Shutterstock – Geballte Umsatz-Statistiken

Wenn es Änderungen gibt, dann aber Schlag auf Schlag. So auch bei der Bildagentur Shutterstock *.

Vor weni­gen Wochen habe ich dort die höchs­te Verdienststufe erreicht und bekom­me nun 38 Cent pro Abo-​Verkauf. Insgesamt habe ich dafür 26 Monate gebraucht, also gut zwei Jahre.

Hier das Ganze mal als Grafik. Die Säulen ste­hen für Einnahmen pro Monat, ange­fan­gen im August 2008 bis Oktober 2010.

Was heißt eigent­lich Verdienststufe? Viele Bildagenturen haben Anreizsysteme für Fotografen, bes­ser zu wer­den und mehr zu ver­kau­fen. Bei Shutterstock sieht die­ses System so aus: Pro Abo-​Verkauf bekommt der Fotograf eine fes­te Summe. Je mehr Gesamteinnahmen der Fotograf mit sei­nen Verkäufen erzielt hat, des­to mehr Geld bekommt er pro Verkauf.

Die Zeit, die ich für die ein­zel­nen Verdienststufen gebraucht habe, sehen tabel­la­risch so aus:

1. Stufe ($0,25 pro Abo-​Download, bis $500): 10 Monate
2. Stufe ($0,33 pro Abo-​Download, bis $3000): 8 Monate
3. Stufe ($0,36 pro Abo-​Download, bis $10.000): 9 Monate
4. Stufe ($0,38 pro Abo-​Download, über 10.000): da bin ich jetzt und war­te, dass Shutterstock eine neue Verdienststufe ein­führt, viel­leicht bei $25.000 mit $0,40 pro Abo-Download?

Während ich für die ers­ten 500 Dollar noch zehn Monate gebraucht habe, schaf­fe ich das jetzt fast in einem hal­ben Monat.

Fairerweise muss ich erwäh­nen, dass Shutterstock nicht nur Abos ver­kauft, son­dern auch Bildpakete anbie­tet, der Kunde also die Option erwirbt, statt eines lang­fris­ti­gen Abos eine bestimm­te Menge Bilder im Voraus zu bezah­len und inner­halb eines Jahres run­ter­zu­la­den. Shutterstock nennt das Model „On Demand Downloads“ und zahlt den Fotografen einen höhe­ren Anteil pro Verkauf, der je nach Verdienststufe und Bildgröße zwi­schen $0,81 und $2,85 liegt. Mittlerweile machen die­se Verkäufe ca. 21% mei­nes Umsatzes bei Shutterstock aus, Abo-​Verkäufe stel­len 71% und die rest­li­chen 8% kom­men durch Verkäufe von erwei­ter­ten Lizenzen. Insgesamt hat Shutterstock über 23.000 Fotos von mir ver­kauft. Ja, eine 23 mit drei Nullen hin­ten dran!

Dieser Erfolg und die­se Menge an Verkäufen führt lei­der zur Unübersichtlichkeit . Wer hat die­se Fotos ver­kauft? Wie viel genau habe ich pro Foto ver­dient? Wie viel habe ich pro Fotosession verdient?

Shutterstock mach­te es einem nicht leicht, Antworten auf die­se wich­ti­gen Fragen zu fin­den. Aber inner­halb kur­zer Zeit gab es aus drei ver­schie­de­nen Richtungen Hilfe.

Zum einen hat Shutterstock letz­te Woche den Fotografen-​Bereich neu über­ar­bei­tet. Diese sieht jetzt so aus (Klick auf den Screenshot ver­grö­ßert die Seite):


Oben links ist jetzt eine Weltkarte zu sehen, auf der in Echtzeit gezeigt wird, wo die letz­ten Fotos gekauft wur­den. Darunter ist eine Grafik der Gesamtumsätze zu sehen, der nach ver­schie­de­nen Zeiträumen sor­tiert wer­den kann. Die drit­te Grafik zeigt nur die Umsätze der Fotos, die auch inner­halb des ein­ge­stell­ten Zeitraums ver­kauft wur­den. So sehe ich zum Beispiel, dass die Fotos, wel­che ich in den letz­ten drei Monaten hoch­ge­la­den habe, für 25% mei­nes Umsatzes ver­ant­wort­lich waren. In die­sem Zeitraum hat­te ich ca. 300 Fotos hoch­ge­la­den, unge­fähr 12% mei­nes gesam­ten Portfolios dort. Das heißt über­setzt: Bei Shutterstock ver­die­ne ich mit neu­en Fotos dop­pelt so viel wie mit alten. Die lan­ge geheg­te Vermutung vie­ler Fotografen, dass „das Biest gefüt­tert wer­den müs­se“, kann nun mit Zahlen unter­mau­ert werden.

