Erst kürzlich musste ich im Blog über Honorarprobleme bei der Hamburger Bildagentur „Face To Face“ berichten.
Das betraf einen anderen Fotografen, aber parallel dazu habe ich selbst ebenfalls gemerkt, dass in einem meiner Vertriebskanäle Honorarprobleme auftauchen.
Das Problem kurz skizziert:
Ich vertreibe Macrostock-Fotos über die österreichische Bildagentur Waldhäusl. Deren Inhaber Franz Waldhäusl habe ich als kompetenten, fairen Geschäftspartner erlebt.
Waldhäusl vertreibt meine Fotos auch über die deutsche Bildagentur Chromorange mit dem Inhaber Reinhold Tscherwitschke. Das ist laut meinem Agenturvertrag auch zulässig.
Chomorange wiederum liefert die Bilder an die „Picture Alliance“, dem Bildportal der Presseagentur dpa.
Nun finde ich seit Monaten wiederholt Fotos von mir im Internet, vor allem in Online-Ausgaben von Zeitungen des Axel Springer Verlags wie der Berliner Morgenpost, die seit Jahren Fotos von mir nutzen. Als Bildunterschrift ist dort jeweils „Foto: picture-alliance/chromorange“, „Foto: dpa/pa“ oder „Foto: Chromorange“ angegeben. Die älteste bisher gefundene Nutzung ist dieses Foto von mir, was seit Juni 2009 auf der Webseite der „Welt Online“ zu sehen ist:
Das Problem: Um das Honorar zu erhalten, musste ich im April 2011, Mai, Oktober und November 2011 eine Beschwerde-Mail an Herrn Herr Waldhäusl schreiben, bis ich, nach ca. zweieinhalb Jahren das bescheidene Honorar von 2,56 Euro erhalten habe!
Das eigentliche Problem sind aber die Aussagen der Agenturmitarbeiter, warum die Auszahlung so lange dauert und viele weitere Bilder, die ebenfalls seit über anderthalb Jahren online genutzt werden und noch nicht mit mir abgerechnet wurden, zum Beispiel wieder eine Nutzung des Springer Verlags:
Auch hier habe ich nur stichprobenartig nach meinen Bildern gesucht. Jedes Mal, wenn ich eine weitere Stichprobe mache, kommen weitere Bilder zu Tage, für die mir bisher kein Honorar ausgezahlt wurde. Hier zum Beispiel eine Nutzung vom Juni 2010, diesmal in der Online-Ausgabe der Berliner Morgenpost, wieder Springer Verlag.
Nachdem Waldhäusl mehrmals bei Chromorange wegen der fehlenden Abrechnung nachgehakt hatte, bekam ich im Mai 2011 als Antwort von Herr Tscherwitschke:
„Das aufgeführte Bild wurde uns von Springer nicht als Verwendung gemeldet. Der Grund ist ein technischen Fehler im Abrechnungstool der öfter auch angemerkt wurde und mittlerweile behoben worden ist. Ich sorge dafür, dass das Bild bei den nächsten Honorarabrechnungen berücksichtigt wird.“
Als ich dann im Oktober 2011 immer noch kein Honorar gesehen habe und nochmals nachhakte, schrieb mir Herr Waldhäusl:
„Das Problem liegt hier bei der Picture Alliance – diese Agentur verliert offensichtlich die Übersicht über die Verkäufe. Herr Tscherwitschke hat das letzte Bild (das mitden geteilten Gesichtern) bereits aus eigener Tasche abgerechnet. Wir erhalten das Honorar sobald wir unsere 100,– Honorargrenze bei Chromorange überschritten haben.“
Im November 2011 schrieb mir Herr Tscherwischke noch mal:
„Chromorange hat keinerlei Einfluss auf das Abrechnungs Szenario von Partner und kann auch nicht für Honorare in Vorleistung gehen. Die Problematik liegt nicht bei uns Agenturen der Kunde muss die Verwendung bekannt geben. Macht er das nicht können wir die Honorare auch nicht ausbezahlen. Meiner Erfahrung nach werden alle Veröffentlichungen bekanntgegeben doch kann dies mehrere Monate in Anspruch nehmen.“
Mehrere Monate? Okay. Aber Jahre? Fairerweise muss ich erwähnen, dass Herr Waldhäusl mir anbot, für gefundene Nutzungen das Honorar aus eigener Tasche vorzustrecken. Da Franz Waldhäusl ebenfalls Fotograf ist, hat er auch eine Stichprobe gemacht und ebenfalls eines seiner Fotos – auch über die PA – gefunden, was noch nicht abgerechnet wurde.
