Was sind die Nachteile, wenn ein Fotograf Bilder exklusiv nur über eine Bildagentur anbietet? Letztes Mal hatte ich hier die sieben Vorteile aufgelistet, welche für Exklusivität sprechen. Heute widmen wir uns den sechs Nachteilen.
- Abhängigkeit von Marktschwankungen
Der Bildermarkt ändert sich schnell, der Microstock-Bereich noch schneller. Ständig erscheinen neue Agenturen auf der Bildfläche, andere verschwinden wieder (erinnert sich noch jemand an „Lucky Oliver“?), die Honorare und Preise sind ständigen Schwankungen unterworfen. Wer da nur auf ein Pferd setzt – sprich: exklusiv bei einer Bildagentur verkauft – ist diesen Schwankungen hilflos ausgeliefert. Denken wir nur an die Honorarkürzungen von istockphoto oder Fotolia. Während nicht-exklusive Fotografen eine Agentur nicht mehr beliefern und sich lieber auf lukrativere konzentrieren können, sind einem Exklusivfotografen wegen Kündigungsfristen, Upload-Limits und Arbeitsaufwand meist die Hände gebunden.Die Marktschwankungen betreffenaber nicht nur den Bildermarkt, sondern auch die Währungen. Bei der Belieferung nur einer Agentur ist der Fotograf bei der Höhe seiner Einnahmen komplett abhängig von den wechselnden Wechselkursen. Da mich jedoch ca. die Hälfte der Agenturen in Euro und die andere Hälfte in Dollar auszahlt, gleichen sich für mich diese Schwankungen gut aus.
- Schlechtere Marktübersicht
Ähnlich wie beim ersten Punkt haben exklusive Fotografen einen Nachteil, was die Marktübersicht angeht. Das betrifft zum einen konkret die Umsatzentwicklung, die Fotografen mit einem ähnlichen Portfolio bei verschiedenen Agenturen genauer vergleichen können. Dazu kommen Informationen aus den Agentur-Foren, zu Bestsellern, beliebten Suchbegriffen und so weiter.Wenn ich mit exklusiven istock-Fotografen rede, merke ich beispielsweise oft, dass diese denken, es sei unglaublich kompliziert, bei vielen Agenturen parallel Bilder hochzuladen, weil das bei istockphoto mangels FTP-Zugang und wegen deren kontrollierten Vokabulars viel zeitaufwändiger ist. Das verzerrt die Entscheidung, ob es sich lohnen würde, vielleicht doch lieber seine Bilder weiter zu streuen. Viele Informationen können sich exklusive Fotografen auch im Internet selbst zusammensuchen, aber spätestens bei genauen Geschäftszahlen wie Umsatz, RPI oder RPD haben sie immer einen Nachteil.
Bei mir kommt hinzu, dass ich mittlerweile viele Mitarbeiter und Inhaber von Bildagenturen persönlich kenne und diese mir manchmal interne Details erzählen, weil sie wissen, dass ich vertraulich damit umgehen kann. Wäre ich ein exklusiver Fotograf, würde nur eine Agentur ihr Wissen mit mir teilen.
- Keine Risikostreuung bei unterschiedlichen Bildmotiven
Wenn ich vergleiche, welche Motive sich bei welchen Bildagenturen am besten verkaufen, fällt mir immer eins auf: Obwohl jede Agentur fast die gleichen Bilder von mir anbietet, verkaufen sich diese je nach Agentur ganz unterschiedlich. Ein Foto bei Shutterstock, was mir dort bisher eine dreistellige Summe eingebracht hat, wurde von Fotolia noch gar nicht verkauft. Und andersrum.Das schadet einem exklusiven Fotografen zweierlei: Erstens verpasst er vielleicht einen neuen Bestseller, weil er das Foto bei der falschen Agentur hochlädt und zweitens wiegt er sich in trügerischer Sicherheit zu wissen, welche Motive verkäuflich sind. Letzteres finde ich viel wichtiger, weil sich die Schwankungen unterschiedlicher Motive unter dem Strich sicher ausgleichen. Zu wissen, welche Motive potentielle Goldgruben sind ist jedoch unschätzbar.
- Kein Direktverkauf möglich
Exklusivverträge sehen im Detail unterschiedlich aus. Oft verbieten sie jedoch einen Direktverkauf, manchmal komplett, manchmal nur die RF-Lizenzen. Istockphoto verbietet seinen Exklusivfotografen sogar den Verkauf der abgelehnten Bilder, die dann ungenutzt auf der Festplatte schlummern müssen, während sie bei einer anderen Agentur vielleicht zum Bestseller geworden wären (siehe 3.).Wenn mich ein Kunde anspricht, kann ich ihm über meinen Bildershop ein Motiv direkt verkaufen und erhalte 100% des Bildpreises. Wer das gesuchte Motiv zum Beispiel bei istockphoto exklusiv anbietet, muss den Kunden dorthin schicken und erhält nur 20–45% der Einnahmen.
