz gleich bleibender Anzahl von eingelieferten Bildern.
@ Robert
stimmt, 15–20 Millionen sind es vielleicht nicht, aber denke bitte nicht nur an die People-Produktionen, sondern auch die vielen Stills, die sehr vielfältig einsetzbar sind und oft altersresistent sind. Die gibt es en masse in Microstock und die konkurrieren wirklich stark mit uns. Die Massen an verkäufen würden wir dann schon bewältigen, alle arbeiten ständig an verbesserter Programmierung und würden wir plötzlich Massen an Miniwebnutzungen verkaufen, glaube mir, dann könnten wir den Serverpark schon finanzieren. Daran sollte es nicht scheitern. Ob unsere Fotografen damit einverstanden wären, weiß ich nicht. Es ist ja jetzt nur einmal so ein Gedankenspiel. Wenn überhaupt würden wir das mit unseren eigenen Bildern testen und dann die Ergebnisse allen mitteilen. Wäre der Test positiv, würde ich es trotzdem jedem einzelenen überlassen, ob er seine Bilder für niedrige Webpreise verkaufen will oder nicht.
Hier dann auch für Andre: Unsere Webverkäufe sind stark gesunken. Früher war das ein einträgliches Geschäft, das sich aber leider zu Microstock hin verlagert hat. Ich sage ja, ich finde, einen Markt aufzumachen für die Nachfrage von Bloggern, Existenzgründern, kleinen Geschäften usw. usw. war eine schlaue Idee. Daran habe ich mich nie gestört. Warum verweigern wir uns eigentlich diesem Markt? Warum sind wir so scharf darauf, ein Bild für 49 oder 109 Euro zu verkaufen, wenn wir in der gleichen Zeit, während wir mit einem Kunden um den Preisnachlass verhandeln 50 Bilder an Blogger verkaufen könnten? Nur weil wir vielleicht ein paar Bilder dann für 5 statt 49 Euro hergeben und verschenken? Ja, stimmt, aber so viele Verkäufe sind das nicht mehr. Normalerweise kauft ein Unternehmen ein Bild in Druckgröße, nutzt es für Flyer, Plakate UND das Web. Und der Druckpreis MUSS hoch bleiben. Übrigens geht es ja nicht darum, die Bilder dann über Microstockagenturen zu verkaufen, sondern über Macros.
Aber wie gesagt, das ist nur ein Gedankenspiel, man muss alles denken dürfen.
Ich könnte noch einiges schreiben, aber ich bin im Kurzurlaub und werde mich jetzt einmal abmelden, meine Freundin schimpft schon zurecht. Bin dann am Mittwoch wieder da und werde weiter mit Euch diskutieren, falls noch Bedarf besteht. Ich finde die Diskussion hoch spannend, danke Robert nochmals für den Raum, den er mir gegeben hat und auch allen Teilnehmern für den trotz kleiner Spannungen sehr höflichen Ton. Ich glaube, solche Diskussionen sind überfällig, die ganzen Animositäten bringen doch nichts, denn wir alle wollen mit Bildern Geld verdienen und es führen verschiedene Wege nach Rom.
So, jetzt aber…:-)
@Gerald
Fuer mich ist das eine sehr persoenliche Entscheidung. Wenn ich mein Produkt dauerhaft unter dem Wert verkaufen muss, den ich dem Produkt zuspreche (naemlich der Preis fuer den ich bereit waere zu verkaufen), dann prostituiere ich mich. Mit anderen Worten, dann kostet mich das auf lange Sicht den Spaß an meiner Arbeit und die Konsequenz waere, dass ich mir eine andere Aufgabe suchen wuerde, da dieses System im Ungleichgewicht ist und ich als Fotograf derjenige bin, der zwar das Produkt liefern, aber nicht am Erfolg dessen teilhaben darf.
Im Uebrigen habe ich bisher noch keinen Verkauf an einen Blogger gehabt, allerdings schon zig Urheberrechtsverletzungen mit meinen Bildern auf Blogs entdecken muessen.
@Andre: Ohne jetzt zynisch klingen zu wollen: Wenn Du den Preis deines Produktes so hoch ansetzt, dass ihn sich ein Blogger nicht leisten kann, ist es nicht verwunderlich, dass bisher keiner Deine Fotos gekauft hat.
@Florian:
nun, von einem Umsatzeinbruch würde ich nicht sprechen. Wenn du die Statistik genau ansiehst, wirst du merken, dass nach wie vor eine Umsatzsteigerung vorhanden ist. Richtig ist, dass ich dafür rund doppelt so viele Bilder brauche. Aber: ich brauche dazu nicht die doppelte Zeit! Ich kann heute problemlos die doppelte Menge an Bildern produzieren als vor zwei Jahren.
Warum? In den vier Jahren Micro habe ich unendlich viel gelesen und getestet. Das hat viel Zeit gekostet, hat aber meinen Workflow sehr vereinfacht. Hier ein Beispiel. Ich habe mit vier verschiedenen Beschreibungsprogrammen gearbeitet, vier mal einen kompletten Thesaurus aufgebaut. 3x wieder alles verworfen, weil es für mich nicht okay war. Aber jetzt passt es. In meinem jetztigen Beschreibungsprogramm ist ein Thesaurus mit derzeit 46.000 verschiedenen deutschen Suchbegriffen enthalten, dessen Keywords nach Wertigkeit sortiert sind. Ein weiteres Programm übersetzt die Bilder automatisch inklusive Bildtitel und Beschreibung ins englische. Gleichzeitig werden bei der deutschen und der englischen Version die Keywords (von hinten, also den eher unwichtigen) auf 50 Stück gekürzt. Das aufzubauen war viel Arbeit, trägt aber jetzt Früchte. Damit kann ich in einer Stunde je nach Motiven 40–50 VERSCHIEDENE Bilder beschreiben. Über zwei andere Programme läuft auch das aufspielen und submitten der Bilder eigentlich vollautomatisch.
Ich könnte nach derzeitigem Stand meine Bildproduktion ohne größeren Stress noch um ca. 50–60 % erhöhen, sollte dies nötig werden.
Nicht ganz klar ist mir in der Aussage von Gerald das er die Bildmenge nur um etwa 15–20 % steigern muss um die Umsätze, bei denen aber die Preise um 50 % eingebrochen sind, halten zu können. Aber vielleicht gleicht sich das durch erhöhte Downloadzahlen aus.
