LED-​Taschenlampen als Dauerlicht für Videoaufnahmen im Praxistest

Bisher habe ich mit Videos lei­der nicht viel Geld ver­dient. Nach mei­nem Artikel über mei­ne bis­he­ri­gen Video-​Einnahmen im Blog bekam ich eini­ge hilf­rei­che Anregungen von Profis, wie ich die Umsätze stei­gern könn­te. Das moti­vier­te mich, das Thema stär­ker zu ver­fol­gen. Ich kann schon vor­ab ver­ra­ten, dass durch mei­ne Anstrengungen die Einnahmen inner­halb eines hal­ben Jahres die der bei­den Jahre zuvor deut­lich über­trof­fen haben.

Doch das ist heu­te nicht das Thema.

Bei der Überlegung, mehr und bes­se­re Videos zu machen, stell­te sich mir das Problem: Wie beleuch­te ich drau­ßen ohne Zugang zu einer Steckdose am bes­ten eine Szene?

Es gibt eini­ge Systeme wie „Litepanels MicroPro“* oder „Dedolight Ledzilla“*, die bei­de auf LED-​Technik basie­ren, aber mit ca. 300–400 Euro recht teu­er sind. Auch für mein gro­ßes „Litepanels 1x1“-Dauerlicht gibt es einen Akku, der jedoch knapp 700 Euro kos­tet. Eine ande­re Möglichkeit ist die Verwendung von Reflektoren, die jedoch oft einen Assistenten erfordert.

Deshalb hat­te ich die Idee, aus­zu­pro­bie­ren, ob die­se neu­en LED-​Taschenlampen nicht eben­falls nütz­lich sein könn­ten. Führend auf dem Gebiet ist unter ande­rem die Firma Zweibrüder aus Solingen, die mir freund­li­cher­wei­se eini­ge ihrer bes­ten LED-​Taschenlampen aus der Reihe „LED Lenser“ test­wei­se zur Verfügung gestellt hat.

Wie soll­te der Test ablau­fen? Statt pseu­do­wis­sen­schaft­lich zu ver­su­chen, Farbtemperaturen und Lichtstärke zu mes­sen, habe ich mir ein Model geschnappt, bin ans Rheinufer gefah­ren und habe Videos gemacht.

Damit ihr sehen könnt, was wir dabei gelernt haben, waren Ralf Maaßen und Gabriele Niepenberg von Dreamteam-​Media so freund­lich, ein Making-​Of des Tests zu machen. Vorhang auf:

Ab Minute 3:24 seht ihr auch eini­ge Ausschnitte der fer­ti­gen Clips, die ich an die Videoagenturen gelie­fert habe.

Am Ende der Videoproduktion haben wir noch ein kur­zes Interview gedreht, in dem ich eini­ge Erkenntnisse zusam­men­ge­fasst habe:

Wem das nicht reicht an Infos, kann sich hier ein kur­zes Video mit dem direk­ten Licht-​Vergleich ansehen.

Die Lektionen in Kürze:

Grundsätzlich taugt die Idee was. Es wäre ver­mes­sen zu glau­ben, dass die Lampen gegen die pral­le Mittagssonne kon­kur­rie­ren kön­nen, aber abends oder zum Aufhellen in Schattenbereichen ist der Effekt schon sicht­bar. Auch als Haarlicht von hin­ten, um dem Model mehr Tiefe zu geben, sind die Lampen prak­tisch, weil sie so klein sind, dass man sie gut ver­ste­cken kann. Preislich lie­gen die Lampen mit ca. 50–100 Euro auch deut­lich unter den oben genann­ten Alternativen. Nur das Flaggschiff LED Lenser X21* kos­tet mit ca. 200 Euro mehr, ist aber auch noch güns­ti­ger. Positiv waren auch die lan­gen Akkulaufzeiten von so vie­len Stunden, dass die­ses Kriterium prak­tisch nicht rele­vant ist und die Möglichkeit, das Licht zu fokus­sie­ren. Als Batterien kom­men meist AA- oder D‑Batterien zum Einsatz, die über­all erhält­lich sind.

Nachteilig waren die Möglichkeiten für Halter und Adapter. Da muss­te ich „McGuyver“ spie­len und mich mit Gummibändern, Mikrofonhaltern, SuperClamps, Klettverschlüssen, Rohrschellen und ande­ren Dingen behel­fen. Hier eini­ge Konstruktionsmöglichkeiten, die ich im Studio aus­pro­biert hatte:

Wie ihr im Video bei Minute 0:23 auch erkennt, hat­te ich die Möglichkeit, den neu­en Magnesium-​Kugelkopf MH054M0* von Manfrotto aus­zu­pro­bie­ren. Das ist zwar nicht für Video-​Aufnahmen kon­zi­piert, funk­tio­niert aber trotz­dem sehr gut dafür, wenn man kei­ne Schwenks machen will.Ich fin­de den so prak­tisch, dass ich mitt­ler­wei­le die­sen Kopf zusam­men mit dem Manfrotto Stativ Mini Compact AC* nut­ze, wenn ich bei Fotoaufnahmen unter­wegs bin, mir aber die Möglichkeit offen­hal­ten will, kurz paar Videos zu machen. Mit etwas Übung bekom­me ich kur­ze Schwenks sogar hin. Da die Schnellwechselplatte die Gleiche ist wie für mei­nen Videoneiger, geht auch der Wechsel schnell. Damit wir uns nicht falsch ver­ste­hen: Für rich­ti­ge Videoaufnahmen ist ein sta­bi­le­res Stativ mit einem Videoneiger die bes­se­re Wahl. Wer aber haupt­säch­lich Fotos macht und ohne viel Gepäck auf Nummer sicher gehen will, bekommt mit der ande­ren Kombination auch brauch­ba­res Footage hin. Dieses Video* ist bei­spiels­wei­se so entstanden.

Welche Beleuchtung nutzt ihr drau­ßen für Videoaufnahmen?

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6 Gedanken zu „LED-​Taschenlampen als Dauerlicht für Videoaufnahmen im Praxistest“

  1. Durch die Fokussierbarkeit las­sen sich die LED Lampen auch bei Sets gezielt als Spots für den Hintergrund oder zum set­zen einer Kante nut­zen. Durchaus prak­tisch, vor allem, weil bei Shootings draus­sen immer ein oder zwei Lampen sowie­so dabei sind.

  2. Montagetipp: Magicarm von Manfrotto – da soll­ten auch immer zwei oder drei dabei sein, die haben uns schon oft gerettet…

  3. Hallo Robert,

    ich habe mir auch vor 3 Wochen eine LED Taschenlampe für mei­ne „Unter Tage“ foto­gra­fien gekauft.
    Habe mich da auch ziem­lich lan­ge und inten­siv damit beschäf­tigt und informiert.
    Letztendlich bin ich dann auf die Litexpress X‑Tactical 105 gekom­men. Diese ist ziem­lich hell (550 Lumen) man kann die Helligkeit in 4 Stufen ein­stel­len. Sie ist sehr klein und sehr leicht und damit gut in der Hosentasche einzustecken.
    http://www.amazon.de/gp/product/B003XN4JFS/ref=as_li_ss_tl?ie=UTF8&tag=fotoprod-21&linkCode=as2&camp=1638&creative=19454&creativeASIN=B003XN4JFS
    Die LED Lenser habe ich mir auch ange­se­hen. Die haben sehr viel Auswahl wenn man ca. 200 Lumen haben möch­te. Ansosten gibt es „nur“ die X21 mit 1000 Lumen. Die mir aber viel zu unhand­lich wäre.
    Ich kann jeden­falls die X‑Tactical 105 sehr empfehlen.

    Schöne Grüße
    Daniel

  4. Hallo noch­mal,

    du hast ja im Interview gesagt das sich die Akkulaufzeit der LED Lenser bei ca. 100 Stunden bewegt.
    Das ist zwar die Herstellerangebe, aber mit vor­sicht zu geniessen!
    Denn LED Lenser gibt die Akkulaufzeit an bis die Lampe auf 1 Lumen ist. Die P Serie wür­de ich auf kei­nen Fall emp­feh­len. Denn da ist die ange­ge­be­ne max. Leuchtstärke bereits nach 30 min. nicht mehr gege­ben. Da die­se Lampen nicht die Elektronik ver­baut haben um die Leuchtstärke nachzuregeln.
    Wenn dann soll­te man sich eine aus der M Serie kau­fen die den „Engery Mode“ haben. http://www.zweibrueder.com/technologie/smart.php?id=smart
    Diese regelt dann die Helligkeit nach, natür­lich leuch­tet dann die Lampe kei­ne 100 Stunden mehr son­dern viel­leicht 3–4 Stunden.
    Im Endeffekt kochen alle mit Wasser. Solch eine CREE LED zieht bei ent­spre­chen­der Leistung auch ordent­lich Strom. 1 bis 2 Ampere sind da kei­ne Seltenheit.

    Schöne Grüße
    Daniel

  5. Hallo Robert,

    eig­nen sich die LED-​Lampen auch zum Fotografieren? Hast du das auch getes­tet? Ich kann mir vor­stel­len, dass die­ses Licht zum Aufhellen von Augen/​Schattenpartien beim Fotografieren mit weit offe­ner Blende nütz­lich sein könn­te, d.h. da wo ein Blitzeinsatz evtl. den Effekt der offe­nen Blende zu nich­te machen wür­de, bzw. zu viel wäre.
    Haben die Ledlenser eine bestimm­te Farbtemperatur, auf die man den Weißabgleich ein­stel­len kann?

    Grüße!
    HM

  6. @Hans-Martin: Zum Fotografieren habe ich es nicht getes­tet und offi­zi­ell sind die LED-​Lampen auch nicht geei­chet auf eine bestimm­te Farbe. Generell ist es eher der küh­le LED-​Ton, also geschätzt schon Tageslicht oder paar hun­dert Kelvin dar­über hinaus.

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