Warum Pinterest Fotografen eher schaden als helfen wird

In der bun­ten Welt der Bilder gibt es einen neu­en Hype: Pinterest!

Für alle, die davon noch nichts gehört haben: Pinterest ist ein Web-​Service, mit dem Leute belie­bi­ge Fotos aus dem Internet an ihre eige­ne Pinterest-​Seite „pin­nen“ kön­nen. Es ist also – wie der Name ver­mu­ten lässt – eine Art digi­ta­le Pinnwand, auf der Leute ihre Webfundstücke prä­sen­tie­ren kön­nen. Vor allem Fotografen ken­nen das sicher, dass sie ger­ne inspi­rie­ren­de Motive aus dem Netz in einem Ordner auf der Festplatte sammeln.

Das Besondere – und mei­nes Erachtens auch das Riskante – an Pinterest ist nun, dass die gepinn­ten Bilder für alle sicht­bar sind – nicht nur für Mitglieder, son­dern alle Internet-​Nutzer. Die „Pins“, also die mar­kier­ten Fotos, kön­nen die Nutzer in „Boards“ anle­gen, ver­gleich­bar mit ver­schie­de­nen Ordnern, um die Motive zum Beispiel nach Themen, Farben oder ande­ren Kriterien zu sor­tie­ren. Das Ganze kann dann zum Beispiel so aussehen:

oder auch so:

 


Wird die Maus auf eins der Bilder gehal­ten, erscheint gleich ein klei­nes Pop-​Up-​Fenster, mit dem Pinterest-​Nutzer das Bild sofort auf ihre eige­ne Pinnwand „re-​pinnen“ kön­nen. Wird auf eins der Bilder geklickt, erschei­nen Detailinformationen, Kommentare ande­rer Nutzer zum Bild, und ähn­li­che Bilder etc. Das sieht zum Beispiel so aus:

Klingt doch alles super? Vielleicht. Das Problem wird aber schnell sicht­bar.  Das Foto des jun­gen Geschäftsmann oben ist bei­spiels­wei­se ist ein Bild des Stockfotografen Yuri Arcurs und es wur­de von der ita­lie­ni­schen Fotolia-​Webseite kopiert, ohne es zu kau­fen – ein Verstoß gegen das Urheberrecht.

Aber gehen wir einen Schritt zurück und nähern uns dem Problem anders.

Einige Fotografen pro­pa­gie­ren Pinterest als krea­ti­ven neu­en Weg zum Selbst-​Marketing. Durch das Pinnen eige­ner Bilder wür­den Fotografen einen gro­ßen Kundenstamm errei­chen kön­nen, der sonst viel­leicht nie von dem jewei­li­gen Fotografen gehört hät­te oder sie erzeu­gen Traffic auf die eige­ne Webseite oder den Blog. Andere sehen das eher mit Einschränkungen so und wie­der ande­re raten Fotografen strikt von der Pinterest-​Nutzung ab. Ich ten­die­re eher zur letz­te­ren Meinung und kann die Ablehnung auf drei Ebenen begründen.

1. Ebene: Das Pinterest-​Problem der Quellenangaben

Nehmen wir an, dass ein Fotograf nur sei­ne eige­nen Fotos dort ver­öf­fent­licht. Die „Pinterest-​Etikette“ besagt, dass die Originalquelle immer ange­ge­ben wer­den soll­te. Das ist aber kei­ne Pflicht. Wenn jemand ein Foto ohne Quellenangabe hoch­lädt und es von dort oft wei­ter gepinnt wird oder jemand das Fotografenfoto nimmt, aber die Quelle nicht mehr erwähnt, führt das schnell dazu, dass mas­sen­haft Fotos des Fotografen im Netz her­um­schwir­ren, ohne dass der gewünsch­te Werbeeffekt ein­tre­ten kann. Von Pinterest schwappt es dann nach Tumblr, Weheartit oder Flickr und irgend­wann gilt das Bild als „ver­wais­tes Werk“ (orphan work), wel­ches legal genutzt wer­den kann, ohne den Fotografen zu fra­gen, weil der Urheber nicht mehr zu ermit­teln sei.

Deshalb gilt: Wer unbe­dingt eige­ne Bilder bei Pinterest ein­stel­len will, soll­te das immer nur mit sicht­ba­ren Wasserzeichen und Urheberhinweis in den Metadaten machen.

Die Macher von Photoshelter haben in einem lesens­wer­ten Blogbeitrag auch fest­ge­stellt, dass die Hauptnutzer von Pinterest jun­ge Frauen mit wenig Geld sind, wel­che „Design“ oder „Handarbeit“ als ihr Hobby ange­ben. Das ist meist nicht die Zielgruppe, die Fotografen bucht. Und war­um soll­ten die­se Leute Fotos kau­fen, wenn sie die­se doch kos­ten­los bei Pinterest ver­öf­fent­li­chen kön­nen? Das führt lang­fris­tig zum Problem auf der drit­ten Ebene, aber zuerst kommt die zwei­te Ebene:

2. Ebene: Das Pinterest-​Problem der Urheberrechte

Wer sich mit Medienrecht oder Fotografie etwas aus­kennt, wird beim Blick auf Pinterest inner­halb von Sekunden vie­le Urheberrechtsverstöße erken­nen. Anders for­mu­liert: Viele Bilder wer­den dort ille­ga­ler­wei­se gezeigt. Im ver­klau­su­lier­ten Kleingedruckten der Nutzungsbedingungen schreibt Pinterest, dass ver­öf­fent­lich­te Bilder frei von Rechten Dritter sein müssen:

You agree not to do any of the fol­lo­wing: Post, upload, publish, sub­mit, pro­vi­de access to or trans­mit any Content that: (i) inf­rin­ges, mis­ap­pro­pria­tes or vio­la­tes a third party’s patent, copy­right, trade­mark, trade secret, moral rights or other intellec­tu­al pro­per­ty rights, or rights of publi­ci­ty or privacy“

Viele Nutzer hal­ten sich jedoch nicht dar­an. So brauch­te ich wie­der nur Sekunden, um für jede der gro­ßen Bildagenturen hun­der­te von Fotos zu fin­den, die dort gezeigt wer­den, fast immer noch mit dem Wasserzeichen der Bildagentur, ver­mut­lich oft ohne Erlaubnis des Fotografen: Hier von Fotolia, von Shutterstock,  von istock­pho­to oder Dreamstime, aber auch von Getty Images, Corbis oder Alamy.

Zusammen sind das schnell tau­sen­de ille­ga­le Bilder, gefun­den inner­halb von weni­ger als paar Minuten.

Auf mei­ne Email an Pinterest, was die Firma aktiv gegen sol­che mas­si­ven Urheberrechtsverstöße mache, kam nur die lapi­da­re Antwort, dass ein Urheber ers­tens sein Werk nach dem DMCA-​Gesetz ger­ne mel­den kön­ne, wenn er es irgend­wo auf Pinterest fin­de. Zweitens kön­nen Webseiten-​Betreiber auf ihren Seiten die­sen Meta-​Tag ein­bin­den, damit die Inhalte nicht auf Pinterest gepinnt wer­den können:

<meta name=„pinterest“ content=„nopin“ /​>“

Ein Schweigen der Urheberrecht-​Inhaber wird so als auto­ma­ti­sche Zustimmung gewer­tet. Außerdem hilft das Meta-​Tag nicht, wenn Leute ein Foto erst von der gesperr­ten Webseite auf ihren Computer laden und von dort auf Pinterest veröffentlichen.

Besonders per­fi­de klingt das ange­sichts der Tatsache, dass sich Pinterest auch das Recht her­aus­nimmt, die ver­öf­fent­lich­ten Bilder ver­kau­fen zu dürfen:

By making available any Member Content through the Site, Application or Services, you her­eby grant to Cold Brew Labs a world­wi­de, irre­vo­ca­ble, per­pe­tu­al, non-​exclusive, trans­fera­ble, royalty-​free licen­se, with the right to sub­li­cen­se, to use, copy, adapt, modi­fy, dis­tri­bu­te, licen­se, sell, trans­fer, publicly dis­play, publicly per­form, trans­mit, stream, broad­cast, access, view, and other­wi­se exploit such Member Content only on, through or by means of the Site, Application or Services“ [Hervorhebung von mir]

Einige Leute argu­men­tie­ren, dass Pinterest sich auf die „Fair Use“-Klausel beru­fen kön­ne, nach der die urhe­ber­recht­lich geschütz­ten Bilder bei Pinterest zu einem „neu­en Werk“ trans­for­miert wer­den, ähn­lich wie es damals bei einer Klage gegen die Thumbnails von Google Images argu­men­tiert wur­de, aber der Rechtsanwalt Itai Maytal wider­spricht dem jedoch, der deut­sche Rechtsanwalt Christian Solmecke nennt Pinterest sogar „eine ein­zi­ge Urheberrechtsverletzung“. Das alles führt uns zur drit­ten und lang­fris­tig gefähr­lichs­ten Ebenen für Fotografen.

3. Ebene: Das Fotografen-​Problem des Gewöhnungseffekts

Es hilft nichts, wenn Fotografen sich jetzt nur hin­stel­len und auf ordent­li­che Quellenangaben pochen und not­falls ihren Anspruch mit teu­ren Abmahnungen ein­kla­gen. Angesichts der oben auf­ge­zeig­ten tau­sen­den Fälle bleibt das alles nur ein Tropfen auf den hei­ßen Stein. Schlimmer noch ist der Gewöhnungseffekt, der sich bei den Internet-​Nutzern ein­stellt. Fotografen ver­die­nen ihr Geld haupt­säch­lich damit, dass Leute sie für ihre Bilder bezah­len. Internetnutzer glau­ben jedoch sehr häu­fig, dass Bilder im Internet kos­ten­los sind. Dazu tra­gen Web-​Services wie Pinterest, Tumblr und Weheartit, aber auch  Facebook und Konsorten stark bei.

Je mehr Privatpersonen die­se Dienste nut­zen, des­to eher nut­zen auch Firmen und ande­re kom­mer­zi­el­le Anbieter sol­che Seiten. Diese wie­der­um wer­ben dann auch mit urhe­ber­recht­lich geschütz­ten Fotos, ohne sie gekauft zu haben. Damit gehen Fotografen ganz kon­kret auch Einnahmen und Folgeaufträge ver­lo­ren. Kleines Beispiel? Gefunden inner­halb einer Minute: Auf der Pinterest-​Seite des Hotel München zeigt das Hotel ein Foto eines Fahrrads aus Gemüse. Der Bildqualität nach zu urtei­len, wur­de es nicht bei Fotolia gekauft, von wo es ursprüng­lich kommt, son­dern ein­fach das Layoutbild verwendet:


Wenn Fotografen nicht auf­pas­sen, kommt irgend­wann der Moment, an dem die Macht der Gewohnheit so stark und die Menge der unwis­sen­den Internet-​Nutzer so groß ist, dass sich die Gesetze dem neu­en „Lebensstil“ anpas­sen müs­sen und ein­fach geän­dert wer­den. Die Piratenpartei arbei­tet schon dar­auf hin und da sie vor allem von jun­gen Leuten gewählt wird, stei­gen deren Chancen.

Eine Lösung habe ich nicht: Wie macht man Leuten klar, dass Bilder und Fotos kein kos­ten­lo­ses Treibgut im Internet sind, dass jeder auf­sam­meln und aus­stel­len kann? Am bes­ten, ohne Privatpersonen ver­kla­gen zu müssen?

Was sagt ihr? Welche Chancen und Risiken seht ihr bei Pinterest?

101 Gedanken zu „Warum Pinterest Fotografen eher schaden als helfen wird“

  1. Ja, da gebe ich Dir recht. Insbesondere Dein Argument mit dem Gewöhnungseffekt.
    Aber was ist die Alternative? Keine Bilder mehr in Netz stel­len? Eigentlich auch kei­ne Option.
    Dickes Wasserzeichen über alle Bilder? Hm.
    Ich bin ratlos .…

  2. Also, wenn ich mei­ne Bilder auf fb und co. prä­sen­tie­re, dann nur mit Wasserzeichen und Hinweis, wo man das Bild legal bezie­hen kann.
    Abhilfe wür­de eine inter­na­tio­na­le Urheberrechtsnennungspflicht (egal in wel­chen Medien) schaf­fen. Aber schon 1000 Mal erwähnt. Also wo soll ich unterschreiben?!

  3. Unsere Fotografenlobby ist ein­fach zu schwach. Würde es sich um Musik oder Filme han­deln, dann wür­den die Pinterestbetreiber wahr­schein­lich schon im Knast sit­zen, so wie der welt­be­rühm­te Kim Schmitz. Ich fin­de, hier soll­te die Bildagenturen tätig wer­den, sonst haben wir kei­ne Chance…

  4. Hallo Robert,
    Hallo Zusammen,

    sehr inter­es­san­ter Beitrag. 

    Die Argumente sich begrün­det und pas­sen natürlich.
    Auch der Hinweis, dass man bei der Anfangsproblematik anset­zen muss, ist sinn­voll und gege­ben. Ich den­ke, an die­ser Stelle wird auch viel zu wenig ange­setzt. Also ich habe noch kei­ne Kampagne von irgend­ei­nem unse­rer zahl­rei­chen Verbände regis­triert, wel­che sich ein­fach für ein „Fair Use“ ein­setzt bei Endnutzern, wie zum Beispiel (oder ähn­lich) aus der Filmbranche. 

    Aber ich den­ke in die­ser Richtung liegt die Lösung.

