Immer wieder heißt es von Bildagenturen und bei Bildkäufern: „Wir wollen kreative und originelle Bildideen“ oder „Wir suchen ‚echte Menschen‘, keine Models“.
Aber wenn ich mir meine Verkäufe anschaue, dominieren die klassischen Motive: Business-Leute am Handy, Daumen hoch, Händeschütteln und so weiter. Ja, ich verkaufe sogar noch relativ neue Fotos von lachenden Frauen mit Headset, obwohl jede Microstock-Agentur davon mindestens 10.000 technisch perfekte Motive in allen Varianten hat. Da gibt es einen Widerspruch.
In den Kommentaren zu meiner Fotosession mit vier jungen Frauen klang der Vorwurf an, dass diese Bilder nicht originell seien. Ich zitiere: „…irgendwie nur Kopien von Kopien diese Kopien, oder?“ Vollkommen zutreffend. Ich würde nie behaupten, dass ich mit diesen Fotos die Bildsprache um eine neue Facette bereichert hätte.
Umso erstaunter war ich, dass sich die Fotos bei Fotolia, Dreamstime, BigStock, 123rf (bei Shutterstock sowieso) usw. teilweise sogar nur wenige Stunden nach dem Freischalten verkauft haben – mehrmals. Das ist selbst bei mir nicht üblich.
Ähnliche Beobachtungen macht auch Stephen Gibson in seinem lesenswerten Blog-Beitrag „The Ten Commandments of Microstock Photography“ unter Punkt 6 und in den Kommentaren. Die Käufer suchen immer neues Material, aber wenn es hart auf hart kommt, gehen sie lieber auf Nummer Sicher und kaufen die Motive, die schon hunderte andere Firmen vor ihnen gekauft haben.
Trotz der händeringenden Appelle der Bildagenturen ist es auch nicht einfach, ungewöhnliche Bilder in das Portfolio zu kriegen. Vor allem bei Microstock-Agenturen wird bevorzugt abgelehnt, was nicht dem typischen „In die Kamera lächeln“ entspricht. Obiges Foto ist ein Beispiel, aber auch viele andere Foto, auf denen Dinge – absichtlich – das Gesicht verdecken, haben viel geringe Chancen, angenommen zu werden. Vor einigen Wochen telefonierte ich mit einem Bildagentur-Mitarbeiter, der sich Fotos von jubelnden Menschen wünschte – aber von hinten aufgenommen. Das gäbe es kaum. Kein Problem, habe ich umgesetzt. Nur wurde das Foto überdurchschnittlich oft wegen „geringer Verkaufschancen“ abgelehnt.
Ich vermute, der Knackpunkt ist folgender:
Das Bildagentur-Geschäft ist ein Massenmarkt. Je niedriger die Preise sind, desto wichtiger ist es für Fotografen, ein Foto möglichst häufig zu verkaufen. Die Kunden haben sich an Preise ab ein Euro gewöhnt, was dazu führt, dass auch mehr Bilder insgesamt gekauft werden. Für die meisten Zwecke finden sich auch ausreichend Motive – zahlreiche Billigzeitschriften am Kiosk, die ausschließlich mit Fotos aus einem Bilder-Abo gespeist werden, beweisen das. Aber wenn dann ein seltenes, verrücktes Bild gesucht wird, finden die Käufer es nicht in den Microstock-Agenturen und verlangen nach frischen, ungewöhnlichen Bildideen – zu Microstock-Preisen.
Dabei ist es manchmal vielleicht einfacher, mit dem gesparten Geld einen Auftrag an einen Fotografen zu vergeben. Die Outtakes werden dann an Bildagenturen geliefert, dort… ach nein, das gab es ja schon mal.
Was meint ihr? Was sind Eure Erfahrungen mit ungewöhnlichen Bilder und Käuferwünschen?
Ich habe diese Vorgehensweise bei Bildagenturen auch schon bemerkt und halte sie für extrem kurzfristig.
Als Bildkäufer fällt die Entscheidung für eine Bildagentur nicht aufgrund der Topseller, sondern auf Basis des Longtails.
Nehmen wir den Reisebereich. Viele Agenturen gehen dazu über, nur noch Bilder der Hot Spots anzunehmen. (bspw. in Berlin: Brandenburger Tor, Kanzleramt, Fernsehturm) Diese Bilder bekomme ich aber bei jeder Agentur. Für mich als Kunde macht sich die Entscheidung aber an der „Seitenlinie“ fest. Welche Abdeckung mit Bildmaterial habe ich, wenn ich über „Geheimtipps“ und Touren abseits der Touristenzentren berichte?
Und da sieht es bei fast allen Agenturen sehr mau aus! Wir produzieren dieses Material notgedrungen selbst. Die Zweitverwertung des Materials scheitert dann schon bei der Freischaltung. Und da liegt dann doch etwas im Argen.
Im Netz hat es lange gedauert, bis die großen Player die Bedeutung des Longtails erkannt haben. Ich bin gespannt, wie lange die Bildagenturen dafür brauchen 😉
Das gleiche Problem hab ich auch sobald man etwas „outside the box“ macht ist es sehr schwer solche Bilder von Mikrostockagenturen akzeptiert zu bekommen.