Zur Frage von Gerald: bei meinen Downloadstatistiken spielen die Webbilder keine allzu große Rolle. Ich glaube das die große Menge der Webbilder über Abos verkauft wird. Die Makroagenturen müssten daher meiner Meinung nach ein Gegenstück zu den Abos von den Micros erfinden.
@Florian:
Das mit der Statistik und keinen Umsatzeinbrüchen beziehe ich auf mich, weil ich es ja durch höhere Bildanzahl, die ich in der gleichen Arbeistzeit wie früher erstellt habe, ausgeglichen habe. Das kann bei anderen Fotografen, die das nicht gemacht haben natürlich ganz anders aussehen.
Für mich sieht das eher wie eine Seitwärtsbewegung mit statistischen Schwankungen, denn wie eine nachhaltige Umsatzsteigerung aus. Aber selbst wenn momentan nach deiner Statistik immer noch eine moderate Umsatzsteigerung zu erwarten ist, wird die Schere Umsatz/Bild immer weiter auseiander klaffen. Bald wirst du 100% mehr Bilder produzieren müssen, nur um dein hohes Level halten zu können – von einer Umsatzsteigerung mal ganz abgesehen.
Ich will jetzt nicht sagen, dass das bei Makro unbedingt anders ist, aber gerade als Mikrofotograf, wo sich der Markt wesentlich schneller bewegt, sollte man solche Trends unbedingt im Auge behalten…
Ich hoffe die Macroagenturen verschlafen nicht schon wieder einen Trend. Der Trend ist weg vom Druck hin zu elektronischen Medien wie Web, App, und E‑book. In diesen Bereichen wird in der Zukunft das Geld verdient werden.
Ich finde es ungerecht, dass die Bild-online mit Millionen von Views ein Webfoto für einen Euro benutzten kann und ein Bild für einen Partyflyer wegen der Auflösung teurer sein soll. Die ganze Tarifgestaltung sollte sich mehr an Views/Tag orientieren als an der Auflösung.
Ob das machbar ist weiss ich nicht. Es sollte aber mal zum Nachdenken anregen.
Einzig die Abolösung der Micros trägt dem Rechnung. Nachteil für die Fotografen: Alles ist gleich billig.
@Florian:
In Zahlen: Vergleich Mai 2011 gegen Mai 2012 (die 5 Agenturen dieser Statistk): Umsatz +26%, Downloads +27%, Bildanzahl +31%.
In dieser Statistik sind nur 5 Micros enthalten. In Summe beliefere ich derzeit 26 Agenturen. 6 davon allerdings erst seit heuer. Da werden aber nicht alle 6 übrig bleiben.
Ich rechne in Zeiträumen von 2–3 Jahren und sehe ich hier keine großen Veränderungen FÜR MICH. Den ich habe ja auch noch meine Makroumsätze und verkaufe auch direkt. Umsatzsteiegerungen im Micro sind nett, aber für mich nicht mehr notwendig. Wo sich die Märkte grundsätzlich in 3 Jahren bewegen, kann wohl niemand seriös vorhersagen.
Wie bereits geschrieben überlege ich ja bereits auch wieder verstärkt Makro zu beliefern. Die Bilanzen der Agenturen waren laut Auskunft meines Steuerberaters aber nicht so, als dass ich mir da (derzeit) mehr Geld erwarten könnte als in Micro. Wenn die Bilanzen von 2011 verfügbar sind werde ich das noch einmal ansehen lassen.
Die erste Bilderflut in Makro hatte ich ja vor rund 10 Jahren. Habe ich ja geschrieben. Die nächste wird sicher kommen, wenn es bei den Micros wirklich mit den Umsätzen Probleme geben sollte. Denn dann werden viele gute Microstocker ebenfalls auf Makro umschwenken und diesen Markt mit Bildern fluten. Die Agenturen werden sie mit Handkuss aufnehmen, weil sie in der Lage sein werden große Mengen guter Bilder zu liefern.
@Algecireño
„Ich finde es ungerecht, dass die Bild-online mit Millionen von Views ein Webfoto für einen Euro benutzten kann und ein Bild für einen Partyflyer wegen der Auflösung teurer sein soll. Die ganze Tarifgestaltung sollte sich mehr an Views/Tag orientieren als an der Auflösung.
Ob das machbar ist weiss ich nicht.“
Genau das ist moeglich im RM (Rights Managed) Licensing bei Macrostock. Da wird der Preis nach gewuenschter Nutzung und Zirkulation festgesetzt. Das heißt der Basispreis ist fuer jeden Interessenten gleich, erhoeht sich aber um Faktoren je nach Art und Umfang der Nutzung.
Dass es im Microstock ausschließlich das RF Modell gibt, ist uebrigens ein weiterer Nachteil.
Zurück aus dem Urlaub erlaube ich mir noch ein paar Anmerkungen:
@Andre
Wir werden die Bilder natürlich nicht für 2 bis 10 Euro anbieten. Es war nur ein Gedankenspiel. Ich kann Deine Argumentation bzgl. des Werts sehr gut nachvollziehen, Du siehst in Bildern einen ideellen Wert. Aber ich kann auch respektieren, wenn andere Fotografen ihn anders bemessen. Sie sagen, ich mache mein Geld mit vielen Verkäufen, Hauptsache Ende stimmt der Umsatz. Das ist unternehmerisch gedacht und per se nicht verwerflich.
@Walter
Ja, wir steigern die Verkaufszahlen Jahr für Jahr.
Jetzt zum Abschluß noch ein paar Zahlen, die ich mir gestern von Jim Pickerell rausgekramt habe. Er schätzt den jährlichen Umsatz des weltweiten Marktes für Stcokbilder auf ca. 1,5 Milliarden Dollar. Davon entfällt ein Drittel auf Microstock, etwa ein Drittel auf RM und traditionelles RF und das letzte Drittel auf die sog. Editorial Verwendungen. Ich weiß jetzt allerdings nicht genau, was unter letzterem genau alles zu finden ist.
So, jetzt zum Punkt, um den es ja in abertausenden Diskussionen geht. Hat Microstock den Markt zerstört? Nein, natürlich nicht. Der Markt hat dadurch im Gegenteil ungeahnte Absatzmengen erzeugt. Nur hat Microstock die Preise kaputt gemacht. Von 1990 bis 2008 lag der weltweite Umsatz relativ stabil bei 2 Milliarden Dollar. Und es wurde nur ein Bruchteil der Bilder zu viel höheren Preisen verkauft. Obwohl wir auch hier einen Preisverfall sehen, denn die Infaltionsrate einberechnet hätte der Umsatz ja steigen müssen. Der war wohl durch das traditionelle RF bedingt. Fakt ist jedoch: Microstock ist für diesen Umsatzeinbruch hauptsächlich verantwortlich, denn viele Businesskunden konnten ihre Etats für Bilder verkleinern und haben das zur Freude ihrer Controller auch getan.