    Dass darg­stell­te Bilder ein Wasserzeichen beinhal­ten soll­ten, kann ich nur bestä­ti­gen. Natürlich schrei­en jetzt die Stimmen auf, dass das die Aufnahme zer­stört usw., aber gibt es eine bes­se­re Lösung? Wer ein Bild ohne Wasserzeichen genies­sen möch­te, kann es ja erwerben? 🙂
    Mittlerweile gibt es auch gute Möglichkeiten ein Wasserzeichen dezent zu pla­tie­ren, sei es durch Transparenz oder in einem Rahmen, wel­cher das Bild nicht beschnei­det. Das soll­te mei­ner Ansicht nach auch jeder tun, der davon leben muss 😉

    @Alex Die Richtung find ich wie oben erwähnt nicht ver­kehrt, bin aller­dings über­zeugt, dass das nicht Aufgabe der Bildagenturen ist, son­dern wie schon geschrie­ben Aufgabe der ver­schie­de­nen Verbände ist sich a) für ver­nüf­ti­ge Lösungen ein­zu­set­zen und b) sinn­vol­le Kampagnen zu starten 🙂

  5. Hallo,
    ich den­ke, dass die Bildagenturen hier nicht gegen­an gehen wer­den. Die sind viel zu lethargisch.Wobei aber gera­de das der Todesstoß für die Micros sein könn­te. Das sehe ich als ein­zi­ge Chance …
    Was sind die Optionen? Ein Wasserzeichen bekommt man 1fix3 mit PS & Co. her­aus­re­tu­schiert. Egal, wie groß oder sonst­wie. Metadateien las­sen sich auch ganz ein­fach her­aus­lö­schen. Selbst dafür gibt es lega­le, kos­ten­lo­se Programme.
    Und ich gehe davon aus, dass nicht nur von den BA’s geklaut wird. Auch von unbe­tei­lig­ten Webseiten. Leider sind auch nicht nur jun­ge Internetnutzer die­je­ni­gen, die mei­nen, alles sei kos­ten­los zu haben. Ich selbst habe dies­be­züg­lich schon Erfahrungen machen müs­sen, selbst gro­ße deut­sche Firmen und Reiseveranstalter gehö­ren zu den Bilderdieben.
    Die BA’s kann man m.E. nur orga­ni­siert dazu zwin­gen, der­ar­ti­ge Straftaten zu ver­fol­gen. Das wird schon schwie­ri­ger, weil jeder Fotograf für sich sein eige­nes Süppchen kocht …
    Bliebe noch die Möglichkeit, selbst gegen sol­che Strolche wie Pinterest vor­zu­ge­hen, das bedeu­tet jedoch, man beschäf­tigt einen Anwalt rund um die Uhr (wäre das nicht eine Geschäftsidee?)
    Gruß Roland

  6. Hi,
    ich foto­gra­fie­re nur Hobby-​mäßig, aller­dings inter­es­sie­ren mich die recht­li­chen Implikationen der Bildweitergabe schon immer. Persönlich geht’s mir mehr dar­um etwas Kontrolle dar­über zu haben, wo die Bilder hin­fin­den und wer sie nutzt. Allerdings muss man sich von der Fantasie ja schon in dem Moment ver­ab­schie­den, in dem man ein Foto ver­öf­fent­licht. Was erst­mal im Netz steht, ist prak­tisch betrach­tet vogel­frei. Das ist ’ne Tatsache, an der es nix zu rüt­teln gibt.
    Will man auf die­se Präsenz nicht ver­zich­ten, blei­ben im Bereich des Agierens natür­lich die Wasserzeichen (für mich ein no-​go) oder die Offensive. Für mich isses nicht loh­nens­wert, aber wer mit den Bildern Geld ver­die­nen muss, soll­te dafür sor­gen, dass sei­ne Originale bekannt wer­den. Über sei­ne eige­nen Kanäle. Je bekann­ter ist, von wem ein Foto eigent­lich ist, des­to eher fliegt ’ne unrecht­mä­ßi­ge oder unge­kenn­zeich­ne­te Weitergabe auf. Freilich gibt’s für „Bekanntheit“ kein Rezept, also nicht ganz simp­ler und immer indi­vi­du­el­ler Weg.
    Auf der Seite des Reagierens reicht das Spektrum natür­lich von der freund­li­chen E‑Mail bis zur Klage. Letztere ist in mei­nen Augen nur bei kom­mer­zi­el­ler Verwendung gerecht­fer­tigt und sinn­voll (muss ja auch was zu holen sein).
    Insgesamt ist das Problem doch aber ganz und gar nicht neu. Gibt jetzt halt noch einen Dienst der Weitergabe ein­fach macht. Nicht sooo viel anders als Tumblr. Vielleicht für den einen oder ande­ren bes­ser benutz­bar. Im Großen ist aber tat­säch­lich die Frage ent­schei­dend, ob denn Schaden ent­steht. Die Weitergabe ist ja erst­mal nicht schlimm, son­dern viel­leicht sogar erwünscht. Kompliziert wird’s bei ’ner kom­mer­zi­el­len Verwendung (sie­he oben), oder wenn’s jemand anders als sein eige­nes dekla­riert. Für bei­de Fälle bie­tet unse­rer Rechtsraum brauch­ba­re Instrumente um vor­ge­hen zu kön­nen. Und wenn’s inter­na­tio­nal wird kommt’s wie­der auf die oben erwähn­ten eige­nen Kanäle an. Wer Bilder von gut ver­netz­ten Leuten klaut, kann sich näm­lich auch ganz schnell selbst die Reputation zerschießen.
    Langfristig, und jetzt schwei­fe ich ab, ist es aber noch viel span­nen­der. Ich den­ke digi­ta­le Werke, bie­ten gera­de durch ihre (im mate­ri­el­len Sinne) scha­dens­freie Kopierbarkeit eine her­vor­ra­gen­de Grundlage, um mit Formen des von Geld los­ge­lös­ten Austauschs von Waren bzw. Leistungen zu expe­ri­men­tie­ren. Jede Menge Leute machen für Lau Musik, Fotos, Filme, Bücher, Software etc. Und die Qualität ist in vie­len Fällen ordent­lich und von denen wol­len ganz sicher nicht alle mal „groß raus­kom­men“. Da geht’s ein­fach nur um die Sache. Der Lohn ist die Aufmerksamkeit selbst. Das davon kei­ner über­le­ben kann, steht außer Frage. Ich den­ke zu aller­erst wird die „Kostenlos-​Mentalität“ dafür sor­gen, dass sich die Wertschätzung ver­schiebt, also wofür Geld aus­ge­ge­ben wird. Erst dadurch, dass so viel kul­tu­rel­les Gut frei ver­füg­bar ist, lässt sich auch ein rea­ler Maßstab an den tat­säch­li­chen Wert legen. Wer vor 20 Jahren ’nen Musik-​Album gekauft hat, wusst vor­her nicht was er bekommt. Das ist heu­te anders. Gleiches gilt für Filme und Bücher. Fotos sind meist Auftragsarbeiten, pas­sen also erst ein­mal nicht in die­ses Schema (Stockagenturen hebeln das Prinzip natür­lich aus). Dennoch kann man durch das Netz sei­ne Qualität bewer­ben, wofür dann auch jemand bereit sein wird zu bezah­len. Oder es klau­en halt alle von den Agenturen, aber dann wird auch kei­ner mehr bei denen ein­stel­len. Letztlich ver­schiebt sich der Punkt der Wertschöpfung – beim Fotografieren viel­leicht zurück zur Auftragsarbeit. Andersherum las­sen sich Vorhaben heu­te ganz anders finan­zie­ren als frü­her. Hier sei Kickstarter als Crowdfunding Plattform genannt oder Iron Sky als krea­ti­ves Projekt. Die Leute wer­den wei­ter ihr Geld aus­ge­ben, aber wie sie es tun wird sich verändern.

  7. Nun, „Acta“ ver­spricht ja Urheberschutz, aber lei­der zum Preis der völ­li­gen (Internet-)Überwachung! Würde bedeu­ten eine freie Meinungsäußerung wäre dann auch nicht mehr möglich… 

    Einen Mittelweg, sehe ich lei­der momen­tan auch (noch) nicht. Aber Pinterest könn­te und soll­te eigent­lich spe­zi­ell von den Bildagenturen z.b. per Sammelklage gestoppt wer­den, ganz klar! Es schreit ja förm­lich danach!

    lg
    Sebastian

  8. Ist nicht das drit­te Argument (Gewoehnungseffekt) die abso­lut logi­sche Fortsetzung der Microstock Fotografie? Microstock hat doch damit ange­fan­gen durch Verramschen von Qualitaetsarbeit die Preise dafuer in den frei­en Fall zu schub­sen. Da braucht man sich doch jetzt nicht zu wun­dern, dass vie­le Internetnutzer davon aus­ge­hen, dass Bilder wenig bis kei­nen Wert haben, wenn sie im Internet zu fin­den sind.

  9. also ich lei­de momen­tan ohne­hin schon an infor­ma­ti­on over­load. Das Internet explo­diert ja förm­lich. Ich sel­ber schaue schon seit eini­gen Wochen gar nicht mehr bei flickr vor­bei. Und pin­te­rest wer­de ich mir auch nicht genau­er anschau­en. Letzten Endes gebe ich Daniel zum Teil recht. Profi-​Fotografen wer­den wie­der ver­mehrt mehr zur Auftragsarbeit über­ge­hen müs­sen – oder man muss sich schon was Spezielles ein­fal­len las­sen – einen eige­nen Look oder so 😉

    aber ob Bilder oder Texte – Angebot und Nachfrage regeln bekannt­lich den Preis. Aber der Preis stimmt schon lan­ge nicht mehr. Das Lohndumping für krea­ti­ve Arbeit geht also wei­ter. Viell. muss dann doch mal ein Grundeinkommen her, sodass jeder Kreative nicht mehr so den finan­zi­el­len Druck ver­spürt, sich aber wei­ter­hin sei­ner Foto-​Kunst wid­men kann. Denn die Kostenlos-​Mentalität im Internet wird so schnell nicht ein­ge­dämmt wer­den können.

    und anstatt pin­te­rest anzu­gu­cken, gehe ich jetzt lie­ber in die nächs­te pin­te – da erweckt ein küh­les Blondes Interesse 🙂

    gruß ran­dy

    pin­te

  10. @Andre: Ich glau­be, die meis­ten Internetnutzer wür­den auch dann noch glau­ben, dass alles im Internet kos­ten­los ist, auch wenn alle Bildagenturen für ein Bild drei­stel­li­ge Beträge ver­lan­gen wür­den. Warum? Weil die meis­ten noch nie von die­ser Branche gehört haben, geschwei­ge denn wis­sen, wie sie funk­tio­niert oder die Agenturen kennen.

  11. Liebe Leute,

    ich möch­te euch einen klei­nen Informationsschnipsel aus der digi­ta­len Ethnologie zukom­men lassen:
    Es gibt nur Kopien. Der Computer kann nicht mal „öff­nen“ ohne Kopien. Die Kopie ist der natür­li­che Zustand digi­ta­ler Daten.

    Es ist also ziem­lich zweck­los, sich über digi­ta­le Kopien auf­zu­re­gen. Sie sind unver­meid­lich und jedes Geschäftsmodell, dass auf der Einschränkung von Kopien auf­baut, muss not­wen­di­ger­wei­se scheitern.

    Das ist sicher nicht schön zu hören, aber irgend­wer muss euch doch mal dezent dar­auf hinweisen.

    Gesetze im Staat wer­den nicht dau­er­haft gegen Produktivitätssteigerung erlas­sen. Und wer gegen Kopien ist, muss Rechner weg­schmei­ßen. Das kann sich aber kei­ner leis­ten. So wich­tig sind Fotograf_​innen nicht.

  12. Eher ein Problem, mit der Möglichkeit digi­ta­le Daten ein­fach „gra­tis“ ver­wen­den zu können.
    Ich ken­ne einen Pornoproduzenten, der es auf­ge­ge­ben hat selbst zu pro­du­zie­ren. Vertreibt jetzt das Material nur mehr. Ist damals in de „gol­de­nen Zeit“ ein­ge­stie­gen ist, wo es noch sehr verucht war und sich nicht jeder drü­ber trau­te. Also in den 80ern, als das noch in den Anfängen war. Hat jetzt alles was man will, einen Royce,Ferrari, Benz, Villa, Yacht,… alles was gut und teu­er ist. Würde jetzt aber nicht mehr in das Geschäft ein­stei­gen. Es wird kopiert was, das Zeug hält, ande­re stel­len Filmchen gra­tis ins Netz, oder ver­kau­fen unter den Produktionskosten.
    So ähn­lich ist es in der Fotografie auch, man muss sich den A… auf­rei­sen, für ein bischen Kohle. Weil eben jeder meint, das ist gra­tis, oder es darf zumin­dest fast nichts kosten.

  13. Und deren Produkte wer­den doch auch wesent­lich häu­fi­ger kopiert als gekauft. Was meinst du, in wel­chem Ausmaß Software nicht lizen­ziert ein­ge­setzt wird? Du hast ja sicher (falls du dafür jung genug bist) NICHT mit einem unli­zen­zier­ten Photoshop geübt, bevor du pro­fes­sio­nel­ler wurdest.

    Zumal die­se Firmen Produkte her­stel­len, die kom­ple­xer sind. Es han­delt sich um aus­führ­ba­re Binarys von Programmen. Das ist bei Bildern anders, das ist ein bana­ler Haufen Daten, der von ande­ren Programmen kopiert und inter­pre­tiert wird (z. Bsp. zur Darstellung im Browser).

  14. Verdammt, mein Beitrag ist ver­lo­ren gegan­gen. Nochmal als Kurzfassung:

    Die Produkte die­ser Firmen wer­den mas­sen­haft unli­zen­ziert kopiert. Aus eige­ner Erfahrung im Support wür­de ich sagen sogar häu­fi­ger als lizen­ziert. Aber du hast ja sicher (zeit­lich pas­sen­der Rahmen vorr­aus­ge­setzt) bevor du pro­fes­sio­nel­ler wur­dest NICHT mit einer unli­zen­zier­ten Photoshop-​Kopie geübt?

    Außerdem bie­ten die­se Firmen kei­ne Daten, son­dern aus­führ­ba­re Binärdateien an. Ihr hin­ge­gen ver­kauft pri­mi­ti­ve Datenhaufen, die von ande­ren Programmen inter­pre­tiert wer­den. Die sind ziem­lich plattformunabhängig.

  15. Das es tech­ni­sche Gründe für die Notwendigkeit von Kopien gibt, die tief in der Funktionsweise von Computern ver­an­kert sind (zumin­dest bei den übli­chen Architekturen).
    Daraus lei­tet sich die Unmöglichkeit wirk­sa­mer Kopierschütze von nicht aus­führ­ba­ren Daten (z. Bsp. Fotos) ab.

    Außerdem fal­len in eurem Szenario Kunde und Verbraucher aus­ein­an­der. Das macht einen eigent­lich unmög­li­chen Ansatz noch komplizierter.

  16. Übrigens ist kei­ner der Meinung, dass Dinge prin­zi­pi­ell gra­tis sind. Nur sind die gesell­schaft­lich not­wen­di­ge Arbeitszeit und Distributionskosten für Fotoerstellung mas­siv gesun­ken. Und nach denen berech­net sich der Preis. Und die sind halt rea­lis­tisch nicht mehr sehr hoch. Dass sehr vie­le Fotografierende ihre Fotos dann unter den indi­vi­du­el­len Herstellungskosten ver­kau­fen müs­sen, ist trau­rig für die Betreffenden, geht aber in allen ande­ren Branchen genau­so. Man neh­me nur die Schneider_​innen als Beispiel.

    Und hier kom­men dann die digi­ta­len Kopien ins Spiel. Die sind näm­lich für Fotografien der Haupttreiber der Senkung der gesell­schaft­lich not­wen­di­gen Arbeitszeit.
    Daran kann man sich anpas­sen. Es geht tat­säch­lich. Aber sehr vie­le Fotograf_​innen wer­den dabei plei­te gehen, weil es sehr hohe Verkaufszahlen für ein­zel­ne Bilder erfordert.

