Die Microstock-​Industrie im Jahr 2011 – Teil 1: Analyse

Vor eini­gen Wochen ver­öf­fent­lich­te mein geschätz­ter Microstock-​Kollege Kzenon in sei­nem emp­feh­lens­wer­ten Blog eine Artikel-​Serie über die Lage der Microstock-​Industrie auf eng­lisch. Mit sei­ner freund­li­chen Genehmigung ver­öf­fent­li­che ich in mei­nem Blog sei­ne Serie von mir ins Deutsche über­setzt. Los geht es heu­te mit dem ers­ten Teil:

Wenn Du ein Microstock-​Lieferant bist, ein Fotografenkollege oder ein­fach die Diskussion in den ein­schlä­gi­gen Foren ver­folgst, wirst Du die Klagen bemerkt haben über fal­len­de RPIs (Return per Image; Umsatz pro Bild), wach­sen­de Konkurrenz und gene­rell den Abwärtstrend der Industrie. Der Konsens scheint zu sein, dass frü­her alles bes­ser war.

Ist das so? Bis zu einem gewis­sen Grad: ja. Ist das schlecht? Nicht unbedingt.

Du soll­test wis­sen, dass es wirk­lich ein gol­de­nes Zeitalter für Microstock gab. Das war, als die Industrie jung genug war, um von pro­fes­sio­nel­len Fotografen ver­ach­tet zu wer­den, aber erwach­sen genug, um eine star­ke Kundenbasis zu haben. Es gab Land abzu­ste­cken und rela­tiv wenig Konkurrenz. Selbst min­der­wer­ti­ge oder gar total tri­via­le Bilder konn­ten ver­kauft wer­den, ein­fach weil sie bil­lig waren. Konzeptionell gute Bilder, gut umge­setzt, konn­ten dir ein Vermögen bringen.

Nun, das ist vor­bei. Es gibt kei­ne Verkäufe mehr für den USB-​Stick mit gerin­ger Schärfentiefe oder die nicht ganz so umwer­fend aus­ge­leuch­te­te Tomate auf wei­ßem Hintergrund. Die Archive der Agenturen sind voll mit die­sen Motiven und die meis­ten exis­tie­ren­den Bilder haben so viel Verkäufe und „Ranking-​Saft“ ange­sam­melt, dass sie für lan­ge Zeit immer an die Oberfläche der Suchergebnisse gespült wer­den. Wenn jemand nach einem tri­via­len (lies: aus­tausch­ba­ren) Bild sucht, wer­den sie den Impuls haben, die­ses von der ers­ten Seite der Suchergebnisse aus­zu­wäh­len. Soviel dazu.

Auf der ande­ren Seite gibt es kein Ende der Stockfotografie nur weil es genug Bilder gibt, genau­so wie es kein Ende der Wissenschaft gibt, nur weil wir schon eine Menge wis­sen. Es wird immer Nischen geben, es wird Änderungen geben, wie wir Bilder auf­neh­men, beim Geschmack der Bildkäufer und die Art, wie Models ihre Haare machen wird 2013 eben­falls anders sein. Versprochen.

Nachdem wir das gesagt haben: Ja, Microstock ist erwach­sen gewor­den. Um an der Spitze zu blei­ben, braucht es kon­zep­tio­nel­le­res Denken, tech­ni­sche Finesse und – nicht zu ver­ges­sen – mehr Ressourcen als frü­her. Dafür gibt es ver­schie­de­ne Gründe.

Mehr und mehr Profi-​Fotografen betre­ten den Markt und auch mehr der dama­li­gen Amateure, die ihre ers­ten Gebiete auf dem Microstock-​Land absteck­ten, wur­den eben­falls zu Profis. Das bedeu­tet, das sowohl die Bildqualität und ‑quan­ti­tät bes­ser wird. Das letz­te­re umso schnel­ler, weil vie­le Profis ihre alten Archivbilder in atem­be­rau­ben­dem Tempo zu den Agenturen schicken.