Ich finde trotzdem, es gibt jetzt so Stereotypen auf beiden Seiten. Die Macrostocker sagen, ihr Microstocker habt den Markt kaputt gemacht. Das ist in der Form Unsinn, sie haben lediglich die Preise nach unten getrieben, auf der anderen Seite sogar neue Märkte geschaffen. Die Microstocker sagen so etwas wie ich fahre ja auch mit dem Taxi und nicht mehr einer Kutsche. Auch Unsinn, denn Macrostock scannt ja keine Dias mehr ein und verschickt sie an Kunden, sondern verlangt einfach höhere Preise, die auch nach wie vor oft gezahlt werden, weil viele Kunden mehr als 20 Euro in der Tasche haben. Da wäre doch etwas mehr Gelassenheit angebracht!
Gut, zurück zum Thema. Fotolia nimmt pro Jahr ca. 30% neue Bilder auf, der Umsatz wächst aber nicht in diesem Ausmaß, d.h. der RPI der einzelnen Anbieter (mittlerweile über 300.000 habe ich egstern gelesen!!) sinkt und sinkt. Davon berichten die Fotografen hier im Forum und Pickerell hat das aus seinen Statistiken, die er über iStock führt, ebenfalls herausgelesen. Nur 30 der 195 erfolgreichsten iStocker hatten 2011 mehr Downloads als 2010. Was tun? Fotolia, iStock oder die anderen können ja kein Interesse daran haben, dass die Fotografen abwandern oder aufhören, weil sie immer weniger verdienen.
Ich denke, die Preismodelle von Yuri Arcurs Seite könnten stilbildend werden. Es bedient damit alle Kundengruppen und es ist sogar eine RM-Komponente drin, indem er für alle Bilder ein Exklusivrecht einräumt. Also ich glaube, man wird versuchen, Preise besser zu differenzieren. Vielleicht könnte das dann dazu führen, dass der Umsatz für Bilder endlich wieder einmal wächst.
Durchsetzen werden sich am Ende immer die Besten. Was Arcurs da anbietet und das glaube ich, streitet niemand ab, gehört wirklich zum allerfeinsten Material auf dem Markt. Er produziert teuer auf höchstem Niveau und kann sich dadurch wohl noch lange behaupten, weil er sich von denen absetzt, die die Produktionskosten senken. Die Kunden goutieren das mit vier Millionen Downloads im Jahr! Und perfekte, marktgerechte Bilder werden die Kunden immer goutieren, egal ob billig oder teuer.
@Andre: Selbst bei RM kostet eine Webnutzung in der Regel jedoch weniger als eine Printnutzung. Die Anzahl von Views wird da eigentlich nicht berücksichtigt.
Mir gefallen an Westend61 mal ein paar Sachen recht gut.
.)Die Verschlagwortung übernimmt die Agentur.
.)Die DL sind nicht einsehbar für andere. Bei den micros habe ich das Problem, das gut gehende Bilder schnell mal kopiert werden. Ich muss sagen ich bin da auch nicht anders. Bevor ich ein Thema angehe, suche ich bei den micros Bilder der letzten Monate, sortiere nach DL und habe schon 10–20 Varianten, die sich verkaufen könnten. Speziel Robert wäre da ein intessantes Opfer. Bei seinen Bestsellern sind ein paar ganz einfache Sachen vor weissen Hintergrund.
.)Ich muss nicht alle Bilder bearbeiten, da Westend61 eine Vorauswahl vornimmt.
Eine Frage hätte ich noch. Kann man die Bilder auch auf DVDs, oder HD an Westend senden.
Kurz zur Lage des derzeitigen Makromarktes: Varia-Press stellt Antrag zur Planinsolvenz, wie es im Forum von Thomas zu lesen ist. Vario ist ja nicht gerade ein No-Name in der Branche.
[Kommentar von Robert Kneschke: Update, 20.11.2015: Das Insolvenzverfahren ist nach Unternehmensangaben nach einem Rechtsreformwandel 2012 mittlerweile abgeschlossen und der Betrieb läuft regulär weiter.]
@Walter
also lieber Walter, das ist jetzt nun wirklich kein ernsthaftes Argument gegen Macrostock, wenn Vario Planinsolvenz beantragt. Die sind im weltweiten Maßstab betrachtet nicht mal ein kleiner Fisch im Agenturgeschäft. Das ist so, als wenn jemand 2008 gesagt hätte, der Microstockmarkt ist in der Krise, weil Lucky Oliver dicht macht. Wir werden in den nächsten Jahren ein Agenturensterben in beiden Märkten erleben oder glaubst Du, dass jede kleine Microstockbude überlebt? Ich nicht. Ist auch nicht weiter wild.
[Kommentar von Robert Kneschke: Update, 20.11.2015: Das Insolvenzverfahren ist nach Unternehmensangaben nach einem Rechtsreformwandel 2012 mittlerweile abgeschlossen und der Betrieb läuft regulär weiter.]
@Gerald:
Gut ich gebe zu, dass ich es an deutschen Masstäben gemessen habe und nicht weltweit. Soll auch KEINE Empfehlung für Micro sein. In ein paar Jahren werden wir noch 3–4 globale Micro-Player haben. Keine Frage. In Micro sind ja schon etliche abgetreten.
Nur Vario ist einer meiner Mitbewerber im direkten Verkauf. Dagegen bin ich ein kleiner Fisch. Und insoferne bin ich schon verwundert…
@Walter
also so langsam würde mich aber Dein Portfolio auch mal interessieren…
Ich kenne Vario nicht so genau, aber nach dem, was ich gehört habe, sind Agenturen, die stark von Picturemaxx gelebt haben sehr stark dadurch unter Druck geraten, dass Fotolia seine Bilder da reingestellt hat. So wird es Dir auch gehen, falls Du über Picturemaxx vermarktest und ehrlich gesagt überlegen wir uns auch langsam schon, ob sich Picturemaxx noch für uns lohnt.
Ich denke auch, der Anbietermarkt wird zusammenschrumpfen. Auf beiden Seiten, da die Kunden immer selektiver werden. Die brauchen nicht so viele Agenturen. Nun ja, Druck haben wir bald alle und nur die besten Fotografen und Bildanbieter werden überleben.