    Den Beweis, dass so etwas geht, lie­fert Kim Dotcom. Sein eigent­li­cher Coup waren ja nicht die unli­zen­zier­ten Kopien, son­dern dass er jun­ge, digi­tal sozia­li­sier­te Menschen mas­sen­haft dazu gebracht hat, für etwas zu bezah­len, dass es auch umsonst gab.
    Gerade war er dabei, ein neu­es Vertriebsmodell für Musik mit diver­sen Musiker_​innengrößen zu ver­han­deln. Mal sehen, ob dar­aus nach sei­nen Prozessen noch etwas wird. Wenn er es nicht macht, dann halt ein_​e andere_r.

    Beachtet dazu auch die­sen schö­nen Post von Don Alphonso von dem ich hier eini­ges abge­guckt habe:
    http://faz-community.faz.net/blogs/deus/archive/2012/01/24/gerechtigkeit-fuer-kim-dotcom.aspx

  17. @Nicolai: Du führst jetzt ernst­haft Kim Dotcom ins Feld? Geld ver­die­nen mit Megaupload-​Premiumaccounts konn­te er doch nur, weil es die digi­ta­len Waren, die man damit run­ter­la­den konn­te, eben nicht gra­tis (in die­ser Menge und Downloadgeschwindigkeit) legal ver­füg­bar waren sonst sonst deut­lich teu­rer gewe­sen wären als sei­ne Kopien. Hätte er die Rechteinhaber bezah­len müs­sen, wäre das Geschäftsmodell sicher nicht so lukra­tiv gewesen.

  18. @Nicolai:„Das es tech­ni­sche Gründe für die Notwendigkeit von Kopien gibt, die tief in der Funktionsweise von Computern ver­an­kert sind “

    Ganz ein­fach – Geldscheine sind doch auch bloß Kopien, wir kau­fen uns eine geeig­ne­te Druckmaschine und dru­cken unser Geld selbst.….….

  19. Hallo Robert

    zwei­schnei­dig. Ohne das Internet gäb’s die gan­ze Microstockfotografie ja gar nicht. Bereits bevor die­se Branche auf­kam war es schon längst so, daß im Internet frisch fröh­lich alle mög­li­chen Inhalte (unli­zen­siert) kopiert, ja sogar ver­kauft wur­den. Vor 15 Jahren gab es noch rie­si­ge CD-​Sammlungen mit x‑Tausend Cliparts, Fotos und Grafiken für rund 100 Mark zu kau­fen. Lizensiert? Wer’s glaubt… Wer das Zeug heu­te (noch) ver­wen­det, kann schon mal für die Abmahnungen sparen.

    Will damit sagen – Du wuss­test, was Dich erwar­tet und hast Dich trotz­dem als Microstockfotograf eta­bliert. Deine These, daß Pinterest das Problem ver­schärft, kann ich aller­dings nur unter­stüt­zen! (sie­he auch c’t 6/​2012 S.86).

    Gegenmaßnahmen? 1. bräuch­te die Branche ein neu­es Dateiformat für Bilder. Eins, das sich sozu­sa­gen selbst zer­stört, wenn das Bild nicht lizen­siert wird. (ana­log der Softwareaktivierung).

    2. bräuch­te es eine Bildersuchmaschine, die die Verwendung von Bildern auto­ma­tisch gegen eine Datenbank prüft und nicht geneh­mig­te Verwendungen an die Datenbank rück­mel­det bzw. den Autor informiert.

    Erschlagen könn­te man damit auch nicht­li­zen­sier­te Anwendungen aus­ser­halb des Internets (im Druck), denn auch hier könn­te die Bildbearbeitungssoftware gegen die Datenbank prü­fen. (die tele­fo­nie­ren ja heut­zu­ta­ge sowie­so dau­ernd nach Hause).

    Technisch hal­te ich das für mach­bar (wobei es immer­noch eine Grauzone geben wird), aber durch­set­zen müss­ten das dann eben die Rechteinhaber. Hallo? Lobby???

    Schöne Grüße
    Michael

  20. @Nicolai: „Nur sind die gesell­schaft­lich not­wen­di­ge Arbeitszeit und Distributionskosten für Fotoerstellung mas­siv gesunken. …“

    Für ein gutes Bild ste­cke ich heut­zu­ta­ge mehr Arbeitszeit rein als frü­her ana­log: da war das Dia fer­tig und wur­de raus­ge­schickt. Heute opti­mie­re ich jedes Foto am Rechner und ste­cke viel Herzblut in die Postproduktion. Dazu sind die Hard- und Softwarekosten gestie­gen (immer wie­der upgraden, ange­fan­gen beim Rechner und endend bei Kamera-​Bodies, die in ana­lo­ger Zeit auch 15 oder 20 Jahre ihren Dienst leis­ten konn­ten, …) … das hebt kaum die erspar­ten frü­he­ren Filmkosten auf. Wenn man natür­lich 08/​15 pro­du­ziert, dann geht’s schnel­ler … oder wenn man Smartphone-​Fotos zum Stilmittel erhebt.

    Richtig sind natür­lich die gesun­ke­nen Distributionskosten.

    Insofern öff­net sich bis auf Ausnahmen in der brei­ten Wahrnehmung bei der Fotoerstellung mei­nes Erachtens eine immer grö­ße­re Schere zwi­schen Nutzererwartung (mög­lichst bil­lig bis umsonst, egal ob Stock- oder Auftragsfotografie) und immer höhe­re Zeit-​/​Geld-​Investition bei der Erstellung auf hohem Niveau, um über­haupt posi­tiv auf­zu­fal­len und sich gegen die Masse durchzusetzen …

  21. @Robert

    Danke für die­sen aus­führ­li­chen Blog. Das ist ein sehr wich­ti­ges Thema und ich schub­se dank Deiner Steilvorlage gera­de Freelens auf die­se Entwicklung, damit in den Verbänden mehr Lobby-​Arbeit dies­be­züg­lich erfolgt! Mal sehen …

    LG Frank

  22. @Frank Seifert: Das habe ich auch schon mit Freelens/​ BVPA /​ Fotofinder etc. ver­sucht. Da gab, gibt es auch geschlos­se­ne Blogs in denen man sich aus­tauscht. Aber hier ist man mit die­sem Problem an der fal­sche Stelle, schließ­lich führ­te erst der Microstock zu der schlech­ten Lage der Fotovermarktung (Fotografen).

    Vielen hier in Deutschland wird erst jetzt so lang­sam klar das es noch bil­li­ger (zu Produzieren) geht (Ostblock)! Zudem sind die meis­ten Einlieferer beim Microstock Hobbyfotografen ohne eine Gewinnabsicht. Zuerst steht das Hobby, und dann gibt es auch noch irgend­wie Geld dafür. Logisch das die Anfänger im Hobbybereich eben ohne die­se Gewinnerwartung auch schon Bestätigung in einer kos­ten­lo­sen Veröffentlichung fin­den. das ist ins­zwi­schen bei den Fotomodellen auch nicht anders, die machen alle flei­ßig den Affen bei den Modelwettbewerben /​ GNTM /​ Das per­fek­te Model. Auch hier gibt es doch nur die Aussicht auf einen zukünf­ti­gen Gewinn für weni­ge, aber lei­der sehen es vie­le Fotografen sport­lich – dabei sein ist alles!

  23. wüss­te zu ger­ne ob das foto­lia auch schon gese­hen hat und was unter­neh­men wür­den , eigent­lich deren Aufgabe ?

    Egal , zeigt wie­der­um das man kein micro machen sollte .
    Nur noch exclu­siv ob rf oder rm egal …nur so gibt es noch eine Chance geschützt zu sein bzw. wenn und das kommt oft vor , regelt die Bildagentur den Verstoss über Anwalt . 

    Zudem wer stock macht der muss sich im kla­ren sein was er tut .…

  24. Ich habe mei­ne Bilder nur für Familie und Freunde frei­ge­ge­ben und die wis­sen, dass man „mei­ne“ Bilder nicht wei­ter­ver­brei­tet. Für öffent­lich zugäng­li­che Portale gibt es bei mir ein dickes fet­tes Wasserzeichen mit dem Copyright-Zeichen!

  25. Robert Kneschke schrieb weiter:
    „Eine Lösung habe ich nicht: Wie macht man Leuten klar, dass Bilder und Fotos kein kos­ten­lo­ses Treibgut im Internet sind, dass jeder auf­sam­meln und aus­stel­len kann? Am bes­ten, ohne Privatpersonen ver­kla­gen zu müssen?“

    Indem man erst­mal nur kon­se­quent den Bilderklau durch pro­fes­sio­nel­le Verwender mit allen recht­li­chen Möglichkeiten ver­folgt? In der kru­den Wirklichkeit wäre das schon Herausforderung genug.

  26. Entschuldigt die spä­ten Antworten, ich war verreist.

    @Rober K.

    Ja, Kim Dotcom.
    Ein Produkt lässt sich nicht lang­fris­tig deut­lich über sei­nen gesell­schaft­lich not­wen­di­gen (!=indi­vi­du­ell not­wen­di­gen) Herstellungskosten verkaufen.
    Digitale Produkte haben die lus­ti­ge Eigenart, dass sie durch Ditribution mas­siv bil­li­ger wer­den. Also ist eine gro­ße Ditribution ein Produktivitätsfaktor.
    Kim Dotcom hat das als ers­ter im gro­ßen Stil aus­pro­biert. Wo er sei­ne Datenprodukte her­be­kam ist egal, deren wirk­li­che Herstellungskosten kann man ja sehr leicht erfra­gen und draufschlagen.
    Wichtig ist, dass es erst­mals empi­risch belast­ba­re Zahlen zur Ditribution von Großdaten (Filme) in gro­ßem Stil gibt.
    Die gesell­sch­at­lich not­wen­di­ge Produktionskosten für Filmversorgung von Dotcoms Kund_​innen (die ja nicht gera­de wenig waren. Wären es mehr, wür­de es noch bil­li­ger) belau­fen sich also auf
    (Summer Filmproduktionskosten + Dotcoms Kosten)/Views
    Dabei dürf­te eine sehr nied­ri­ge Zahl raus­kom­men (ein paar Dollar pro Jahr und Nase viel­leicht?) und das sind die Preise, die man lang­fris­tig ver­lan­gen kann.
    Für Bilder sieht es noch schlech­ter aus, weil die klei­ne­re Datenmengen erfordern.

    @Max Wuterich
    Du hast mich nicht verstanden.
    Ein Computer kann nur Kopien machen. Jeder Datengebrauch ist ein Kopiervorgang. Geld kannst du benut­zen, ohne es zu kopie­ren. Daten nicht.

    @Michael
    Software ent­hält aus­führ­ba­ren Maschinencode. Bilder sind dum­me Datenhaufen, deren Endkopie (Bildschirmpixel) dann doch im Grafikspeicher ist und da kann man sie ver­lust­frei raus­ko­pie­ren. Dein Ansatz ist also für Pixelbilder zwecklos.

    @Frank Seifert
    Deine Beobachtung der stei­gen­den Kosten wider­spricht mei­ner Aussage nicht. Ich mein­te ja, dass die indi­vi­du­el­len Kosten für fast alle Fotografen stei­gen wer­den, wel­che des­halb Pleite gehen wer­den. Gesellschaftlich not­wen­dig =! indi­vi­du­ell notwendig.

    @Peter I.
    Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen:
    Ein Produkt lässt sich nicht lang­fris­tig deut­lich über sei­nen gesell­schaft­lich not­wen­di­gen (!=indi­vi­du­ell not­wen­di­gen) Herstellungskosten verkaufen.

    Euer Problem sind nicht unli­zen­zier­te Kopien, son­dern der Produktivkraftfortschritt, mit dem ihr indi­vi­du­ell nicht mithaltet.

  27. @Nicolai: Das sind recht phi­lo­so­phi­sche Ansätze. „Produktivkraftfortschritt“ – was soll das bedeu­ten – ein „Fortschritt“ ist ja nur ein Bewegung von der Stelle zu einer nächs­ten. Das muß ja nicht zukunfts­wei­send, posi­tiv oder Produktiv sein. Eine „Produktivkraft“ kann ja nur von den Produzierenden kom­men die Ihre Kraft auf die Erstellung von „Etwas“ ausrichten.

    Computer kön­nen das alles nicht. Nach Deiner Definition sind Computer doch nur „Kopierer“ die lesen die Daten aus und ver­tei­len die­se dann wei­ter. Das ist eigent­lich nichts neu­es, es ist nur mit einem Computer für vie­le ein­fa­cher etwas zu kopie­ren als in der Vergangenheit.

    Da wur­de auch schon „Kopiert“. Es gibt ja den Gedanken, die vir­tu­el­le Welt sei völ­lig frei und darf nicht regle­men­tiert wer­den. Aber in der Regel wird aus der rea­len Welt etwas, nen­nen wir es kopiert (bit + Bytes), um es dann auf dem Computer zu ver­tei­len. Da ist dann die vir­tu­el­le Welt nur eine Kopie der rea­len. Die vir­tu­el­le Welt möch­ten man­che eben kon­trol­lie­ren (weil Sie es (das Werk) schufen). 

    Leider ver­fol­gen die Piraten die Strategie des frei­en Netzes. Aber viel­leicht ist ja auch gut, dann wer­den die begehr­ten krea­ti­ven Inhalte eben dort nicht mehr zur Verfügung stehen.

    Das ist dann auch wie­der ein „Fortschritt“, oder doch viel­leicht ein „Rückschritt“?

  28. @Nicolai: Wieso soll es eine gesell­schaft­li­che Notwendigkeit sein, dass jemand plei­te geht? Und was dabei her­aus kommt, wenn alles immer bil­li­ger wird, wenn kopiert und geklaut wird, sieht man ja aktu­ell wie­der bei Schlecker. Die Gier Einzelner (Unternehmer) führt dann dazu, dass Unternehmen plei­te gehen, tau­sen­de arbeits- und ein­kom­mens­los wer­den und die Kaufkraft schwin­det. Dann kommt es zu immer höhe­rem Druck auf die Erzeugerpreise. Und die Erzeuger (nen­nen wir sie Fotografen) sich dann irgend­wann sagen, nö, ich mache etwas ande­res (z.B. Fotoseminare), um wei­ter exis­tie­ren zu können.
    Nebenbei wird immer wei­ter geklaut, Forschung wird ein­ge­stellt, weil die hohen Kosten für neue Entwicklungen kei­ner mehr tra­gen kann (oder will), und dann? Fachkräfte wer­den über­flüs­sig, der Bildungsgrad sinkt und die Bevölkerung ent­wi­ckelt sich zurück. Und alles nur, weil es ein paar Idioten (wie z.B. die­ser fet­te Dotcom) gibt, die sich ille­ga­ler wei­se auf­kos­ten Anderer berei­chern wol­len. Wo bit­te ist das ein Fortschritt?
    Und noch was, hast du dich eigent­lich mal mit dem Begriff „Produktivkraft“ ernst­haft aus­ein­an­der gesetzt, z.B. in dem du „Das Kapital“ von Marx und Engels gele­sen hast? Du ver­wen­dest den Begriff hier näm­lich völ­lig aus der eigent­li­chen Bedeutung … nur mal so nebenbei.Halbwissen ist eben auch gefährlich …

  29. http://blog.zdf.de/hyperland/2012/03/pinterest-traffic-schleuder-
    ohne-urheber/

    Pinterest wird schon zum ernst­haf­ten Marketinginstrument erklärt und den Werbestrategen ihre Möglichkeiten auf der Plattform auf­ge­zeigt, weil es mehr Traffic als Google+ gene­rie­re. Es gibt schon eine Handvoll Trittbrettfahrer, die sich teil­wei­se nicht mal die Mühe gemacht haben, eige­ne Geschäftsbedingungen auf­zu­stel­len, son­dern die von Pinterest über­nah­men und in der Rage der Unternehmensgründung des­sen Name drin ste­hen ließen.