Käufer wer­den selek­ti­ver. Sie sind jetzt ein­fach gewöhnt an hohe Qualität selbst im unte­ren Ende des Preissegments. Wir haben sie dar­auf trai­niert. Wir kön­nen dar­über jam­mern, aber ich sehe kei­nen Weg, das zu ändern. Akzeptiere es.

Der Markt kann nicht ewig in dem Tempo wie bis­her wei­ter­wach­sen. Es gab tat­säch­lich eine Zeit als die Nachfrage nach Microstock-​Bildern schnel­ler wuchs als das Bruttoinlandsprodukt von China. Jedoch haben heu­te die meis­ten Leute, die als Microstock-​Kunden in Betracht kom­men, schon mal davon gehört. Das bedeu­tet nicht, dass es kein Wachstum in der Zukunft geben wird – dass die Welt immer visu­el­ler wird ist schon seit tau­sen­den Jahren ein Trend, von dem ich kein Ende abse­hen kann – aber das infla­tio­nä­re Wachstum nach dem gro­ßen Knall ist vorbei.

Diese Dinge sind offen­sicht­lich, aber was bedeu­ten sie? Die Antwort ist unter­schied­lich für die ver­schie­de­nen Mitspieler des Marktes. Schauen wir uns im nächs­ten Teil der Serie die Fotografen- bzw. Anbieterseite an.

Was sagt ihr zu der Analyse? Würdet ihr sie tei­len oder wie seht ihr das?

21 Gedanken zu „Die Microstock-​Industrie im Jahr 2011 – Teil 1: Analyse“

  1. Erst ein­mal mein herz­li­chen Dank an Dich und den Autor für die scho­nungs­lo­se Analyse. 

    Ich sehe es ähn­lich, der Druck auf die Produzenten wächst. Der Erfolg der Microstock-​Agenturen ist auch Ihr Fluch, die har­te Konkurenz unter Ihnen tut Ihr Übriges und am Ende des Fahnenstange sit­zen dann die Produzenten. Sie sol­len dann die Quatratur des Kreises leis­ten und mit immer mehr Aufwand immer mehr Bilder in immer fei­ner zisel­lier­ten Nieschen pro­du­zie­ren, für die sie am Ende ein gerin­ge­res RPI erzieh­len. Das kön­nen Profis heu­te noch leis­ten – mit Weitergabe des Drucks auf Modelhonorare und Selbstausbeutung. Natürlich kön­nen das auch Hobbyfotografen leis­ten, wenn es Ihnen nur ums Prestige geht. 

    Aber wie wir an Dir und auch an ande­ren Profis sehen, wird der Ausweg schon gesucht und der heißt im Moment noch mischen zwi­schen Agentur-​Honoraren und eige­ner Bildagentur. Es bleibt anzu­war­ten ob wir bald eine Agetur 2.0 erle­ben wer­den oder die Profis Stück für Stück die Bühne verlassen…

  2. Ich kann den Beitrag (mit einer klei­nen Ausnahme) eben­falls vol­le Zustimmung erteilen.

    Die Ausnahme wäre, dass gut ver­kauf­te Bilder (lei­der) nicht mehr auf ewig uf den vor­ders­ten Seiten sind. Mit der Umstellung der Suchergebnisse bei FT heu­er zu Jahresbeginn sind vie­le mei­ner „Seite-​1-​Gassenhauer“ weit nach hin­ten gerutscht, und dadurch kaum mehr ver­kauf­bar. Dafür sind vie­le ande­re (bis dato mit­tel­mäs­sig ver­kauf­te Bilder, die 1–2 Jahre alt sind)weit nach vor­ne gerutscht. Umsatzmässig hat­te es für mich kei­ne Auswirkung, da ich seit 4 Jahren sehr gleich­mäs­sig mein Portfolio fülle.

    Aber z.B. der grie­chi­sche Kollege mit den Männchen war frü­her täg­lich mit meh­re­ren Bildern auf der „Tagesbestseller-​Seite“. Dort sieht man ihn heut­zu­ta­ge nur mehr sehr sel­ten. Und von den ers­ten Seiten sind die­se Bilder fast alle ver­schwun­den. Er hat seit fast 2 Jahren kei­ne Bilder mehr hoch­ge­la­den und durch die Suchumstellung ist er eben­falls nach hin­ten ver­schwun­den, hat­te aber kei­ne Bilder aus der Zeitspanne, die momen­tan meis­tens die ers­ten Seiten füllen.