@Gerald:
Bin bei Picturemaxx jetzt bereits weg. Und für Fotofinder sieht es auch nicht mehr gut aus.
Gerald: “ Nun ja, Druck haben wir bald alle und nur die besten Fotografen und Bildanbieter werden überleben.“
100% richtig. War auch immer so und wird auch immer so sein!
@Walter
war nicht immer so. Man konnte vor ein paar Jahren mit generischem Material wie Freistellern durchaus gutes Geld verdienen. In beiden Modellen. Das heißt, mit relativ geringen Kosten konnte man schöne Gewinne erzielen. Geht so nicht mehr. Nur die, die jetzt mehr statt weniger investieren, hohe Kreativität besitzen und komplex produzieren, werden sich von der Masse absetzen und auch in ein paar Jahren noch gut davon leben. Der Arcurs macht es vor. Und hat seine Eier übrigens in beide Nester verteilt. War ja mein Vorschlag 🙂
Kann man kurz beschreiben, was bei Westend61 der Vorteil, bzw Nachteil, gegenüber Imagebroker ist.
Das Konzept scheint ja ähnlich, wobei es bei IB scheinbar noch keine Exklusivität gibt.
@maxx
ich bitte um Verständnis dafür, dass ich mich dazu nicht öffentlich äußern will. Aber ich beantworte die Frage gerne per Mail oder am Telefon. Kein Problem.
@Walter: Bestimmt hat dein Steuerberater nicht nur die Bilanzen der Macros überprüft, sondern auch die der Micros, da stehts ja auch bei den Grossen nicht zum Besten, wie wäre denn so ein Post?
@MaxWuterich: Da muss ich Dich leider enttäuschen. Habe ich nicht. Im englischen Forum habe ich gerade etwas von 120 Mio. $ Umsatz von Shutter gelesen und Fotolia hat auch gerade einen 3‑stelligen Millionenbetrag von einer Investmentfirma bekommen. Mache ich mir im Augenblick nicht wirklich Gedanken darüber.
@walter: Aber wenn Fotolia so gut verdient, warum brauchen die dann wohl Geld von Investoren. Da solltest du dir schon Gedanken machen, manchmal geht es ja schnell bergab, dann hängst du mit deinen Bildern in einer Insolvenzmasse und bekommst sie nicht mehr raus.
@max: Das Fotolia in nächster Zeit insolvent geht, ist eher unwahrscheinlich. Mit der Logik könnte man auch Shutterstock und Getty Images ein schnelles Ende andichten, da beiden ebenfalls gerade Kapitalspritzen suchen…
@MaxWuterich:
Ich bin ja bei Fotolia nicht exklusiv. Deswegen habe ich wegen einer Insolvenzmasse bei keiner der Agenturen, die ich beliefere ein Problem. Das müssen nur Fotografen haben, die ihre Bilder bei einer Agentur exklusiv anbieten. Oder sehe ich da was falsch?
Wenn eine große Investment-Firma 3‑stellige Millionenbeträge in die Hand nimmt und die nicht die erste Firma in ihrem Leben kaufen, werden sie schon Gründe dafür haben.
Nehmen wir Shutter als Beispiel: Die haben 2011 120 Mio.Dollar umgesetzt. Mit 58 Mio Downloads. Rechne mal nach … Ich denke da bleibt was über 😉
lustig die Diskussion jetzt. Also das Geld werden die sicher alle sinnvoll verwenden. Sie brauchen es ja nicht, weil sie kurz vor der Insolvenz stehen, sondern Investoren geben Geld in der Regel, weil der Kapitalnehmer sein Geschäft ausweitet und ein schlüssiges Konzept vorzuweisen hat. Zum Bespiel indem sie andere Firmen aufkaufen, in andere Bereiche investieren usw.. Microsstock hin oder her, Fotolia und Shutterstock geht es denke ich ganz gut.
Trotzdem finde ich das Argument von Walter mit dem Steuerberater nicht stichhaltig. Erstens wird in Macro noch jede Menge Geld verdient, zum zweiten kommt es immer darauf an, wo ich meine Bilder habe. Walter hatte sie bei der falschen Agentur. Das behaupte ich jetzt einfach mal. Drittens müsste man dann den Steuerberater auch mal fragen, wie sich das denn mit den sinkenden RPIs und Anteilen verhält bei Microstock verhält. Dass es zwar der Agentur nach Bilanz gut geht, den mehr und mehr werdenden Fotografen aber absehbar schlechter.
Ich meine, wer Macrostock außer Acht läßt ist selber Schuld und lässt potentielle Einnahmen von Kunden, die nicht in Macro kaufen, links liegen. Außer man produziert total generisch, dann ist Macro der falsche Bereich, dann ist man in Microstock schon richtig und sollte dabei bleiben.
@GeraldStaufer:
Ich habe nie behauptet, dass in Makro kein Geld verdient wird! Aber meine Umsätze gehen kontinuierlich dort zurück. Das hatte aber am Anfang nichts mit Microstock zu tun, sondern mit dem plötzlichen Überangebot von Bildern durch die gescannten Dias und den Tausch der Agenturen in den verschiedenen Ländern. (Das ist aber schon gut 10 Jahre her). Dann hat es sich stabilisiert und dann kam das Microstockproblem.
Also: IN MAKRO WIRD NACH WIE VOR GELD VERDIENT! Für mich halt leider zu wenig. Und ehrlich: Auch in Makro gibt es jetzt viel mehr Fotografen als noch vor 5 Jahren. Oder nicht?
Fotofinder ist zwar keine Agentur, aber wenn ich die Bilderzahl von vor einigen Jahren gegen heute vergleiche… Damals hatte ich mit 3000 Bildern noch 60–70 Verkäufe im Monat. Heute bin ich froh, wenn ich die Kosten für meine Bilder (die inzwischen ein Vielfaches betragen) rein bekomme.
Ich bin derzeit noch in 4 Makros vertreten. In Deutschland, Frankreich, Spanien und Amerika. Ob die alle 4 die falsche Wahl waren? Möglich. Ich kann es nicht sagen. Aber wie weiß man das vorher? Wie oft diese Agenturen die Bilder an andere Agenturen weitergeben? Keine Ahnung! Aber in 3 davon gehen die Umsätze in den letzten 5 Jahren ständig zurück. Bei der französischen bleiben sie relativ gleich. Vor allem gibt es in Frankreich noch sehr gute Honorare. Allerdings gebe ich in diese Agenturen schon eine Zeitlang keine neuen Bilder mehr rein. Das spielt natürlich (für das letzte Jahr) auch eine Rolle.