    Und jeder von die­sen Hanseln hat die Urheberrechtsverletzung zum Geschäftsmodell erko­ren. Im Nachgang imple­men­tiert jeder so etwas wie den Google-​tag (bit­te, wenn der Laden bin­nen einer Woche nach der Gründung online sein muß, kann man nicht ver­lan­gen, daß die Plattform voll­stän­dig ist).

    Das heißt also, daß man den Fotografen ein Hase-​und-​Igel-​Spiel zumu­tet, indem man von ihnen ver­langt, den Markt die­ser Pinnwände zu beob­ach­ten, zeit­nah die von ihnen mehr oder weni­ger mit hei­ßer Nadel gestrick­ten Tags in die eige­ne Seite ein­zu­bau­en und – bis die­se zur Verfügung ste­hen – die Verwendung sei­ner Werke hinzunehmen.

    Ich hof­fe, daß sich Vereine wie free­lens im Auftrag betrof­fe­ner Mitglieder wenigs­tens der in Deutschland ansäs­si­gen Nachahmer anneh­men und die­se zur Rechenschaft zie­hen. Googles tag ging recht­lich wohl in Ordnung, weil es damals nur einen Dienst die­ser Art gab. Heute gibt es derer Dutzende und es wäre in einem Prozeß zu klä­ren, ob es den Seitenbetreibern noch zuge­mu­tet wer­den kann, einen GRoßteil des Quellcodes aus die­sen tags bestehen und damit die Servergeschwindigkeit aus­brem­sen zu las­sen sowie sich nicht uner­heb­li­che Kosten für Marktbeobachtung, Linkverfolgung und Aktualisierung ihrer Seiten aufzuhalsen.

    Immer noch gilt in Deutschland, daß man den Inhaber eines Gegenstands oder Rechtes fra­gen muß, wenn man die­ses nut­zen will und die­ser nicht dar­auf ver­wie­sen wer­den kann, allen sei­nen Sachen nach­zu­lau­fen, wenn die sich plötz­lich aus dem Staube machen.

  30. @Nicolai

    Betest du jeden Tag gen NZ? Du dürf­test so zwi­schen 13–20 Jahren alt sein, oder? Dein Messias Kim Schmitz ist jeden­falls kein Pionier oder der­glei­chen! Er hat ledig­lich bereits vor­han­de­ne Modelle (Rapidshare, etc.) auf­ge­grif­fen und so genutzt, bzw. gezielt dar­auf aus­ge­rich­tet, dass sie zum ille­ga­len wei­ter­ver­brei­ten lizenz­pflich­ti­ger Daten ver­wen­det wer­den. Und dies alles natür­lich nur, damit er sich die Taschen ordent­lich voll machen kann. Auf die Produzenten (Künstler, Programmierer, etc.) hat er dabei selbst­ver­ständ­lich geschis­sen. Die sehen kei­nen Cent. Ich woll­te dich mal sehen, wie du reagie­ren wür­dest, wenn sich stän­dig jemand an dei­ner Arbeit berei­chern wür­de, ohne dir etwas abzu­ge­ben. Würdest du da immer noch so locker blei­ben? Wohl kaum! 

    Und um noch­mal auf die­sen Schmitz zurück­zu­kom­men: Bist du dir da eigent­lich bewusst, was du da für einen Typen heroi­sierst? Ist dir des­sen Vergangenheit bewusst? Googel doch ein­fach mal „kim schmitz gra­ven­reuth“ (ohne „“) und lies dir den ers­ten gulli-​Artikel durch oder infor­mie­re dich über die Geschichte mit letsbuyit.com… Vielleicht wird dir ja dann mal lang­sam bewusst, dass die­ser „tol­le“ Schmitz sein Leben lang auf Kosten ande­rer lebt und abso­lut nichts für das Gemeinwohl bei­trägt. Auf sol­che Parasiten kann unse­re Gesellschaft garan­tiert ver­zich­ten. Pass mal lie­ber auf, dass er die Megaupload-​Daten (User-​Logs) nicht plötz­lich an ver­schie­de­ne Behörden gibt um sei­nen Arsch zu ret­ten, aber damit tau­sen­de ande­re rein­reißt. Es wür­de jeden­falls sehr gut zu ihm pas­sen (Gravenreuth-​Geschichte).

    Überlege dir doch noch­mal was sol­che Kim Schmitz’s mit der Kultur anrich­ten. Deine Argumentation wird jetzt sein, dass die­se Kims toll sind, da ja jeder frei­en Zugang zu allem erhält usw.… Nur was bringt dir frei­er Zugang, wenn es irgend­wann immer weni­ger Künstler/​Produzenten/​Entwickler/​Programmierer, etc. gibt, weil sie schlicht­weg durch sol­che Kims, die sich ihre Taschen/​Bäuche mit deren Arbeit voll­stop­fen, nicht mehr davon leben können.

  31. Ich habe in der letz­ten Woche bei­na­he täg­lich eines mei­ner Fotos bei Pinterest als Urheberrechtsverstoss gemeldet.
    Immer wie­der das­sel­be Bild, das offen­bar vor mehr als drei Jahren mal aus der Fotocommunity geklaut wurde(dort habe ich es längst gelöscht!)… Es nervt – doch ich habe die Hoffnung, dass ste­ter Tropfen irgend­wann den Stein höhlt *seufz*
    Das Melden der Urheberrechtsverletzung ist rela­tiv ein­fach: Neben der Großansicxht des Fotos gibt´s einen Button dafür. Dann öff­net sich das besag­te DMCA-​Formular. Der Fotograf muss jetzt noch mit Hilfe eines Links (z. B. auf das Foto auf der eige­nen Website oder der Agenturseite) nach­wei­sen, dass er Urheber ist, ein paar wei­te­re Angaben zu Person machen und das Formular digi­tal unterschreiben.

    Das betref­fen­de Foto wird dann tat­säch­lich bin­nen weni­ger Stunden gelöscht. Rekord waren bei mir 2 Stunden… um das Bild am nächs­ten Tag gleich wie­der auf dem Board eines ande­ren Pinterest-​Users zu fin­den… Und täg­lich grüßt das Murmeltier!

    Ich wer­de ganz sicher kei­ne eige­ne Fotos dort hochladen.

    Danke Robert für den wich­ti­gen, hilf­rei­chen und infor­ma­ti­ven Artikel über Pinterest!

  32. @Joachim: Der Unterschied ist einer­seits die unkon­trol­lier­te Verbreitung über Pinterest, die in deren System ange­legt ist (sie­he auch den Kommentar von Beate Zöllner unten) und ande­rer­seits, dass ich hier im Blog jour­na­lis­tisch arbei­te, was ande­re Rechte und Pflichten mit sich bringt.

  33. @Joachim: Der gro­ße Unterschied ist der, dass hier das Urheberrecht beach­tet wird und bei Pinterest & Co. eben nicht. Den Rest hat Robert ja schon gesagt …

  34. @Max
    > Nach Deiner Definition sind Computer doch nur “Kopierer” die lesen die Daten aus und ver­tei­len die­se dann wei­ter. Das ist eigent­lich nichts neu­es, es ist nur mit einem Computer für vie­le ein­fa­cher etwas zu kopie­ren als in der Vergangenheit.

    Eben nicht. Andere Systeme konn­ten kopie­ren. Aber es war nicht Funktionsprinzip. Kopieren war eine Zusatzfunktion.

    >Es gibt ja den Gedanken, die vir­tu­el­le Welt sei völ­lig frei und darf nicht regle­men­tiert werden. 

    Ich hal­te nichts von der Trennung virtuell/​real.

    >Leider ver­fol­gen die Piraten die Strategie des frei­en Netzes. 

    Ich mag die Piraten nicht, aber sich gegen freie Netze aus­zu­spre­chen klingt erst­mal nach auto­ri­tä­rem Mist. Was meinst du denn damit genau?

    >Aber viel­leicht ist ja auch gut, dann wer­den die begehr­ten krea­ti­ven Inhalte eben dort nicht mehr zur Verfügung stehen.

    Meine Argumentationsweise war ja, dass die Kosten für die bedarfs­de­cken­de Produktion von „begehr­ten kre­av­ti­ven Inhalten“ mas­siv gesun­ken sind und des­halb eine Preiskorrektur ansteht. Die offi­zi­ell noch nicht rea­li­siert wur­de (nur ver­steckt, durch unli­zen­sier­te Kopien). Deshalb wird es dann schon genü­gend krea­ti­ve Inhalte geben. Sie sind ja bil­li­ger her­zu­stel­len als früher.

    @Frank

    >Wieso soll es eine gesell­schaft­li­che Notwendigkeit sein, dass jemand plei­te geht?

    Weil die Preissenkung durch immer auf­wen­di­ge­re Tools bei immer grö­ße­ren Kopiezahlen zustan­de­kommt. Es kön­nen also nur weni­ge spe­zia­li­sier­te Anbieter überleben.

    > Und was dabei her­aus kommt, wenn alles immer bil­li­ger wird, wenn kopiert und geklaut wird, sieht man ja aktu­ell wie­der bei Schlecker. 

    Der Vergleich hinkt.

    >Die Gier Einzelner (Unternehmer) führt dann dazu, dass Unternehmen plei­te gehen, tau­sen­de arbeits- und ein­kom­mens­los wer­den und die Kaufkraft schwindet. 

    Es ist nicht die Gier ein­zel­ner. Das ist der Kapitalismus und der arbei­tet ziem­lich unab­hän­gig von den Aktionen und Einstellungen einzelner. 

    >Und alles nur, weil es ein paar Idioten (wie z.B. die­ser fet­te Dotcom) gibt, die sich ille­ga­ler wei­se auf­kos­ten Anderer berei­chern wollen.

    Dass Dotcom dick ist, tut ja nun wirk­lich nichts zur Sache. Und sicher hat er sich berei­chert. Und das auch unrecht­mä­ßig. Aber er hat ja auch was logis­tisch beacht­li­ches geschaf­fen, das sich genau­so­gut recht­mä­ßig ein­set­zen ließe.

    > Und noch was, hast du dich eigent­lich mal mit dem Begriff “Produktivkraft” ernst­haft aus­ein­an­der gesetzt, z.B. in dem du “Das Kapital” von Marx und Engels gele­sen hast?
    Du ver­wen­dest den Begriff hier näm­lich völ­lig aus der eigent­li­chen Bedeutung … nur mal so nebenbei.

    Eigentlich schon, aber es kann gut sein, dass ich mich trotz­dem ver­tue. Vielen Dank für den Hinweis, ich gucke noch mal nach.
    Allerdings bin ich über dei­ne Aussagen zur Gier, den Erzeugerpreisen, Kaufkraft und Reproduktionskosten erstaunt. Denn ent­we­der ich bin noch zu blöd zur Kapitalistik ohne es zu mer­ken und habe wirk­lich fast nichts von Marx und Engels ver­stan­den oder du hast da sehr selek­ti­ves Wissen über den Begriff der Produktivkraft aber nur wenig über die Dinge aus mei­nem vori­gen Satz.

    @Peter I.

    >Das heißt also, daß man den Fotografen ein Hase-​und-​Igel-​Spiel zumutet

    Kennt ihr eigent­lich Googles Service, der nach Kopien und Varianten von Bildern sucht? Damit kannst du das alles voll­au­to­ma­ti­sie­ren und dich zurücklehnen.

    >einen GRoßteil des Quellcodes aus die­sen tags bestehen und damit die Servergeschwindigkeit aus­brem­sen zu lassen 

    Übertreib mal nicht, das kos­tet fast nichts im Verhältnis zur Bildauslieferung. Ein 100 Byte lan­ges Tag passt 200 mal in ein (!) win­zi­ges (!) thumb­nail rein. 

    >Immer noch gilt in Deutschland, daß man den Inhaber eines Gegenstands oder Rechtes fra­gen muß, wenn man die­ses nut­zen will und die­ser nicht dar­auf ver­wie­sen wer­den kann, allen sei­nen Sachen nach­zu­lau­fen, wenn die sich plötz­lich aus dem Staube machen.

    Naja, das pas­siert aber doch sehr häu­fig. Das gan­ze Abmahnwesen ist so strukturiert.

    @Ned

    >Betest du jeden Tag gen NZ? Du dürf­test so zwi­schen 13–20 Jahren alt sein, oder?

    Nein, ich bin Atheist und schon eine gan­ze Weile nicht mehr zwan­zig (schön wäre es aber bestimmt noch mal).

    > Dein Messias Kim Schmitz ist jeden­falls kein Pionier oder der­glei­chen! Er hat ledig­lich bereits vor­han­de­ne Modelle (Rapidshare, etc.) aufgegriffen

    Ideen kann man nicht steh­len. Nur umset­zen. Und das hat Dotcom beein­dru­ckend gut gemacht.

    > alles natür­lich nur, damit er sich die Taschen ordent­lich voll machen kann.

    Furchtbar. Zum Glück ist er da ein Einzeltäter.

    > Auf die Produzenten (Künstler, Programmierer, etc.) hat er dabei selbst­ver­ständ­lich geschissen. 

    Das ist doch aber für die tech­ni­sche Umsetzung und auch für die Preisfindung erst­mal völ­lig irrele­vant. Das kann man doch im Nachhinein draufschlagen.

    >Die sehen kei­nen Cent. Ich woll­te dich mal sehen, wie du reagie­ren wür­dest, wenn sich stän­dig jemand an dei­ner Arbeit berei­chern wür­de, ohne dir etwas abzugeben.

    Das macht mein Arbeitgeber jeden Tag. Nennt sich Angestelltenverhältnis.

    > Bist du dir da eigent­lich bewusst, was du da für einen Typen heroisierst?
    > Ist dir des­sen Vergangenheit bewusst? 

    Ja. Ich ken­ne Kims Kram, ken­ne sei­nen Spam im CCC-​Umfeld und weiß, dass er eine halb­sei­de­nes, prah­le­ri­sches Schlitzohr ist. Und auch das Günni und Kim zusam­men­ge­ar­bei­tet haben, ist mir bewusst.