Wobei bei Getty hat man mehr chancen „künstlerische“ Bilder zu verkaufen, da ist eben das Klientel etwas anders.
Hab mir übrigens dein Buch über „Geld verdienen mit Stockfotografie“ gekauft um mal über den Tellerrand zu blicken und um zu sehen wie andere so mit Stockagenturen arbeiten. Ich muß sagen es ist sehr gelungen und bin begeistert von der Fülle an Tipps und Tricks.
Tust du eigentlich für Fotolia extra auf Deutsch verschlagworten das du soviele Verkäufe erzielst?
Ich verschlagworte generell alles auf Englisch und Fotolia läuft bei mir nicht so gut evtl. deswegen?
Grüsse
Daniel
Wobei genau solche »außergewöhnlichen« Bildmotive und Umsetzungen bei den meisten Makrostock-Agenturen gut ankommen. Das wird wahrscheinlich auch eines der Unterscheidungsmerkmale sein (neben dem Preis): Bei Microstock gibt es alle gängigen »in die Kamera lächeln«-Motive und bei den Macros die »außergewöhnlicheren« Bilder.
@Daniel: Wie im Buch ja schon geschrieben: ich verschlagworte alle meine Fotos in deutsch und übersetze sie dann ins Englische. Die deutschen Agenturen kriegen die deutschen Keywords, die anderen die englischen.
Ich produziere zwar „noch“ keine People Fotos, jedoch verkaufen sich bei mir vor allem die sehr schlichten Bilder wie eine Peperoni von der Seite ein Apfel usw. besser als Bilder welche mit gleichen Objekten aufwändiger Beleuchtet und in Szene gesetzt wurden.
Wenn man sich etwas wünschen darf, kann man natürlich in erster Linie an sich selbst denken. Soweit ist es o.k., dass sich Bildagenturen Bilder wünschen, die sie nicht haben. Für die Bildproduzenten bedeutet das aber nicht automatisch, dass ihr Wunsch nach hohen Verkäufen auch in Erfüllung geht. Auch wenn das einige Bildagenturen bei der Formulierung ihrer Wünsche ganz geschickt suggerieren. Es ist gut wenn darüber informiert wird, was die Agentur/der Kunde gern hätte. Als Produzent muss man aber für sich selbst klären, ob es sich lohnen könnte, diese Wünsche zu bedienen. Meine persönliche Erfahrung bei Microstock entspricht der von Robert und den vorhergehenden Kommentaren. Es lohnt sich meistens nicht, solche Bilder werden zu selten verkauft. Vielleicht werden hier allmählich die Grenzen von Microstock sichtbar, hinter denen auch in Zukunft Raum für Auftragsproduktionen und Makrostock bleibt.
Mein Eindruck bei dem Thema: wenn z. B. das Model den Daumen vor der Kamera hoch hält und dieses Motiv zum hundertsten Mal in der Microstock-Agentur landet, sich die Fotografen nur ein Hundertstel des (möglichen) Gewinns ausrechnen können! Den Microstock-Agenturen kann das ja egal sein. Den Käufern sowieso.
In meinen eigenen Stockfotoarbeiten (ich habe diesen „Abstecher“ inzwischen so gut wie aufgegeben) habe ich auch Inspiration in bereits bestehenden Topsellern gesucht. Aber es ist klar, dass es sich vom Hundertstel ins Tausendstel bewegt. Der Gewinn sinkt genau so schnell wie die Kreativität. Es ist wie das Duplikat oder die Kopie eines gefragten Konsumprodukts, es verkauft sich nur wenn ich es auch billiger anbiete als das Original (Lockvogel: Dumpingpreise, Downloadgutscheine, Abos, etc…).
Und sein wir doch mal ehrlich, der Preisdruck beginnt doch schon damit, dass deine Models ohne ein Honorar nach Hause gehen, oder?
@anemo: Nein, meistens bezahle ich meine Models. Bestimmt nicht so viel wie bei einem Werbeshooting für einen Großkonzern, aber Geld bekommen die meisten.
Mit der richtigen Agentur verkaufen sich auch echte Fotografien für echtes Geld. Habe ich jetzt wieder einmal mehr in der Quartalsabrechnung gesehen. Sich fotografisch für 32 bis 88 Cents/Lizenz zu prostituieren und das dann mit dem „kommerziellen Erfolg“ zu begründen, mag ausreichen, um sich über Wasser zu halten, aber es dürfte wohl kaum den (eventuell vorhandenen) Drang nach inhaltlicher Tiefe, nach Stilbildung, nach visueller Innovation und trotzdem nach kommerzieller Verwertbarkeit befriedigen. Hinzu kommt, daß die Bilder ziemlich gephotoshoppt aussehen (übersättigte Farben). Und sie wurden mit einem 08/15-Katastrophen-Licht fotografiert – das ist zwar ganz praktisch, weil wenn die Softbox einmal steht, dann ist das Licht ja da, aber das ist weit entfernt von einem auch nur im Ansatz brauchbarem Licht für Bilder, die auf hohem Niveau kommerziell verwertet werden sollen. Für Microstock scheint’s aber ja zu reichen.