- Agenturen werden durch Exklusivität gestärkt
Mitarbeiter von Bildagenturen werden in diesem Punkt keinen Nachteil erkennen können. Für Fotografen ist es aber sehr relevant. Je mehr exklusive Bilder eine Agentur hat, desto besser und fester kann sie Kunden, Partneragenturen und Fotografen an sich binden. Das bedeutet jedoch auch, dass die Bildagentur mehr Macht bekommt. Wenn sie dann Verträge oder Honorare zum Nachteil der Fotografen einseitig ändert, sind den Fotografen die Hände gebunden. - Nicht-Exklusivität kann lukrativer sein
Kommen wir zu einem der gewichtigsten Argumente gegen Exklusivität, auch wenn bei diesem Punkt die Meinungen stark auseinander gehen. Ich glaube: Wenn Fotografen es gut anstellen, ist Nicht-Exklusivität finanziell lohnender. Diese Aussage wird immer unbewiesen bleiben, weil es nur eine vergleichsbasierte „was wäre, wenn“-Annahme ist.Ich habe für mich jedoch genug Umsatzzahlen vieler Bildagenturen. Ich verdiene eine gute vierstellige Summe bei Fotolia, aber: Es sind weniger als 50% meiner gesamten Agentureinnahmen. Selbst wenn ich also durch eine Exklusivität bei Fotolia das Doppelte verdienen würde, hätte ich Umsatzeinbußen. Nicht eingerechnet sind noch die zweitrangigen Einnahmen durch Buchverkäufe, den Blog und so weiter, die dann ebenfalls geringer ausfallen würden.
Die Top-Stockfotografen scheinen es ähnlich zu sehen: Yuri Arcurs, Andres Rodriguez, Ron Chapple (iofoto), James Steidl (jgroup), Cathy Yeulet (monkeybusinessimages), Iryna Kurhan, Dmitriy Shironosov (pressmaster), Jean-Marie Guyon (CandyBox Photography), alle bleiben lieber nicht-exklusiv; und ich bin mir sicher, dass sie alle mehr als einmal Exklusivangebote bekommen haben.
Der Wechsel ist schwer
Ein Punkt, der sowohl exklusive als auch nicht-exklusive Fotografen gleichermaßen trifft, ist der schwere Wechsel zwischen beiden Modellen: Viele Fotografen beliefern anfangs mehrere Bildagenturen – auch deshalb, weil istockphoto eine Exklusivität erst ab 250 Verkäufen anbietet – und wenn sie sich später für einen Exklusivvertrag entscheiden, müssen sie ihre Bilder bei anderen Agenturen löschen. Es fällt schwer, ein Portfolio zu löschen, was einem Geld bringt. Auch die Zeit des Hochladens und Einpflegens in die Agenturen wäre dann verschenkt. Einige Bildagenturen wie Dreamstime verbieten es auch, mehr als 70% der Bilder zu löschen, die weniger als sechs Monate in der Agentur zum Verkauf stehen. Macrostock-Agenturen haben da in der Regel noch längere Vertragslaufzeiten von ein, zwei oder sogar drei Jahren.
Auch die Kündigung einer Exklusivität wird einem nicht leicht gemacht. Mit dem Verzicht auf die Exklusivität würde der Umsatz sofort um mindestens die Hälfte schrumpfen und dann dauert es je nach Portfolio-Größe unterschiedlich lange, diese Bilder bei anderen Agenturen hochzuladen und dort Verkäufe zu erzielen.
Exklusiv oder nicht? Wie soll ich mich entscheiden?
Für mich überwiegen vor allem die ersten beiden und der letzte Nachteil alle Vorteile der Exklusivität. Deswegen habe ich mich gegen Exklusivität entschieden. Vor allem für Teilzeit-Stockfotografen kann jedoch der Zeit-Vorteil ausschlaggebend sein, sich dafür zu entscheiden. Das muss jeder für sich selbst abwägen.
Jetzt seid ihr dran: Warum habt ihr euch für oder gegen Exklusivität entschieden? Habt ihr es bereut? Welche Änderungen habt ihr nach einem Wechsel festgestellt? Welche Vor- oder Nachteile sind für Euch am gewichtigsten?
Zur Zeit biete ich meine Fotos exklusiv bei Fotolia an. Bisher hatte ich mir nicht die Zeit genommen, die Fotos bei anderen Agenturen hochzuladen. Außerdem war für mich bisher der äußerst geringe Gewinnanteil für Nicht-Exklusive Fotografen auschlaggebend – ich habe das Gefuhl ich müsste mein Portfolio verdeoppeln, um bei mehreren Agenturen mit diesen niedrigen Sätzen meine jetzigen Einnahmen einzubringen.
Danke für deine Einschätzung Robert! Dein Blog hat meine Einschätzung bestätigt. Die Nachteile für eine Vollexklusivität überwiegen deutlich. Die letzten Preissenkungen bei Fotolia und Istock zeigen doch deutlich was passieren kann wenn man Leibeigener der Fotoagenturen wird.
Von allen aufgeführten Punkten, ist bei mir der dritte Punkt ausschlaggebend. Vor allem die deutschen Agenturen wie Clipdealer oder Pitopia verkaufen doch immer wieder ganz andere Bilder wie z.B. Fotolia oder Shutterstock. Und die Einnahmen pro Bild sind bei den deutschen Agenturen dann wesentlich höher. Dies relativiert öftersmal die Massenverkäufe der größeren Agenturen.
Außerdem steigert man seinen Bekanntheitsgrad durch die große Streuung der Bilder. Dies wirkt sich positiv auf weitere Einnahmen neben dem Stockgeschäft aus. Z.B. wenn die Kunden auf der Suche nach ganz bestimmten Bildern sind und einen dann direkt anschreiben.