Der Geduldsfaden riss mir jedoch Mitte November 2011, als mir Herr Tscherwitschke von Chromorange schrieb:
„Ich bitte Sie, mir alle Veröffentlichungen bekannt zu geben, damit ich das Honorar von den Kunden einleiten kann.“
Bei allem Respekt, aber das geht zu weit. Genau das sollte die Aufgabe einer Bildagentur sein, sonst könnte ich die Bilder gleich direkt verkaufen. Soll ich jetzt meine mehreren 1000 Bilder mit Google Images überprüfen und mit meiner Honorarabrechnung abgleichen, um das mir zustehende Honorar einfordern zu können? Das Vertrauen in eine solche Agentur habe ich leider verloren.
Zwischenzeitlich rief ich sogar bei Sebastian Eckhardt an, einem Sachbearbeiter bei der Picture Alliance, der gar nicht darüber erfreut war, dass ich einige Glieder der Vertriebskette übersprang, um mich direkt an ihn zu wenden. Wirklich helfen konnte er auch nicht, versprach aber, sich die Sache mal anzuschauen, wenn ihm Chromorange einige Beispiele senden würde.
Warum ich dann diesen Artikel schreibe? Weil ich erstens nicht mehr daran glaube, dass die Bildnutzungen auf diesem Vertriebsweg wirklich lückenlos dokumentiert, kontrolliert und abgerechnet werden. Ich kann es weder nachweisen noch weiß ich, ob es Absicht oder Zufall ist, aber ich habe genug nicht abgerechnete Beispiele gesichert, um mir meine Gedanken zu machen.
Zweitens: Wer Bilder an die Picture Alliance/DPA liefert, sei es direkt oder über Vertriebspartner wie Chromorange, sollte selbst mit Google Images oder anderen Tools überprüfen, was er so an Treffern findet. Entweder über die Bildersuche mit eigenen Motiven oder indem die häufigen Bildcredits wie „PA/Chromorange“, „PA/Picture Alliance“, „PA/dpa“ oder „Foto:Chromorange“ bei Google Images eingegeben und die gefundenen Fotos nach eigenen Motiven durchstöbert werden. Ich habe auf beiden Wegen Treffer erzielt, die meisten Treffer mit meinen Bildern bekam ich mit der Suchanfrage „Foto:Chromorange“.
Und ihr? Habt ihr auch nicht abgerechnete Bilder von Euch gefunden?
Update =01.12.2011: Die Bildagentur Waldhäusl nimmt zu diesem Problem in ihrem aktuellen Blog-Beitrag Stellung.
Also wenn das Vertrauen so sehr gebrochen ist, würde ich meine Bilder sofort bei der entsprechenden Agentur zurückziehen. Denn wenn die Presseseiten Bilder brauchen, sollen sie diese halt dann über Fotolia & Co. kaufen müssen! Weil wie im Artikel steht: Die genaue Abrechnung sollte die Aufgabe der Bildagentur sein.
bei mir war es mal die RTL Gruppe die Fotos von mir verwendet hatten und ich bis jetzt keine Abrechnung erhalten habe.
Ich kann mir vorstellen, daß Tools wie APIS wo teilweise ein Download erfolgen kann und die Abrechnung erst bei Verwendung der Fotos eine der großen Schwachstellen darstellen.