Zu den Models: du hast die 4 Mädchen vom letzten Shooting echt bezahlt? Davon hat doch keine auch nur im Ansatz sowas wie Ausstrahlung, keine sieht wenigstens gut aus und dementsprechend überzeugt auch kein einziges der Mädchen – weder wird was für’s Herz noch für’s Auge geboten. Das Lachen aufgesetzt und übertrieben künstlich, die Augen häufig zugekniffen, die Frisuren eine Katastrophe, die Mundwinkel ätzend, die Körperspannung nicht vorhanden und die Gesichtsausdrücke absolut gestellt und nicht überzeugend. Letztlich aber eigentlich nur konsequent, denn zu künstlichen Bildern passen künstliche Models, aber wenn, dann doch bitte hübsche Mädchen! Ach nee, daas geht ja nicht, die sind teurer und man muß in der MK sehr lange bis unendlich danach suchen…
Typische Modelkartei-Gesichter, die meinen, Profi-Models zu sein, weil sie mal 100€ für ein paar Stunden gekriegt haben.
Naja, man kann es auch anders ausdrücken:
Im Fast-Food gibts Gehacktes, im Sterne-Restaurant Filet.
Wer sich wirklich für sehenswerte und lehrreiche Fotografie im Lande interessiert sollte mal hier rumklicken:
http://www.blickfang-dbf.de/fotografen.htm
Das war die Frage die wir hier diskutieren: Macht es Sinn Filet im Fastfood-Laden anzubieten? Ich denke nicht. Roberts Erfahrungen und die Kommentare scheinen es zu bestätigen. Das meinte ich auch mit den Grenzen von Microstock: Filet hat seinen Preis und der lässt sich bei Microstock nicht realisieren, also werden die Kunden woanders danach suchen müssen.
Ich finde es übrigens nicht abwegig mit wenig Aufwand Geld zu verdienen, im Gegenteil da habe ich richtig Spass dabei. Klar, vor Microstock konnte man auch „Gehacktes“ zum Filetpreis verkaufen, wie der Blick in einige Makrostockportfolios zeigt. Die Zeiten sind vorbei, dass ist ärgerlich und deshalb fallen vielleicht so harte Worte wie „prostituieren“. Würde ich nie verwenden.
Ich wäre auch nicht auf die Idee gekommen, Fotografen die ihr Einkommen mit Kellnern, Taxifahren u.ä. aufbessern mussten, Prostitution vorzuwerfen. Die hatten alle mindestens eine Fotografenausbildung, meistens sogar ein Diplom und natürlich den „Drang nach inhaltlicher Tiefe, nach Stilbildung“ und sicher auch den Wunsch „nach kommerzieller Verwertbarkeit“. Heute können sie sich schon während der Ausbilung/Studium ein Microstockportfolio aufbauen, dass ganz allein jeden Monat die Miete und das Essen verdient und dann an ihren wirklichen fotografischen Zielen/kommerziellen Durchbruch arbeiten. Vorausgesetzt sie stehen sich nicht selbst im Weg weil ihnen irgendjemand eingeredet hat, sie würden sich damit prostituieren.
@ Michael: du glaubst doch selber nicht, was du hier von dir gibst, oder?
Studenten, die ihre Miete mit Microstock verdienen?
Ich war als Student nebenbei Kurier, Fensterputzer, Kellner, Sportlehrer, etc. und wußte am Ende des Monats ca. 800‑1000,- Euro in der Tasche zu haben. Und wer, bitteschön, schafft als fotografierender Student 500‑1000 nötige Downloads pro Monat bei Microstock-Agenturen?
Aber Ausgangspunkt ist nicht das Filet im FastFood, sondern ob man anderen Fotografen Konkurrenz macht, indem man ihre Arbeit kopiert und dann nebenan platziert (für weniger als 1 Euro brutto)? Und sich die ganze Sache auch nur Ansatzweise rechnet? Alleine schon dann, wenn der Fotograf den beteiligten Models ein angemessenes Honorar auszahlt (im duskutierten Fall vier Models!!!!)?
@yeahyeahyeah: nur weil die Mädels nach „normalen“ Mädels aussehen, muss man doch nicht solche Geschütze auffahren. Ein bissel Normalität kommt auch in der Werbebranche gut und die Verkäufe geben Robert recht.
Mal abgesehen davon dass hier immer wieder der selbe alte Schmarrn dahergeredet wird, dass jeder Verkauf nur zwischen „32 bis 88 Cents/Lizenz“ bringt. Nur wegen Shutterstock? Robert ist bei Fotolia Silber Mitglied, bekommt also da zwischen 0,31€ (insofern richtig) und bis zu 3,10€, wenn er seine Bilder nicht exklusiv anbietet. Ich gehe aber davon aus, dass es Bilder gibt, die er hier und da als teilexklusives Bild einstellt. Bei fotolia bekäme er dann zwischen 0,93 – 9,30 Euro. Das ist zum Beispiel bei seinen Bestsellern bei Fotolia der Fall.