Wie weiß man als Fotograf, dass man bei Agentur A gut aufgehoben ist oder nicht besser zu B geht. Deswegen habe ich ja meinen Steuerberater bemüht, weil ich mir einen Wiedereinstieg bei den Makros überlege. Und vielleicht eben bei den falschen Agenturen bin. Es rückt ja klarerweise keine Agentur Zahlen über Verkäufe, Umsätze etc. heraus. Und im Gespräch sind alle nett.
Bei Micro ist das einfach: Bilder einstellen, nach einem Monat kann man schon (vor allem wenn man nicht neu ist in diesem Geschäft) abschätzen wohin die Reise geht. Und ich kann auch viele Agenturen gleichzeitig testen.
In Makro geht das eben leider nicht, weil ich in der Regel erst nach 8–12 Monaten mitbekomme, ob ich auch etwas verkaufe. Das ist für einen Amateurfotografen vielleicht kein Problem. Für einen Profi aber schon. Weil in dieser Zeit zwar Kosten für neue Produktionen und das tägliche Leben anfallen, aber kein Geld reinkommt.
Ich glaube (auch nach einem sehr langen Telefonat mit einem schweizer Agenturchef) dass sich Agenturleute nicht wirklich in die Situation eines Fotografen hinein denken können. Die Agentur will (logisch) viele gute Bilder. Wie ich aber als Fotograf überleben soll, weil die Agentur immer mehr Bilder in die Datenbank aufnimmt, sagt mir nie jemand. Die Agenturen denken hier nur an sich selber. Was auch verständlich ist, weil sie ja mit den anderen Agenturen im Wettbewerb stehen. Aber irgendwo ist für den Profi-Fotografen dann nicht mehr genug Luft zum Atmen da, und da ist es doch verständlich wenn der sich andere Vertriebswege sucht.
Wie auch immer: Jeder muss für sich selber seinen Weg finden. Und das jeden Tag aufs Neue!
@Walter
ok, es stimmt. Es ist eine Schwäche von uns, dass man erst nach ein paar Monaten weiß, ob die Bilder Umsätze machen. Ganz klar, sehe ich auch so. Aber auch ein Totschlagargument, denn bei jedem, der einigermaßen liefert, kommen dann Umsätze und danach recht stabil. Hier wie dort wird jeder, der nicht stetig liefert, in den Umsätzen sinken. Westend61 war und ist für viele die richtige Agentur und für manche eben nicht. Zum Beispiel für Sie nicht und das ist völlig ok. Mich ärgert lediglich dieses Steuerberaterargument, das null komma null stichhaltig ist. Sie tun hier gerade so, als wenn Microstock der Retter der armen Fotografenwelt ist, aber schreiben dann im nächsten Kommentar, nein, ich mache hier keine Werbung, denn je mehr Fotografen teilnehmen, desto schlechter für mich. Ob bewußt oder unbewußt leisten Sie so einen Beitrag dazu, dass es mehr Leute versuchen werden, weil der gewiefte Steuerberater sieht es ja auch so und der muss ja was davon verstehen.
Wir leben in der Marktwirtschaft und ich habe oft genug geschrieben, jeder muss das für sich selbst entscheiden. Ich habe geschrieben, ich würde dazu raten, die Eier in mehrere Nester zu verteilen. Ich betreibe kein Microstock-Bashing. Was Sie hier machen, ist, den Leuten zu suggerieren, Macrostock sei Geldvernichtung, seid vorsichtig, Leute, mein Steuerberater hat mich vor diesen bösen Agenturen, die nur noch Miese machen, gewarnt. Dagegen verwehre ich mich und das ist einfach eine falsche Darstellung der Tatsachen. Es gibt Bildmaterial, das in Microstock besser aufgehoben ist als in Macrostock und ich würde Fotografen, die viele Freisteller oder sehr stilisiert fotografieren, sogar raten, in Microstock ihr Glück zu versuchen. Wer aber authentische Bilder hat mit einer sehr eigenen Bildsprache ist in Macrostock besser aufgehoben. Das ist doch das Schöne, es gibt für jeden Möglichkeiten.
Es rückt keiner Umsätze raus sagen Sie. Stimmt, keiner ist eine AG, aber es gibt trotzdem ganz gute Zahlen. Getty macht nach Schätzungen von Pickerell etwa 175 Mrd. mit dem traditionellen RF. Und was nutzt dieses Wissen? Wenig. Würden Sie mich fragen und mir Ihr Portfolio zeigen, würde ich Ihnen sagen, was ich glaube, was man damit verdienen kann. Ich muss ja die Bilder sehen. Und irgendeinem Steuerberater, der bei mir anruft, würde ich ehrlich gesagt die Zahlen am Telefon auch nicht nennen. Nur eines ist gewiss: Der RPI sinkt und sinkt und sinkt. In Macro wie in Micro. Weiß das der Steuerberater eigentlich?
Eigentlich war dieser Thread für mich schon beendet. Ist mittlerweile auch zu zeitaufwändig. Da ich aber noch einmal direkt angesprochen wurde noch ein paar abschließende Bemerkungen.
@GeraldStaufer:
Mein Steuerberater kennt meine Zahlen recht gut. :-). Er macht ja schon fast 30 Jahre meine Steuererklärungen.
Und sorry: Mein Steuerberater hat nicht bei den Agenturen angerufen und gesagt: „Hey Leute, sagt mir mal eure Umsätze! Einer meiner Klienten ist Fotograf.“ Wenn eine Agentur in Deutschland eine GMBH ist, stehen die Grunddaten der Bilanz im Internet. Ich habe auch nicht gesagt, dass die Agenturen miese machen. Er hat mich auch nicht gewarnt. Er hat mir die Zahlen aufbereitet. Er hat mir FÜR MICH eine Entscheidungshilfe gegeben. Nicht mehr und nicht weniger.
Das ist ein Forum, in dem jeder seine Meinung vertreten kann. Ich habe meine kund getan. es tut mir leid, wenn diese nicht mir Ihnen übereinstimmt. Ich habe lediglich von meinen Erfahrungen berichtet.
Noch einmal im Klartext: Ich habe nichts gegen Makrostock! Ich habe mehrfach geschrieben, dass jeder für sich selber entscheiden muss! Ich will und wollte hier niemanden beeinflussen. Weder in Richtung Micro noch in Richtung Makro! Es ist mir schlichtweg egal was andere Fotografen machen. Im Endeffekt sind wir alle Konkurrenten. Egal bei welchem Vertriebsweg.
