Uhh, Freitag, der 13. Schlechte Nachrichten? Teilweise ja, leider. Die wohl dreisteste zuerst:
- Die Firma TwitPic hat jetzt einen Vertrag mit der Bildagentur WENN geschlossen, welcher der Bildagentur erlaubt, Nutzerbilder kommerziell zu verwerten. Oder kurz formuliert: TwitPic verkauft jetzt die Fotos ihrer Nutzer, ohne sie vorher zu fragen. Und das Fotografenhonorar? Davon kein Wort. TwitPic ist ein Dienst, der es Twitter-Nutzern erleichtert, auch Fotos über Twitter zu versenden. Ich empfehle jedem, der TwitPic nutzt, in seinem Account nachzuschauen, ob er dort „wertvolle“ Fotos drin hat und diese zu löschen.
- Interessant ist auch das Krisenmanagement von TwitPic. Vor paar Tagen veröffentlichte TwitPic in ihrem Blog eine Reaktion auf den Sturm der Entrüstung mit dem – frei übersetztem – Titel „Deine Inhalte – Dein Copyright“. Darin schreiben sie, dass das alles ein Missverständnis sei und das Copyright selbstverständlich beim Nutzer bleibe. Dabei geht es in der Diskussion gar nicht um das Copyright bzw. die Urheberrechte. Es geht um die Nutzungsrechte, die TwitPic verkauft und das ist etwas vollkommen anderes. Das steht jedoch nicht in deren Blog.
- Aber es gibt auch gute Nachrichten: Die Bildagentur Panthermedia erhöht die Preise für ihre Bilder-Abonnements. So kostet beispielsweise das Jahresabo mit 100 Webbildern pro Monat 99 Euro statt 39 Euro. Das bedeutet für Fotografen, dass sie anteilig ebenfalls mehr Honorar bekommen. Grund für die Preiserhöhung ist, dass die Einführungsphase des Abo-Angebots abgelaufen sei und jetzt die „üblicheren Marktpreise“ gelten würden. Da es in der Vergangenheit auch Probleme mit den Partner-Agenturen gab, welche das Abo vertrieben, werden jetzte härtere Regeln eingeführt. Außerdem erhalten Fotografen eine Mindestbeteiligung pro Download im Partner-Abo von 30 Cent.
- istockphoto führt eine neue Kollektion namens Photo+ ein. Das ist eine Sammlung besonderer Bilder nichtexklusiver Künstler, die dann zum gleichen – sprich: höheren – Preis angeboten werden wie Kollektion Exklusive+. Der Fotografenanteil bleibt aber weiterhin gleich, also ab 15%. Immer noch zu niedrig, finde ich. Im Forum sind auch vermehrt Meinungen zu lesen, dass noch eine weitere Kollektion (insgesamt gibt es jetzt mindestens 7, wenn ich richtig gezählt habe) die Käufer eher verwirren würde.
- Noch mal istock: Dieser sehr lesenwerte Artikel von Cnet enthält viele weitere wichtige Fakten und Ankündigungen. So wird erwähnt, dass Videos mittlerweile für über 10% des Umsatzes bei istockphoto verantwortlich sind. Deshalb wird unter anderem eine höherpreisge Vetta Video-Kollektion geplant und auch der Vertrieb von hochauflösenden 2K- und 4K-Videos (zum Vergleich: FullHD hat ca. 2MP pro Standbild, 4K-Videos haben 12,5 MP pro Standbild.) Außerdem wird die Aufnahme von PNG-Fotos geplant, welche den Vorteil hätte, zusätzlich zum Motiv einen Alphakanal abzuspeichern, welcher Bildkäufern das Freistellen von Motiven erleichtert.
- Die Bildagentur Zoonar hat jetzt auch die bekannte deutsche Bildagentur Mauritius Images als Partner gewonnen. Damit wird Imagebroker mit seinen strengen Vorschriften und kaum kontrollierbaren Bilderfluss als Distributionskanal immer uninteressanter.
- Die Bildmaschine hat ihre Webseite geändert. Leider ist es im Fotografen-Bereich bei kosmetischen Änderungen geblieben, grundlegende Verbesserungen gibt es leider kaum.
Was waren für Euch die wichtigsten Foto-News der letzten Wochen? Ergänzungen bitte wie immer in den Kommentaren.
„Außerdem wird die Aufnahme von PNG-Fotos geplant, welche den Vorteil hätte, zusätzlich zum Motiv einen Alphakanal abzuspeichern, welcher Bildkäufern das Freistellen von Motiven erleichtert.“
Finde ich super – freigestellte Fotos finden und kaufen zu können, würde Agenturen viel Arbeit ersparen. Und wäre auch gut für die Verkäufer, ich habe selber bisher einige Motive freigestellt, nur um sie dann doch wieder als JPG mit weißem Hintergrund zu verkaufen, die vllt. ein anderer nochmal freistellen muss.
Ich verkaufe aber nicht bei iStockphoto… wäre schön, wenn Fotolia auch mal so etwas einrichtet.