Ich denke ein Aspekt kam hier nicht ganz raus. Wenn man streut dann richtig. Es macht also keinen Sinn fünf oder sechs Agenturen zu beliefern sonder damit es sich gegenüber Exklusivität lohnt muss man wohl schon 10 oder mehr beliefern, was dann wieder mit einem erheblichen Zeitaufwand verbunden ist. Ich persönlich bin gerade dabei den Schritt von der Streuung zur Exklusivität (Fotolia) zu machen. Dieser Schritt ist zur Zeit etwas schmerzlich weil je nach Kündigungsfrist die anderen Agenturen Stück für Stück wegfallen und so auch die Einnahmen, ich aber halt noch keine mehr Einnahmen durch die Exklusivität habe.
Für mich ist das Stockgeschäft nur Nebensache und ich denke für mich ist die Exklusivität wegen des Zeitfaktors die bessere Wahl. Habe die andere Variante probiert und bin Zeitlich einfach nicht hin gekommen.
Gruß
Siggi
Sehr gut auf den Punkt gebracht. Ein weiterer Grund für Exklusivität wäre noch der geringe Pool an verkaufsstarken Microstockagenturen. Der Zeitaufwand bei der Belieferung von mehreren Agenturen ist zweifellos vorhanden. Wobei einige Microstockagenturen für den Aufwand recht wenig Ertrag bringen. Für einen Exklusiven bei Istock, fällt bei Aufgabe der Exklusivität der Umsatz auf etwa 30–40%. Mit Istock, Shutterstock und Fotolia zusammen würde möglicherweise der Verlust nur ausgeglichen werden. Der Rest an Microstockagenturen ist nicht so verkaufsstark.Zudem fällt mögliicherweise die Produktion durch den erhöhten Zeitaufwand beim Streuen zurück. Dadurch kann es sein, das man mit den Top 3 nur soviel verdient wie mit einer Agentur bei Exklusivität.Dennoch macht auch bei diesem Fall das Streuen Sinn, da der Verdienst auf einem breiteren Fundament aufgebaut ist.
@Alex: Die Steigerung des Bekanntheitsgrades ist ein guter Punkt, den ich noch vergessen habe, zu berücksichtigen. Danke für die Ergänzung.
Hallo Robert, eines was ich bei Dir nicht verstehe, warum verschleuderst Du Deine Bilder bei Fotolia, Du hättest die Möglichkeit der Tei-Ex und somit des 3fachen Umsatzes, tust es aber nicht. Hast Du Angst weniger zu verkaufen wenn Deine Bilder teurer sind? Der Zeitfaktor zählt für mich als Begründung gegen die Teilexclusivität nicht, da Du ja hauptberuflich Fotoproduzent bist und der geringe Mehraufwand sollte sich für den 3fachen Umsatz lohnen.
Zum Thema Exclusivität, ich habe mich dazu entschlossen mich an istock zu binden, da Fotolia in den letzten Monaten zu stark eingebrochen ist und willkürlich alles ablehnt, es sei den der Bildinhalt lächelt und steht vor weißem Hintergrund. Willkürlich deshalb da mehr als die Hälfte der Fotolia Bestseller nichts mit Menschen zu tun hat und diese Bilder genauso nachgefragt und gekauft werden. Außerdem bietet istock jedem Fotografen mehr Entwicklungsmöglichenkeiten – redaktionelle Bilder, Vetta, Agency, GI, eine wesentlich bessere Möglichkeit der Verschlagwortung und somit bessere Verkaufschancen außerhalb von DE usw..
Gruß Frank
@Frank: Ich verstehe nicht ganz, was Du meinst? Meinst Du Teil-Exklusivität bei Fotolia, wo ich den Startpreis auf bis zu 3 Credits festlegen könnte? Falls Du das meinst: Ja, ich befürchte, dann weniger zu verkaufen.
Bekanntheitsgrad? Mal ganz ehrlich .. Bildkäufer interessiert nicht, ob das Bild von einem Yuri oder Robert ist. Das Bild muss gefallen – gefällt es und passt es zum Thema, wirds gekauft. Kein Bildkäufer geht erstmal in irgend ein Profil und sucht erstmal dort nach einem Bild. Vielmehr gibt man Suchörter ein und schaut, welches Bild am Besten zur Vorstellung passt.
Und auch später schaut kein potenzieller Käufer in irgend welchen Zeitungen nach wer das hübsche Bild auf Seite drei geknipst hat. Leute die dort nachschauen sind wir selbst, weil wir wissen wollen wer das Bild dort gemacht, wo hätte besser unser Bild sein sollen 😉
Ich persönlich bevorzuge übrigens die Exklusivität. Einfach aus Zeitgründen – wohlwissend aber auch über die damit verbundenen Risiken. Dennoch bin ich davon überzeugt als Ex mehr zu verdienen, als wenn ich streuen würde, denn in der gesparten Zeit kann ich mehr produzieren.
@Light Impression: Bei der Bekanntheit würde ich auch mehr den Vorteil sehen, dass Du „branchenintern“ schneller bekannter wirst.
Für mich ist das wesentliche Argument gegen Exclusivität, dass man sich damit voll und ganz den Entscheidungen eines einzigen Konzerns ausliefert. Für Hobby-Photographen mag das keine Rolle spielen, aber wenn man einen wesentlichen Anteil seines Lebensunterhalts mit diesen Agenturen verdient, ist es gelinde gesagt fahrlässig, seinen (finanziellen) Fortbestand exklusive an einen Konzern und deren Manager zu binden.