Bei exklusiven ist die Kommission noch höher, da gibt es im Silber Rang 1,44 – 14,40. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das XL und XXL Lizenzen sehr oft gekauft werden.
Überschlagen wir mal kurz, was Robert an Bestseller bei fotolia (teilexklusiv) verdient haben könnte: ich nehm mal an, das war sein Weg zu Silber und er ist ab der Hälfte der Verkäufe silber geworden und es dann auf teilex gestellt. Also hat er bei seinem ersten Bild (190 * 1 * 0,25 * 5) + (190 * 3 * 0,31 * 5) = ca. 1.300€ verdient (190 = Hälfte der Verkäufe, Grundpreis, Kommission, durchschnittliche Lizenz M). Ist natürlich überschlagen und völlig grob, aber allein an diesem Bild hat sicher schon mehr als 1000€ verdient.
Nun hat er aber nicht nur eins sondern mittlerweile 2600 im Angebot, gestreut in verschiedenen Agenturen plus die Bilder die er auch noch im Macrobereich anbietet.
@anemo: ein Student muss nicht 800 – 1000 € verdienen. 400€ reichen auch schon, wenns Bafög plus Kindergeld stimmen 😉
Ich weiß, übertriebene Darstellungen helfen einen Standpunkt scheinbar zu festigen. Aber ich denke dass, wenn ihr schon hier die ganze Zeit gegen seine Art Geld zu verdienen wettert, ihr doch bitte korrekte Zahlen nehmen könnt.
@FoG: Du musst hier gar nicht spekulieren, in paar Tagen veröffentliche ich eine Statistik meiner Microstock-Umsätze… 🙂
@anemo: Ich hingegen finde Michaels letzte beiden Sätze realistisch und vernünftig.
@FoG
Man kann sich vieles schön rechnen!
Die Realität sieht aber anders aus.
Also meine Korrekten Zahlen sind: Vorgestern ein Bild mit 1 Euro Bruttogewinn verkauft, Gestern mit 0,31 Euro Bruttogewinn.
Wenn ich jetzt diesen Kram mal 3500 nehme, komme ich auf einen realistischen Brutto-Umsatz um sagen zu können, ich lebe von der Stockfotografie. Wobei ich dann wohl mein Auto, Atelier und Hobbies aufgeben müßte ;D
Nicht, weil die Mädchen „normal“ aussehen, halte ich sie für ungeeignet, kommerziell mit ihnen zu arbeiten. Sondern, weil sie null Ausstrahlung haben, die Augen zukneifen und alles in allem gar nichts rüberbringen.
„Prostituieren“ war so gemeint, daß man als Fotograf seine Arbeitskraft nicht freiwillig unter Wert verkauft bzw. – um das eben nicht zu tun – dann eben billig und viertklassig produziert. Diese Idee steht mir tatsächlich im Weg, um „Millionenseller“ im Microstock-Bereich zu werden. Das will ich nicht, halte ich weiterhin für kurzfristig gedacht und dürfte mittlerweile auch sehr schwierig werden. Ich habe keine Lust auf Stangenware, selbst unter Pseudonym nicht. Entweder, jemand bezahlt angemessen für (meine) Bilder oder eben nicht. Falls nicht, soll er/sie ja die übertrieben dargestellten Hobby-Mädels von nebenan vor weiß kaufen. Mir eigentlich egal, jeder muß selbst wissen, mit welchem Material geworben wird – wobei ich ernsthaft bezweifel, daß eine halbwegs kompetente Werbeagentur auch nur im Ansatz darüber nachdenkt, Microstock-Bilder zu kaufen bzw. zu nutzen.
1000€/Bild bei fotolia? Welchen Robert meinst du? Ich sehe ganze 7 Bilder, die sich 100x oder öfter verkauft haben und ganze 37 Bilder, die sich häufiger als 50x verkauft haben (inkl. der 7 100er-Bilder). Ab Portfolio-Seite 10 kommen die einstelligen Verkäufe, ab Seite 52 folgen 33 Seiten Karteileichen (grob gerechnet 1188 Bilder). Portfolio-Größe sind 2700 Bilder, 44% haben sich gar nicht verkauft, aber nur 1,37% mehr als 50mal. Aber is‘ klar, jedes Bild bei fotolia bringt 1000€. Mindestens. Microstock scheint echt die Lizenz zum Geld-drucken zu sein…
Ich verkaufe lieber ca. 40 Bilder im Quartal mit einem Durchschnittspreis von 160€ – da fühle ich mich als Fotograf bestätigt, sowohl in visueller als auch in inhaltlicher Hinsicht. Ich fotografiere lieber 15 bis 20 brauchbare Bilder am Tag statt 150 billige, aber bunte Bildchen zu produzieren, die es schon 10000mal gibt.