    Ich sehe es eben­falls so, dass man um Erfolg zu haben immer schnel­ler, immer ratio­nel­ler pro­du­zie­ren wird müs­sen. Wem das gelingt, der spielt sicher noch län­ge­re Zeit in die­sem Spiel mit. Aber auch das hat sei­ne Tücken. Yuri hat wie­der eine Menge Bilder ein­ge­spielt – aber fin­den tut man sie auch nicht. Zumindest nicht auf den ers­ten 10 Seiten.

    Nicht ganz so posi­tiv sehe ich das mit der „eige­nen Bildagentur“ als Ausweg. Mit dem Eigenvertrieb über Internet habe ich vor rund 12 Jahren begon­nen, als vie­le Redaktionen noch nicht ein­mal einen Internetanschluß in der Redaktion hat­ten. Damals war das eine tol­le Sache. Heute sind die­se Kunden von damals fast alle bei den Micros. Und der WIRTSCHAFTLICHE Aufbau eines Direktvertriebes war damals schon enorm, für mich heu­te aber unvor­stell­bar. Bin da schon sehr auf Yuris-​Agentur/​Eigenvertrieb gespannt.

  3. @Walter:

    Ich hab ja nicht gesagt, dass die eige­ne Bildagentur per se was Positives ist, son­dern nur, dass über eine sol­che Mischung mit den Agenturbildern der Ausweg gesucht wird. Da lie­gen doch Welten zwischen…oder?

  4. @John Seyfert
    „Natürlich kön­nen das auch Hobbyfotografen leis­ten, wenn es Ihnen nur ums Prestige geht.“ 

    Und exakt so wür­de ich das für die Zukunft sehen. Die Schere wird wei­ter aus­ein­an­der drif­ten. Auf der einen Seite die Vollprofis, spe­zia­li­siert mit ihrem Workflow auf Microstock, auf der ande­ren Seite die Hobbyfotografen, die ein Foto auch für null Euro anbie­ten wer­den, wenn nur genug Eigenlobhuddelei dabei für sie herausspringt.

    Um dabei zu blei­ben und Geld zu ver­die­nen wer­den die Produktionskosten stei­gen, da man nur noch mit auf­wen­di­gen Produktionen in Nischenbereichen Geld ver­die­nen wird.
    Das wer­den sich Hobbyfotografen eher sel­ten leis­ten wollen.
    Und die­je­ni­gen, die es sich leis­ten haben auch den Druck wenigs­tens die Kosten wie­der einzuspielen.

    Die Zukunft wird aber in der Tat die Eigenvermarktung in Verbindung mit Stockagenturen sein. Hier spe­zia­li­siert auf Nischenthemen. Ich kann des­halb auch die­je­ni­gen nicht ver­ste­hen, wel­che in den Agenturen nicht ihre ree­len Namen ange­ben und ein Pseudonym nut­zen. Ich habe es schon oft erlebt, dass ich neue Auftragskunden über mei­nen Namen gewin­nen konnte.

    Auch ich habe Anfang die­ses Jahrtausends ange­fan­gen über das Internet in die Eigenvermarktung ein­zu­stei­gen und habe damit auch regio­nal einen guten Erfolg erzielt. Es fehlt mir im Moment die Zeit, die damals gewähl­te Lösung wei­ter zu pfle­gen, weil die­se Lösung mitt­ler­wei­le zu kom­pli­ziert ist.

    Ich habe noch kei­ne Alternative gefun­den die­se Eigenvermarktung aus der regio­na­len Ebene zu holen, wel­che in mein dafür zu Verfügung ste­hen­des Zeitfenster pas­sen wür­de, aber sie wird kommen.