Für mich kommt allerdings noch ein weiterer Punkt hinzu: Ich produziere in erster Linie Footage (Videos) – die für mich mit Abstand wichtigste Agentur (Pond5) bietet keine Exclusivität. Das macht die Entscheidung schon sehr einfach. 😉
„…aber wenn man einen wesentlichen Anteil seines Lebensunterhalts mit diesen Agenturen verdient, ist es gelinde gesagt fahrlässig…“
Dem kann ich nicht so ganz zustimmen, denn ein normaler Arbeitnehmer bindet sich ja auch an nur einen Arbeitgeber. Handelt er dann auch fahrlässig? Schließlich ist er ja auch Lohnkürzungen, Überstunden, Willkür bei der Urlaubsverteilung usw. usw. ausgesetzt (nicht jedes Unternehmen hat z.B. einen Betriebsrat, der die Rechte der Arbeitnehmer vertritt und durchsetzt).
@Light Impresson: Das ist ein interessanter Vergleich.
Aber ich denke, Du würdest zustimmen, dass Unternehmen ohne Betriebsrat oft (nicht immer) schlechter für die Arbeitnehmer sind. Außerdem schützen etliche Gesetze des Arbeitsrecht die Arbeitnehmer, das ist bei selbständigen Fotografen nicht der Fall.
Ich verkaufe meinen Output auch exclusiv bei Fotolia. Jedoch muss ich eingestehen, dass ich jedes mal wieder mit mir hadere, wenn ich auf das Thema gestossen werde. Man weiss es halt nicht vorher, welches Modell für einen lukrativer ist. Ich habe für mich nun entschieden, dass ich es mit der Nicht-Exclusivität mal ausprobieren kann, wenn mein Portfolio eine Stärke von über 500 Dateien erreicht hat. Aber auch da graust mir vor dem Zeitaufwand, da ich die Dateien nicht per IPTC verschlagwortet habe, sondern bei Fotolia direkt 🙁
Habe anfangs gar nicht daran gedacht evtl. auch andere Agenturen zu beliefern und die Notwendigkeit von IPTC gar nicht erkannt. So ist das Leben. Try and Error.
@Light Impression: Wir sind keine normalen Arbeitnehmer. Wir haben keinen Arbeitgeberanteil an Versicherungen, keine Sozialleistungen vom Arbeitgeber, keine Absicherung gegen Arbeitslosigkeit, keine Lohnfortzahlung im Krankheitfall, keinen bezahlten Urlaub (OK, darüber kann man streiten – manch einer meint ja, würden unser Leben lang bezahlten Urlaub machen), keinen Schutz über Betriebsräte und Gewerkschaften. Wir sind selbst die Unternehmer und tragen damit alle Unsicherheiten der Selbstständigkeit alleine. Und jeder Selbstständige in jeder Branche wird Dir bestätigen, dass es keine gute Idee ist, sich auf nur einen Auftraggeber zu konzentrieren.
Na ja .. ich seh das so … Als Arbeitnehmer bekommt man ein Brutto wo diverse Abzüge dann das Netto of dem Konto ergeben. Als Selbstständiger hat man einen Umsatz wo diverse Abzüge dann das Netto auf dem Konto ergeben. Welche Abzüge jeder hat ist doch unerheblich. Will ich ein gewisses NEtto auf dem Konto haben, weiß ich als Arbeitnehmer wieviel ich Brutto verdienen muss. Ebenso weiß dich als Selbstständiger wieviel Umsatz ich generieren muss, um eben dieses „Netto“ ebenfalls auf dem Konto zu haben. Und wer als Selbstständiger nicht klar kommt, weil er sich halt selbst von seinem Umsatz ab-/versichern muss, tja, dem kann ich nur raten nen Job auf Teilzeitbasis zu machen. Somit hat man seine Soziale Absicherung, nen festes „Grundgehalt“ und kann dann mit den Fotos schön dazu verdienen. Nur mal so als Tipp nebenbei 😉
Es ist ein Grundregel für Selbständige/Unternehmer sich nicht von einem Geschäftspartner ‑sei es nun ein Kunde oder ein Lieferant- abhängig zu machen. Ich bin seit 19 Jahren freiberuflich tätig und kann Ulrich 100% zustimmen. Es kann lange gut gehen diese Regel zu ignorieren (bequemer ist es sowieso), aber wenn sie sich irgendwann doch bestätigt, geht es ganz schnell um die Existenz. Wer Zweifel hat, kann sich ins istockphoto-Forum begeben und den Thread zur letzten Anteilskürzung lesen. Dort gibt es u.a. reichlich Beiträge verzweifelter Exklusiver. In den weniger dramatischen Fällen beklagen sie den Zusammenbruch ihrer Zukunftsplanung, aber es finden sich auch einige die Ihre Existenz bedroht sehen.
Beim Vergleich mit dem Angestellten wurde ein wesentlicher Aspekt nicht erwähnt: Ein Selbständiger/Unternehmer hat in der Regel auch fixe monatliche Geschäftskosten: Raummiete, finanzierte/geleaste Geräte, evtl. Personal. Ich denke beim Personal und der damit verbundenen Verantwortung für andere Menschen wird deutlich, warum es Ulrich fahrlässig nennt, nur von einer Agentur abhängig zu sein.
Mal ne doofe Frage .. was hindert denn die Exklusiven von Agentur A (sagen wir mal iStock) einfach das Portfolio nach Agentur B (sagen wir mal Fotolia) zu verschieben? Per FTP upload und Schlagworten in den Tags sollte das ja recht schnell machbar sein (klar, arbeit ist es schon .. aber die (und noch mehr) hätte man bei Streuung ja auch gehabt).