Es wäre mal interessant zu sehen/lesen, wann Robert seinen BreakEven-Point bei einer seiner Produktionen mit den Amateur-Models erreicht hat. Z.B. die Bibliotheks-Geschichte, die er hier mal vor Ewigkeiten präsentiert hat. Oder die Apotheken-Sache – die habe ich noch in Erinnerung, weil ich auch da Probleme mit dem „Model“ hatte. Oder meinetwegen auch die letzte Produktion mit den vier Amateur-Gesichtern. Aber bitte richtig rechnen! Und dann rechnen wir mal aus, was er noch verkaufen muß, um den Zeitaufwand einigermaßen sinnvoll bezahlt zu bekommen (Vorbereitung, Fotografieren, Nachbearbeitung, Betextung, Kategorisierung). Und wenn wir dann noch Steurn und sonstige Abgaben berücksichtigen…
P.S.: vor den Kollegen, die lieber Taxi fahren statt sich im Microstock-Markt unter Wert zu verkaufen, habe ich absolut großen Respekt.
@yeahyeahyeah: zum einen: es gibt nicht nur eine Agentur. Zum anderen glaube ich nicht, dass man im Macrostock Bereich mehr verkauft. Sicher, das einzelne Bild zu höheren Preisen, aber nicht in der Frequenz wie im Microstockbereich. Und Robert gibt ja auch zu, im Macrostockbereich anzubieten. Wenn es denn so viel lukrativer ist, warum geht er dann doch gezielt auf den Microstockbereich?
Ich hab nicht gesagt dass jedes Bild so viel Geld einbringt. Ist bei der Masse auch nicht möglich. Aber wenn ich aus einem Shooting 100 brauchbare Bilder herausbekomme und davon nur 5 oder 6 sich mehr als 50mal verkaufen hab ich bei meinem durchschnittlichen Umsatz von 5€ das Shooting locker finanziert (ich persönlich habe diesen durchschnittlichen Umsatz weil ich exklusiv bin bei Fotolia, Robert hat über mehrere Agenturen auch mehrere Einnahmetöpfe).
Klar sind über die Hälfte erst mal Karteileichen. Aber du vergisst dass vieles davon aus Shootings stammt wo sich ähnliche Bilder schon mehrfach verkauft haben. Oder die Bilder sind relativ neu und haben sich deshalb noch nicht verkauft. Und wie hier ja so oft angemerkt wird, ist Microstock Massenware, da investiert man im Postprocessing halt nicht eine Stunde pro Bild sondern nur 15 Minuten. Oder man versucht vorher schon möglichst alle Fehler die es zu korrigieren gäbe auszuschliessen um effizienter zu sein.
„Ich fotografiere lieber 15 bis 20 brauchbare Bilder am Tag statt 150 billige, aber bunte Bildchen zu produzieren, die es schon 10000mal gibt.“
Das ist ja schön dass du das so siehst und hört sich auch gut an. Aber das ist nicht für jeden die Lösung und nicht jeder muss deine Meinung teilen, dass dies der Weg ist den ein Fotograf gehen muss.
Dich interessiert, was Robert an dem Bibliotheksshooting verdient hat? Überschlag es doch einfach. Wenn man bei Fotolia die Downloads zusammenrechnet kommt auf ca 790 Verkäufe. Übrigens sind da vielleicht 10% unverkauft. Vielleicht gibt er ja seine Zahl, was er durchschnittlich pro Download bei Fotolia bekommt bekannt. Dann kannst du das einfach multiplizieren und kommst vielleicht auf 600€ (nur bei Fotolia, wo er die sonst noch verkauft, weiß ich nicht).
@anemo: ich hab diese Woche (als Hobbyfotograf) auch ein paar Bilder verkauft: 3 mal XXL und ein mal L bei Fotolia. ich hab 3 mal 9€ und ein mal 6,30€ verdient. meine einzigen verkäufe letzte Woche 😉 Ist zugegebenermaßen nicht immer so, aber oft genug.
Ich will hier nicht leidenschaftlicher rüberkommen, als ich bei dem Thema eigentlich bin, aber jeder sollte sich vor Augen führen, dass wenn für Robert ein anderer Weg als primär Microstock wirklich lukrativer wäre, er das auch machen würde. Aber irgendetwas muss er da ja an Potenzial sehen, zumindest für sich.
@ FoG
Vorab Herzlichen Glückwunsch für diese wahnsinns Verkaufswoche bei dir!
Die sichtbaren Fakten (sofern der Link stimmt): Dein Top-Seller unter fotolia wurde ganze 13 mal downgeloaded!?! Insgesamt hast du etwas mehr als hundert Verkäufe und damit den glorreichen BRONZE-Status erreicht(mit rund 600 Bildern, nach wieviel Monaten??).
Und als XXL kosten deine Motive 10 oder 20 Credits (Exklusiv-Anbieter bekommen davon 42 %)!
Das diese Motive für den Weitervertrieb (Lizenz X) von Kunden bezogen werden, glaube ich kaum.
Bei deinem Brutto-Gewinn von 9,- Euro (= 42 %) pro Motiv wäre der Preis des Motivs bei fotolia 21,43 Credits gewesen!! Oder spinnt mein Rechner??
Also, für mich haben Lügen immer noch kurze Beine ;D
In allen Ehren und bei Roberts Fleiß und Toleranz: Bleibt mal realistisch wenn ihr euch in die Diskussionen mischt, Danke!