    >abso­lut nichts für das Gemeinwohl beiträgt.

    Siehst du, und ich bin der Meinung, dass er eine gutes empi­ri­sches Ökonomieexperiment durch­ge­führt hat. Aus blö­den Motiven, aber das macht das Ergebnis ja nicht weni­ger wertvoll.

    > Auf sol­che Parasiten kann unse­re Gesellschaft garan­tiert verzichten.

    Einen zwei­ten Anlauf des Experiments braucht die Gesellschaft auch nicht, aber ein­mal muss­te das gemacht werden.

    > Pass mal lie­ber auf, dass er die Megaupload-​Daten (User-​Logs) nicht plötz­lich an ver­schie­de­ne Behörden gibt um sei­nen Arsch zu retten, 

    Davon gehe ich per­sön­lich fest aus und es wer­den Abermillionen betrof­fen sein.

    > Deine Argumentation wird jetzt sein, dass die­se Kims toll sind, da ja jeder frei­en Zugang zu allem erhält usw….

    Nö, das war vor­her auch schon so. Das gute an Schmitz war, dass er den not­wen­di­gen PREIS dafür ermit­telt hat (zuzüg­lich Produktionskosten natür­lich, die muss man draufschlagen).

    > Nur was bringt dir frei­er Zugang, wenn es irgend­wann immer weni­ger Künstler/​Produzenten/​Entwickler/​Programmierer, etc. gibt

    Sie wer­den immer pro­duk­ti­ver arbei­ten und den Bedarf decken. Da mache ich mir wenig Sorgen um die Kunst.

    @Beate Zoellner

    >Immer wie­der das­sel­be Bild, das offen­bar vor mehr als drei Jahren mal aus der Fotocommunity geklaut wurde(dort habe ich es längst gelöscht!)… Es nervt –

    Du kannst die auto­ma­ti­sier­te Google-​Bildersuche ver­wen­den. Die fin­det dein Bild wie­der anhand der Bildcharateristika. Dann musst du nicht selbst schau­en. Dein Freund der Roboter (=Algorithmus) arbei­tet gern, lass ihn das doch machen.

    @R. Kneschke
    >Der Unterschied ist einer­seits die unkon­trol­lier­te Verbreitung über Pinterest, die in deren System ange­legt ist

    Die ist tech­nisch aber auch in dei­nem Blog ange­legt. Das fällt nur nicht so auf.

    So, ich gehe jetzt schlafen.

  35. @Frank So leit es mir tut, der tech­ni­sche und gesell­schaft­li­che Wandel erfor­dert immer (!) dafür das bestimm­te Wertschöpfungen/​Arbeiten die frü­her für ein Auskommen gesorgt haben, es dann nicht mehr tun. (Kutscher, vie­le Handwerker, vie­le Industrieberufe…). Die Liste der ver­schwun­de­nen Berufe ist lang. Folglich gibt es kei­ne Existenzgarantien für Tätigkeiten und Berufe und damit auch nicht für Fotografen. Die Technologien ver­än­dern ein­fach das Kerngeschäftsmodell von Fotografen gene­rell so stark, das ich die Kopierproblematik nicht für das zen­tra­le Problem halte.

    Die Technik erlaubt z.B. Laien eine Qualität her­zu­stel­len, die frü­her Profis vor­be­hal­ten war. Bestimmte Wertschöpfungselemente (Filme ent­wi­ckeln, Abzüge) sind als Selfservice für einen Großteil der Kunden voll­kom­men aus­rei­chend, usw.. usw.

    Durch die digi­ta­len Technologie ver­liert das Ergebnis (Foto als digi­ta­les Datei statt als Abzug) an Wert, ein­fach weil eine Verwendungskonkrolle wie bei begrenz­ten mecha­ni­schen Gütern wegen der ver­schwin­dend gerin­ge Distributionszeiten dies erzwin­gen. Meiner Meinung nach müss­ten Fotografen voll­kom­me­ne neue Geschäftsmodelle ent­wi­ckeln, bei denen die inves­tier­te Zeit bezahlt wird und nicht nach Art und Menge der Verwendung des Werkes. Also ein Wechsel in Richtung Dienstleister und Handwerker. 

    Diese zu bezah­len­de Dienstleistung bezieht sich natür­lich auf den gesam­ten Erstellungsprozess.

    @Peter Ich kann den Unmut ja ver­ste­hen. Gesetze spie­geln aber immer den Zeitpunkt wie­der in denen sie ent­stan­den sind. Und damit ist das deut­sche Urheberrecht in die­ser Form in einer inter­na­tio­na­len Infrastruktur ein­fach nicht mehr durchsetzbar.

  36. @Kerliges: Ich habe ja kein Problem damit, wenn dann auch Laien nur ihr Material bei Pinterest zei­gen und ver­brei­ten. Wenn unge­fragt das Material eines Profi-​Fotografen genutzt wird, der nor­ma­ler­wei­se Geld dafür ver­langt, soll­te er es auch bekom­men oder Pinterest muss dar­auf ver­zich­ten. Dann aber wäre die­ser ach so belieb­te Dienst auf ein­mal schnell unattraktiv…

  37. @Kerliges: Es geht nicht dar­um, dass Berufe ver­schwin­den, dass es (glück­li­cher­wei­se) tech­ni­schen Fortschritt gibt, etc. Es geht ein­fach dar­um, dass das Unrechtsbewußtsein bei vie­len Menschen, vor allem Jüngeren, immer mehr um sich greift. Es ist schlicht­weg falsch, die geis­ti­gen (Wert-)Schöpfung zu steh­len und sich so auf Kosten Anderer zu berei­chern. Und genau des­halb habe ich jetzt ein neu­es Fotografen-​Geschäftsmodell ‚erfun­den‘ (gleich gibts einen Aufschrei *g*). Ich wer­de zusam­men mit einem befreun­de­ten Rechtsanwalt, der sich gera­de auf Medienrecht spe­zia­li­siert hat, ver­schärft auf Bilderdiebe Jagd machen. Dann kann ich mich als Fotograf in Ruhe um die Fotografie küm­mern, der RA beauf­tragt sei­nen Angestellten damit, Plagiate und Kopien zu suchen, mahnt ab und ggf. wird geklagt. Das schafft Arbeitsplätze, jeder ver­dient dar­an, sind also alle glück­lich und zufrie­den, oder sehe ich das falsch? Was meint ihr?

  38. @Kerliges: Scheint logisch her­ge­lei­tet, Deine Argumentation. Aber etwas wesent­li­ches fehlt in der Überlegung – die Kreativität – der Vergleich mit der Industrialisierung hingt, nimm nur ein belie­bi­ges Musikstück, wie lang ist da die Wertschöpfung, dass Geld wird im ers­ten Jahr ver­dient, jedoch höchs­ten so lan­ge bis der nächs­te Hit auf dem Markt ist. So ist das in der Kunst.

  39. @Kerliges:

    Kutscher sind nicht aus­ge­stor­ben, die haben nur das Arbeitsgerät gewech­selt. Fotografen ster­ben auch nicht aus. Das Urheberrecht ist nicht ver­al­tet, Bilder sind auch nicht ver­al­tet, außer­dem gibt es über­ge­ord­ne­te inter­na­tio­na­le Vereinbarungen. Und es gibt hof­fent­lich bald ACTA.

    @Frank: Du hast völ­lig recht.

  40. Lieber Max,

    ACTA ist der hel­le Wahnsinn!
    Um – sor­ry, klingt hart, ist aber wahr – irgend­wel­che ver­al­te­ten Geschäftsmodelle und Bezahlungsmechanismen zu beschüt­zen, das Internet zu ver­krüp­peln, die Bürgerrechte ein­zu­schrän­ken und die Gewaltenteilung nicht nur auf­zu­he­ben, son­dern zusätz­lich auch noch zu pri­va­ti­sie­ren, ist abso­lut NICHT vertretbar!
    Blutige Revolutionen sind durch sol­che Vorhaben schon aus­ge­löst wor­den und es hat auch sehr viel Blut gekos­tet, die­se Rechte und die­se Gewaltenteilung durchzusetzen!

    Das ist kein Abrechnungssystem und kein Geschäftsmodell wert.

    Die Aufklärung und ihre Errungenschaften wer­den vie­le sicher­lich nicht fried­lich aufgeben.

  41. Nachtrag:
    Gestern gabs ein Urteil bezüg­lich dem Rechtsstreit Youtube/​Gema. Das könn­te ich mir auch gut für Pinterest vor­stel­len. Nachzulesen hier: http://www.gmx.net/themen/digitale-welt/internet/689223c-youtube-musiktitel-netz
    Wenn nun also Fotografen ihre (geklau­ten) Bilder bei dem Pinner fin­den, MUSS die­ser löschen und auf amt­li­che Anordnung auch den Urheberrechtsverletzer bekannt geben. Damit dürf­te eine Abmahnung/​Verurteilung dann auch schnel­ler gehen, als bei mei­nem letz­ten Rechtsstreit. Dieser hat mir 1024 EUR in die Kasse gespült – ein Reiseveranstalter hat­te ein Bild von einem Model am Strand geklaut. 🙂

  42. @Frank: Pinterest ist wohl rein ame­ri­ka­nisch – da zieht das Urteil nicht, da das Urhebergesetz nicht greift. Da muüss­te man schon in den USA kla­gen, ich ken­ne kei­nen Anwalt der sich mit dem Copyright auskennt.

  43. @Nicolai: Ich ken­ne ACTA – das bewegt sich abso­lut im recht­li­chen Rahmen der Gewaltenteilung – anstatt hier Propaganda zu ver­brei­ten soll­ten die Piraten lie­ber mal kon­kret etwas zu ihren Vorstellungen zum neu­en Urheberrecht sagen.

  44. Lieber Max,

    ich bin nicht „die Piraten“ – nicht ein­mal EIN Pirat.
    Dass du mich so adres­sierst, wun­dert mich, ich habe noch oben dar­auf hin­ge­wie­sen, dass ich die Piraten nicht beson­ders gut lei­den kann.
    In den ACTA-​Unterlagen ist zuläs­sig, dass irgend­wel­che „Provider“ (was auch immer das dann genau sein soll) und Rechteinhaber sowohl judi­ka­ti­ve als auch exe­ku­ti­ve Befugnisse bekom­men. À la Hadopi und schlim­mer. Da wird doch der Bock zum Gärtner gemacht. Wie das nicht gegen die Gewaltenteilung und Grundrechte ver­sto­ßen soll, erschließt sich mir nicht.

    Das ich von mei­ner Kreativität nicht leben muss, ist ein alber­nes Argument. Ich habe dir ja dei­nen Beruf nicht aus­ge­sucht. Und die Faillite ist das vor­neh­me Recht jeden_​r Bürgers_​in. Es herrscht immer noch Kapitalismus.

    Um noch mal genau­er auf ACTA ( http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/11/st12/st12196-re03.de11.pdf ) einzugehen:

    Besonders besorg­nis­er­re­gend fin­de ich Abschnitt 5, Artikel 27 (1), (3), (4), (5), (6)a)ii) und (6)b). Aber auch sonst fin­den sich gru­se­li­ge Dinge. Und das Grundproblem der Urheber_​innen (=! Rechteinhaber_​innen) wird dadurch ja gar nicht gelöst. Denn die Preissenkung durch die Produktivitätssteigerung kommt so oder so. Und ihr könnt sie ja auch alle sehen. Die Bedingungen bei den Mikrostockagenturen ver­schlech­tern sich doch seit ich hier mit­le­se mit schö­ner Regelmäßigkeit. Letzenendes macht ihr euch aus per­sön­li­cher Verzweiflung zu den nütz­li­chen Idioten der­je­ni­gen, die euch aus­beu­ten. Vor allem, weil ihr die eigent­lich nicht mehr braucht. Eben wegen der gestei­ger­ten Produktivität.

  45. @Nicolei: Sicher hast Du Recht mit dei­ner Aussage „Letzenendes macht ihr euch aus per­sön­li­cher Verzweiflung zu den nütz­li­chen Idioten der­je­ni­gen, die euch ausbeuten.“

    Aber schmeiss mich nicht mit in den Topf, ich ver­mark­te nicht im Microstock, son­dern sel­ber exclusiv.…als RM und mei­ne Bilder wer­den zuneh­mend nach­ge­fragt, die Redakteure wis­sen sehr gut zu unter­schei­den wann ein Microstockbild zum Einsatz kommt und wann ein ande­res, höherpreisiges…

  46. @Nicolai: ACTA /​ Artikel 27 ist voll­kom­men ok – hat als Künstller mei­ne vol­le Unterstützung, dann kann ich end­lich gegen die gan­zen Bilderdiebe vorgehen.

  47. Lieber Max,

    ent­schul­di­ge bit­te, dass ich dich für einen Microstocker hielt. Jetzt sind wir wenigs­tens ver­wech­se­lungs­tech­nisch quit 🙂
    Ich hal­te RM auch für die Abrechnungsmethode in der mehr Fotografen über­le­ben wer­den. Aber wenn du exklu­siv ver­mark­test, dann ist die unli­zen­zier­te Kopie dei­ner Bilder doch gar nicht mehr dein Problem, son­dern das dei­ner Kund_​innen, oder?

    Und ja, Artikel 27 ermög­licht dir, gegen unli­zen­zier­te Kopien (Diebstahl ist nach §242 BGB „eine frem­de beweg­li­che Sache“. Eine Datei ist kei­ne beweg­li­che Sache, son­dern eine Information) vor­zu­ge­hen. Aber es ist eben ein­fach nicht in Ordnung, wenn du als Rechteinhaber mei­nen Provider anschreibst und der ein­fach so mei­nen Webspace sperrt, mein Facebookprofil ändert oder gar mei­nen gan­zen Internetzugang deak­ti­viert. Seien wir ehr­lich, das wird in kür­zes­ter Zeit voll­au­to­ma­ti­siert ablaufen.
    Für Rechtsverletzungen gibt es Gerichte und ordent­li­che Prozesse und an die kannst du dich gern wen­den. ACTA ver­sucht aber, die­se Verfahren direkt zwi­schen zwei pri­va­ten Anbietern auf­zu­bau­en, die dann digi­ta­le rich­ter­li­che und poli­zei­li­che Rechte ausüben.

  48. Nicolai, ist doch bes­tens, wenn das auto­ma­ti­siert abläuft, das spart Zeit, Ärger, Geld und Nerven. Ich sage dann nur, selbst dran Schuld, was klaust du ein­fach frem­des Eigentum? Und wenn man die Rechtswege damit auch noch ver­kür­zen kann, bes­tens. Mein letz­ter Prozeß hat knapp 4 Jahre gedau­ert, der Gegner war genau­so dreist und hat fast so argu­men­tiert wie du. Als ihm nichts mehr ein­fiel, hat er sogar behaup­tet, ich wäre gar nicht der­je­ni­ge, der das Bild gemacht hat.
    Unterm Strich hat er aber auch nur drauf­zah­len müs­sen. Ein Bild und das hat ihn 1024 EUR gekostet.

