Vor einigen Wochen veröffentlichte mein geschätzter Microstock-Kollege Kzenon in seinem empfehlenswerten Blog eine Artikel-Serie über die Lage der Microstock-Industrie auf englisch. Mit seiner freundlichen Genehmigung veröffentliche ich in meinem Blog seine Serie von mir ins Deutsche übersetzt. Los geht es heute mit dem ersten Teil:
Wenn Du ein Microstock-Lieferant bist, ein Fotografenkollege oder einfach die Diskussion in den einschlägigen Foren verfolgst, wirst Du die Klagen bemerkt haben über fallende RPIs (Return per Image; Umsatz pro Bild), wachsende Konkurrenz und generell den Abwärtstrend der Industrie. Der Konsens scheint zu sein, dass früher alles besser war.
Ist das so? Bis zu einem gewissen Grad: ja. Ist das schlecht? Nicht unbedingt.
Du solltest wissen, dass es wirklich ein goldenes Zeitalter für Microstock gab. Das war, als die Industrie jung genug war, um von professionellen Fotografen verachtet zu werden, aber erwachsen genug, um eine starke Kundenbasis zu haben. Es gab Land abzustecken und relativ wenig Konkurrenz. Selbst minderwertige oder gar total triviale Bilder konnten verkauft werden, einfach weil sie billig waren. Konzeptionell gute Bilder, gut umgesetzt, konnten dir ein Vermögen bringen.
Nun, das ist vorbei. Es gibt keine Verkäufe mehr für den USB-Stick mit geringer Schärfentiefe oder die nicht ganz so umwerfend ausgeleuchtete Tomate auf weißem Hintergrund. Die Archive der Agenturen sind voll mit diesen Motiven und die meisten existierenden Bilder haben so viel Verkäufe und „Ranking-Saft“ angesammelt, dass sie für lange Zeit immer an die Oberfläche der Suchergebnisse gespült werden. Wenn jemand nach einem trivialen (lies: austauschbaren) Bild sucht, werden sie den Impuls haben, dieses von der ersten Seite der Suchergebnisse auszuwählen. Soviel dazu.
Auf der anderen Seite gibt es kein Ende der Stockfotografie nur weil es genug Bilder gibt, genauso wie es kein Ende der Wissenschaft gibt, nur weil wir schon eine Menge wissen. Es wird immer Nischen geben, es wird Änderungen geben, wie wir Bilder aufnehmen, beim Geschmack der Bildkäufer und die Art, wie Models ihre Haare machen wird 2013 ebenfalls anders sein. Versprochen.
Nachdem wir das gesagt haben: Ja, Microstock ist erwachsen geworden. Um an der Spitze zu bleiben, braucht es konzeptionelleres Denken, technische Finesse und – nicht zu vergessen – mehr Ressourcen als früher. Dafür gibt es verschiedene Gründe.
Mehr und mehr Profi-Fotografen betreten den Markt und auch mehr der damaligen Amateure, die ihre ersten Gebiete auf dem Microstock-Land absteckten, wurden ebenfalls zu Profis. Das bedeutet, das sowohl die Bildqualität und ‑quantität besser wird. Das letztere umso schneller, weil viele Profis ihre alten Archivbilder in atemberaubendem Tempo zu den Agenturen schicken.
Käufer werden selektiver. Sie sind jetzt einfach gewöhnt an hohe Qualität selbst im unteren Ende des Preissegments. Wir haben sie darauf trainiert. Wir können darüber jammern, aber ich sehe keinen Weg, das zu ändern. Akzeptiere es.
Der Markt kann nicht ewig in dem Tempo wie bisher weiterwachsen. Es gab tatsächlich eine Zeit als die Nachfrage nach Microstock-Bildern schneller wuchs als das Bruttoinlandsprodukt von China. Jedoch haben heute die meisten Leute, die als Microstock-Kunden in Betracht kommen, schon mal davon gehört. Das bedeutet nicht, dass es kein Wachstum in der Zukunft geben wird – dass die Welt immer visueller wird ist schon seit tausenden Jahren ein Trend, von dem ich kein Ende absehen kann – aber das inflationäre Wachstum nach dem großen Knall ist vorbei.