Ich biete meine Bilder direkt über PA an und bin bisher sehr zufrieden. Es wird viel verkauft, wenn auch zu günstigen Preisen. Bei einer Bildvertriebskette wie in diesem Fall bleibt dann natürlich beim Fotografen wenig hängen. PA verkauft viel an große Verlage, die sich kaum die Mühe machen, bei kleineren Agenturen nach Motiven zu suchen. Als Schwachstelle würde ich wie Rob APIS/picturemaxx ansehen: Da ist es üblich, dass sich Bildkäufer die Highres-Bilder herunterladen können und erst später verwendete Bilder abrechnen. Und manche Verlage laden herunter, bis die Datenleitung glüht… Als Agentur müsste man dann eigentlich bei jedem nicht abgerechneten Download nachhaken, ob das Bild nicht doch vielleicht genutzt wurde. Aber wer macht das bei Millionen von Bildern?
Das ist das grundsätzliche Problem und zwar bei allen Agenturen. Wer überprüft dort die Abrechnungen? Ich will gar nicht wissen, wieviele Downloads nicht abgerechnet im Nirvana verschwinden…
Ich biete meine Bilder u.a. auch bei Chromorange an. Alle paar Monate wieder werden dort die Umsätze erfasst und meinem Konto gut geschrieben. Ich habe auch schon einige meiner Bilder bei Welt-Online gesehen, die noch nicht abgerechnet wurden. Interessant ist auch, dass Chromorange den Datum bei den Umsätzen nicht mehr angibt – warum wohl? 😉
Ich glaube nicht, dass das ein Einzelfall ist und bewundere deine Geduld. Der ganze Stockfotografie-Irrsinn könnte nicht besser beschrieben werden, als in diesem Beitrag. Ich finde das alles sehr traurig. So lange es so viele Fotografen gibt, die sich so etwas bieten lassen und bei diesen Konditionen mitmachen, schaut es nicht gut aus für unsere Zunft (der hauptberuflichen Fotografen). € 2,65.-??? Wieviel Zeit und Spesen und Ärger hat dich das gekostet? Schade, dass es keine Möglichkeit gibt herauszufinden, wieviel die Agenturen mit den Fotos ihrer braven Foto-Lieferanten verdienen …
Als Fotograf hat man in diesem System schlechte Karten und muss sich auf die Ehrlichkeit der Agenturen verlassen, die offensichtlich nicht 100%-ig gegeben ist. Man kann zwar Online-Veröffentlichungen, die nicht honoriert wurden zu einem gewissen Grad nachverfolgen, aber sowohl hier als auch bei Printverwendung könnte die Dunkelziffer unter Umständen erheblich sein. Denn wie soll ein Fotograf Veröffentlichungen seiner Bilder in lokal begrenzt vertriebenen Printausgaben nachvollziehen? Oder sind die Agenturen hier auch so lasch hinter den Honoraren her wie bei den geschilderten Online-Veröffentlichungen?
Apis/picturemaxx trägt mit Sicherheit zu solchen „Nicht-Honorierungen“ bei, wenn hier Bilder geladen werden können bzw. auch per Push-FTP vertrieben werden bis die Leitungen glühen. Aber deren Geschäftsmodell beinhaltet meines Wissens ja auch per Megabyte abgerechnete Transfergebühren. Um die Honorierung müssen sich die angeschlossenen Agenturen allerdings selbst kümmern bzw. sind dann tatsächlich auch auf die Meldung der nutzenden Medien angwiesen. Und dass bei deren (selbst bejammerten) sinkenden Auflagenzahlen evtl. eine Nutzung nicht gemeldet wird, ist unschwer vorstellbar.
Hallo Robert, Vorfälle wie dieser machen deutlich, dass hier etwas gewaltig aus dem Ruder läuft. Prinzipiell ein Thema, was auf der 2. Microstockexpo (auch wenn es sich hier bei diesem Fall nicht um Microstock handelt) thematisiert werden könnte. Es wird Zeit, das wir auf Fotografenseite Wege finden, um diese Dinge aufzudecken und um ggf. juristisch dagegegen vorzugehen.
Gruß aus Berlin
Hallo Robert,
erstmal vielen Dank für den ausführlichen Beitrag. Ich habe knapp 500 Bilder direkt bei Chromorange, die auch diese Schleifen drehen.