In meinen Augen hinkt der VErgleich zu anderen Wirtschaftszweigen enorm, denn als Exklusiver hat man ja nicht nur einen Kunden, sondern viele – lediglich eine Agentur ist zwischengeschaltet und die kann man jederzeit wechseln. Es ist also vollkommen anders als z.B. ne Firma die Tische herstellt und nur an ein Möbelhaus verkauft – da einen neuen Abnehmer zu finden ist sicher schwer.
Ich halte es lieber bei folgender Strategie. Exklusiv bei Agentur A, solange diese für meine Art von Bildern die Beste ist. Das setzt natürlich Marktbeobachtung vorraus. Wird nun Agentur B in meinem Bildsegment Marktführer, wechsel ich zu Agentur B. Natürlich wechsel ich nicht jeden Monat, sondern schaue mir die Agenturentwicklungen langfristig an. Wie gesagt .. MArktbeobachtung und seine eigenen Schlüsse ziehen. Das ist meine ganz eigene Strategie. Andere werden mit Sicherheit anders vorgehen und auch dafür ihre berechtigten Gründe haben.
PS: Was ist eigentlich mit den ganzen Autohäusern? Die sind ja meist auch exklusiv an eine Marke gebunden? Alles unverantwortliche und fahrlässig handelnde Unternehmer? Ich denke nicht. Es ist eine Branche, wo es durchaus Sinn macht, sich zu binden. Genauso sehe ich das bei uns … in unserer BRanche macht es durchaus ebenfalls Sinn sich zu binden. Ich wage sogar die Prognose, dass auch immer mehr „Profis“ sich langfristig an eine Agentur binden werden, wohingegen der Amateur weiter streuen wird.
@Light Impression: Das mit den Autohäusern: Ein Freund von mir hatte die örtliche Vertretung für einen Autohersteller. Dann kam 2008 und die Krise. Die Leute kauften um 50% weniger Autos. Genau in diesem Jahr wurde vom Erzeuger ein ganz gewißer Standard wie die Autohäuser nun auszusehen hätten vorgeschrieben. Wegen der Umsatzhalbierung konnte mein Freund diese Umbauten nicht machen. Und 4 Monate später war der die Vertretung los und mußte sein Unternehmen zusperren. Die anderen Hersteller hatten in diesem Ort schon alle ihre Vertretungen.
Auf die Bildbranche bezogen: Natürlich kann ein Exklusiver seine Agentur wechseln – nach dem er seine Kündigungsfristen eingehalten hat. NUR: Bei einer neuen Agentur fängt er ganz von vorne wieder an. Mehr als 50% bei DT meiner Bilder haben zumindest Status 3. Die würden alle wieder bei dem neuen Level 0 starten.
Oder bei FT: Dort werden derzeit die neuen Bilder ja nicht gerade bevorzugt behandelt – und das die alten besser verkauft werden bringt einem Exklusivwechsler herzlich wenig.
DT hat doch vor kurzem damit sogar geworben, die enttäuschten IS-Exklusiven zu übernehmen, um dann 3 Monate später für längere Zeit ein sehr tiefes Uploadlimit einzuführen.
Und es gibt nur 3 brauchbare Agenturen, wo es wirtschaftlich Sinn machen könnte, exklusiv zu sein. Für Leute die das zum Spaß machen, oder nebenbei Geld verdienen wollen sicher eine Variante. Für einen Vollzeit-Stocker (der nicht gerade von Anfang an bei IS mitgemacht hat – ja, da gibt es Ausnahmen) in der heutigen Zeit ist Exklusivität nicht einmal einen Gedanken wert. Was ist, wenn ein Mitbewerber meine Exklusiv-Agentur einfach aufkauft und zusperrt? Hatten wir ja auch schon…
Es gibt sicherlich auch Vorteile für die Exklusivität – vom vereinfachten Arbeitsaufwand ganz zu schweigen. Dieser ist mal eine schnellere Selektierung, und am wichtigsten kann es auch eine bessere Reihung bei der Trefferanzeige sein. Nur was, wenn immer mehr Exklusive oder neue Preisschienen dazukommen? Siehe IS. Dann ist man auch als stolzer Exklusiver ganz schnell auf die Seiten zurück gerutscht, die kein Kunde mehr sieht.
@Walter: Aber genau das ist doch Marktwirtschaft. Wenn Dein Bekannter die Auflagen nicht erfüllen konnte, hat er wohl was verkehrt gemacht, um am Markt bestehen zu können – andere konnten es ja auch. Genauso seh ich das beim Stockmarkt. Hier wird viel gejammert und kaum einer kritisiert sich mal selbst. Umsatzrückgänge werden dabei immer auf Agenturen geschoben. Dabei gibt es nach meiner Ansicht ganz andere Gründe. Immer mehr gute Leute drängen auf den Markt. Hobbyknipser haben da kaum noch eine Chance, wenn sie ihre Qualität nicht steigern. Bei Fotolia kommen fast täglich neue Portfolios mit mehreren tausend bildern hinzu – logisch, dass da irgendwoanders die Umsätze wegbrechen. Das neue Bilder weniger als früher gekauft werden, konnte ich bisher nicht feststellen. Aber irgend ein hübsches Mädel vor ner weißen Wand ablichten reicht heute halt nicht mehr aus. Man muss sich ständig weiter entwickeln und auch investieren. Wer es nicht macht, bleibt auf der Strecke. Und wie schon weiter unten geschrieben .. ich gehe davon aus, dass zukünftig immer mehr Profis Ihre Portfolios exklusiv stellen. Der Markt wird sich bereinigen. Ein und das selbe Bild wird es nicht mehr in jeder Agentur geben. Vielmehr werden Agenturen probieren sich durch Ihre Portfolios zu differenzieren. Gute Leute werden dabei profitiren. Der Durchschnitt wird hingegen weiter jammern wie bisher. Die Zeiten der Goldgrube für Hobbyknipser ist so langsam vorbei.