  5. @John Seyfert:
    Sorry – Ich bin da mit mei­ner Meinung nicht auf Deinen Beitrag ein­ge­gan­gen, da hät­te ich Dich direkt ange­spro­chen. Es kam nur in den diver­sen Foren in letz­ter Zeit die „eige­ne Agentur“ immer häu­fi­ger vor. Zum Teil auch mit sehr erwar­tungs­vol­len Beiträgen. Darauf war mein Beitrag gemünzt.

  6. Die Veränderungen bei Yuri Arcus habe auch in bemerkt, neu­es Studio, ande­re Bildauffassung, jetzt die eige­ne Bildagentur – für so vie­le Veränderungen gibt es immer Gründe – und in der Regel geht es um die Steigerung/​Anschiebung des Verkaufes, viel­leicht auch wegen rück­läu­fi­ger Zahlen.

    Microstock kann nicht die Basis für Fotografen sei­en die bestän­dig davon leben wol­len, hier kann es nur den Weg über Macro geben, im Microstock sind doch nr alle dar­auf aus immer Bilder zu pro­du­zie­ren um Markt bestehen zu kön­nen, das ist doch infla­tio­när. Mehr Bilder bedeu­ten doch nur sin­ken­de Preise, eben­so wie mehr Agenturen, unter den Fotografen gibt einen tref­fen­den Spruch „weni­ger ist mehr“, ich glau­be auch nicht das Robert mit sei­ner Agentur Erfolg haben kann, die Redakteure haben ein­fach kei­ne Lust mehr sich durch immer neue Bildbestände bei immer neu­en Agenturen zu suchen wo sie doch nur immer­wie­der die sel­ben Bilder finden.

    Überlebenfähige Konzepte haben bis­her die Agenturen bewie­sen, die streng selek­tiv auf den Bildbestand geach­tet haben und die ihre Bilder nicht in alle Welt streuen.

    Über Getty /​ IStock etc brau­chen wir hier nicht zu spre­chen – das sind rei­ne Investment von Managern die ein­fach nur ver­su­chen ihr Kapital größt­mög­lich zu vermeheren. 

    Robert ver­sucht hier zwi­schen­durch ja auch­mal von Fotografie zu spre­chen, war­um nicht ein­fach mehr den Blick auf das gute Bild und weni­ger auf die paar cent durch die Vermarktung im Microstock. Macht gute Bilder, gebt sie guten Agenturen und alle sind zufrieden.

    Ein erschre­cken­des Fazit dies­ses Berichtes ist doch, das Kzenon glaubt die Verlage haben sich die Archive voll­ge­packt (das glau­be ich auch) – rech­net doch mal durch wie­vie­le Millonen da jedes Jahr aus dem Fotomarkt genom­men wer­den – Microstock kann nicht intel­li­gent sein, bes­ten­falls kom­men die Erfinder gut raus.

  7. @fotoprofi:
    Bitte nicht schon wie­der die Micro ver­sus Macro Tour. Wir alle hier ken­nen Deine, mei­ne und auch die Einstellung der meis­ten ande­ren hier. 

    Es kann doch nur in Deinem Interesse lie­gen, wenn nicht alle Microstocker jetzt geschlos­sen auf Macro umstei­gen. Das wäre doch für die der­zei­ti­gen Macrostocker auch nicht von Vorteil – oder sehe ich da was falsch?

    Und über­le­bens­fä­hi­ge Macrokonzepte haben die Agenturen gehabt, die sich von Getty und Co. auf­kau­fen haben las­sen. Ich könn­te Dir hier eine schö­ne lan­ge Liste ehe­mals eigen­stän­di­ger Agenturen auf­füh­ren. Bei den der­zeit noch eigen­stän­di­gen wer­den wir erst­mal sehen, wie es in eini­gen Jahren aussieht.

    Auch in Macro gibt es mitt­ler­wei­le eine Bilderflut, weil alle mit allen tau­schen. War ja eines mei­ner Argumente, war­um ich mich aus Macro zurück­ge­zo­gen habe. Hab ich auch schon gepostet.

    Die Welt dreht sich, ändert sich und das eben immer schnel­ler. Das gilt sowohl für Micro als für Macro. Überleben und durch­set­zen wer­den sich – wo und wie auch immer – die schnel­le­ren und bes­se­ren. Aber auch das war immer so und ist nichts neues.