  49. Weil eine Verurteilung durch eine_​n Richter_​in erfol­gen muss. Nicht durch eine Maschine. Und schon gar nicht durch pri­va­te Firmen, die eige­ne Interessen ver­fol­gen und sicher­lich nicht die Rechte des Angeklagten. Effizient sind Diktaturen auch. Dein Partikularinteresse, dein Geld schnell zu sehen, ist nicht so wich­tig, wie Rechtsstaatlichkeit.
    Leb damit!

    Ich ver­öf­fent­li­che übri­gens kei­ne unli­zen­sier­ten Fotos und fra­ge mich, war­um du mir das eigent­lich unterstellst?

    Unlizenziertes Kopieren ist kein „Klauen“ son­dern unli­zen­zier­tes Kopieren. Warum rückst du das in die Nähe des Diebstahls? Es ist kei­ner. Keiner lässt etwas von dei­nem Besitz in sei­nen übergehen.
    Intellektuelle Rechte wer­den nicht geklaut. Es sind Rechte. Recht kann man nur nicht beach­ten, aber klau­en kann man sie nicht. Nicht alles, was man bezah­len kann, kann man auch klauen.
    Das bedeu­tet nicht, dass du dei­ne Rechte nicht wahr­neh­men sollst, oder das es in Ordnung wäre, dei­ne Rechte nicht zu beach­ten. Aber dei­ne Vorstellungen davon, was du da eigent­lich „hast“, sind ein­fach falsch.

    Und bit­te was ist an mei­ner Argumentation dreist?

    Das dein Prozessgegner dei­ne Urheberschaft ange­zwei­felt hat, ist dreist. Ein guter juris­ti­scher Spielzug, aber dreist. Glückwunsch zum gewon­ne­nen Prozess. 4 Jahre sind ein biss­chen lang, aber das ist ja nur ein Problem der Unterausstattung der Gerichte.

  50. Na glück­li­cher­wei­se sehen vie­le Richter und Anwälte das anders. Diebstahl ist Diebstahl und dazu gehört auch das uner­laub­te Kopieren von Fotos. In etli­chen Verfahren wur­de genau das auch als das bezeich­net, was es ist, Diebstahl punktum.
    Wie gesagt, Fotoklau wer­de ich genau­so ver­fol­gen und bestra­fen las­sen, wie es sich gehört.
    Achja, schau dir doch mal die Akte Youtube/​Gema an. Da wirst du stau­nen, Nicolai …

  51. @Nicolai: „ein­fach so mei­nen Webspace sperrt, mein Facebookprofil ändert“ aber genau das pas­siert hier in DE jeden Tag, da wird geschaut wo du wohnst und danach wird dei­ne Bonität ein­ge­stuft. Wenn man Pech hat, dann kann man unter Umständen nicht mehr mit der Kreditkarte im Internet ein­kau­fen, oder bekommt schlech­ter einen Kredit – war­um soll das bei den Urheberrechten nicht anders sein ? Es wer­den nicht Daten kopiert, son­dern Ideen geklaut (wie das auch juris­tisch zu bewer­ten sei­en mag). Ich sehe das wie Frank.

  52. @Max
    Ich fin­de Geoscoring falsch. IMHO ist jedes Scoring, das nicht auf ver­gan­ge­ner Kredithistorie beruht falsch.

    @Frank und Max
    Ideen kann man nicht klau­en. Daten auch nicht. Nur Datenträger.
    Das bedeu­tet nicht, dass das, was euch stört, nicht ille­gal sein kann (und in sehr vie­len Fällen auch ist) und dann bestraft gehört. Aber die Unterscheidung muss gemacht wer­den, sonst lan­den wir rechts­phi­lo­so­phisch in einem rie­si­gen Schlamassel. Und dar­aus kann nur Willkür und Terror erwach­sen. Und um die zu ver­hin­dern, geht es uns doch allen.

  53. @Nicolai: Ich sehe da viel Polemik – wenig kon­kre­tes, aller­dings ist das ange­spro­che­ne Problem der Autoren ja exis­tent, aber so ein­fach wie dort geschil­dert ist es für die Verlage in D nicht. 

    Bei den Fotografen sind eini­ge gute Anwälte, die z.T. auch selbst foto­gra­fie­ren mit betei­ligt an dem Urhebergesetz.

  54. Fakt ist doch eins, wenn das UrHG tat­säch­lich abge­schafft wer­den soll (wie die Piraten es träu­men) wird es kei­nen Fortschritt mehr geben. Warum soll­te sich dann noch jemand Gedanken machen, und was erfin­den? Zum Erfinden gehört eben auch ein Buch, Foto, Ideen, etc.
    Und Ideen kann man auch klau­en. Oder war­um gibt es das Patentamt?

  55. Irgendeine Form des Urheberrechtes wird es schon geben. Nur was da genau geschützt wird, steht auf einem ande­ren Blatt.

    Die paar Menschen, die ich per­sön­lich ken­ne, die mit Patenten und ande­rem geis­ti­gen Eigentum rich­tig reich gewor­den sind (Multi-​Millionäre) haben ihre Erfindungen aus Spieltrieb und Neugierde gemacht. Nicht aus Gewinnstreben. Das war denen ziem­lich egal.

    Wenn es anders funk­tio­nie­ren wür­de, gäbe es sehr viel weni­ger BWL- und Jurastudierende, die wür­den näm­lich sehr ger­ne eine Erfindung machen um reich zu wer­den. Gelingt aber nur wenigen.
    Eine tol­le Idee rea­li­siert man, weil man sie hat. Weil man es vor Neugierde nicht aus­hält, sie nicht zu rea­li­sie­ren. Mag sein, dass es auch da ein paar Ausnahmen gibt (Simenon war eine), aber haupt­säch­lich wird doch aus Spieltrieb erfunden.
    Sag mir nicht, du hast ange­fan­gen, zu ler­nen, inter­es­san­te Fotos zu machen, weil du Geld ver­die­nen woll­test. Dir ging es doch sicher­lich in ers­ter Linie um die Neugierde und das Selbermachen, oder?

    Und Ideen kann man nicht klau­en. Man kann ein Patentrecht ver­let­zen. Das ist etwas anderes.
    Das Patentamt gibt es übri­gens ursprüng­lich, damit Ideen nach Ablauf einer gewis­sen Frist in die public domain über­ge­hen und nicht geheim gehal­ten wer­den. Das Patentamt ist ursprüng­li­che ein Institution FÜR die unent­gelt­li­che Weitergabe/​-​nutzung von Ideen. Seine Fristen sind nur zu lan­ge für elek­tro­ni­sche und digi­ta­le Produkte. Wenn man sie ver­kürz­te (sagen wir auf ein Jahr) könn­te das Patentamt sei­ner eigent­li­chen Funktion wie­der nachkommen.

    Dafür, dass ihr (wer sich da ange­spro­chen fühlt, ist auch gemeint 😉 sol­che Fans des geis­ti­gen Eigentums seid, wisst ihr erstaun­lich wenig über sei­ne Geschichte, Funktionsweise und gesell­schaft­li­che Funktion. Aber das mag mit eurem Beruf zusam­men­hän­gen. Gut mög­lich, dass man die Funktion des geis­ti­ge Eigentum dann in ers­ter Linie als „gib mir Geld für mei­ne Miete“ wahrnimmt.

  56. @Nicolai: Bleib doch ein­fach sach­lich. Derzeit gibt ein funk­tio­nie­ren­des Urheberrecht, da klagt doch kei­ner. Nur von eini­gen wird es inFrage gestellt ohne das eine ent­spre­chen­de Lösung gebo­ten wird.

    Einen Musiktitel gibt für 0,99 Cent zu kau­fen. Die kann man doch bezah­len – außer­dem braucht man nicht unbe­dingt Musik zum Leben, ist ein rei­nes Konsumgut/​Luxusgut, so wie z.B. Alkohol. Jetzt kommt natür­lich von Dir das Argument das die Musiker und die Musikindustrie und Apple und sowie­so alle Ausbeuter sind, Milliarden ver­die­nen und alle übers Ohr hau­en und zusätz­lich noch arg­lis­tig unbe­schol­te­ne Bürger ver­kla­gen, mit Anwälten die auch nur abzo­cken wol­len und Richtern…, ja was ist nur mit den Richtern, wo haben die Ihren Vorteil? aber ist ja auch egal. 

    Schauen wir mal auf die ande­re Seite. Da kom­po­niert jemand ein Lied. Gut sin­gen kann der auch noch. Und mit ein paar Kumpels die ein paar Instrumente spie­len, einer Soundanlage tourt er jetzt durch Europa, spielt sein Lied, über­nach­tet in Hotels, ist fast nie Zuhause, hat 5x die Woche einen Auftritt. Dann sind da noch ein Manager, der Plant. Dann noch die Konzerthallen, Helfer für den Aufbau. Und weil der Job anstren­gend ist, mann irgend­wann nicht mehr weiß in wel­cher Stadt man gera­de ist, lenkt man sich ab, mit Alkohol, Kanabis etc.….oder bekommt einen Burnout. Das macht der bestimmt ger­ne Umsonst. Sein Geld ver­dient er bestimmt als Interlektueller oder Politiker.…

  57. Ich fand mich recht sach­lich. Ich habe kei­ne fal­schen Anschuldigen und miss­ver­stan­de­nen Straftatbeständen um mich gewor­fen, mich nicht akti­ve sach­li­chen Vokabeln ver­wei­gert und mich bemüht hin­ken­de Vergleiche zu ver­mei­den und die ande­rer auf­zu­klä­ren. Was dar­an unsach­lich soll, weiß ich nicht. Soll ich dei­nen Hinweis jetzt ein­fach als ad homi­nem verbuchen?

    Sachlichkeit ist gut. Bleiben wir mal dabei. Es wäre zum Beispiel gut, wenn du auf das Aufbauen von Strohmännern (wie im vor­he­ri­gen Kommentar) ver­zich­test. Ich tue es ja auch. Und mei­ne Geduld, gegen auf­ge­bau­te Strohmänner zu argu­men­tie­ren, ist begrenzt. Dispute sind in Ordnung, sehr ger­ne auch kon­tro­ver­se. Aber genü­gend Respekt, den Disputant_​innen kei­ne frem­den Worte in den Mund zu legen, muss vor­han­den sein. Deshalb wer­de ich auf den zwei­ten Absatz nicht näher eingehen.

    Zum drit­ten Absatz: Konzerte gehen gut. Hört man von den Musiker_​innen allent­hal­ben. Die ver­die­nen damit Geld und kön­nen davon leben. Warum du davon aus­gehst, dass dafür keine_​r zahlt ist mir schlei­er­haft. Das ent­spricht doch nicht der Wahrheit. Fast alle Konzerte kos­ten Eintritt und der wird doch auch von vie­len bezahlt. Oder redest du von „Raubhörer_​innen“, die sich durch das Toilettenfenster in den Club schmug­geln? ^_​^

  58. @Nicolai: Welcher Kommentar soll von einem Strohmann geschrie­ben wor­den sein? Falls Du die Kommentare von „Frank“ meinst, das ist ein Kommentator, der schon lan­ge vor dem Beitrag dis­ku­tiert hat und auch immer eine ganz ande­re IP als Max nutzt.

  59. Um mal rich­tig zu stel­len, ich bin hier in China, arbei­ten. Da Blogs, Twitter, FB & Co. hier mas­siv zen­siert wer­den, nut­ze ich einen VPN mit wech­seln­den IP’s. Nicolai, ich sehe hier jeden Tag, was dabei her­aus­kommt, wenn man sich einen Dreck um das Urheberrecht küm­mert. Man bas­telt hier nach ohne über­haupt die Zusammenhänge zu ken­nen. Dem zur Folge ist die Qualität der nach­ge­bau­ten Teile unter aller Sau und teil­wei­se sogar lebens­ge­fähr­lich. Ich möch­te nicht in einem Flieger sit­zen, wo gefak­te Teile ver­baut wur­den. Aber genau das kommt näm­lich dabei her­aus, wenn man so denkt wie du und das Urheberrecht igno­riert. Es kann tat­säch­lich Menschenleben kos­ten und genau das hat es auch schon. Aber du und dei­ne Mitstreiter von der Piratenpartei könnt dann ja den Jungfernflug mit der C‑919 machen, einem kom­plett gekup­fer­ten Passagierflugzeug ‚made in chi­na‘. Viel Spaß.

  60. @Nicolai: Hast du irgend­et­was kon­kre­tes zur Fotografie bei­zu­tra­gen, oder willst Du nur Deine Zukunftsvisionen kundtun?

  61. Liebe Mitdiskutierende,

    bit­te ent­schul­digt die spä­te Antwort, ich war mit der re:publica beschäftigt.

    Es tut mir sehr leid, dass der Ton so hart gewor­den ist, wir haben uns mei­ner Meinung nach ein­fach missverstanden.
    Mit Strohmann mein­te ich eine rhe­to­ri­sche Figur. Keine Zweitidentität (selbst wenn es eine gäbe, fän­de ich sie gar nicht schlimm. Argumente sind ja auch unab­hän­gig vom Menschen gut).
    Zurück zur Figur:
    Wenn ich zum Beispiel sagen wür­de, Robert Kneschke sei ein ACTA-​Befürworter und wür­de doch am liebs­ten alle Teenager, die sei­ne Bilder bei Pinteract tei­len, ins Gefängnis wer­fen las­sen und eine gigan­ti­sche Diktatur auf­bau­en wol­len, die jedem Teenager per­ma­nent beim Surfen auf die Finger guckt, hät­te ich einen Strohmann auf­ge­baut. Weil ja völ­lig offen­sicht­lich ist, dass Robert Kneschke kei­ne Teenager für das unli­zen­zier­te Teilen sei­ner Bilder ins Gefängnis ste­cken möch­te und auch kei­ne Diktatur zu die­sem Zweck errich­ten will. Aber halt doch ACTA nicht völ­lig ableh­nend gegen­über steht (behaup­te ich jetzt ein­fach mal so, damit mei­ne Erklärung fuktioniert 🙂
    Mehr dazu gibt es auch hier:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Strohmann-Argument

    @Frank
    Wie schon gesagt, ich habe in kei­ner Weise bezwei­felt, dass du „echt“ bist. Das tut mir sehr leid, das muss sich für dich unheim­lich unfreund­lich und gemein ange­fühlt haben.
    Was das Flugzeugproblem angeht, fehlt eher eine rigi­de unab­hän­gi­ge Qualitätskontrolle. Und die wird ja durch das Verbot zu kopie­ren behin­dert. Deshalb gibt es ja auch exter­ne Gutachten, CE‑, VDE- und vie­le ande­re Zeichen für Bau- und Ersatzteile. Die Zertifizierung muss eben für Teile, die dem Hersteller finan­zi­ell nicht genehm sind, mög­lich sein. Übrigens gibt es einen rie­si­gen Markt von „nach­ge­mach­ten“ Autobremsbelägen und ähn­li­chem, ohne dass des­halb dau­ernd furcht­ba­re Unfälle pas­sier­ten. Weil es da staatliche/​herstellerübergreifende Kontrollen gibt. War übri­gens ein ech­tes deut­sches Erfolgsmodell. Technischer Überwachungsverein? DIN-​Normen? Werkbund? Dadurch wur­de der rasan­te Aufstieg des rück­stän­di­gen Deutschen Reiches erst möglich.
    Außerdem ver­hal­ten sich Kohlenstoff-​Kopien anders als digi­ta­le. Die Digitalen sind ja per­fekt. Ein unli­zen­zier­te Foto-​Kopie (pri­ma Wortwitz!) ist ja tech­nisch ganz genau­so gut wie das „Original“ (eben weil es ja gar kei­nes mehr gibt).