Diese Dinge sind offensichtlich, aber was bedeuten sie? Die Antwort ist unterschiedlich für die verschiedenen Mitspieler des Marktes. Schauen wir uns im nächsten Teil der Serie die Fotografen- bzw. Anbieterseite an.
Was sagt ihr zu der Analyse? Würdet ihr sie teilen oder wie seht ihr das?
Erst einmal mein herzlichen Dank an Dich und den Autor für die schonungslose Analyse.
Ich sehe es ähnlich, der Druck auf die Produzenten wächst. Der Erfolg der Microstock-Agenturen ist auch Ihr Fluch, die harte Konkurenz unter Ihnen tut Ihr Übriges und am Ende des Fahnenstange sitzen dann die Produzenten. Sie sollen dann die Quatratur des Kreises leisten und mit immer mehr Aufwand immer mehr Bilder in immer feiner zisellierten Nieschen produzieren, für die sie am Ende ein geringeres RPI erziehlen. Das können Profis heute noch leisten – mit Weitergabe des Drucks auf Modelhonorare und Selbstausbeutung. Natürlich können das auch Hobbyfotografen leisten, wenn es Ihnen nur ums Prestige geht.
Aber wie wir an Dir und auch an anderen Profis sehen, wird der Ausweg schon gesucht und der heißt im Moment noch mischen zwischen Agentur-Honoraren und eigener Bildagentur. Es bleibt anzuwarten ob wir bald eine Agetur 2.0 erleben werden oder die Profis Stück für Stück die Bühne verlassen…
Ich kann den Beitrag (mit einer kleinen Ausnahme) ebenfalls volle Zustimmung erteilen.
Die Ausnahme wäre, dass gut verkaufte Bilder (leider) nicht mehr auf ewig uf den vordersten Seiten sind. Mit der Umstellung der Suchergebnisse bei FT heuer zu Jahresbeginn sind viele meiner „Seite-1-Gassenhauer“ weit nach hinten gerutscht, und dadurch kaum mehr verkaufbar. Dafür sind viele andere (bis dato mittelmässig verkaufte Bilder, die 1–2 Jahre alt sind)weit nach vorne gerutscht. Umsatzmässig hatte es für mich keine Auswirkung, da ich seit 4 Jahren sehr gleichmässig mein Portfolio fülle.
Aber z.B. der griechische Kollege mit den Männchen war früher täglich mit mehreren Bildern auf der „Tagesbestseller-Seite“. Dort sieht man ihn heutzutage nur mehr sehr selten. Und von den ersten Seiten sind diese Bilder fast alle verschwunden. Er hat seit fast 2 Jahren keine Bilder mehr hochgeladen und durch die Suchumstellung ist er ebenfalls nach hinten verschwunden, hatte aber keine Bilder aus der Zeitspanne, die momentan meistens die ersten Seiten füllen.
Ich sehe es ebenfalls so, dass man um Erfolg zu haben immer schneller, immer rationeller produzieren wird müssen. Wem das gelingt, der spielt sicher noch längere Zeit in diesem Spiel mit. Aber auch das hat seine Tücken. Yuri hat wieder eine Menge Bilder eingespielt – aber finden tut man sie auch nicht. Zumindest nicht auf den ersten 10 Seiten.
Nicht ganz so positiv sehe ich das mit der „eigenen Bildagentur“ als Ausweg. Mit dem Eigenvertrieb über Internet habe ich vor rund 12 Jahren begonnen, als viele Redaktionen noch nicht einmal einen Internetanschluß in der Redaktion hatten. Damals war das eine tolle Sache. Heute sind diese Kunden von damals fast alle bei den Micros. Und der WIRTSCHAFTLICHE Aufbau eines Direktvertriebes war damals schon enorm, für mich heute aber unvorstellbar. Bin da schon sehr auf Yuris-Agentur/Eigenvertrieb gespannt.