  8. @Fotoprofi: Die vol­len Archive der Verlage sind in der Tat ein Problem. Aber sicher mehr bei Food-​Bildern und frei­ge­stell­ten Alltagsobjekten als bei Menschen, die sich deren Stile von Kleidung, Haaren und Accessoires ändern wer­den und das sonst alt­mo­disch aus­sieht, da müs­sen die Verlage hof­fent­lich auch in Zukunft wei­ter zukaufen.

  9. @Robert

    als bei Menschen, die sich deren Stile von Kleidung, Haaren und Accessoires ändern wer­den und das sonst alt­mo­disch aus­sieht, da müs­sen die Verlage hof­fent­lich auch in Zukunft wei­ter zukaufen“

    Obwohl auch hier man­che Bildredakteure ziem­lich schmerz­frei sind.

    Ich den­ke der Stil der Fotografie wird viel durch Fernseh/​Kinowerbung gesteu­ert, da sich vie­le Einkäufer dar­an ori­en­tie­ren. Und von daher wer­den die voll­ge­stopf­ten Archive nur begrenzt ein Problem dar­stel­len! Die Sehgewohnheiten der Einkäufer ändern sich schnel­ler, als man das Material in den Archiven län­ger­fris­tig nut­zen könnte.

  10. @ Robert

    Ich ver­kau­fe People Bilder die älter als 3 Jahre sind ohne Probleme,und mal ganz ehr­lich, so ein hohes Fotoniveau erreicht hier eh kei­ner, brauch er auch nicht, die meis­ten Veröffentlichung sind eher anspruchs­los, mit guter Fotografie hat das alles wenig zu tun (obwohl ich auch der Meinung bin, dass nur ein ver­kauf­tes Bild ein gutes Bild ist)

  11. Ein inter­es­san­ter Artikel. Aber, ich kann bei den Fotolia Bildern des Autors nicht unbe­dingt gute kon­zep­tio­nel­le Bilder fin­den. Er foto­gra­fiert zwar vie­le Themen, die sich gut ver­kau­fen, Handwerker, Kinder/​Schule/​Lernen, Bussiness, Autokauf.……Robert wann machst du eigent­lich mal ein Shootin in einem Autohaus?
    Aber so eine rich­tig gute Umsetzung eines Konzeptes fin­de ich eigent­lich bei sei­nen Bildern nicht. Eher alles bunt,freundlich, weich ausgeleuchtet,die Modelle lächeln auch alle brav in die Kamera. Trotzdem nichts neu­es, alles bra­ve Mikrostockbilder. Ich sehe da jetzt kei­nen Unterschied zur Mikrostockfotografie der letz­ten Jahre. Diese Qualität hat es vor 5 jah­ren auch schon gege­ben. Zudem hat man noch immer einen hohen RPI wenn man ver­kaufs­star­ke Themen fotografiert.
    Ihr könnt ja mal einen Versuch star­ten. Setzt eure Freundin/​Frau/​Tochter ins frisch gewa­sche­ne Auto. Die Dame foto­gra­fiert ihr dann, mit dem Schlüssel in der Hand und mit „toothie smi­le“. Das Bild ver­kauft sich garan­tiert, das ist ein Thema, da kann fast nichts schief­ge­hen. Dazu noch die „Autopanne“. Es reicht die geöff­ne­te­te Motorhaube mit ein oder zwei Menschen dazu.Und noch der Klassiker „Schlüsselübergabe“ mit Close-​up von 2 Händen, ein Schlüssel und unschar­fes Auto im Hintergrund.
    Das ist glau­be ich einer der wes­sent­li­che Faktoren. Sehr vie­le gut ver­kau­fen­de Themen im Portfolio zu haben. Am bes­ten mit People, je mehr dest bes­ser. Eine eig­ne Agentur sehe ich auch eher als teu­res Hobby an. Besser wäre es, so wie Yuri, oder Monkey Business, eige­ne Collectionen zu haben und die im Low Budget Bereich von Agenturen anzu­bie­ten. Wie die zB die Monkey Business Collection bei AGE EasyStock. Da ist als eige­ne Collection zwar fast schon über­trie­ben, aber es geht in die Richtung.