@Walter
natürlich darf jeder seine Meinung vertreten, finde ich gut und ich glaube nicht, dass ich Ihnen das in irgendeiner Form verwehren wollte, habe lediglich geschrieben, was ich für nicht stichhaltig an Ihren Ausführungen halte. Ja, ich denke, es ist Zeit, den Thread zu schließen, aber eine Frage habe ich doch noch, die brennt mir unter den Fingernägeln und vielleicht finden Sie doch noch kurz Zeit, sie zu beantworten. Sie schreiben:
„Ich glaube (auch nach einem sehr langen Telefonat mit einem schweizer Agenturchef) dass sich Agenturleute nicht wirklich in die Situation eines Fotografen hinein denken können. Die Agentur will (logisch) viele gute Bilder. Wie ich aber als Fotograf überleben soll, weil die Agentur immer mehr Bilder in die Datenbank aufnimmt, sagt mir nie jemand. Die Agenturen denken hier nur an sich selber. Was auch verständlich ist, weil sie ja mit den anderen Agenturen im Wettbewerb stehen. Aber irgendwo ist für den Profi-Fotografen dann nicht mehr genug Luft zum Atmen da, und da ist es doch verständlich wenn der sich andere Vertriebswege sucht.“
Meine Frage: Warum nervt es Sie bei Macroagenturen, dass sie immer mehr Bilder in die Datenbank aufnehmen und nicht bei den Microagenturen? Irgendwie kapiere ich das nicht. Das ist doch für den einzelenen Fotografen genauso schlecht. Der Arcurs hat macht ja seine Zahlen immer schön öffentlich und beschreibt dieses Problem des sinkenden RPIs aufgrund von Massen ganz klar. Zudem hat er klar geäußert, dass er seine eigene Agentur aufgemacht hat, weil ihn diese ständigen Kürzungen der Fotografenanteile nerven. Ist das dort alles in Ordnung?
@Walter@Robert: ALso wenn jemand 150Mio nimmt – dann hat das sicher Gründe, würde Fotolia so gut verdienen, dann bräuchten Sie das Geld nicht. Im übrigen – warum schaut keiner bei Fotolia in die Bilanzen, ist doch eine LTD – die müssen bilanzieren.
@Max: Fotolia ist keine LTD, sondern eine LLC, aber vielleicht ist das auch das Gleiche. Ich finde keine Geschäftsberichte, vielleicht weißt Du ja, wo die zu finden sind?
@GeraldStaufer:
Ich fürchte ich habe mich noch immer nicht verständlich ausdrücken können.
Ein neuer Versuch:
Viele Jahre hat Makro für mich perfekt funktioniert. Ich habe schöne 6x6 und 6x7 Dias gemacht, wenn’s hoch herging noch ein paar Keywords bei Reisebildern und Pflanzen dazugeschrieben und an die Agenturen versendet. Man kannte sich und der Markt der Fotografen war überschaubar. Es gab Spezialisten für People, für Pflanzen, für Reise, usw. Und alle waren glücklich. Es gab gute Kontakte und auch mal einen Anruf „Traust Du Dich über eine Serie von einem Einlauf?“. Und man wusste, wenn man Ja sagt, hat man die Geschichte, und die geht nicht an 1000 Fotografen raus. Die gute alte Zeit!
Dann kam Internet. Die Agenturen begannen mit Trommelscannern Ihre paar 100.000 Dias einscannen zu lassen. Das war teuer. Also bekam ich Briefe mit dem Inhalt „die Digitalisierung kostet viel Geld, daher können wir in Zukunft nur mehr 40% Provision auszahlen“. Die erste Honorarkürzung meines Lebens!
Ich dachte mir: Okay wenn es jetzt digital hergeht: Ich bin dabei. Habe mir eine Kodak 660 gekauft. 6 MP Auflösung, Preis 35.000.- Euro (!) und begonnen digital zu liefern. Gleichzeitig haben die Agenturen weil das Scannen ja so teuer war, die Bilder mit anderen Agenturen (vorerst in anderen Ländern) getauscht. Mir sagte man:: „So verdienst Du jetzt mehr“. War aber leider nicht so, weil dadurch ja auch die Bilder in meiner Agentur sich auf einmal in kurzer Zeit verzigfacht haben. Meine erste Bilderflut. Ich habe natürlich über die anderen Agenturen auch mehr Bilder verkauft aber durch das Honorarsplitting weniger verdient. Man sagte mir „Sorry, der Markt ist so“.
Und dann kam Microstock und der Preisverfall. Und mein Verdient hat sich halbiert. Da ich aber nicht zum Bäcker gehen konnte und sagen: „Ich zahle Dir für das Brot nur mehr die Hälfte, weil: Der Markt ist so“ musste ich mir was einfallen lassen. Und das war „gegen meinen eigentlichen Willen“ eben Microstock.
Und weil ich eben sicher auch wieder in den Makromarkt zurückkehren werde, habe ich mir eben in den letzten Monaten überlegt, wie ich es am besten anstellen könnte. Wie ich (möglichst eine) Agentur finde, wo ich denke dass es für mich passt. Da jede Agentur eine schöne Webseite hat, hilft das nicht bei der Entscheidungsfindung. Am Telefon sind auch alle nett. Da es für mich ganz einfach um Geld geht, brauche ich also eine Agentur, die noch nicht Millionen von Bildern hat, ein brauchbares Konzept und vor allem VERKÄUFE!!! Das war ganz einfach der Grund, warum ich mir mal einige deutsche Bilanzen ansehen habe lassen. Die Alternative nach einer Agentur wäre für mich auch, in 10–12 Ländern mit je einer jeweils im nationalen Bereich stark verkaufenden Agentur zusammen zu arbeiten. Nun – im Moment habe ich es mir eben noch anders überlegt. Das heißt nicht dass das nächstes Jahr noch so ist!
Ich habe nie gesagt, dass bei Micro alles in Butter ist. Ganz sicher nicht. Nur ein paar Beispiele: Die Bilderflut (siehe meine Statistik), ständig ändernde Relevanzsortierungen bei der Suche, teilweise Provisionskürzungen (obwohl ich in einem Level bin wo es nicht mehr so schlimm ist, bzw. bei Fotolia die Preise für meine Gruppe vor ein paar Tagen um 20% angehoben worden sind).