@Walter:
Ich hab ja nicht gesagt, dass die eigene Bildagentur per se was Positives ist, sondern nur, dass über eine solche Mischung mit den Agenturbildern der Ausweg gesucht wird. Da liegen doch Welten zwischen…oder?
@John Seyfert
„Natürlich können das auch Hobbyfotografen leisten, wenn es Ihnen nur ums Prestige geht.“
Und exakt so würde ich das für die Zukunft sehen. Die Schere wird weiter auseinander driften. Auf der einen Seite die Vollprofis, spezialisiert mit ihrem Workflow auf Microstock, auf der anderen Seite die Hobbyfotografen, die ein Foto auch für null Euro anbieten werden, wenn nur genug Eigenlobhuddelei dabei für sie herausspringt.
Um dabei zu bleiben und Geld zu verdienen werden die Produktionskosten steigen, da man nur noch mit aufwendigen Produktionen in Nischenbereichen Geld verdienen wird.
Das werden sich Hobbyfotografen eher selten leisten wollen.
Und diejenigen, die es sich leisten haben auch den Druck wenigstens die Kosten wieder einzuspielen.
Die Zukunft wird aber in der Tat die Eigenvermarktung in Verbindung mit Stockagenturen sein. Hier spezialisiert auf Nischenthemen. Ich kann deshalb auch diejenigen nicht verstehen, welche in den Agenturen nicht ihre reelen Namen angeben und ein Pseudonym nutzen. Ich habe es schon oft erlebt, dass ich neue Auftragskunden über meinen Namen gewinnen konnte.
Auch ich habe Anfang dieses Jahrtausends angefangen über das Internet in die Eigenvermarktung einzusteigen und habe damit auch regional einen guten Erfolg erzielt. Es fehlt mir im Moment die Zeit, die damals gewählte Lösung weiter zu pflegen, weil diese Lösung mittlerweile zu kompliziert ist.
Ich habe noch keine Alternative gefunden diese Eigenvermarktung aus der regionalen Ebene zu holen, welche in mein dafür zu Verfügung stehendes Zeitfenster passen würde, aber sie wird kommen.
@John Seyfert:
Sorry – Ich bin da mit meiner Meinung nicht auf Deinen Beitrag eingegangen, da hätte ich Dich direkt angesprochen. Es kam nur in den diversen Foren in letzter Zeit die „eigene Agentur“ immer häufiger vor. Zum Teil auch mit sehr erwartungsvollen Beiträgen. Darauf war mein Beitrag gemünzt.
Die Veränderungen bei Yuri Arcus habe auch in bemerkt, neues Studio, andere Bildauffassung, jetzt die eigene Bildagentur – für so viele Veränderungen gibt es immer Gründe – und in der Regel geht es um die Steigerung/Anschiebung des Verkaufes, vielleicht auch wegen rückläufiger Zahlen.
Microstock kann nicht die Basis für Fotografen seien die beständig davon leben wollen, hier kann es nur den Weg über Macro geben, im Microstock sind doch nr alle darauf aus immer Bilder zu produzieren um Markt bestehen zu können, das ist doch inflationär. Mehr Bilder bedeuten doch nur sinkende Preise, ebenso wie mehr Agenturen, unter den Fotografen gibt einen treffenden Spruch „weniger ist mehr“, ich glaube auch nicht das Robert mit seiner Agentur Erfolg haben kann, die Redakteure haben einfach keine Lust mehr sich durch immer neue Bildbestände bei immer neuen Agenturen zu suchen wo sie doch nur immerwieder die selben Bilder finden.
Überlebenfähige Konzepte haben bisher die Agenturen bewiesen, die streng selektiv auf den Bildbestand geachtet haben und die ihre Bilder nicht in alle Welt streuen.
Über Getty / IStock etc brauchen wir hier nicht zu sprechen – das sind reine Investment von Managern die einfach nur versuchen ihr Kapital größtmöglich zu vermeheren.