Wer sich den obi­gen Screenshot genau­er anschaut, sieht, dass rechts oben ein Kästchen namens „SS SiteBoost“ ist. Hinter die­ser unglück­li­chen Abkürzung ver­birgt sich ein sehr hilf­rei­ches Tool, wel­ches extra instal­liert wer­den muss. Es wur­de von einem pol­ni­schen Designer/​Programmierer geschrie­ben und funk­tio­niert als Firefox-​Addon, Safari Extension, Greasemonkey-​Skript und so wei­ter. Mit die­sem Tool wird die Shutterstock-​Webseite um vie­le nütz­li­che Funktionen erwei­tert. Zum Beispiel kann ich von jeder Stelle der Webseite auf eins mei­ner Bilder kli­cken und Suchbegriffe, Beschreibung, Kategorien etc. ändern. Wenn ich im Statistik-​Bereich bin und mit der Maus über ein Bild fah­re, wird ein Pop-​Up ein­ge­blen­det (sie­he unten), wel­ches mir die Gesamteinnahmen eines Bildes zeigt, also Abo-​Download, On-​Demand-​Downloads und Erweiterte Lizenzen zusammen.

Außerdem zeigt es, wann das Foto hoch­ge­la­den wur­de, wie vie­le Tage es online ist, wie viel ich mit dem Bild pro Tag ver­dient habe und wie der RPD (Revenue per Download) des Bildes ist. Zusätzlich berech­net das Tool auch den Gesamt- und Monats-​RPI (Return per Image), den Gesamt- und Monats-​RPD, die Sell-​Through-​Rate und vie­les mehr. Wer viel bei Shutterstock ver­kauft, wird die­ses Tool lieben!

Trotzdem feh­len mir noch Zahlen. Zum Beispiel weiß ich immer noch nicht, wie viel ich mit einer bestimm­ten Fotosession bei Shutterstock ver­dient habe. Ich fan­ge gera­de an, dafür einen Weg zu fin­den, der ohne Programmierkenntnisse jedoch etwas stei­nig ist. Am Anfang steht Excel . Vor kur­zem habe ich dort eine Funktion gefun­den, die sich „Neue Webabfrage“ nennt und unter „Daten/​Externe Daten impor­tie­ren“ ver­steckt ist.


Damit kann ich jede Shutterstock-​Tabelle mehr oder weni­ger bequem in Excel impor­tie­ren. Sind alle Daten drin, kann ich die­se Liste nach den Bildnummern sor­tie­ren. Es liegt auf der Hand, dass die Bilder der glei­chen Fotosession fort­lau­fen­de Nummernbereiche haben. Fotosession A hat bei­spiels­wei­se die ID-​Nummern 1402 bis 1703, Fotosession B die Nummern 2521 bis 2832 und so wei­ter. Mittels der Summenfunktion kann ich jetzt gut sehen, wel­che Fotosession mir wie viel Umsatz gebracht hat, ohne jedes ein­zel­ne Foto per Hand addie­ren zu müs­sen. Trotzdem ist das noch etwas umständ­lich und ich über­le­ge gera­de, ob ich die Funktion „Teilergebnis“ instru­men­ta­li­sie­ren kann oder lie­ber einen Programmierer fra­ge, mir ein klei­nes VisualBasic-​Skript zu schrei­ben. Falls jemand von Euch eine Lösung hat oder sich an so ein Skript wagen möch­te, bit­te Kontakt mit mir aufnehmen.

Wie wer­tet ihr Eure Umsätze und Zahlen bei Shutterstock aus?


* Affiliate-​Link

10 Gedanken zu „Shutterstock – Geballte Umsatz-Statistiken“

  1. Hey Robert,

    Glückwunsch zum Erreichen der neu­en Stufe! Es wird wirk­lich Zeit, dass Shutterstock wei­te­re Verdienststufen ein­führt. 0,40$ bei 25.000$ fän­de ich rea­lis­tisch. Übrigens haben wir bei­de aktu­ell gleich vie­le Fotos bei SS ver­kauft, aller­dings habe ich ein Jahr län­ger gebraucht 😉

    Viele Grüße
    Michael

  2. Glückwunsch! Die gewünsch­te Funktionalität lies­se sich ohne Visual Basic ein­fach in Excel abbil­den. Zunächst brauchst Du mit­tels der „look­up“ funk­ti­on eine Zuordnung der Bildnummer zu der Session (sie­he Doku die­ser Funktion). Damit kannst Du eine neue Spalte „ses­si­on“ anle­gen der die die­se Info hat. 

    Dann kannst Du mit­tels Pivottabellen schau­en, wie­viel jede Session gebracht hat und auch viel mehr Auswertungsmöglichkeiten.