„Leider ist es im Fotografen-Bereich bei kosmetischen Änderungen geblieben, grundlegende Verbesserungen gibt es leider kaum.“
Das ist so nicht ganz richtig, es gibt zahlreiche Verbesserungen im Fotografenbereich:
- Eine Stichwortsuche ermöglicht das schnelle und qualitativ hochwertige Verschlagworten von Bildern anhand verwandter Begriffe und anhand von Suchbegriffen, die thematisch passend sind. So ist es spielend leicht, seine Bilder hochwertig, anhand von Vorschlägen aus dem System, zu beschreiben
- Eine Datenbank mit Namen von Prominenten per „typeahead“ erleichtert die Verschlagwortung maßgeblich für Event-Fotografen
- Die Suche in eigenen Bildern verbessert die Verwaltung des eigenen Bildbestandes und das gezielte Verändern bestimmter Bilder
- Die Massenbearbeitung wurde verbessert und vereinfacht
- Die Zuordnung in die Themengebiete kann durch eine automatische Erkennung per Knopfdruck vorgenommen werden
- Event-Fotografen können Events schon im Vornherein mit allgemeinen Beschreibungen und Stichworten vorbereiten und dann per IPTC die automatische Zuordnung und Verteilung steuern. Mit einem Code in den „Special Instructions“ werden Bilder dann direkt nach dem Upload automatisch zugeordnet, mit den hinterlegten Stichworten angereichert und sogar per FTP an die vorher gewählten Redaktionen versandt, ohne dass der Fotograf nach dem Upload noch auf die Webseite gehen muss. Dies kann für Event-Fotografen eine große Zeitersparnis bedeuten.
— Zum vorletzten Punkt Zoonar / Mauritius / imagebroker —
Hallo Herr Kneschke,
Zoonar spielt jetzt also Bilder in die Website „bestprice-stock“ von Mauritius ein, während sämtliche imagebroker-Bilder im normalen, hochpreisigen Mauritius-Angebot vertrieben werden.
Diesen „kleinen“ Unterschied hätten Sie fairerweise schon erwähnen müssen. Gerade hat Mauritius übrigens ein imagebroker-Bild im fünfstelligen Euro-Bereich verkauft – so klein ist der Unterschied vielleicht doch nicht 😉
Zum Thema „strenge Vorschriften“: Genau diese unterscheiden imagebroker von Agenturen wie Zoonar und machen imagebroker für High-End-Agenturen und High-End-Fotografen eben gerade interessant. Während jeder bei Zoonar den Vertrag unterzeichnen und Bilder hochladen kann, akzeptiert imagebroker im Schnitt einen von zehn Bewerbern. Und unsere Bildredakteure wählen auch dann noch streng aus. Für typische Microstock-Fotografie ist bei imagebroker tatsächlich kein Platz.
Es kann also gut sein, dass imagebroker für Sie, Herr Kneschke, nicht mehr interessant ist, da sich Ihre Bildsprache mehr am Microstockmarkt orientiert. Aber das heißt doch noch lange nicht, das dies – wie es Ihr Eintrag nahelegt – auch für alle anderen Fotografen gilt. Ich denke, Sie und alle anderen Micro- und Nicht-Microstock-Fotografen, sowie Zoonar und auch imagebroker, wir geben uns alle sehr viel Mühe, gute Arbeit zu leisten. Ich finde, dass man da keine unvollständigen und herabsetzenden Informationen posten sollte.
Die Arbeit von Herrn Krabs finde ich persönlich übrigens ganz hervorragend. Zoonar und imagebroker sind ganz anders aufgestellt und bedienen, das sehen Herr Krabs und ich ganz gleich, unterschiedliche Marktsegmente. Nicht umsonst hat Herr Krabs einen eigenen hochwertigen Bildbestand von mehreren tausend Bildern bei imagebroker und ich werde vielleicht bald einige eigene Bilder von mir, die ich besser für Microstock geeignet halte, bei Zoonar einspielen 🙂
In diesem Sinne wünschen wir allen Beteiligten weiterhin viel Erfolg für Ihre gute Arbeit!
Klaus-Peter Wolf
Inhaber von imagebroker
PS: Seit gestern ist übrigens die Beta-Version der neuen imagebroker-Website unter http://www.imagebroker.com zugänglich. Über Feedback freuen wir uns.
… das mit dem PNG verstehe ich nicht. Wozu braucht man das? iStock bietet doch jetzt schon JPEGs mit klassischem Freistellpfad an.
… ups … jetzt verstehe ich es doch … für halbtransparentes wie Glas macht es womöglich doch Sinn … 😉
Als Mitinhaber der Agentur Zoonar möchte ich zu diesem Thema auch noch einige Dinge klarstellen:
Zum Einen: Es ehrt uns natürlich mit einer erfolgreichen Agentur wie Imagebroker verglichen zu werden. Tatsächlich ist es aber so, dass unser System sich weitreichend vom Imagebroker-Angebot unterscheidet, so dass es für Fotografen kein Entweder-Oder geben muss. Oder anders gesagt: Wir greifen zwar einige Ideen von Imagebroker auf, sehen uns aber nicht als direkte Konkurrent. Aus den folgenden Gründen:
A. Zoonar distribuiert auch Microstockfotos
B. Zoonar beabsichtigt nicht, ein so weitreichendes Vertriebsnetz wie Imagebroker einzurichten. Wir wollen mittelfrist 20–30 Partneragenturen implementieren, derzeit sind es 8.