Robert versucht hier zwischendurch ja auchmal von Fotografie zu sprechen, warum nicht einfach mehr den Blick auf das gute Bild und weniger auf die paar cent durch die Vermarktung im Microstock. Macht gute Bilder, gebt sie guten Agenturen und alle sind zufrieden.
Ein erschreckendes Fazit diesses Berichtes ist doch, das Kzenon glaubt die Verlage haben sich die Archive vollgepackt (das glaube ich auch) – rechnet doch mal durch wieviele Millonen da jedes Jahr aus dem Fotomarkt genommen werden – Microstock kann nicht intelligent sein, bestenfalls kommen die Erfinder gut raus.
@fotoprofi:
Bitte nicht schon wieder die Micro versus Macro Tour. Wir alle hier kennen Deine, meine und auch die Einstellung der meisten anderen hier.
Es kann doch nur in Deinem Interesse liegen, wenn nicht alle Microstocker jetzt geschlossen auf Macro umsteigen. Das wäre doch für die derzeitigen Macrostocker auch nicht von Vorteil – oder sehe ich da was falsch?
Und überlebensfähige Macrokonzepte haben die Agenturen gehabt, die sich von Getty und Co. aufkaufen haben lassen. Ich könnte Dir hier eine schöne lange Liste ehemals eigenständiger Agenturen aufführen. Bei den derzeit noch eigenständigen werden wir erstmal sehen, wie es in einigen Jahren aussieht.
Auch in Macro gibt es mittlerweile eine Bilderflut, weil alle mit allen tauschen. War ja eines meiner Argumente, warum ich mich aus Macro zurückgezogen habe. Hab ich auch schon gepostet.
Die Welt dreht sich, ändert sich und das eben immer schneller. Das gilt sowohl für Micro als für Macro. Überleben und durchsetzen werden sich – wo und wie auch immer – die schnelleren und besseren. Aber auch das war immer so und ist nichts neues.
@Fotoprofi: Die vollen Archive der Verlage sind in der Tat ein Problem. Aber sicher mehr bei Food-Bildern und freigestellten Alltagsobjekten als bei Menschen, die sich deren Stile von Kleidung, Haaren und Accessoires ändern werden und das sonst altmodisch aussieht, da müssen die Verlage hoffentlich auch in Zukunft weiter zukaufen.
@Robert
„als bei Menschen, die sich deren Stile von Kleidung, Haaren und Accessoires ändern werden und das sonst altmodisch aussieht, da müssen die Verlage hoffentlich auch in Zukunft weiter zukaufen“
Obwohl auch hier manche Bildredakteure ziemlich schmerzfrei sind.
Ich denke der Stil der Fotografie wird viel durch Fernseh/Kinowerbung gesteuert, da sich viele Einkäufer daran orientieren. Und von daher werden die vollgestopften Archive nur begrenzt ein Problem darstellen! Die Sehgewohnheiten der Einkäufer ändern sich schneller, als man das Material in den Archiven längerfristig nutzen könnte.
@ Robert
Ich verkaufe People Bilder die älter als 3 Jahre sind ohne Probleme,und mal ganz ehrlich, so ein hohes Fotoniveau erreicht hier eh keiner, brauch er auch nicht, die meisten Veröffentlichung sind eher anspruchslos, mit guter Fotografie hat das alles wenig zu tun (obwohl ich auch der Meinung bin, dass nur ein verkauftes Bild ein gutes Bild ist)
Ein interessanter Artikel. Aber, ich kann bei den Fotolia Bildern des Autors nicht unbedingt gute konzeptionelle Bilder finden. Er fotografiert zwar viele Themen, die sich gut verkaufen, Handwerker, Kinder/Schule/Lernen, Bussiness, Autokauf.……Robert wann machst du eigentlich mal ein Shootin in einem Autohaus?