    Viel Erfolg

    Alex

  3. Hallo Robert,

    Auch ich gra­tu­lie­re dir! Eine inter­es­san­te Beschreibung dei­nen Erfahrungen mit shut­ter­stock. Meine eige­ne Geschichte habe ich vor 10 Tagen mit 10 Bilder gestar­tet, und bereits 6 Verkaeufe erzielt.

    eine Frage zum Arttikel: hat­test du damals ein Referral-​Link von jemand benutzt? Ich mei­ne, das wären dann stol­ze 690,- aus dem Referral-​Programm, oder? Hat die jemand am Anfang gehol­fen? Hattest du alles auf eige­ner Haut so zu sagen getes­tet, oder waren irgend­wel­che Buecher, Blogs, Personen behilflich?

    Eine wei­te­re Frage, da ich gera­de im Urlaub bin und dei­en Buch lese, wuer­de mich inter­es­sie­ren, ob du so ein aehn­li­ches Buch ueber dei­ne Erfahrungen bei Macroagentueren planst. In
    dei­nem Blog mehr dar­ueber zu lesen wäre auch okay 😉

    LG L.

  4. @Pixelli: Ich drü­cke Dir die Daumen für Deine Verkäufe. Und nein, ich hat­te damals kei­nen Affiliate-​Link benutzt. Aber ich glau­be, Shutterstock begrenzt die Einnahmen pro gewor­be­nen Nutzer auf 200$ (oder so ähn­lich). Zur Buch-​Frage: Im Buch wird ja auch Macrostock erwähnt, wenn auch nicht so aus­führ­lich wie Microstock, weil ich davon aus­ge­he, dass Microstock ein idea­les Lernfeld ist. Wer damit Erfahrungen hat, kommt auch mit Macrostock-​Agenturen zurecht.

  5. Kennt jemand noch gute Tipps für die Auswertung von Verkäufen via Fotolia?

    Ich kopi­er jeweils aus der „Statistik“ mei­ne Daten in eine Excel-Tabelle…aber viel­leicht gibts ja noch inter­es­san­te ande­re Lösungen? 🙂

  6. Hello Hr. R. Kneschke ! 

    dein Atrikel is ganz wun­der­voll (muss mal erwähnt wer­den) klar und infor­ma­tiv (ui, wenn das netz doch nur mehr sol­cher „text­fet­zen“ zu bie­ten hätte 😉

    da ich sel­ber seit weih­nach­ten 2011 dabei bin und es naür­lich sehr schön is wie kata­log und einnahmen/​verkäüfe lang­sam wach­sen find ich beson­ders die gra­fi­sche auf­stel­lung dei­ner ein­nah­men sehr anschaulich! 

    eine fra­ge wurmt mich aber doch, seit ich den bericht gefun­den hab… und zwar die bild anzahl in dei­nem kata­log. ich mein… dei­ne ein­nah­men wach­sen ja echt schön, so ab den ers­ten 7 – 8 mona­ten aber wie schau­ts da mit der bild­an­zahl aus? … steigt deie kata­log­grö­ße annä­hernd pro­por­tio­nal zu dei­nen einnahmen? … 

    es wäh­re eeecht fine, eine sta­tis­tik zu haben die um die bild­an­zahl ergänzt ist… (vl. ein­fach nur bal­ken einer andern far­be dane­ben, für den direk­ten vergleichswert) … 

    ansons­ten: viel glück&spaß uns allen microstock-fotografen! 🙂

  7. @Makrokosmos: Danke für das Lob. Im Grunde lade ich bei Shutterstock regel­mä­ßig ca. gleich viel hoch, sodaß mei­ne Bildanzahl als Grafik ein­fach eine kon­ti­nu­ier­lich leicht anstei­gen­de Linie ist.

  8. hel­lo!

    daaa­an­ke­schön für die wahn­sin­nig schnel­le antwort! 😉

    den­noch is mei­ne neu­gier nicht gebro­chen… ich mein… das könn­te auch 1bild/​tag sein, was du beschreibst (was ich für äußerst unwar­schein­lich hal­te…) … im ende­fekt inter­es­sie­ren mich glaub ich am meis­ten die „mei­len­stei­ne“ … ich mein, wann warn 100 bil­der online, wann 200, 500, 1k … so irgendwie… 

    sich kon­ti­nu­ier­lich wei­ter­ent­wi­ckeln soll­te eh jeder foto­graf, ent­spre­chend kon­ti­nu­ier­lich neue arbei­ten anzu­bie­ten find ich is da eh schon mit dabei…

    und wenn ich schon dabei bin, so ein monster-​comment zu ver­fas­sen, die trans­pa­renz dei­ner arbeit und die viel­fäl­tig­keit dei­ner ver­öf­fent­li­chun­gen (from blog – pic­tu­re) muss ein­fach auch noch­mal von mir gelobt wer­den! wirk­lich gut gemacht!

    lg
    Makrokosmos

    http://tinyurl.com/28589ew 😉

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