    @Max
    Es ist kon­kret für recht­li­che Fragen rund um Lizenzen und Kopien. Klar, eine Bildmontageanleitung ist es nicht. Was möch­test du denn kon­kret bei­getra­gen bekommen?

  62. Da habt ihr euch ja fein vor den Karren der Menschen span­nen las­sen, die euch Knebelverträge und Dumpinglöhne aufzwingen.

  63. @Nicolai: Red nicht soviel Unsinn – Du bist der­ma­ßen schlecht infor­miert, war­um glaubst Du wohl, dass so vie­le Kreative ver­su­chen sich weh­ren, Dumm sind die auf kei­nen Fall.…..dieses Gelaber der Piraten kann doch kei­ner mehr hören!

  64. @R. Kneschke: Sachlich bin ich geblie­ben – stört Dich wirk­lich das Wort Gelaber? Poltisch pole­misch ohne Inhalt ist OK? Auf wel­cher Seite steht Du?

  65. @R. Kneschke: Keine Ahnung wo Du da ein Problem hast.…..aber wenn ich genau den Beutrag von Nicolei lese, da kann ich mich eigent­lich gar­nicht ange­spro­chen füh­len, Dumpinglöhne gibts nur im Microstock – das ist nicht mein Geschäftsmodel, und auch die ca. 5000 Künstler die eine Unterschrift geleis­tet haben, gehö­ren, soweit ich das beur­tei­len kann, nicht zu den Billiglohnern.

    Wie stark Künstler inzwi­schen atta­ckiert wer­den, zeigt die Aktion von Anonymos gegen „Wir-​sind-​die-​Urheber“! Warum steht Du eigent­lich nicht auf der Liste.…

  66. Die Anonymous-​Aktion hal­te ich für unge­fähr­lich. Die Daten sind nicht gescrapt, son­dern hän­disch ergoo­gelt. Der Mensch dahin­ter ist also unfä­hig. Es ist sicher­lich nur eine_​r, sonst wären mehr Daten da. Der_​die ist nicht gefähr­li­cher, als irgendein_​e spinnerte_​r, jähzornige_​r Nachbar_in.
    Das Anon-​Label steht ja jeder_​m offen.

    Wenn du die Konstellation in zwei Seiten ein­tei­len möch­test und erwar­test, dass sich alle auf die­ser binä­ren Skala posi­tio­nie­ren, machst du es dir zu ein­fach. Schließlich gibt es vie­le Interessengruppen: Inhaltekonsument_​innen, Inhalteverwerter_​innen, Inhalteersteller_​innen, Inhaber_​innen moder­ner Inhalteproduktionsmittel, Inhaber_​innen ver­al­te­ter Inhalteproduktionsmittel, Inhaber_​innen moder­ner Inhaltedistributionsmittel, Inhaber_​innen ver­al­te­ter Inhaltedistributionsmittel, Inhalteweiterverabeitende, …
    Und die meis­ten Akteure neh­men auch noch meh­re­re die­ser Rollen gleich­zei­tig ein.
    Das ist auch eines der Hauptprobleme mit dem Urheberrecht. Es ist tech­nisch so ein­fach gewor­den, vie­le die­ser Rollen gleich­zei­tig ein­zu­neh­men. Aber juris­tisch bekommt das keine_​r hin. Wann soll man denn all die Regeln dazu lesen und ler­nen? Selbst die Einführung der Bundeszentrale für poli­ti­sche Bildung hat 385 Seiten. http://www.bpb.de/system/files/pdf/0GKFWO.pdf
    Und das ist ja nur eine Einführung.

    Von der Unvermeidbarkeit der Kopie ganz zu schweigen.

    Das Urheberrecht passt ein­fach nicht mehr zu der Art, wie heu­te urge­ho­ben (ist das das pas­sen­de Verb?) und mit imma­te­ri­el­len Dingen umge­gan­gen wird.

    Wenn du, Max, die Beobachtung machst, dass sich dort haupt­säch­lich „Superstars“ tum­meln, dann soll­te das miss­trau­isch machen. Gerade, wenn man eher Gebrauchskunst (Mikrostock?) produziert.

  67. Danke Frank für den Link.
    Ich habe soeben eben­falls mit unter­zeich­net. Das Urheberschutzgesetz muss mehr denn je gestärkt und kei­nes­falls ein­ge­schränkt oder gar abge­schafft wer­den. Ideenklau, Plagiate, Bilder-​und Textklau, das Internet als Freibrief und kos­ten­lo­ser Selbstbedienungsladen getreu dem Motto:“ Ach ich dach­te, was da rum­schwirrt, kos­tet nichts!“ Ist ein abso­lu­tes NO GO!!

  68. Liebe Monika,

    Ideen wer­den durch das UrhG nicht geschützt. Nur deren kon­kre­te Materialisierungen. Es gibt also kei­nen Verstoß gegen das UrhG namens „Ideenklau“. Ideen sind tat­säch­lich ein Selbstbedienungsladen. Man kann sie nicht „klau­en“. Aber man darf sie ver­wirk­li­chen. Selbst dann, wenn ande­re sie hat­ten. Keiner wird gezwun­gen, sei­ne Ideen zu äußern.

  69. @Nicolai: Na klar kann man Ideen klau­en – indem die­se kopiert, pas­siert stän­dig, bei Turnschuhen, Telefonen, Autos, Fotos etc.. Geht ganz ein­fach – man schaut was ein ande­rer mühe­voll erar­bei­tet hat und bedient sich dann bei ihm. Spart Zeit und Geld, ist doch gut – oder?

  70. @Nikolai: jo, lass uns nur noch ueber­all klau­en, sei es Ideen, sei es Patente (ange­mel­de­te Ideen), Fotos, Grafiken, Texte, etc. Mal sehen, was pas­siert, wenn alle nur noch klau­en und kei­ner mehr etwas Neues ent­wi­ckelt, weil es sich nicht mehr lohnt …

  71. Nee, Ideen kann man eben nicht klau­en. Patentierte Ideen, kann man zeit­wei­se „klau­en“ (genau­er: „Patente, Geschmacksmuster, Markenrechte ver­let­zen“), Ideen an sich nicht. Und nach 20 Jahren (Patente) und maxi­mal 25 Jahren (Geschmacksmustern) ist Schluss. Nur die Marke, die kann man belie­big oft (gebüh­ren­pflich­tig) verlängern.

    Und die neu­en Ideen fal­len ja nicht vom Himmel, die bau­en auf alten auf. Wenn ich mir einen paten­tier­ba­ren neu­en Fahrradsattel aus­den­ke, baut der ja auf den vor­he­ri­gen Ideen über Fahrräder und deren Sättel auf.
    Deshalb sind Ideen prin­zi­pi­ell zur Realisation frei­ge­ge­ben. Es gibt näm­lich den Schatz des Gemeinfreien, der oft in den Urheberrechtsdebatten über­se­hen wird. Ohne den wür­de es näm­lich kei­ne Innovation mehr geben.

    @Max Es ist prin­zi­pi­ell vor­ge­se­hen, dass sich der intel­lek­tu­el­len und künst­le­ri­schen Arbeit ande­rer kos­ten­los bedient wird. Damit sich die Urheber trotz­dem moti­viert sehen, etwas zu schöp­fen, räumt ihnen das Urheberrecht ein räum­lich, zeit­lich und inhalt­lich begrenz­tes Sondermonopol ein. Der Gedanke dabei ist nicht, dass die Urheber_​innen damit reich wer­den, son­dern dass sie davon leben kön­nen und des­halb schöp­fen. Das ist alles. Euer „geis­ti­ges Eigentum“ ist eben­so wie mate­ri­el­les Eigentum sehr genau­en und mit­un­ter kom­pli­zier­ten Schranken unter­wor­fen. Die Gesellschaft räumt euch ja nicht ein­fach so ein Monopol ein, weil ihr so knor­ke Leute seid, son­dern aus wirt­schaft­li­chen Überlegungen.

    @Frank Ich habe nicht gesagt, dass man die kon­kre­te Materialisierung unein­ge­schränkt kopie­ren darf. Du baust ja schon wie­der – da, ich habe Jehova gesagt! – einen Strohmann auf.

  72. @Nicolai: Die Gesellschaft räumt uns die­ses Recht ein, damit die Gesellschaft davon pro­fi­tiert, in Form von Steuern. Du über­siehst in dei­nen Ausführungen regel­mä­ßig den gesell­schaft­li­chen Nutzen der Gesetze. Dein inter­lek­tu­el­ler Ansatz ist enorm ver­schult, wer sein Geld selbst­stän­dig erar­bei­ten muß, kann ermes­sen wel­chem Druck er aus­ge­setzt ist. Natürlich baut eine künst­le­ri­sche Schöpfung auf etwas auf, aber schau doch mal was die Gesellschaft (außer den Steuereinnahmen) noch davon hat, wie­viel pos­ti­ti­ver es eben die­se macht, und das auf allen Ebenen, ich mag mir kein Leben vor­stel­len wo Künstler nicht für ihre Arbeit ent­lohnt wer­den, egal ob man nun Millionen ver­dient (Sting, Bono und noch vie­le ande­re geben die­se Millionen für gute Zwecke aus) oder gera­de so davon leben kann, auch ist ein poli­ti­scher Ansatz ganz wich­tig, dass sehen wir gera­de in Russland, da gibt es mas­sig Beispiele. Natürlich gibt es auch eine Werteorientierung durch Werbung, aber auch die Parteien bedie­nen sich bei den Künstlern – und das über alle Fraktionen hin­weg. Die Kommunisten mit dem rus­si­schen Konstriktivismus, ande­re mit Leni Riefenstahl und dann noch die künst­le­ri­sche Oposition, z.B. in China, Musik gegen die Apartheit etc. Ich den­ke das alles wir mas­siv unter­schätzt, die­se gan­ze ACTA Diskussion geht in die fal­sche Richtung, nicht die Kunst soll­te das Ziel von Anonymos sein, son­dern Monsanto, kei­ner spricht davon das Getreide lizen­siert wird, dass zeigt doch deut­lich den Geist der Aktivisten.

  73. Nicolai, ich stei­ge hier­mit aus die­ser mitt­ler­wei­le nutz­los gewor­de­nen Diskussion aus. Du hast noch immer nicht ver­stan­den (und wirst es wohl auch nicht mehr in die­sem Leben) wor­um es eigent­lich geht. Defacto wer­de ich wei­ter­hin jeg­li­che Verletzungen mei­nes Urheberrechts recht­lich ver­fol­gen las­sen und wenn es sich um den Verletzer um ein noch so armes Würstchen han­deln soll­te. Ich wer­de auch wei­ter­hin gegen die Ideen der ‚Piratenpartei‘ und deren Sympathiesanten ein­tre­ten, oder bes­ser jetzt erst recht!

  74. Ja, auch ich habe den Eindruck, dass sich die Diskussion im Kreis dreht.
    Ihr argu­men­tiert dau­ernd gegen Positionen, die ich nicht ver­tre­ten habe und ver­ein­facht bei­na­he jeden mei­ner Beiträge, oft bis zur Unkenntlichkeit.

    Schade, dass ihr euch so ange­grif­fen fühlt, selbst wenn ich nur die bestehen­de und gül­ti­ge Rechtslage zu schil­dern ver­su­che, ohne dabei unter­kom­plex zu wer­den. Klar ist das ver­schult. Es ist Recht und Rechtsphilosophie, wie soll das schon sein, außer verschult?

    Dass es schwie­rig für euch ist, euer Geld zu ver­die­nen, weiß ich. Und es wird noch viel schwie­ri­ger wer­den. Viele von euch sind mei­ner Einschätzung nach in ein paar Jahren als Stock-​Photo-​Arbeitskräfte völ­lig überflüssig.
    Aber das ist vom Gesetzgeber so gewollt, der den Markt und sei­ne Tendenzen eini­ger­ma­ßen kennt und abschät­zen kann. Und die­sen Willen des Gesetzgebers habe ich zu erklä­ren ver­sucht. Das ist doch kein Grund, mich dafür inhalt­lich ver­ant­wort­lich zu machen.

    Außerdem muss ich sagen, dass ich es etwas ner­vig fin­de, mit den Anons, den Piraten und sonst allen mög­li­chen Menschen ein­fach so unge­fragt und trotz Widerspruchs in einen Topf gewor­fen zu wer­den. Ich ver­su­che ja auch, euch allen dif­fe­ren­ziert gerecht zu wer­den. Viel Erfolg mit den Fotos und bis zum nächs­ten Thread.

  75. Auf ein aller­letz­tes Wort. Nicolai, ich gebe dir hier mal eine Literaturempfehlung: http://www.galileodesign.de/2904 Erst, wenn du die­ses Buch gele­sen hast, bist du eini­ger­ma­ßen in der Lage (nor­ma­ler­wei­se soll­test du das sein), dich hier auch nur annä­hernd halt­ba­re Aussagen über Urheberrecht, Verwertungsrechte, etc. aus­zu­las­sen. Bisher bist du es näm­lich, der davon kei­ne Ahnung hat.
    Im übri­gen sind die wenigs­ten hier „Stock-​Photo-​Arbeitskräfte“. Diesen Begriff gibt es nicht, der ent­springt dei­ner Fantasie. Die meis­ten von uns hier sind nor­ma­le Fotografen.
    Und wenn wir dich ver­meint­lich in den sel­ben Topf mit den Piraten wer­fen, hat das ein­fach den Grund, weil du stän­dig deren Parolen hier zum Besten gibst.
    So, und nun wün­sche ich ein schö­nes Wochenende. Robert, viel­leicht könn­test du die­sen Thread schlie­ßen, weil hier kommt nichts Vernünftiges mehr rüber. Dieser Nicolai ver­fügt nicht über kon­kre­tes Fachwissen und plap­pert nur irgend­wel­che Piraten- und Anonymus-​Parolen nach und reizt damit alle Anderen.