  12. @fotoprofi

    Diese unglaub­lich hoch­qua­li­ta­ti­ven Bilder,denen hier nie­mand das Wasser rei­chen kann wür­de ich mal ger­ne sehen.Wenn ich da so an eini­ge Fotografen und deren Peoplefotos wie z.B. an die von Laurin Rinder bei shut­ter­stock den­ke fällt mir da alles Andere als ein nied­ri­ges Fotoiveau ein…

  13. @daniel35

    Ja – auch im Microstock gibt es gute Fotografen, ich kann nur mei­ne Erfahrung wei­ter­ge­ben – der Hintergrund des Artikels sind sin­ken­de Umsätze im Microstock – und die zeigt nun mal, dass gute kon­zep­tio­nel­le Bilder über den Macrostock ver­mark­tet offen­sicht­lich eine stbi­le Basis /​ Zukunft bie­ten (der letz­te Monat war für mich bis­her der Beste)

  14. @maxII
    «»

    Richtig! Allerdings vor­aus­ge­setzt, man hat das vor rund 2 Jahren gemacht. Heute gibt es bei Fotolia 3000 Bilder zum Thema „Auto Frau lächeln“. Und zu die­sem Motiv gibt es nicht ein­mal Illus, die ja bei vie­len Themen heu­te die Suchergebnisse auf das dop­pel­te auf­bla­sen. Das neu­es­te Bild (Nr.: 34348598) erscheint auf der Trefferliste auf Seite 40(!) von 59 Seiten. Und es ist nicht besser/​schlechter als die meis­ten ande­ren Bilder. Aber der Bildsucher hat zu die­sem Zeitpunkt schon 2000 andere/​gleiche Bilder gese­hen. Wenn er also nicht nach den neu­es­ten Bildern sucht, sieht es schlecht aus. Bis auf 3 Bilder haben alle 2stellige, rund die Hälfte der Bilder 3‑stellige Verkaufszahlen. Das Topbild hat 815 Verkäufe, ist über 2 Jahre online (und hat sogar ein gut erkenn­ba­res Audi-Logo). 

    Bei Shutter war es bis vor kur­zem noch leich­ter, weil die neu­es­ten Bilder vor­ne ange­zeigt wur­den. Mittlerweile ist das auch Geschichte, weil dort ja stan­dard­mä­ßig jetzt die „popu­lä­re“ Suche ein­ge­stellt ist. Obwohl hier noch immer die neu­en auch auf die­ser Seite auf­schei­nen, wenn Sie gut sind. Unser Testbild ist dort der­zeit auf Seite 1. Bei Shutter gibt es zu die­sem Thema übri­gens 5000 Bilder.

    Das ist heu­te das Problem – nicht das rich­ti­ge Motiv in guter Qualität. Die „Kunst“ heut­zu­ta­ge ist, Motive/​Themen zu fin­den, die es noch nicht X1000fach gibt. Wenn es dann ein Thema für ALLE wird, hat man den Vorteil, dass man sei­ne Bilder schon vie­le Male ver­kauft hat, und dadurch wesent­lich bes­ser in der Suche posi­tio­niert ist. Aber es gibt natur­ge­mäß immer weni­ger sol­cher Motive. Und die müs­sen sich auch loh­nen. Micro ist eben mal Massenmarkt. Billige Bilder oft ver­kau­fen! Das Bild eines Reh’s in dem Moment als es von der Kugel des Jägers getrof­fen wird, mag super sein. Ganz sicher eine Nische. Aber die Verkäufe wer­den sich trotz­dem in Grenzen halten.