Ende März habe ich zufällig ein Bild von mir in der HÖRZU gefunden.Ein weitgehend unbekanntes, aber dekoratives Haus in einer unbekannten bayerischen Kleinstadt. Man kann sogar sehen, dass das Bild aus einem Foto ausgeschnitten wurde (!). Angegegeben ist dpa/picture alliance.
Dieses Bild ist bis heute noch nicht abgerechnet. Ich habe noch nichts dagegen unternommen, weil mit gesagt wurde, das sei noch viel zu früh. Tatsächlich glaube ich aber nicht, dass die 1,20 € oder so den Weg alleine zu mir finden.
Ich weiss nicht, ob und wo da ein schwarzes Loch ist. Was mir aber auffällt: In meinen Abrechnungen sind fast immer die gleichen 3, 4 Bilder dabei,und das oft mehrfach. Schwer vorstellbar, dass sich bei knapp 500 Bildern die Kunden immer auf die gleichen 3–4 Bilder stürzen, die noch nicht mal besonders sind (zwei Flaggen und ein Torturm in Bayern). Das habe ich bei keiner anderen Agentur erlebt.
ja so ist es . auch ich musste erfahren das bilder unerlaubt genutzt worden sind , sogar wurde gegen mein copyright verstossen . agentur meinte darauf , ja nicht unser problem , nehmen sie sich einen anwalt und verklagen sie den kunden selbst .
ja es wird viel gedownloaded und durch die versch. verteiler wird es schnell unübersichtlich . sollte in der kette nur ein schwarzes schaf dabei sein bricht die kette auseinander .
daher sollte man auch nur exclusiv seine bilder anbieten , alleine dadurch lässt sich so manches eingrenzen . die grossen agenturen sind selbst dahinter bei rm verstoss usw. und die machen auch was ——— fazit raus aus dem microstock .
habe mittlerweile alles aus dem micro bereich gelöscht u.a. panther , fotolia usw. und was passiert bekomme direkt angebote über höhere prozente , mehr bilder upzuloaden bzw. schnellere freischaltungen usw. also alle mitmachen und den da mal zeigen was geht .…
wir fotografen haben die macht .
Das Problem ensteht doch wohl grundsätzlich, wenn eine BA viele weitere Wiederverkäufer mit ins Boot nehmen. Den Bildagenturen geht der Überblick geht verloren und wir Fotografen verlieren das Vertrauen in unsere Geschäftspartner.
Eine Münchener Agentur verliert da auch schon mal den Überblick oder „vergißt“ neue Vertriebspartner zu nennen. Leider können wir nicht selber bestimmen, mit wem wir noch Geschäfte machen wollen.
@reka: Die Ironie ist ja, dass im Artikel nicht von Micrstock die Rede ist, sondern von Macrostock-Agenturen. Bei den Microstock-Agenturen lohnt sich eine zu lange Vertriebskette wegen der geringeren Verkaufspreise meist nicht.
es ist fürchterlich. allein bei der bildersuche über google finde ich hunderte meiner bilder ohne quellnennung. unmöglich rauszufinden woher dieses bild runtergeladen wurde.
Ein einfacher tipp für bildsuchende: einfach ein bild bei fotolia, istock und co. aussuchen und dann über google bildersuche ein gewünschte grösse auswählen und verwenden …
da die sache mit der urhebernennung weltweit nicht genau genommen wird ist es unmöglich rauszufinden, ob das bild geklaut oder rechtmäßig gekauft wurde.
übrigends, komme ich jemanden drauf, der diesen tip beherzigt verklage ich ihn bis ins nirvana!
eine weltweite urhebernennung MUSS endlich zur pflicht werden. Bildherkunft UND fotografenname! über die problematik von einzel- und mehrplatzlizenzen spreche ich noch gar nicht. mehrplatzlizenzen sind teurer, aber seien wir mal ehrlich, 99 Prozent der bildnutzer SIND mehrplatznutzer.