  76. Stimmt, das von dir emp­foh­le­ne Buch ken­ne ich nicht.
    Aber an der Uni habe ich dann doch den einen oder ande­ren Creditpoint in Medienrecht erwor­ben. Und eini­ge ande­re Bücher und Aufsätze zu Urheberrecht und geis­ti­gem Eigentum habe ich auch schon gele­sen. Aber was sind schon Rechtsdozenten und Rechtsphilosophie gegen einen „Ratgeber für die foto­gra­fi­sche Praxis“ (der sicher­lich sehr gut für den foto­gra­fi­schen Alltag ist) bei einer Diskussion über Grundsätze und Zukunft eines Rechtsgebietes? Eben!
    Die Logik der Praxis ist nicht ver­kehrt, aber sie ist für die all­täg­li­che Praxis unter rela­tiv kon­stan­ten Umständen. Und sie kommt nur sehr schlecht mit grö­ße­ren Umbrüchen zurecht (Vgl. dazu Geertz, Clifford. 1983. Local Knowledge. New York, Basic Books. 73 – 93 oder Pierre Bourdieu: Entwurf einer Theorie der Praxis: auf der eth­no­lo­gi­schen Grundlage der kaby­li­schen Gesellschaft. Suhrkamp)
    Dass Falsifikation in der Logik der Praxis nicht erstre­bens­wert, son­dern bedroh­lich wirkt, hat sicher­lich auch gar nichts mit der erwähn­ten Gereiztheit zu tun.
    Macht nichts, irgend­wie wird alles werden.

  77. @Nicolai: Du musst aber sicher auch zuge­ben, dass es beque­mer ist, über sol­che Themen theo­re­tisch zu debat­tie­ren, als mit ihnen kon­kret in der Praxis (als Urheber, nicht als Konsument) kon­fron­tiert zu sein.

  78. @Nicolai: Verschult heisst nicht pra­xis­ori­en­tiert – klar die Gedanken sind frei, aber gera­de bei den Theoretikern gibt es ja unter­schied­li­che Lager. Was der Gesetzgeber will oder nicht – Du wirst uns das sicher nicht erklä­ren – ent­schei­det ja immer­noch das Volk mit den sei­nem Kreuz auf dem Wahlzettel. Den Stellenwert von Kunst + Kreativität inner­halb einer Gesellschaft habe ich ja schon beschrieben.

    Im Übrigen – als Visionär ist war mir Steve Jobs lie­ber, da kam etwas ver­nüf­ti­ges bei raus!

  79. @Robert Klar ist das beque­mer. In der Ethnologie nennt sich das spöt­tisch Armchair-​Ethnologue (Sesselethnolog_​in). Wobei ich auch schon durch­aus als Urheber und Helfer der Urheber (Ausstellungen kura­tie­ren, wis­sen­schaft­li­che Texte schrei­ben, lek­to­rie­ren und über­set­zen, Pressetexte schrei­ben) mit dem Urheberrecht ganz gut zu tun hat­te und habe. Und es ist ein Kreuz. Aber das wisst ihr ja selbst.
    @Max Was der Gesetzgeber will, steht in den Gesetzen. Das Volk wür­de ich – jeden­falls so wie ich dich ver­stan­den habe – nicht direkt fra­gen, da gewinnt sicher­lich ein Populismus à la Kim Dotcom jede Abstimmung.
    Was Steve Jobs angeht: Ganz schön gro­ßes Fass. Er hat ein paar gute Dinge getan (obwohl Wozniak wesent­lich krea­ti­ver war, konn­te sich aber nicht so gut ver­kau­fen) und sich die Ideen aus den Xerox-​Entwicklungsstudios abzu­gu­cken (hier wür­dest du ver­mut­lich „zu klau­en“ sagen) war eine gute Tat, der die Computerwelt vor­an­ge­bracht hat (wie wit­zig, aus­ge­rech­net die Ideen einer Kopiererfirma zu kopieren).

    Steve Jobs war immer ein Kontrollfreak, hat dies zu Anfang aber nur an sei­nen Angestellten und der Firma aus­ge­lebt. Später hat er lei­der begon­nen, die­ses Bedürfnis an sei­nen Kund_​innen aus­zu­le­ben. Und von da an geht es berg­ab. Statt den Menschen mehr Freiheit zu geben, hat er sich über­legt, wie er sie dazu zwin­gen kann, nach sei­nen Vorgaben zu leben. Vernünftig fin­de ich das nicht.
    Und die Urheber_​innen hat er ganz gut über­vor­teilt. Durch def­ti­ge Preise bei den Produktionsmitteln – direkt im Verkauf, aber auch durch künst­li­che Alterung, wie zum Beispiel tech­nisch unbe­grün­de­te Softwareupgradefähigkeit bestimm­ter Hardware – durch Gängelung und Einschränkung der krea­ti­ven Freiheit (Besonders bei Apps) und durch ein gro­ßes Stück vom Kuchen bei den Einnahmen (iTunes, iStore, AppStore), das lächer­lich weit über den ent­ste­hen­den Kosten liegt.
    Nun ja, reich ist er gestor­ben, das Geld muss ja auch irgend­wo­her kom­men. Aber mit einer Ausbeutung der Urheber_​innen hat das sicher­lich gar nichts zu tun.

  80. Bei den Theoretikern gibt es übri­gens sehr wenig Lager. Die sind so gut wie alle aus­nahm­los für eine Absenkung der Schutzfristen, Einschränkung der Schutzfristen oder ein radi­ka­les Ausmisten.

  81. @Nicolai: Du hast ein völ­lig ver­zerr­tes Weltbild – seit wann muß ein Visionär denn alles sel­ber machen, er hat­te die Ideen und hat die­se durch ande­re umset­zen las­sen, ohne die­se Ideen wür­den wir bei­de hier sicher nicht kom­mu­ni­zie­ren. Und natür­lich künst­li­che Alterung – es gibt eine Glühbirne die seit 100 Jahren brennt.….aber wider­mal über­siehst Du die Nutzen, die Menschen fin­den es toll wenn es etwas neu­es gibt, es schafft Jobs und ernährt vie­le Mensche die nicht pro­duk­tiv sind. Anstatt irgend­wel­che Leute mit abstru­sen Ideen zu zitie­ren soll­test Du lie­ber ver­su­chen dei­ne eig­nen Gadanken zu ent­wi­ckeln. Du willst kein Pirat sein aber ver­tritts die Positionen. Ich ken­ne genug Anwälte, bekann­te Anwälte, aus dem Urheberrecht die grund­sätz­lich ande­re Positionen ver­tre­ten. Das Volk wird mit sei­ner Stimmabgabe natür­lich ent­schei­den – wir wer­den in der Zukunft sehen ob die Piraten da eine Mehrheit bekom­men. Ich wün­sche mir wei­ter­hin krea­ti­ve Freiräume – und hof­fe das dei­ne Position nie­mals real wird.…

  82. Lieber Max,

    ich sag­te nicht, dass Steve Jobs alles sel­ber machen muss­te. Ich fand nur die Visionen Wozniaks bes­ser. Aber das ist ja auch nur eine Kleinigkeit, die nicht wirk­lich wich­tig ist.
    Arbeit ist für mich kein Selbstzweck, nach dei­ner Logik wäre es pri­ma, schmis­sen wir regel­mä­ßig unse­re Scheiben ein, da dass die Glaser_​inneninnung und Saint-​Gobain glück­lich machen wür­de. Menschen, die für den Verwertungsprozess nicht gebraucht wer­den, kön­nen wir auch ohne Beschäftigungstherapie ernäh­ren, die sol­len sich ihre Hobbys ruhig selbst aus­su­chen, statt irgend­wo nur wegen geplan­ter Obsoleszenz in einer Fabrik zu schuf­ten. So ver­rückt, dass ich ande­re ohne guten Grund zur Arbeit zwin­ge, bin ich dann auch nicht. Trotz ver­zerr­ten Weltbilds 😉

    Ein_​e praktizierende_​r Anwält_​in ist für mich in ers­ter Linie ein_​e Praktiker_​in des Urheberrechts. Kein_​e Theoretiker_​in. Auch, wenn seine_​ihre Praxis abs­trakt ist, bleibt sie doch im all­täg­li­chen Kleinklein gefan­gen. Das ist auch gar nicht schlecht, schließ­lich soll er_​sie ja dort Fälle gewin­nen. Aber für eine Gesellschaft ist das ein biss­chen wenig.
    Von wel­chen Jurist_​innen/​Rechtsphilosoph_​innen sprichst du denn genau? Wo for­schen sie denn? Wie hei­ßen sie? Wo sind ihre Aufsätze?

    Tatsächlich ver­su­che ich mei­ne eige­nen Gedanken zu ent­wi­ckeln. Kann gut sein, dass dabei eini­ges von ande­ren Leuten stammt. Aber nie­mand ent­wi­ckelt ein Gedankengebäude aus dem luft­lee­ren Raum her­aus. Genausowenig, wie die Montage eines Photos unab­hän­gig wäre von den Montagen und der Bildsprache, die man vor­her gese­hen hat. Ich den­ke, dass dann doch ein paar Dinge auf mei­nem eige­nen Mist gewach­sen, bezie­hungs­wei­se durch mei­ne Kombination der Gedanken ande­rer ent­stan­den sind.
    Und da kom­men wir auch direkt zu den krea­ti­ven Freiräumen. Die gibt es näm­lich nur, solan­ge der Schatz der Public Domain nicht zu klein wird. Sonst kannst du dir nichts mehr aus­den­ken und nichts mehr machen, weil du sonst eine rie­si­ge Kette von Lizenzrechten bedie­nen müss­test. In der Softwareindustrie pas­siert das teil­wei­se bereits. Und es ver­hin­dert Innovationen und Kreativität.

    Auch, wenn du das viel­leicht nicht glaubst: Ich ver­tre­te mei­ne Positionen, um krea­ti­ve Freiräume zu erhal­ten und auszubauen.

  83. Der scheint sich haupt­säch­lich mit der recht­li­chen Praxis zu befas­sen, aber ich habe mir sei­nen Beitrag zur Festschrift für Gerhard Pfennig genau­er ange­schaut, das war der ein­zi­ge aka­de­mi­sche Text, der zumin­dest in Auszügen kos­ten­los ver­füg­bar war.
    Im abruf­ba­ren Teil beschreibt er nur die gel­ten­de Rechtslage, für den Rest soll ich ver­mut­lich den Verlag bezah­len (wie dreist, bekommt doch kein_​e Autor_​in für einen Beitrag zu einer aka­de­mi­schen Festschrift ein Honorar).
    Überlegungen zur gesell­schaft­li­chen Nützlichkeit oder Effekten stellt er da nicht an. Das pas­siert sicher­lich auf den ande­ren Seiten, aber die sind ja nicht abruf­bar. Schade.
    Ich habe auch nach Uni-​Veranstaltungen bei ihm gesucht, aber kei­ne gefun­den. Er scheint haupt­säch­lich für Gruner+Jahr sowie BFF Seminare und Vorträge zu halten.
    Das ist nicht schlecht, es ist sicher nütz­lich, aber kei­ne Grundlagenforschung.
    Tut mir leid, so ganz ohne irgend­ei­nen Text kann ich nicht nach­voll­zie­hen, was er war­um befürwortet/​ablehnt.

  84. hi, schö­ner Beitrag muss ich sagen. Ich sehe das per­sön­lich auch kri­tisch. Aber nicht nur, was Pinterest betrifft, son­dern auch, was die ande­ren sozia­len Netzwerke betrifft.

    Einer Aussage in dei­nem Beitrag kann ich aber so nicht wirk­lich fol­gen. Du schreibst: „Außerdem hilft das Meta-​Tag nicht, wenn Leute ein Foto erst von der gesperr­ten Webseite auf ihren Computer laden und von dort auf Pinterest ver­öf­fent­li­chen.“ Nun ja, dage­gen kann man sich doch aber nie schüt­zen. Das ist ja nichts spe­zi­el­les von Pinterest. Denn natür­lich kann jeder sich ein Vorschaubild bei einer Bildagentur auf sei­nen Rechner run­ter­la­den und dann bei Flickr, in sei­nem Blog, bei Google-​Maps/​Panoramia etc. oder so hoch­la­den. Nichts ande­res wäre das ja.
    Auch die Pins, spe­zi­ell von Fotolia sind aber wohl direkt von Fotolie ver­knüpft wor­den. das zeigt die Tatsache, dass bei einem KLick auf das Bild die Fotolia-​Seite geöff­net wird. Die Verknüpfung zur ursprüng­li­che Quelle bleibt bei Pinterest näm­lich beim repin­nen erhal­ten, im Gegensatz zur facebook-Teilen-Funktion.

    Aber gene­rell hast du schon recht. geis­ti­ge Leistung zählt heu­te kaum noch, kaum jemand bedenkt, dass ande­re davon leben, dass sie Bücher schrei­ben, foto­gra­fie­ren etc. 

    LG Helma

  85. Noch ein Nachtrag dazu:
    Ich habe mir gera­de die AGBs von Pinterest noch mal ange­se­hen, weil du da schreibst die dür­fen die Bilder auch ver­kau­fen. Ich konn­te das nicht fin­den. Ich den­ke, die haben das inzwi­schen geän­dert. Jetzt steht da: „Subject to any appli­ca­ble account set­tings you sel­ect, you grant us a non-​exclusive, royalty-​free, trans­fera­ble, sub­li­censable, world­wi­de licen­se to use, dis­play, repro­du­ce, re-​pin, modi­fy (e.g., re-​format), re-​arrange, and dis­tri­bu­te your User Content on Pinterest for the pur­po­ses of ope­ra­ting and pro­vi­ding the Service(s) to you and to our other Users.“ 

    Heißt also, nach mei­nem Verständnis, die­se gan­ze Rechte (Verkauf) ist nicht dabei, räumt man Pinterest aus­schließ­lich zur Nutzung AUF Pinterest und zur Gewährleistung der Pinterest-​Funkionen ein. Umgekehrt schließt das nach mei­nen Verständnis aus, dass Pinterest die Bilder an drit­te wei­ter­ge­ben darf, ver­krau­fen darf oder selbst außer­halb der Plattform nut­zen darf.

    LG Helma

  86. @helma: Ja, der Verkaufspassus wur­de mitt­ler­wei­le ent­fernt, was nichts dar­an ändert, dass die Seite prak­tisch zu Urheberrechtsverletzungen ermuntert.

  87. @Helma: Es gibt Bildagenturen wie Dreamstime, die aktiv bei Pinterest ver­lin­ken, aber auch wenn „Fremde“ Bilder einer Bildagentur ver­lin­ken, wird auf die­se Seite als Quelle ver­linkt, das ist also kein Zeichen, dass die Agentur das aktiv ver­an­lasst hat.

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