Aber so eine richtig gute Umsetzung eines Konzeptes finde ich eigentlich bei seinen Bildern nicht. Eher alles bunt,freundlich, weich ausgeleuchtet,die Modelle lächeln auch alle brav in die Kamera. Trotzdem nichts neues, alles brave Mikrostockbilder. Ich sehe da jetzt keinen Unterschied zur Mikrostockfotografie der letzten Jahre. Diese Qualität hat es vor 5 jahren auch schon gegeben. Zudem hat man noch immer einen hohen RPI wenn man verkaufsstarke Themen fotografiert.
Ihr könnt ja mal einen Versuch starten. Setzt eure Freundin/Frau/Tochter ins frisch gewaschene Auto. Die Dame fotografiert ihr dann, mit dem Schlüssel in der Hand und mit „toothie smile“. Das Bild verkauft sich garantiert, das ist ein Thema, da kann fast nichts schiefgehen. Dazu noch die „Autopanne“. Es reicht die geöffnetete Motorhaube mit ein oder zwei Menschen dazu.Und noch der Klassiker „Schlüsselübergabe“ mit Close-up von 2 Händen, ein Schlüssel und unscharfes Auto im Hintergrund.
Das ist glaube ich einer der wessentliche Faktoren. Sehr viele gut verkaufende Themen im Portfolio zu haben. Am besten mit People, je mehr dest besser. Eine eigne Agentur sehe ich auch eher als teures Hobby an. Besser wäre es, so wie Yuri, oder Monkey Business, eigene Collectionen zu haben und die im Low Budget Bereich von Agenturen anzubieten. Wie die zB die Monkey Business Collection bei AGE EasyStock. Da ist als eigene Collection zwar fast schon übertrieben, aber es geht in die Richtung.
@fotoprofi
Diese unglaublich hochqualitativen Bilder,denen hier niemand das Wasser reichen kann würde ich mal gerne sehen.Wenn ich da so an einige Fotografen und deren Peoplefotos wie z.B. an die von Laurin Rinder bei shutterstock denke fällt mir da alles Andere als ein niedriges Fotoiveau ein…
@daniel35
Ja – auch im Microstock gibt es gute Fotografen, ich kann nur meine Erfahrung weitergeben – der Hintergrund des Artikels sind sinkende Umsätze im Microstock – und die zeigt nun mal, dass gute konzeptionelle Bilder über den Macrostock vermarktet offensichtlich eine stbile Basis / Zukunft bieten (der letzte Monat war für mich bisher der Beste)
@maxII
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Richtig! Allerdings vorausgesetzt, man hat das vor rund 2 Jahren gemacht. Heute gibt es bei Fotolia 3000 Bilder zum Thema „Auto Frau lächeln“. Und zu diesem Motiv gibt es nicht einmal Illus, die ja bei vielen Themen heute die Suchergebnisse auf das doppelte aufblasen. Das neueste Bild (Nr.: 34348598) erscheint auf der Trefferliste auf Seite 40(!) von 59 Seiten. Und es ist nicht besser/schlechter als die meisten anderen Bilder. Aber der Bildsucher hat zu diesem Zeitpunkt schon 2000 andere/gleiche Bilder gesehen. Wenn er also nicht nach den neuesten Bildern sucht, sieht es schlecht aus. Bis auf 3 Bilder haben alle 2stellige, rund die Hälfte der Bilder 3‑stellige Verkaufszahlen. Das Topbild hat 815 Verkäufe, ist über 2 Jahre online (und hat sogar ein gut erkennbares Audi-Logo).
Bei Shutter war es bis vor kurzem noch leichter, weil die neuesten Bilder vorne angezeigt wurden. Mittlerweile ist das auch Geschichte, weil dort ja standardmäßig jetzt die „populäre“ Suche eingestellt ist. Obwohl hier noch immer die neuen auch auf dieser Seite aufscheinen, wenn Sie gut sind. Unser Testbild ist dort derzeit auf Seite 1. Bei Shutter gibt es zu diesem Thema übrigens 5000 Bilder.