es ist traurig, aber der einzige weg scheint für mich nur eine exklusivität. zwar wird auch hier schindluder getrieben, aber es ist dann wenigstens zu einem bruchteil nachvollziehbar wo meine bilder herkommen …
Das Problem sind nicht so sehr die Agenturen sondern vielmehr die Bildkäufer. Wer als Fotograf oder Agentur nicht im Abrechnungssystem eines Verlags steht und so direkt durch Anstrich bezahlt wird, der ist darauf angewiesen, dass die jeweilige Publikation die Verwendung eines Fotos selbst an den Verkäufer meldet. Der Hirez-Download eines Fotos über APIS (bzw. picturemaxx) bedeutet noch lange keine Verwendung, da oft mit den Bildern nur gelayoutet wird. Als Fotograf oder Agentur telefoniert man eben nicht jedem Download hinterher. Wer einige tausend Fotos im Angebot hat, wird wissen warum. Wie Hans-Martin oben schon sagte, Ehrlichkeit ist das Stichwort. Fotoverkauf über Agenturen (nein, nicht Microstock) ist schon immer Vertrauenssauche. Die Verwendungsmeldung liegt beim Fotoredakteur/ Verlag. Da aber auch dort immer mehr „Fachkräfte“ sitzen die meinen Bilder aussuchen kann jeder und jetzt bin ich mal eben Fotoredakteur, gehen diese Verwendungsmeldungen auch schon mal unter. Obendrein sind viele Redakteure nicht in der Lage (oder besser, es ist ihnen schnuppe) Urhebervermerke korrekt neben oder unter ein Foto in die Zeitung zu setzen. An der Herstellungskette bspw. einer Zeitung ist eine ganze Reihe Leute beteiligt. Da werden Urhebervermerk und Verwendungsmeldung schnell zur Stillen Post und somit ist das Abrechnungschaos vorprogrammiert.
Oft werden Fotos auch direkt von Redaktion zu Redaktion durch die Redakteure (aus Unwissenheit) weitergegeben, ohne dass Urheber oder Agentur davon wissen. Unerlaubte Bildnutzung gab es schon immer, nur lässt sie sich heute dank Internet besser nachvollziehen.Letztlich hat Microstock intensiv dazu beigetragen, dass die Makros ihre Geschäftsfelder ausweiten müssen und gezwungen sind sich Partneragenturen zu suchen, die dann ebenso auf weitere Partner angewiesen sind. Überspitzt: Partner 19 meldet an Partner 18 und Partner 18 an Partner 17 u.s.w. die Verwendung. Das dies ewig dauert, problembehaftet ist und die Honorare drastisch schrumpfen lässt liegt auf der Hand. Mittlerweile ist der Vertriebsweg so verzweigt, dass kaum noch jemand den Überblick hat. Jeder will seinen Anteil vom Honorar und für den Fotografen bleibt am Ende oft nur ein lächerliches Sümmchen übrig. Soll heissen, je mehr Microstockfotografen und solche die es gern wären auf den Markt drängen, desto unübersichticher wird die Situation auf dem gesamten Bildmarkt. Daneben sind die Redaktionen zum Sparen angehalten, was schon mal die ein oder andere Unterschlagung einer Verwendung zur Folge hat. Leider ist dies ein Prozess der sich IMHO nicht mehr rückgängig machen lässt.
Wer wegen 2, 3 oder 6 Euro Honorar einem Käufer oder einer Agentur hinterherrennen muss, nicht über ein vielfältiges Repertoire an qualitativ hochwertigen Motiven sowie über ein groessere Menge an Bildmaterial verfügt (oder es zeitlich sowie aus finanziellen Gründen einfach nicht produzieren kann), der sollte sich überlegen die Fotografie nicht vielleicht doch lieber einfach nur weiter als Hobby zu betreiben. – reka – Du hast völlig recht: Raus aus dem Microstock!
Man merkt wie sehr dich das ärgert. Lies dir den Text noch einmal durch, du wiederholst einige Worte wo du anscheinend den Satz öfter umformuliert hast. Mit bisher einem verkauftem Bild, kann ich bei dem Thema zum Glück (?) nicht mitsprechen.
Ich weiss gar nicht, warum hier immer wieder von Macrostock die Rede ist. Chromorange ist Midstock, nicht mehr und nicht weniger. Allerdings verhökern sie inzwischen das gesamte RF-Material auf der Microstockschiene von Bestprice zum derzeit halben Preis, obwohl sie offiziell kein Micromaterial annehmen.