@FoG: Meine Durchschnittseinnahmen bei Fotolia hatte ich hier mal beschrieben:
http://www.alltageinesfotoproduzenten.de/2009/04/13/analyse-durchschnittliche-einnahmen-bei-fotolia/
Also etwas mehr als Du geschätzt hast… 🙂
@FoG: du rechnest aber komisch und verschließt die Augen vor der (offensichtlichen) Realität.
Ich habe bei fotolia jetzt 346 Downloads gezählt, die ich in Robert’s Portfolio zum Stichpunkt „Bibliothek“ gefunden habe – damit habe ich also vorausgesetzt, daß alle Bilder mit diesem Stichpunkt aus diesem Shooting stammen (was nicht der Fall sein dürfte). Selbst wenn es durchschnittliche für jeden Download 1,50€ gäbe (was nicht der Fall ist – und die von dir hier angegebenen 5€/Download sind völlig aus der Welt gegriffen), wäre das ein Umsatz von ca. 520€. Vier Models sind beim Shooting gewesen (oder waren es mehr? Ich weiß nicht mehr…), jeder kriegt unglaubliche 70€, macht 280€ Modelkosten, also bleiben 240€ übrig. Da sich ein Shooting i.d.R. nicht alleine und auch nicht kostenfrei organisiert, bleiben vielleicht 200€ übrig, wenn diverse Zusatzkosten berücksichtigt werden.
Natürlich kommen noch Verkäufe der anderen Agenturen hinzu, diese dürften sich aber in Grenzen halten, falls Robert’s letzter Beitrag über seine Microstock-Zahlen noch einigermaßen aktuell ist – in diesem war er übrigens stolz auf 50€-Cents Umsatz pro Bild pro Monat… also sind wir großzügig und schlagen 200€ drauf für Verkäufe aus anderen Agenturen.
400€ für einen Tag Vorbereitung, einen Tag Fotografieren, zwei Tage Nachbearbeitung = 100€/Tag. Davon sind noch Steuern, Versicherungen, Investitionskosten, laufende Betriebskosten sowie sonstige Abgaben (Berufsgenossenschaft z.B.) abzuziehen.
Mal im Ernst: jeden Tag für 8 Stunden in der Videothek arbeiten ist da deutlich lukrativer, aber das muß jeder selbst wissen.
P.S.: um im Makrobereich zu verkaufen, müßte Robert ziemlich viel ändern – Lichtaufbau, Modelauswahl, Themen, Bildideen… wenn er es ohne Änderung versucht, wundert es mich nicht, daß er nichts verkauft und meint, Micros seien lukrativer.
@anemo: als Exklusiv Bronze Mitglied bekomme ich 45% Kommission. Insofern macht das bei 20 Credits 9 € für mich. Ich habe im Februar mein Portfolio von 250 um 200 weitere Fotos erweitert. Die restlichen 150 kamen in den letzen 2 Monaten hinzu. Ich mach das ganze wie gesagt neben meiner Arbeit. So richtig kümmere ich mich erst seit Ende letzen Jahres um mein Portfolio. Ich habe ja immer wieder betont, dass ich das als Hobby betreibe und das einzige was ich hier ausräumen wollte, ist das Vorurteil, dass man im Microstockbereich nur Cent-Beträge bekommt.
Was hat das mit meinen absoluten Verkaufszahlen zu tun, die natürlich nicht zum Leben reichen? Dafür dass ich mich vielleicht an 3 Tagen in der Woche abends mal 2 Stunden hinsetze und Bilder fertig mache, find ich es nach 7 Monaten schon ganz gut so 120 – 200€ extra mit nem Hobby zu verdienen. Und ich verdiene heute immer noch an meinen ersten Bildern. Von daher kann der Umsatz nur steigen, auch wenn ich NICHTS mehr mache.
@yeahyeahyeah:
Die 5€ sind mein durchschnittlicher Umsatz, als exklusiver Bronze Fotolianer. Meine Bilder kosten 2 – 20 Credits, von denen ich 45% bekomme (macht also zwischen 0,90 – 9€ für mich, pro Download). Abo Funktion ist aus. Nun sag mir doch mal, wenn ich meine Durchschnittszahl berechne und auf diesen Wert komme, wie diese Zahl aus der Luft gegriffen sein soll?
Bei dem Bibliotheksshooting bin ich anders als du vorgegangen und hab das Portfolio zeitlich geordnet. Von Seite 35–38 findest du seine Bilder aus dem Bibliotheksshooting. Du solltest nämlich fair sein und Bilder wie dieses http://de.fotolia.com/id/18550262 dazu zählen. Denn immerhin sind das die Models die er in dem Shooting bezahlt hat.
Robert hat eben ja auf einen Artikel verlinkt, da steht drin dass er durchschnittlich 1,03 pro nicht exklusiven Bild bekommt. Also hat er bei 790 Verkäufen ca. 813€ verdient. Damit liegt deine Beispielrechnung schon mal um 300€ daneben.