ABER: Makro hat mich einfach enttäuscht. Ich habe (wie ich meine) gute Qualität abgeliefert, auf einmal nur mehr den halben Umsatz, wesentlich höhere Kosten (mit meiner Hassel bzw. der RB47 habe ich viele Jahre fotografiert) weil ich jedes Jahr neue Kameras brauchte und damit wieder bessere Rechner. Viel Zeit mit der Bildbearbeitung verbracht, also meine Produktion gegenüber der Dias-Zeit stark zurückging statt wie es notwendig gewesen wäre mehr Bilder zu machen. Und was habe ich von den Agenturen gehört:“ Sorry, der Markt ist so“. Es gab niemanden der mir bei meinen Problemen geholfen hätte Indirekt hat man mich nach jahrelanger Zusammenarbeit hören lassen: Der Agentur geht es jetzt super, weil wir so viele Bilder im Angebot haben.
Bei Micro habe ich mir das alles von vorne herein gar nicht erwartet. Man liefert an ein anonymes Unternehmen, dessen Besitzer man nicht kennt, von deren Supports man (mehr oder weniger) ignoriert wird. Lieferst Du nicht – liefert eben ein anderer. Besser wird es hier erst wenn man eine gewisse Größe erreicht hat. Aber ich wurde hier nie enttäuscht, weil auch keine Erwartungen verletzt wurden.
Man lernt schnell und kostengünstig zu produzieren, lernt wie man viel automatisiert oder auslagert. Dieses Wissen ist zu einem großen Teil auch auf Makro übertragbar, deshalb würde es mich ja wieder interessieren. Ich bin halt noch nicht so weit.
Und ja! Natürlich sinken hier auch die RPIs. Nur hier kann ich es sehr schnell sehen und darauf reagieren, bzw. meine Strategie ändern.
@MaxWuterich: Die Bilanzen der Micros interessieren mich nicht, weil ich da ohnehin anbiete und Angst das meine Bilder in die Insolvenzmasse gehen habe ich nicht. (Bin ja bei über 20 Agenturen). Aber vielleicht schreibst Du ja mal was drüber.
@Walter
Ok, habe das verstanden. Falls Sie dann mal so weit sein sollten, Macrostock wieder zu beliefern, Westend61 steht für Gespräche immer offen. Jedenfalls wünsche ich Ihnen weiterhin gute Umsätze, ich habe großen Respekt vor jedem, der in diesem Markt erfolgreich ist, weil ich weiß, wie viel Arbeit dahinter steckt. Egal ob Macro oder Micro.
Danke, auch Ihnen alles Gute!
@Gerald Staufer: Ich habe mal bei Westend reingeschaut und mir auch die MakingOffs? angesehen – das ist ganz interessant, meine Frage hierzu, ist das ein beauftragtes Shooting von Westend, wie sieht es finanziell für die beteiligten Fotografen aus?
@Max Wuterich
wir haben drei Modelle:
beauftragtes Shooting
Shooting vom Fotografen
geteiltes Shooting mit dem Angebot, dass wir einen Art Directoren zur Verfügung stellen, der das Shooting von Anfang bis Ende begleitet. Allerdings arbeiten wir in diesem Modell nur mit Fotografen zusammen, die schon Stockerfahrung haben und von deren Bildsprache wir zu 100% überzeugt sind.
Zu den Anteilen: Im ersten Modell bekommt der Fotograf natürlich eine fixe Summe und wir erhalten dafür die Vermarktungsrechte. Ich muss aber ehrlich sagen, hier haben wir bereits genügend Fotografen an Bord, mit denen wir zusammenarbeiten. Im zweiten Modell gilt der normale Fotografenvertrag. Anfangs 40%, ab einem Gesamtumsatz der Bilder von 15.000 Euro 50% (gilt nicht für die einzelen Produktion, sondern natürlich das ganze Fotografen-Portfolio). Im dritten Modell erhält der Fotograf für immer 40% unabhängig vom Umsatz. Einfach deshalb, weil wir Geld und Zeit mit reinstecken.
Es gibt übrigens theoretisch noch ein viertes Modell, das Buyout, aber das haben wir schon lange nicht mehr gemacht.
Im Moment ist das zweite Modell unser Favorit. Wir wollen natürlich mehr schöne Produktionen haben und es sei an dieser Stelle gesagt, dass sich jeder dafür bewerben kann, wenn er Stockerfahrung hat und meint, er produziert die richtige Bildsprache. Ein Gefühl dafür, was wir wollen, bekommt man auf unserer Website oder neuerdings im MACROSTOCKblog. Einfach googeln, damit ich hier jetzt den Link nicht eintragen muss.
Hier ist ein, wie ich finde, hervorragender Artikel von Zack Arias zum Thema Micro Stock.
„But the world doesn’t “need” a photo for .95 cents. They want it and so somebody came along and gave it to them.“
http://zackarias.com/for-photographers/microstock-sim-cards-in-cameras-big-foam-fingers/#more-1245
„… aber seine Eier auch in andere Nester zu verteilen, ist bestimmt nicht falsch.“ Da muss ich spontan an Geldgeschäfte denken, man legt ja auch nicht sein ganzes Geld in Aktien von Facebook oder Telekom an sondern holt sich zusätzlich ein Tages- und Festgeldkonto. Damit kann man es treffend vergleichen und die Aussage hat Recht. Ich beliefere auch nicht nur eine Bildagentur sondern verteile meine Motive, vor allem die freien Arbeiten.
„Die Belieferung von … – agenturen kann zu einem aufwendigen Zeitfresser werden.“ Stimmt auch – vor allem weil jede andere Anforderungen hat an die Beschriftungen und Dateinamen. Das alles zu berücksichtigen ist für mich der Größte Happen.
„Hier ist Macrostock seriöser. Man bekommt entweder einen festen Anteil, der für immer gilt oder man fängt wie bei Westend61 bei 40% an und landet dann nach einem gewissen Umsatz, den die Bilder erwirtschaftet haben und der nicht utopisch ist, bei 50%. Warum?“ Die Frage stelle ich mich auch. Jetzt habe ich nicht die 82 Kommentare gelesen, aber Robert hat in einem anderen Blogbeitrag erwähnt, er glaubt nicht mehr an die Versprechen, wenn Agenturen zu sagen, dass die Prozente so steigern. Gut, wahrscheinlich steigen die Prozente, aber die Preise gehen irgendwann runter. Also, warum kann Westend61 dies versprechen zu halten?
@Karsten Socher
ganz einfach, weil 15.000 Euro Umsatz nicht utopisch sind.