Das ist heute das Problem – nicht das richtige Motiv in guter Qualität. Die „Kunst“ heutzutage ist, Motive/Themen zu finden, die es noch nicht X1000fach gibt. Wenn es dann ein Thema für ALLE wird, hat man den Vorteil, dass man seine Bilder schon viele Male verkauft hat, und dadurch wesentlich besser in der Suche positioniert ist. Aber es gibt naturgemäß immer weniger solcher Motive. Und die müssen sich auch lohnen. Micro ist eben mal Massenmarkt. Billige Bilder oft verkaufen! Das Bild eines Reh’s in dem Moment als es von der Kugel des Jägers getroffen wird, mag super sein. Ganz sicher eine Nische. Aber die Verkäufe werden sich trotzdem in Grenzen halten.
Ich denke, der Autor wollte in seinem Beitrag nichts anderes sagen, als das es vor 2–3 Jahren leichter war. Was auch richtig ist. Und das heutzutage einsteigen um ein vielfaches schwieriger ist, aber das es noch immer Möglichkeiten gibt, in der Bilderflut nicht unterzugehen. Auch hier stimme ich ihm 100% zu. Wie Du sagtest macht der Autor schöne, bunte Microstockbilder wie vor 2–3 Jahren. Richtig. (by the way: Viele andere Bilder – sprich z.B. kreative Lichtsetzung – bringt man ja gar nicht durch die Kontrolle). Und weil er diese Bilder schon so lange macht, hat er auch die notwendigen Verkaufszahlen (und Smaragd-Status) um damit auf den Suchergebnissen weit vorne mitzumischen.
Aber ich fürchte für das „Guck mal fröhlich aus dem Auto“ Bild ist es schon zu spät. Bevor jetzt an allen Waschstraßen bei allen Tankstellen ein Stau auftritt 😉
@ Walter
Es stimmt schon, das es vor zwei,drei Jahren leichter war. Nur gibt es immer noch Themen, die sich verkaufen und Themen die nichts bringen. Das Thema Autokauf war nur ein Beispiel und funktioniert immer noch. Da es einen Bedarf an neuen Bildern gibt. Es gibt unzählige Fotografen, die fotografieren einfach eine Frau, die irgend etwa in der Hand hält.
Da macht es schon Sinn, nach Themen zu suchen, die sich verkaufen und diese gut umzusetzen. Lücken sind natürlich noch besser, aber denkst du im Ernst ich entdecke eine Lücke und verate diese hier im Forum?
Angenommen ich mache ein Shooting im Park. Da kann ich unzählige Bilder machen, die sich halt so ergeben. ich könnte die Frau einfach auf einer Bank sitzen lassen – sehr schlecht.
Ich könnte der Frau ein Telefon in die Hand drücken – ein wenig besser. Ich könnte versuche das Thema „texting“ umzusetzen – schon viel besser.
Ich wollte einfach nur zum Audruck bringen, das man Themen umsetzen muss. Es gibt eine enorme Anzahl an Fotografen, die fotografieren einfach irgendwas. Da es es eben doch schon wichtig, alls ersten Schritt mal einen Themenkatalog zu erstellen, mit Themen die sich auch verkaufen. Da könnte man dann nach Lücken suchen, das muss jeder selber. Generel, je mehr Personen desto besser, als ersten Schritt. Dann die „passende“ Location finden und eine Variante finden, die es noch nicht so oft gibt. Da ist man fast schon in der Lücke. Das mit den Lücken ist aber bei Microstock eher begrenzt. Da die verkaufsfähigen Motive einfach Microstock sind. Also bunt, flach beleichtet, fröhlich, usw.
@maxII
Natürlich gibt es immer noch genug Themen. Es ist halt etwas aufwändiger geworden. Einen Apfel auf eine weiße Fläche legen, genügt heute eben nicht mehr.
Nochmals zum Auto-Thema: seit meinem letzten Posting vor zehn Tagen wurden 66 neue Bilder zu diesem Thema eingespielt. Mein Beispielsbild von damals hat nach wie vor 0 Verkäufe. Von der neuen 66 Bildern hat eines einem Verkauf. Natürlich werden immer wieder neue Bilder gebraucht. Was ich gemeint habe war, dass es schade ist, wenn diese aufgrund der Suchalgorithmen der Agenturen nicht mehr gefunden werden. Das ist halt das Problem der „Topmotive im Microstock“.