    Ich den­ke, der Autor woll­te in sei­nem Beitrag nichts ande­res sagen, als das es vor 2–3 Jahren leich­ter war. Was auch rich­tig ist. Und das heut­zu­ta­ge ein­stei­gen um ein viel­fa­ches schwie­ri­ger ist, aber das es noch immer Möglichkeiten gibt, in der Bilderflut nicht unter­zu­ge­hen. Auch hier stim­me ich ihm 100% zu. Wie Du sag­test macht der Autor schö­ne, bun­te Microstockbilder wie vor 2–3 Jahren. Richtig. (by the way: Viele ande­re Bilder – sprich z.B. krea­ti­ve Lichtsetzung – bringt man ja gar nicht durch die Kontrolle). Und weil er die­se Bilder schon so lan­ge macht, hat er auch die not­wen­di­gen Verkaufszahlen (und Smaragd-​Status) um damit auf den Suchergebnissen weit vor­ne mitzumischen.

    Aber ich fürch­te für das „Guck mal fröh­lich aus dem Auto“ Bild ist es schon zu spät. Bevor jetzt an allen Waschstraßen bei allen Tankstellen ein Stau auftritt 😉

  15. @ Walter
    Es stimmt schon, das es vor zwei,drei Jahren leich­ter war. Nur gibt es immer noch Themen, die sich ver­kau­fen und Themen die nichts brin­gen. Das Thema Autokauf war nur ein Beispiel und funk­tio­niert immer noch. Da es einen Bedarf an neu­en Bildern gibt. Es gibt unzäh­li­ge Fotografen, die foto­gra­fie­ren ein­fach eine Frau, die irgend etwa in der Hand hält.
    Da macht es schon Sinn, nach Themen zu suchen, die sich ver­kau­fen und die­se gut umzu­set­zen. Lücken sind natür­lich noch bes­ser, aber denkst du im Ernst ich ent­de­cke eine Lücke und vera­te die­se hier im Forum?
    Angenommen ich mache ein Shooting im Park. Da kann ich unzäh­li­ge Bilder machen, die sich halt so erge­ben. ich könn­te die Frau ein­fach auf einer Bank sit­zen las­sen – sehr schlecht.
    Ich könn­te der Frau ein Telefon in die Hand drü­cken – ein wenig bes­ser. Ich könn­te ver­su­che das Thema „texting“ umzu­set­zen – schon viel besser.
    Ich woll­te ein­fach nur zum Audruck brin­gen, das man Themen umset­zen muss. Es gibt eine enor­me Anzahl an Fotografen, die foto­gra­fie­ren ein­fach irgend­was. Da es es eben doch schon wich­tig, alls ers­ten Schritt mal einen Themenkatalog zu erstel­len, mit Themen die sich auch ver­kau­fen. Da könn­te man dann nach Lücken suchen, das muss jeder sel­ber. Generel, je mehr Personen des­to bes­ser, als ers­ten Schritt. Dann die „pas­sen­de“ Location fin­den und eine Variante fin­den, die es noch nicht so oft gibt. Da ist man fast schon in der Lücke. Das mit den Lücken ist aber bei Microstock eher begrenzt. Da die ver­kaufs­fä­hi­gen Motive ein­fach Microstock sind. Also bunt, flach beleich­tet, fröh­lich, usw.

  16. @maxII
    Natürlich gibt es immer noch genug Themen. Es ist halt etwas auf­wän­di­ger gewor­den. Einen Apfel auf eine wei­ße Fläche legen, genügt heu­te eben nicht mehr.

    Nochmals zum Auto-​Thema: seit mei­nem letz­ten Posting vor zehn Tagen wur­den 66 neue Bilder zu die­sem Thema ein­ge­spielt. Mein Beispielsbild von damals hat nach wie vor 0 Verkäufe. Von der neu­en 66 Bildern hat eines einem Verkauf. Natürlich wer­den immer wie­der neue Bilder gebraucht. Was ich gemeint habe war, dass es scha­de ist, wenn die­se auf­grund der Suchalgorithmen der Agenturen nicht mehr gefun­den wer­den. Das ist halt das Problem der „Topmotive im Microstock“.

    Du musst eine even­tu­ell von dir ent­deck­te Lücke ja nicht hier im Forum preis­ge­ben, es genügt ja wenn du sie mir mit­teilst 🙂 . Spaß bei­sei­te: Wenn eine Lücke gut ist, ist sie im Microstock nicht lan­ge eine Lücke, da unter den Bildern ja die Verkaufszahlen zu fin­den sind. Und eine Lücke mit wenig Verkäufen bringt ja nicht wirk­lich was.