Von mindestens August bis Ende Oktober wurden bei Bestprice grosszügig Bilder verschenkt in der Aktion „Kauf 3, zahl 2“. Wie soll denn überhaupt eine unrechtmässige Verwendung von Bildern nachgewiesen werden, wenn Jeder behaupten kann, das Bild sei geschenkt? Da wird noch sehr viel mehr an Honoraren den Bach hinunter gehen, als wir uns derzeit vorstellen können.
Jeder will seinen Anteil vom Honorar und für den Fotografen bleibt am Ende oft nur ein lächerliches Sümmchen übrig. Soll heissen, je mehr Microstockfotografen und solche die es gern wären auf den Markt drängen, desto unübersichticher wird die Situation auf dem gesamten Bildmarkt.
Woran die „Microstockfotografen“ doch nicht alles „schuld“ sind… köstlich 😉
@Robert
Wenn dort so schlampig gearbeitet wird, sollte man den „besten Kunden“ vielleicht mal auf den Zahn fühlen. Denn für mich sieht es anhand Deiner Schilderung nicht so aus, als könne man eine „Selbstheilung“ erwarten…
@cruiser – Niemand hat etwas von Schuld gesagt. Tatsächlich ist es so, dass Macroagenturen ihre Fotografen, bzw. Bildmaterial nach anderen Kriterien auswählen als es die Micros tun. Solltest Du selbst Bilder im Macrobereich anbieten, dann ist Dir sicherlich aufgefallen, dass in den vergangenen Jahren die Honorare für selbige kräftig gesunken sind. Vielleicht hast Du eine bessere Erklärung dafür?
Nun, vor ein paar Tagen habe ich Herrn Tscherwitschke eine Mail geschrieben, dass ich zukünftig kein RF-Material mehr hochlade, weil es ja ohnehin im Microstock von Bestprice landet. (Er hat mir für mein Interesse gedankt!)
Inzwischen überlege ich mir, ob ich dort überhaupt noch etwas hochlade. Es gibt mir dort einfach zu viele Ungereimtheiten. Zudem ist die Liste der Partneragenturen verschwunden, nachdem ich mich dort etwas umgesehen hatte. Empörter Kommentar der Redaktion: Jemand wühlt dort rum.
Transparenz ist nirgendwo gegeben. So wird zwar in regelmässigen Abständen die Mindestauflösung für Bilder erhöht, derzeit aber das gesamte Portfolio einer italischen Agentur eingespeist, die weit darunter liegt. Anscheinend werden AGBs recht beliebig ausgelegt.
Lebt ihr alle auf den Bäumen?
Der komplette globale Fotomarkt liegt am Boden. Bei Fotolia habe ich in den letzten 2 Jahren 50 Euro verdient. Dabei bin ich von Platz 45000 im Ranking auf Platz 22500 vorgerutscht. Das bedeutet allerdings auch, das es über 22500 Fotografen gibt, die weniger als 50 Euro verdient haben.
Die Tratschpresse will vereinzelt sogar Schadenersatzansprüche auf die Fotografen abwälzen. ??????????? Selbstverständlich stelle ich dann dort keine Bilder mehr ein.
Bei dem Verkauf von Erlkönig Bildern entsteht immer stärker der Eindruck, das man seine Bilder nur noch über Vitamin B verkauft bekommt. Aktualität zählt nicht mehr. Auch mir wurde schon von Profifotografen gedroht.
Bei Robert schaue ich mir nur noch seine News an. Die Themenbereiche über den Bilderverkauf empfinde ich nur noch als Belustigung!
@Theodor: „Bei Fotolia habe ich in den letzten 2 Jahren 50 Euro verdient. Dabei bin ich von Platz 45000 im Ranking auf Platz 22500 vorgerutscht. Das bedeutet allerdings auch, das es über 22500 Fotografen gibt, die weniger als 50 Euro verdient haben.“ Das bedeutet jedoch auch, dass es 22499 Fotografen gibt, die mehr als 50 Euro verdient haben und das in der Regel nicht linear mehr, sondern exponentiell mehr.