Die Bilder wurden vor ca. einem 3/4 Jahr eingestellt. Die verkaufen sich doch noch weiter. Ich geh mal davon aus, dass er in einem Jahr die doppelte Anzahl an Verkäufen haben wird. Von daher verändert sich doch die Rechnung andauernd. Dann kommen noch mal 800€ hinzu. Bald ist er Gold und bekommt dann 3% mehr. Kleinvieh macht auch Mist.
@Robert: der Beitrag ist ja schon ziemlich alt 🙂 ich bin gespannt, ob sich in dem Jahr die Umsätze und RPD verändert haben, insbesondere bei Fotolias neuer Preisstruktur seit Anfang des Jahres.
ok, genug geschwafelt. Ich habe mir jetzt echt mal die Mühe gemacht und Robert’s Downloads bei fotolia komplett gezählt – durch das gesamte Portfolio. Als Ergebnis stehen bei mir 12417 Downloads, bei 1,03€/DL macht das ca. 12800€ Umsatz. Rechne dir bitte selbst aus, ob sich das nach Abzug der Kosten tatsächlich lohnt. Steuern nicht vergessen, sonstige Abgaben ebenfalls berücksichtigen. Und jetzt komm‘ mir keiner mit „die Bilder laufen auch bei anderen Agenturen“ – ja, aber lt. Robert’s letzter Statistik ist fotolia mit Abstand seine erfolgreichste Agentur, daran dürfte sich wenig geändert haben. Setzen wir die Zahl für alle Agenturen auf insg. 20000€, das dürfte ausreichen.
Jetzt kann jeder selbst rechnen, ob das reicht. In den 20k sind aber noch keine Ausgaben berücksichtigt, d.h. wenn Robert vielleicht insg. für seine Produktionen 35 Models mit jeweils 70€ bezahlt hat (was sehr, sehr wenig wäre), sind schon 2500€ an Kosten aufgelaufen – und dabei bleibt es ja nicht.
Leben kann man davon jedenfalls zwei Jahre lang nicht.
wow, so viel Arbeit 🙂
Ich seh das mal so: er lebt noch, er bloggt noch, er fotografiert noch. Von daher kann er wohl von der Fotografie leben. Er macht ja auch Auftragsarbeiten wie z.B. Hochzeitsfotografie. Aber der Hauptumsatz kommt nach seinem Bekunden aus dem Stockbereich. Ich glaub ihm das jetzt einfach mal. Und demnächst kommt auch wieder sein Report über seine Einnahmen.
Ich glaube ja nicht dass er mit absoluten Zahlen darauf eingehen wird, wieviel er mit Stock und wieviel er mit tradtioneller Auftragsfotografie erzielt. Ich nehme mal an es wird so im Bereich von 60 zu 40 Prozent liegen. Ich bin im ersten Jahr meiner Selbstständigkeit auch mit 12.000€ Gewinn erst mal ausgekommen. Im zweiten warens dann schon 20.000€. Jetzt bin ich 5 Jahre selbstständig 🙂 Am Anfang ist man zu Entbehrungen bereit 😉
Ich warte mal auf seinen Report und dann können wir ja weiterdiskutieren 🙂
@FoG
Ok. Bei deinem Bronze-Status und den Prozenten hatte ich mich verguckt.
Aber,
bei uns in der Stadt gibt es auch Menschen, die sich mit dem Sammeln von Leergut etwas dazuverdienen ;D
Pro PET-Flasche 0,25 Euro. bei nur 20 Flaschen am Tag an 365 Tagen im Jahr sind das 1825,- Euro (keine Steuern, keine Materialkosten, keine Honorare, frische Luft und Bewegung gratis!)
So, und nun rechne mal vor oder nach, wie groß dein (Exklusiv-)Portfolio noch werden muss um da ranzukommen (Steuern, Versicherung, hohe Materialkosten, DSL, Model-Honorare, etc. nicht vergessen)?
Ich mache übrigens keine Auftragsarbeiten… 🙂 Mein Report kommt wahrscheinlich am Mittwoch.
@anemo: Bei dem Argument mit den Flaschensammlern frage ich mich immer: „Warum machen das dann nicht mehr Leute?“
hier in Berlin machen das mehr Leute 🙂 Aber irgendwann ist der Markt an Anbietern gesättigt 😀
@Robert: ach so? ich dachte gelesen zu haben, dass du vor nicht allzu langer Zeit auf einer Hochzeit fotografiert hast.
@anemo: mein Portfolio muss dazu nicht mehr wachsen 😉 Wie gesagt: der Knackpunkt ist, dass sich morgen auch noch Bilder von vor einem Jahr verkaufen werden. Aber morgen hab ich schon wieder was neues im Angebot. Das ganze ist ungefähr wie der Zinseszinseffekt.
@FoG: Ja, ich hatte paar Hochzeiten fotografiert, aber das war bei Freunden ohne Honorar.