    Ich für mich hal­te es so, dass ich ver­su­che die rich­ti­ge Mischung aus Lücken und typi­schen Microstockmotiven zu fin­den. Bis jetzt hat das ganz gut funktioniert.

  17. @Walter: Die Mischung aus Topsellern und Lückenthemen ver­su­che ich auch umzu­set­zen. Nur auf Lücken wür­de ich nicht set­zen, denn manch­mal sind es auch nur des­halb Lücken, weil die Bilder aus die­sem Bereich nie­mand braucht… 🙂

  18. @Robert:
    Wie ich ja oben geschrie­ben habe:
    «<»>

    Die Lücken haben halt den Vorteil, dass auch neue Bilder ziem­lich weit nach vor­ne kom­men und nicht in der Masse untergehen.

    Zum Thema „texting“ von „maxII“

    Das sind Suchbegriffe, die zum Thema SMS ein­ge­ge­ben wur­den: (Robert – wenn die Liste zu lang ist, kannst Du sie ger­ne löschen/​kürzen!)

    Suchbegriff Anzahl
    sms 270
    sms han­dy 51
    SMS schrei­ben 5
    sms sen­den 3
    frau sms 3
    frau schreibt sms 2
    sms teen­ager 2
    sms spam 2
    SMS Auto 2
    SMS tip­pen 2
    SMS Nachricht 2
    sms auto­fah­ren 2
    lie­gend sms 1
    lie­gen sms 1
    flie­gen sms 1
    sms frau 1
    sms jugend 1
    sms jun­ge 1
    sms schü­ler 1
    liegt sms 1
    blond sms 1
    kom­mu­ni­ka­ti­on sms 1
    jun­ge frau sms 1
    sms jugend­li­che 1
    kind sms 1
    mäd­chen sms 1
    SMS jugend­lich 1
    kin­der men­schen sms 1
    jun­ge men­schen sms 1
    sms schei­dung 1
    SMS_​Nachricht 1
    sms hand 1
    sms han­dy schü­ler 1
    sms wer­bung 1
    jun­ges mäd­chen sms 1
    senio­ren sms 1
    sms ich hab dich lieb 1
    sms han­dy opa 1
    sms luft­ma­trat­ze 1
    Liebes SMS 1
    sms inter­net 1
    sms opa 1
    sms emp­fang 1
    sms sil­ves­ter 1
    sms mann 1
    jugend sms 1
    sms schluss machen 1
    sms lachen 1
    Frei-​SMS 1
    sms kuvert 1
    sms sym­bol 1
    sms dis­play 1
    kuvert sms 1
    sms lie­be 1
    sms tren­nung 1
    busi­ness sms 1
    mann sms 1
    sms glück 1
    sms brie­fe 1
    leu­te sms 1
    SMS jung 1
    couch sms 1
    sofa sms 1
    sms kind 1
    sms spie­len 1
    sms neu­jahr 1

    Das sind Unmengen Nischen. Aber wenn die­se Bilder kei­ner sucht – macht es auch kei­nen Sinn, die­se Nischen zu foto­gra­fie­ren, es sei denn, es geht so leicht wie beim SMS Thema bei jedem Shooting mit. Handy hat man ja immer dabei.

    Aber gesucht wird „SMS“ oder „SMS Handy“.
    Und auch zu „SMS COUCH“ gibt es bei FT schon 261 Bilder. Zu „SMS“ 10849. Aber zum Bildbeschreiben sind die Themen wenigs­tens hilfreich…

  19. Upps, da ging das Zitat nicht mit:
    Das Bild eines Reh’s in dem Moment als es von der Kugel des Jägers getrof­fen wird, mag super sein. Ganz sicher eine Nische. Aber die Verkäufe wer­den sich trotz­dem in Grenzen halten.

  20. @Robert:
    Sind aus einer klei­nen Agentur mit der ich seit lan­ger Zeit zusam­men­ar­bei­te und die mich da unterstützen.

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