Wowww!
Ich lese mich seit ca. 10 Tagen in das Thema Stockfotografie ein. Neben den Artikeln über Lebenszyklus und Selbstkanibalisierung dürfte dieser Beitrag und die Diskussion einer der wichtigsten sein, die ich bisher gelesen habe. Da ich die Folgen noch nicht abschätzen kann, vielen Dank im voraus. 😉
Ich bin Gelegenheits-Amateur, will sagen dass mich nur gelegentlich die Muse küsst und anschließend geht sie mit meiner Kamera spazieren, als auch dass ich Gelegenheiten kommen sehe: Da warte ich schon mal Tage, dass ein Naturereignis von einer Sekunde Dauer eintritt. Oder durch das vermeintlich perfekte Urlaubspanorama läuft jemand durch und ich habe nur 3 Sekunden Zeit, die Kamera auszupacken: Der Bruchteil einer Sekunde macht das Panorama zusammen mit der durchlaufenden Person zu einem (für mich) perfekten Bild. So etwas ist nicht planbar und so kommt es, dass ich unter 400 Urlaubsfotos zuhause vielleicht eine Handvoll finde, bei denen ich an Zeitschriften, Werbeprospekte, Postkarten oder 5000-Teile-Puzzle denke.
Die Überlegungen zur Kopierkultur und zum Verramschen kann ich nur zu gut nachvollziehen. In unserem Familienbetrieb (Einzelhandel, Branchenvergleich im unteren Umsatzviertel) bestellen wir manche Produkte nicht mehr, wenn dieselben oder nachgemachte Produkte von anderen Mitbewerbern unter unserem Nettoeinkaufspreis (ohne MWSt) verkauft werden (mit MWSt). Oder wir zeigen dem Außendienstler den Ladenhüter und verweisen auf die Preise im Internet. Das dürfte dem, der auf Provisionsbasis arbeitet, mehr weh tun als uns.
Kopierkultur / „Inzest der Ideen“: Klar kann es interessant sein, was die anderen so machen. Was bei den Agenturen „ankommt“ sehe ich irgendwann in den Medien. Ob das dann auch beim Konsumenten ankommt ist noch mal was anderes. Aber wenn mich die Muße im Alltagstrubel schon findet, und mit meinem Fotoapparat loszieht, dann soll sie machen was ihr in den Sinn kommt und nicht durch Eindrücke anderer blockiert werden.
Ich habe in den letzten Tagen 18 Bilder rausgesucht, mit denen ich mich eigentlich bei Fotolia bewerben wollte. Noch bevor ich den Artikel heute las, schoss mir durch den Kopf, dass ich etwa fünf von diesen „Sekunden-Bildern“ nicht per RF verstreuen wolle, sondern per RM genau wissen möchte, wer das Bild wo und für was einsetzt. Bei einem „wüsste“ ich sogar auch auf welche Titelseite es gehört. Und ein Belegexemplar hätte ich dann auch gerne … ok, ich bin der Neue, ich habe emotionale Bindungen zu meinen Bildern, ich bin eben ein Amateur (amare = lieben).
Das Thema Verschlagwortung hat mir einiges Kopfzerbrechen bereitet, um so mehr nach Lektüre des Buches von Robert Kneschke. Ich bekomme das ja nicht mal ordentlich und konsistent in meiner Bilder-Datenbank hin. Der Vertrieb in der Sprache der Kunden ist sicher noch mal eine ganz andere Oper. Ich spreche nicht die Sprache unserer Kunden, deswegen stehe ich auch nicht hinter der Theke sondern sitze im Büro. Wenn jemand weiß, wohin mit meinen „Sekunden-Bildern“, ob zu einem speziellen Kunden, auf den Krabbeltisch oder in die Rundablage, dann doch ein Vertriebler. Oder ist die Vorstellung von einem Außendienstler, der mit einer Mappe „Bilder für Puzzle“ (inkl. 1 Bild von mir) bei Ravensburger vorspricht, Geschichte?
Die anderen 13 Bilder mögen vielleicht Klischees wie „Engel backen Plätzchen“ oder Massenware wie Hochspannungsisolatoren sein und eher als Microstock geeignet. Aber wie soll ich das entscheiden?
Vor 15 Jahren war ich trotz guter Internetkenntnisse Kunde bei der Wertpapierabteilung unserer Hausbank. Das war teuer, aber die Beratung war es mir wert. Dann kam die Zeit, da genügte mir ein günstiger Internetbroker. Inzwischen bin ich wieder so weit, dass ich Teile über die Hausbank abwickeln würde. Nicht wegen der Beratung sondern aus langfristigen Überlegungen.
Als potentieller Einsteiger in den Stockmarkt sehe ich erheblichen Beratungsbedarf in verschiedenen Bereichen. Und langfristig … nun ja, ich bin der Typ, der sich bei Amazon berät und am nächsten Tag beim Buchhändler nebenan bestellt. 😉
Nachdem ich gestern auf der Registrierungs-Web-Seite einer anderen MakroStock-Agentur sinngemäß gelesen habe, ich solle als Privatperson nicht mal daran denken, das Kontaktformular ausfüllen zu wollen, bin ich mir bei diesem Artikel unsicher, ob Markt-Unerfahrene angesprochen sein könnten. Wenn ich aber so plakative Ausdrücke wie „Bilder in moderner, kreativer Bildsprache“ oder „Perfekte Bildbearbeitung“ lese, muss ich unvermittelt an das oben zitierte Lidl-Familien-Bild denken. Nicht mein Ding. Andererseits … Macrostock-blog (10.07.13) :
> Wer gut fotografiert … oder das weltweite Vertriebsnetzwerk
> nutzen möchte, der ist herzlich willkommen.
Vertriebsnetz nutzen – ja.
fotografieren – ja.
gut – das zu beurteilen, wäre Aufgabe eines Vertrieblers.
Eines vielleicht noch: den Rechte-Handel sehe ich unter langfristigen Aspekten. Es wäre mir gleich ob das Geld morgen oder in neun Monaten kommt. Der emotionale Aspekt der Bestätigung wäre bereits durch die Annahme oder konstruktive Kritik gegeben. Aber in 5 – 10 Jahren würde ich mich nicht mehr um jedes einzelne Bild kümmern wollen. Dann wäre wichtig, dass ich die Bilder abgeben kann und der Rest läuft.
Wie? Das Bild hat einen Lebenszyklus? Den habe ich auch. Wir laufen dann gemeinsam aus, meine Bilder und ich.