Ich bin jedenfalls gespannt, wo wir alle in 5–10 Jahren stehen 😉
Hallo,
erstaunliche Diskussionen über den Microstock und die Erlöse – wer seine Bilder über Microstock verscherbelt sollte sich nicht wundern – ich denke, bei dem überwiegendem Teil der Einlieferer geht es
eher um Selbstbestätigung beim Verkauf – um eine berufliche Zukunft kann es nicht gehen. Bei Robert wundert mich der Schwenk zu MFM, sah hier bisher ja alles nach Lobhudelei auf Microstock aus, aber
vielleicht ist ja doch besser ein Bild für 1000,– EUR zu verkaufen, als 1000 Bilder beim Microstock für 100,– ?
Und Robert – wenn Du es eines Tages ernsthaft versucht von deinen Bildverkäufen zu leben, wirst Du ebenso wie die Profies unter Microstock und Getty leiden, und nur nebenbei – viele Agentur die Exclusivität verlangen – auch oder gerade Mitglieder beim BVPA – bedienen nur Getty!
@fotoprofi: Was denn jetzt? Profis leiden unter Getty, aber exklusive BVPA-Mitgliedsagenturen bedienen nur Getty? Ist das jetzt gut oder schlecht? Und ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich Micro- UND Macrostock mache. Bislang sahen die Zahlen jedoch eher günstig für Microstock aus und in der Tendenz bleiben sie das bisher auch.
@ Light Impression: Klar das ist Marktwirtschaft. Aber es wäre auch Marktwirtschaft gewesen, hätte mein Freund das Angebot eines japanischen Autokonzerns angenommen, zusätzlich dessen Wagen zu vertreiben. Das hat er aber einerseits aus Rücksicht auf seinen bisherigen Lieferanten andererseits auch ein wenig aus Faulheit nicht gemacht. Die Japaner haben dann einen anderen Händler genommen.
Das 2008 der Automarkt zusammenbrach, dafür konnte er ja nichts und konnte das auch nicht vorhersehen. Im Normalfall hätte er ja die Investitionen machen können. Er hätte aber dann nach dem Ausstieg seines Autoproduzenten zumindest die Japaner noch gehabt.
Das sich der Stockmarkt in den letzten Jahren sehr stark gewandelt hat (ich bin Profi-Stocker seit den späten 80er Jahren)ist klar. Aber ich habe keinen Grund zum jammern. Ich habe noch nie so viel Geld damit verdient wie in den letzten beiden Jahren. Auch dank Microstock. Obwohl ich nach wie vor 2‑gleisig fahre. Nur meine Makros haben früher mehr Geld abgeliefert. Aber Micro hat es mehr als ausgeglichen.
Produktionstechnisch ist es ja kein Problem. Für das Shooting wird eben die doppelte Anzahl von Models mitgenommen. Da gibt es dann die schön ausgeleuchteten kanllscharfen Bilder mit Model 1 hinter die eine weiße Wand gestellt wird für die Micros, und die „uneven light“ Bilder und die mit dem Spiel von Schärfe und Unschärfe und dem „Originalschauplatz mit entfernter weißer Wand“ mit Model 2 für die Macros.
Das sich viele „Stockprofis“ exklusiv an Agenturen binden werden glaube ich nicht. Profifotografen, die Stock als Lückenbüsser in auftragslosen Zeiten machen, die ja. Oder Fotografen aus dem Osten oder anderen Ländern in denen das Leben billiger ist.
Wie wars denn früher? Ich hatte in den 90er Jahren ca. 8000 Dias 6/6 cm und 4x5 inch. in einer Agentur. Jährliche Neuproduktion 1000 Stück. Alles schön exklusiv. Das waren damals geschätzte 5% des Agenturbestandes und hat mir ein schönes Einkommen gebracht. Dann kam das Internet und die Agenturen haben um viel Geld ihre Dias digitalisiert. Dann hatten sie die glorreiche Idee, diese digitalisierten Scans mit anderen Agenturen im Ausland zu tauschen. Plötzlich hatte meine (und auch jede andere) Agentur 6x so viele Bilder als ein paar Monate vorher. Und mein Einkommen sank rapide.
Ist doch klar, das ich mir auch neue Einkunftsmöglichkeiten gesucht habe. So wie viele andere Fotografen aus dieser Zeit auch.
Das Agenturen gerne exklusives Material haben möchten ist ja logisch. Nur viele Profis werden sie nicht bekommen. Es sei denn sie garantieren einen monatlichen Fixumsatz. Und die Leute die das nebenbei machen, werden schnell weniger werden weil sie gegen die Profis nicht bestehen werden, in der Bilderflut untergehen werden, und dadurch keine nennenswerten Umsätze mehr erzielen können. Da sehe ich uns in 2–3 Jahren.