Du musst eine eventuell von dir entdeckte Lücke ja nicht hier im Forum preisgeben, es genügt ja wenn du sie mir mitteilst 🙂 . Spaß beiseite: Wenn eine Lücke gut ist, ist sie im Microstock nicht lange eine Lücke, da unter den Bildern ja die Verkaufszahlen zu finden sind. Und eine Lücke mit wenig Verkäufen bringt ja nicht wirklich was.
Ich für mich halte es so, dass ich versuche die richtige Mischung aus Lücken und typischen Microstockmotiven zu finden. Bis jetzt hat das ganz gut funktioniert.
@Walter: Die Mischung aus Topsellern und Lückenthemen versuche ich auch umzusetzen. Nur auf Lücken würde ich nicht setzen, denn manchmal sind es auch nur deshalb Lücken, weil die Bilder aus diesem Bereich niemand braucht… 🙂
@Robert:
Wie ich ja oben geschrieben habe:
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Die Lücken haben halt den Vorteil, dass auch neue Bilder ziemlich weit nach vorne kommen und nicht in der Masse untergehen.
Zum Thema „texting“ von „maxII“
Das sind Suchbegriffe, die zum Thema SMS eingegeben wurden: (Robert – wenn die Liste zu lang ist, kannst Du sie gerne löschen/kürzen!)
Suchbegriff Anzahl
sms 270
sms handy 51
SMS schreiben 5
sms senden 3
frau sms 3
frau schreibt sms 2
sms teenager 2
sms spam 2
SMS Auto 2
SMS tippen 2
SMS Nachricht 2
sms autofahren 2
liegend sms 1
liegen sms 1
fliegen sms 1
sms frau 1
sms jugend 1
sms junge 1
sms schüler 1
liegt sms 1
blond sms 1
kommunikation sms 1
junge frau sms 1
sms jugendliche 1
kind sms 1
mädchen sms 1
SMS jugendlich 1
kinder menschen sms 1
junge menschen sms 1
sms scheidung 1
SMS_Nachricht 1
sms hand 1
sms handy schüler 1
sms werbung 1
junges mädchen sms 1
senioren sms 1
sms ich hab dich lieb 1
sms handy opa 1
sms luftmatratze 1
Liebes SMS 1
sms internet 1
sms opa 1
sms empfang 1
sms silvester 1
sms mann 1
jugend sms 1
sms schluss machen 1
sms lachen 1
Frei-SMS 1
sms kuvert 1
sms symbol 1
sms display 1
kuvert sms 1
sms liebe 1
sms trennung 1
business sms 1
mann sms 1
sms glück 1
sms briefe 1
leute sms 1
SMS jung 1
couch sms 1
sofa sms 1
sms kind 1
sms spielen 1
sms neujahr 1
Das sind Unmengen Nischen. Aber wenn diese Bilder keiner sucht – macht es auch keinen Sinn, diese Nischen zu fotografieren, es sei denn, es geht so leicht wie beim SMS Thema bei jedem Shooting mit. Handy hat man ja immer dabei.
Aber gesucht wird „SMS“ oder „SMS Handy“.
Und auch zu „SMS COUCH“ gibt es bei FT schon 261 Bilder. Zu „SMS“ 10849. Aber zum Bildbeschreiben sind die Themen wenigstens hilfreich…
Upps, da ging das Zitat nicht mit:
Das Bild eines Reh’s in dem Moment als es von der Kugel des Jägers getroffen wird, mag super sein. Ganz sicher eine Nische. Aber die Verkäufe werden sich trotzdem in Grenzen halten.
@Walter: Wo kommen denn die Suchbegriffe her? Ist das vom Google Analytics Keyword Tool, aus einer Bildagentur o.ä.?
@Robert:
Sind aus einer kleinen Agentur mit der ich seit langer Zeit zusammenarbeite und die mich da unterstützen.