Also ich stelle mir vor: ein Supermarkt. Naiv gesichert, wegen Verwahrlosung sei der Warenklau allgegenwärtig. Wo würde denn da der Lieferant sich seine Apfelsinen nicht bezahlen lassen, denn – „tja, einige Kunden lassen halt was mitgehen und melden sich dann nicht mal“. Typischerweise hat doch da der Supermarkt den Verlust, wenn er sich nicht gut genug schützt. Die Ware muss er selbstverständlich bezahlen, ob er sie verkauft oder sich klauen läßt. Die Idee „Lieferant kriegt halt kein Geld, denn Supermarkt war diesen Monat wieder dusslig“ ist ja wohl grotesk.
Wenn hier ein Partner unzuverlässig ist, kann man den als Agentur eben nicht behalten. Was denn sonst?
Ich sehe auch gar nicht, warum die Abnehmer die Bilder – ehe sie bezahlt sind – nicht nur in einer Variante mit Wasserzeichen kriegen. Das gerne hochaufgelöst zum Probe-Satz etc. Mit solchen klaren Bildbugs verbietet sich das Nutzen und „Vergessen zu melden“ wohl schnell von selbst. Auch wenn es wirklich nur Versehen sind.
@ robert : egal ob micro mid oder macro , alle reden davon das Preise verfallen das durch Vertriebsketten die Übersicht verloren gehen …das dadurch Umsätze gemacht werden die weit weg sind von den eigentlichen Preisniveau …
Die Agenturen haben einfach das Personal nicht alles zu kontrollieren bzw. den ist es einfach zuviel Aufwand und dadurch können sich Kunden so einiges erlauben …
steht in den endlizenzen nicht drin das man dazu angehalten ist ein copyright zu vermerken bzw. gegen Aufpreis 100 % es wegzulassen …
was´mich auch nervt das Agenturen die im rm Bereich und rf machen , alle excl. verlangen , die Bilder aber selbst im redakt. Bereich vor allem zu micro Preise verschleudern . wenn rf steht für 199 dann koset es halt so und nicht für 30 euro … könnte auf 50 % runtergehen , kein Wunder die Kunden werden ja eingeladen Preisdruck zu machen .…
dann mal zu den downloads : mag sein das heute geloaded wird und das Bild erst in einem Jahr verwendet wird … es mag sein das Bilder zu einem Thema geloaded werden um zu schauen welches am besten passen könnte … aber ganz ehrlich bitte nur mit Wasserzeichen und auch die Benutzung eines Layouts kostet Geld .…es sollte berücksichtigt werden …das jemand Geld ausgegeben habt um ein Bild zu produzieren damit jemand anders die Möglichkeit hat sein Geld damit zu verdienen .… Layouts sollten Geld kosten und wenn es nur 10 euro sind die mit einer Nutzung gutgeschrieben werden …
man müsste einen verband ins leben rufen wo alle fotografen automatisch rein müssen die im stock markt ihre bilder verkaufen . und wenn es nur in deutschland ‚österreich und der schweiz wäre .…agenturen brauchen bilder aus deitschland und die kunden ebenfalls …dadurch könnte man mit sicherheit eine ganz andere politik betreiben wo letzendlich jeder zufrieden wär …
ich kann mich da dem Theodor teilweise anschließen. Der komplette globale Fotomarkt liegt am Boden – da ist was Wahres dran.
Dass irgendetwas nicht stimmt, sieht man ja allein schon daran, dass die Bildagenturen alle paar Wochen mit neuen Änderungen aufwarten. Das zeigt doch die verzweifelten Bemühungen der Agenturbranche, das Hamsterrad am Laufen zu halten. 3x dürft ihr raten, wer die Hamster im Rad sind, die am wenigsten daran Freude haben 😉
es wird wohl scheinbar immer schwieriger, tragfähige Geschäftsmodelle für digitale Fotos im Internet zu entwicklen. Möglicherweise muss man sich noch ein zusätzliches Standbein anschaffen, um sich aus der (digitalen) Umklammerung von Datenkraken wie facebook oder fragwürdigen Abrechnungsmodellen von Schleuderpreis-Bildagenturen zu lösen. Der Robert hier hat ja auch schon einmal darüber nachgedacht, seine Bilder selber zu vermarkten und soweit ich mich erinnern kann auch eine eigene Biderwebshop-Seite. Viell. wäre das der Schulterschluss – manche Bildagenturen den Rücken kehren und nen eigenen kleinen Bildershop aufmachen. Reich wird man da zwar sicherlich nicht, aber man weiß wenigstens, woran man dran ist.