Ich arbeite jetzt mit 15,16 Mids-Micros. Und beim Einsatz der richtigen Technik und ein wenig Organisationstalent ist der Aufwand vielleicht 2–3x so groß, als wenn ich nur eine Micro beliefern würde.
By the way: Ich will niemand von einer Exklusivität abbringen. Jeder muss für sich wissen und entscheiden was für ihn am besten ist.
„…Und die Leute die das nebenbei machen, werden schnell weniger werden weil sie gegen die Profis nicht bestehen werden, in der Bilderflut untergehen werden, und dadurch keine nennenswerten Umsätze mehr erzielen können. …“
Hierbei denke ich stimmen wir vollkommen überein. Den Rest wird die Zeit zeigen 😉
Hallo Robert,
natürlich ist Getty schlecht für die Fotografen – und die Bildagenturen, schließlich hat Gety mit den großen deutschen Verlagen (bestimmt auch mit den Ausländischen) Verträge über Abnahmemengen zu bestimmten Konditonen vereinbart – bis zu 60% der Bildeinkäufe beziehen einige Redakteure bei Getty -
und wir sollten hier nicht vergessen, dass viele Bildagenturen bereits Getty gehören und nicht jedesmal Getty dransteht wo auch Getty drin ist. Und wenn jetzt renomierte BVPA Agenturen mit Fotografen exclusive Vertäge schließen und die Bilder zur Vermarktung bei Getty weiterreichen, wo soll der Vorteil für die Fotografen liegen?
Wie läufts mit dem eignen APIS Shop?
“…Und die Leute die das nebenbei machen, werden schnell weniger werden weil sie gegen die Profis nicht bestehen werden, in der Bilderflut untergehen werden, und dadurch keine nennenswerten Umsätze mehr erzielen können. …”
Das würde warscheinlich das Ende der Microstockagenturen bedeuten. Keine 10% der Fotografen bei den Micros sind Profis. Das Bildangebot würde dramatisch sinken, sollten die Amateure aussteigen.Speziell istock bewegt sich auf einer kritischen Linie. Nur mit dem Angebot der Exklusiven, wäre istock mit der zusätzlichen Vetta und Gettylinie viel zu teuer.Zudem gehen bei Istock die Verkäufe pro Bild kontinuierlich zurück. 2007 hatte ich bei istock pro 100 Bilder knapp 50 Verkäufe im Monat. Dieser Wert ist kontinuierlich zurück gegangen, derzeit bin ich bei knapp über 20 Verkäufen im Monat pro 100 Bilder. Dennoch ist mein Umsatz von jahr zu jahr um etwa 300% gestiegen. Zum Teil am größeren Portfolio, zu einem wesentlichen Teil aber auch wegen Preiserhöhungen und Produkten wie Vetta bzw Getty. Bei den Preisen ist istock bereits in einem Bereich der nicht mehr viel Raum bei Preiserhöhungen nach oben zu lässt. Ich glaube das bei den exklusiven Profis die Umsatzentwicklung in den nächsten Jahren abflacht. Der qualitative Unterschied zwischen Profis und Amateuren wird sichtbar kleiner. Zudem werden teure Produktionen für Profis immer riskanter. Die Gruppe der Top Producer wird aber nicht wessentlich größer werden. Weil das in der Regel ganze Teams sind, weniger Einzelfotografen. Bei abflachender Umsatzentwicklung wird das für Teams aber immer schwieriger. Die Gewinner sehe ich daher bei den Produktionsstarken „one Man Shows“ oder Einzelfotografen mit sehr guter Qualität und sehr breiter Streuung. Wie eben den Robert.
@Max: Deine Diagnose beruhigt mich ja etwas… 🙂
„«»Keine 10% der Fotografen bei den Micros sind Profis“
Sicher richtig – aber von denen kommen wahrscheinlich die Hälfte der verkauften Bilder. Bei Shutter gibt es derzeit 15 Mio Bilder von rund 300.000 Fotografen. Ergibt 50 Bilder pro Fotografen. Wenn man bedenkt, wie viele Fotografen aber 1000+ Bilder haben, bleiben für viele Fotografen nur mehr 30 Bilder im Durchschnitt über. Und diese Bilder sind wahrscheinlich auch nicht die Topseller.
Ich glaube, dass auch in der Stockfotografie von 20% Fotografen 80% Umsatz erwirtschaftet wird. Und das sind dann eben die 10% Profis und 10% „Semiprofis“.
Sicherlich werden es die „Bilderfabriken“ zunehmend schwerer haben die Kosten in den Griff zu bekommen. In den nächsten Jahren wird neben guter technischer Qualität und Motivvielfalt auch der Kostenfaktor der Produktionen ein wesentliches Kriterium sein. Aber das ist mittlerweile ja ohnehin in nahezu jeder Branche so.
„«Das würde warscheinlich das Ende der Microstockagenturen bedeuten“
Möglich, aber die Top 4 Agenturen haben ja alle 12 bis 15 Mio. Bilder. Und das die Fotografen ihre Bilder dann bei den Agenturen löschen glaube ich nicht. Die notwendigen neuen Bilder werden meiner Meinung nach dann eben zum größten Teil von den 20% Profis-Semiprofis kommen.
Womit wir wieder dort wären, wo die Stockfotografie vor einigen Jahren war. In den Händen der Profis.
@alle: Ich freue mich, dass dieser Beitrag der erste ist, der viele und dazu ausschließlich konstruktive, inhaltlich sinnvolle Kommentare hervorbringt, die eine richtige Diskussion ergeben. Danke schon mal.