C. Bei Zoonar werden die Fotos nicht verschlagwortet, die Fotografen müssen die Betextung selber vornehmen
D. Zoonar splittet in verschiedenen Preisbereiche, so dass Fotografen ihre Bilder bei gleichen Partner teilweise in verschiedenen Preiskategorien platzieren können.
E. Bei Zoonar wählen Fotografen ihre Partner und die Fotos, die zu diesen Partnern distribuiert werden, selber aus, so dass auch eine teilweise Weitergabe möglich ist.
F. Zoonar verkauft auch selber Fotos (und das sogar immer besser)
Klarstellen möchte ich noch: Ich persönlich habe keine Bilder bei Imagebroker, sondern meine alte Reportageagentur. Aber ich schätze das Angebot und den Ansatz von Imagebroker.
Ich freue mich aber, dass Zoonar immer häufiger als Verwertungsmöglichkeit im Gespräch ist.
@Michael: Bis auf Punkt C sind das meines Erachtens jedoch alles Vorteile gegenüber Imagebroker.
So ich muss jetzt auch mal meinen Senf dazu abgeben .
Thema : Zoonar , alles supi nettes system , Vetrag Fotograf ist alles korrekt .
Aber meinerseits finde ich es sehr bedenklich das man kaum eine Einsicht hat ob auch was verkauft wird , man sollte zumindestens mal eine Monatliche Endabrechnung einführen mit dem Hinweis Umsatz ja oder Nein .
Thema Imagebroker : soll wirklich gut sein und die Verkäufe sollen auch stimmen . Aber die selektion soll mittlerweile nicht mehr so der Hit sein . Hat mir eine Premium RM Agentur zugesteckt nach dem Motto , die nehmen wirklich alles .
Zudem was ich bei der ganzen Sache nicht verstehe sind diese exclusiv Verträge : die Agentur hat ihre Bilder ja auch bei mehreren Partner also irgendwie auch nicht so exclusiv .
Thema Panthermedia :
Dachte immer es sein eine gute Agentur , aber die Agecy sollte mal checken was deren Kunden mit den Fotos machen … eins meiner Fotos wurde verkauft und von einem anderen Fotografen als eigenes Foto in dessen Portfolio benutzt . Klarer Rechtsverstoss Urheberrecht .
Ich warte gerade auf eine Antwort seitens der Agentur , mal schauen ob die sich dahinter klemmen …
Stockfoto-News sind ja eigentlich immer schlechte News…also mag mich kaum erinnern, dass da mal was gutes zugunsten der Fotografen drinnenstand *g*
„…nach dem Motto , die nehmen wirklich alles“
Also ich finde genau das Gegenteil ist der Fall. Imagebroker ist von allen meinen RM Agenturen mit eine der strengsten was die Bildauswahl betrifft. Von meinen letzten Lieferungen wurden dort im Durchschnitt nur etwa 20% der Bilder angenommen (Zoonar über 80%). Auf der anderen Seite verkauft Imagebroker recht gut. Sie ist zwar nicht meine beste Makroagentur, aber auf jeden Fall schon relativ weit oben angesiedelt, was die Verkäufe betrifft. Bei Zoonar habe ich dagegen bisher leider nur sehr wenig verkauft, aber das kann sich ja noch ändern. Also bis auf die niedrigen Verkäufe bei Zoonar kann ich über keine der beiden Agenturen etwas schlechtes berichten. Beide haben einen super Support und sie sind sehr schnell wenn es darum geht die Bilder in den Verkauf zu bringen, jedoch mit dem Unterschied, das die Bilder bei Imagebroker dann auch noch verschlagwortet sind.
Inzwischen ist imagebroker stark an stagnieren.
Langjährige Profi – Fotografen beklagen starke Einbrüche bei den Erlösen und eine Umkehrung der Annahmeraten. Früher zwischen 60 und 90 % , heute zwischen 1 und 20 %. Gemeint sind hier in jeder Hinsicht einwandfreie Profibilder.
Kaum einer bekommt noch eine nennenswerte Anzahl von Bildern unter. Deswegen sind auch schon viele der ersten Stunden zur Konkurrenz abgewandert oder / und konzentrieren sich auf andere Agenturen.
Eine Auseinandersetzung mit Herrn Wolf ist nicht möglich, das mal eingerichtete Forum für die Fotografen ist auch abgeschaltet wegen der zu vielen kritischen Stimmen.
Dazu wechselt seit 1,5 Jahren permanent die Besetzung der Firma . Man weiß eigentlich nie mit wem man es zu tun hat und was derjenige bei imagebroker darstellt. Transparenz gleich null.
Die Entwicklung ist leider sehr schade !