Es heißt doch zwar immer: Aus Erfahrung wird man klug. Aber auf immer wieder neue „negative“ Erfahrungen bei den Bildagenturen lässt sich zukünftig auch verzichten. Der Fotograf hat ja bei den Bildagenturen kaum Einflussmöglichkeiten hinsichtlich Preisgestaltung usw. Und die Bedingungen ändern sich dort ja dauernd.
Gruß randy
NACHTRAG
… im Blog hier hat sich auch jemand für eine weltweite Bildquellenangabe auch bei Bildagenturen eingesetzt. Das halte ich auch für eine gute Idee. Der Künstler muss immer erwähnt werden.
Hast Du schon bei der Bildersuche Tools verwendet wie http://www.photopatrol.de? Ich teste dieses gerade und hoffe, dass ich mich zukünftig nicht mehr per Hand darum kümmern muss.
Zu den Abrechnungen: teilweise dauert es, bis Rechnungen bezahlt werden. Mir fehlt es jeden Quartal auf, wenn wir die Downloadgebühren abrechnen. Das Ziel von acht Tagen hält keiner ein. Vier Wochen, aber eigentlich erst nach sechs Wochen sind die Rechnungen bezahlt. Oder nach vier Wochen kommt Post, Rechnung muss umgeschrieben werden oder die wollen noch einen Fragebogen abfragen zur KSK und Steuerpflicht. Und schwupps ist ein vierteljahr rum und die 14,28 € sind auf dem Konto. Und jetzt überleg mal, dass ergeht so PA. Und die müssen wiederum mit einer weiteren Agentur abrechnen die dann wieder mit dem Fotografen abrechnen muss. Dann muss man als Fotograf drei bis sechs Monate einkalkulieren bis man seinen Anteil von zwei Euro sieht …
@Karsten: 3–6 Monate sind ja verständlich, auch ein Jahr wäre fast noch drin. Aber MEHR als ein Jahr? Da hört meine Geduld auf.
ich kenne keinen, der sich ueber freigiebige mitmenschen NICHT freut 😉
Das Ganze ist demoralisierend und ich sehe als einzige Chance hier langfristig etwas zu ändern eine umgreifende Initiative von Fotografen, die (vielleicht über den Schulterschluß zu einer entspr. interessierte Photocommunity?) ihr Material selber vermarktet und verwaltet. Notfalls Gründung einer solchen Firma. Bernd
@ Bernd Slawinki: Darüber ist in diversen Foren schon viel geschrieben und diskutiert worden. Es funktioniert einfach nicht! Aus meiner 35jährigen Erfahrung kann ich Dir sagen, dass es nicht einmal möglich ist 3–4 Fotografen die für EINE EINZELNE Zeitung arbeiten unter einen Hut zu bringen.
Fotografe sind Einzelkämpfer und es wird jeder für sich um sein Stück vomKuchen kämpfen. Die einen besser, die anderen schlechter…
@Walter: Da hast aber die letzten 35 Jahre nicht gut aufgepasst – die meisten dt. Bildagenturen wurden von Fotografen gegründet – das funktioniert.
@max wuterich: ich bin ja ösi ;-).
ich habe ja nicht gesagt das Fotografen keine Agenturen machen können. Aber das waren immer 1–2 Personen. Ich habe Bernds Kommentar so aufgefasst, dass sich da viele Fotografen beteiligen sollen. Und das funktioniert nur bei langsam gewachsenen Strukturen wie z.B. „Magnum“. Aber das sich jetzt 20 Fotografen oder vielleicht 500 zusammentun, und bessere Preise mit einer neuen Agentur erzielen können, daran glaube ich nicht.