@Walter: Meine Erwiederung zu Max wäre ähnlich gewesen: Ich glaube, dass die Microstock-Agenturen heute ausschließlich von Profis beliefert überleben könnten und sich das Geschäft mehr dahin verlagert.
Ich verstehe die ganze Disukussion hier nicht – alle spekulieren – keiner weiss etwas – alle glauben.
Fakt ist – beim Microstock, ob nun exclusuiv oder nicht, verdient ersteinmal die Microstockagentur ordentlich – darum kann z.B. auch Fotoilia mal eben 600.000 für eine Programmierung ausgeben. Ich kenne mich recht gut im Macrostock aus, und mit 4000 Bildern kann man dort ganz ordentlich leben (€ 5.000+, für mich monatlich, nicht für die Agentur), und das bei einem Shooting die Woche, und wäre da nicht Microstock und Getty, dann sähe es noch sehr viel besser aus – vor 2008 waren die Zeiten besser.
Exclusivität ist immer schwierig – hier ist man auf die Agentur angewiesen – läufts bei der nicht mehr kommt man mit den Bildern nicht mehr raus, und hat unter Umständen einen hohen wirtschaftlichen Schaden. Hier kann man den Fotografen raten mit den Agenturen entsprechende Vertäge auszuhandeln, z.B. Aufhebung des Vertrages bei Umsätzen unter xxx, oder die Vermarktung auf einzelnen Länder zu beschränken – geht alles natürlich nicht Microstock. Aber Agenturen wie Alamy oder Zoonar bieten hier eine Alternative zu Microstock, auch AGE ist zu empfehlen – lieber länger eine Agentur suchen, sich die Vertäge genau anschauen – das zahlt sich auf die Dauer aus – der lnge Atem zählt.
erst wollte ich nichts schreiben, aber wenn ich einige Kommentare hier so lese… eine Nicht-Exklusivität mag bei den Micros Sinn machen, da a) das Material – egal von welchem Fotografen – austauschbar ist. Macht Yuri Fotos im Wasser, sind zwei Wochen später 50 Varianten der Bilder ebenfalls online, natürlich von 50 anderen Fotografen. Es macht so in der Tat keinen Sinn, sich exklusiv zu binden. Hinzu kommen eher Fotografen-unfreundliche Klauseln in den Verträgen.
Anders sieht es auf dem RM-Markt aus. Dort gibt es Agenturen, die z.B. den Fotografenanteil nicht alle vier Wochen nach unten drücken wollen. Und es gibt Agenturen, die verstehen was von Fotografie und noch dazu was von Vermarktung. Es gib – auch in Deutschland – Agenturen, die weder RF von den eigenen Vertragsfotografen noch Großkundenabos oder Rabatte anbieten. Es gibt tatsächlich Agenturen, die mit genau diesem Weg äußerst erfolgreich sind – und das noch immer mit steigender Tendenz.
Wenn ich also sowas wie „Profis machen keine Exklusivverträge“ oder auch „Nachteile der Exklusivität überwiegen“ lese, dann muß man das sehr deutlich differenzieren.
Wie wenig Sinn eine Nicht-Exklsuivität im Macro-Bereich macht, zeigt ganz wunderbar imagebroker. Das Zeug gibt’s an jeder Ecke und muß deshalb um jeden Preis der Welt schlichtweg verramscht werden. Und dann wundern sich die ib-Leute, wenn Fotografen nichts mehr liefern und/oder ihre Verträge kündigen…
@Tom: Die meisten Macrostock-Agenturen gehen jedoch nicht soweit, eine Fotografenexklusivität zu verlangen, wie es die Microstock-Agenturen gerne tun, sondern meist nur eine Bildexklusivität (inklusive ähnlicher Motive). Finde ich weitaus fairer.
Wie Fotoprofi schon geschrieben hat, kann man bei Makro mit einem relativ kleinen Bildbestand gut leben. Nur kann man das nicht 1:1 rechnen. Der RPI dürfte durch Streuen bei Mikros nicht so hoch sein, wie bei exklusiven Bildern bei Makrostock. Anderseits wird bei Mikros nicht so stark selektiert.Aber selbst bei den Makros scheint man als Fotograf gezwungen sein, mehr in Richtung Quantität zu produzieren. john Lund berichtet in senem Blog, das sein RPI innerhalb von 5 Jahren von 800 auf 130 eingebrochen ist.Link –> http://blog.johnlund.com/2011/03/three-keys-to-success-in-stock.html#links
Ich versuch mal Makro mit Mikro ein wenig zu vergleichen bei 1000 Produzierten Bildern.
Makro Annahmequote 25% –> 250 angenommene Bilder –> Lebenszeit 5 Jahre –> RPI 20
Mikro Annahmequote 85% –> 850 angenommene Bilder –> Lebenszeit 2 jahre –> RPI 9
Makro 250 x 5 x 20 -> 25000
Mikro 850 X 2 X 9 -> 15300
Wobei man bei exklusiven Bildern in einer Makroagentur als Fotograf an diese nicht gebunden ist.
So gesehen ist die Fotografenexklusivität bei den Mikros schon eine ordentliche Knebelung.Wenn man den Dreh heraus hat, funktioniet Maro sicher noch ganz gut. Der Vorteil durch die Bildexklusivität. Ich kann Sport,People,Food Produktionen etc. bei verschiedenen Agenturen anbieten die auf das jeweilige Thema spezialisiert sind.