FoG, du argumentierst mit einer Laufzeit und dadurch automatisch generierten Verkäufen. Zwei Dinge gibt es dabei jedoch zu beachten: die Laufzeit im Micro-Bereich liegt bei max. 2 Jahren, bei shutterstock z.B. ist sie nochmals deutlich kürzer. Ein Jahr Auszeit kann sich z.B. ein Microstock-Fotograf nicht leisten, das wäre in den Umsätzen sofort spürbar. Du mußt ständig nachschieben. Und zweitens kämpfen die „Großen“ (Yuri & Co) seit einiger Zeit mit erheblichen Einbußen bei den Bildverkäufen – sei es durch Konkurrenz aus Osteuropa, sei es durch gesunkene Fotografen-Beteiligungen oder eben dadurch, daß mittlerweile immer mehr produziert werden muß, um die Umsätze konstant zu halten.
Dies ist im Makro-Bereich natürlich nicht anders, irgendwann fliegen die Bilder aus dem Vertrieb. Allerdings erst nach ca. 5 Jahren und dann bleibt immer noch die Verwertung über die Micro-Schiene. Es wird häufig gesagt, daß Micro genauso ertragreich sein kann wie Makro, allerdings berücksichtigen die Leute dabei eben nicht die deutlich unterschiedliche Lebensdauer des Materials und die Option, das Makro-Zeugs nach der Verwertung noch immer bei den Micros verwursten zu lassen.
Mein imagebroker-Portfolio z.B. geht in zwei Jahren komplett zu den Micros. Ich bin dermaßen unzufrieden mit den erzielten Verkaufspreisen bei imagebroker, daß ich den Vertrag dieses Jahr kündigen werde. Nur ist imagebroker nicht die Referenz im Makro-Bereich, zumindest nicht für meine Bilder, und deshalb sind die Zahlen von denen nicht repräsentativ für (richtig gute) Agenturen. Mit einer anderen Agentur erziele ich z.B. konstant 600% mehr Umsatz im Quartal bei ca. 60%iger Portfolio-Größe gegenüber meinem imagebroker-Portfolio.
@yeahyeahyeah: Sagt der Imagebroker-Vertrag nicht, dass die Bilder auch NACH Vertragsende nicht aus dem Vertriebsnetz genommen werden können?
Das Perpetuum mobile, das sich viele Hobby-Knipser unter dem MicroDingsbums vorstellen, geht nicht auf.
Ich war vor einem Jahr auch von diesem „Fieber“ befallen. Hab in meiner Freizeit eine Menge produziert und experimentiert, aber die Zeit und Material dafür dürften sich nie mehr bezahlt machen (Lehrgeld nennt man das). Da helfen auch keine Zinseszinsen, denn die gibt es nur für Kapital das tatsächlich vorhanden ist. (Achtung: Kapitalsteuererträge anmelden :D!)
@FoG: du hast bestimmt auch haufenweise Bilder umsonst für fotolia vorbereitet, die dann abgelehnt wurden. Addierst du diesen Schaden auch zu deinem Zinseszins? Wer zahlt dir diese Arbeiten aus?
Noch ein neuer Tipp: Lagert doch besser Wein im Keller, als Allerweltsfotos.
Die Aussichten auf einen fetten Gewinn dürften ein vielfaches höher sein. Und falls nicht, habt ihr immer noch was zu saufen ;D
Eigentlich ja, aber die Klausel wurde vor etlichen Monaten mal bei „neuen“ Fotografen mit einer Frist von 2 Jahren zum Jahresende entsprechend geändert. Und da es bei imagebroker keine Sonderklauseln gibt, gilt diese Kündigungsmöglichkeit für alle Fotografen.
Ich habe es auch erst auf Nachfrage hin erfahren, es gab leider diesbzgl. keine Informationsmail. Das ist blöd, weil ich sonst schon letztes Jahr gekündigt hätte…
@ Robert:
Die Antwort auf deine Frage, warum wenige Leute (dennoch) das Flaschensammeln (nicht) nachahmen (?), führt uns wieder zum Ursprung unserer Diskussion. Auch wenn´s hart klingt, – wer Kopien kopiert, also keinen neuen Weg versucht, wird nie ein erfolgreiches Original hervor bringen ;D
Diese „Erkenntnis“ belegen auch die Top-Seller der MicroDingsbums, die massenhaft nachgestellt werden von millionen Hobby-Knipsern.
Mein Google-Tipp: „Schweinezyklus“
@yeahyeahyeah: dass man ständig nachschieben muss, ist nirgendwo richtig belegt. Zumindest gilt es meiner Ansicht nach nicht für Fotolia. Evtl. hat das viel mit dem Algorythmus für die Suchmaschine zu tun und kann bei anderen Agenturen dann dementsprechend problematisch werden.
Bei Fotolia hab ich momentan 90% Annahmequote. Allerdings war das nicht immer so, ich hab da auch Lehrgeld bezahlt. Aber ich bin ja auch einer, der sich durch das aktive Fotografieren erst verbessert hat, mir wurde das ja nicht beigebracht.
Was ich nicht nachvollziehen kann ist die Sache mit den 2 Jahren. Wieso sollten meine Bilder nach 2 Jahre rausfliegen? Die unverkauften, die fliegen irgendwann raus, das stimmt. Aber die mit auch nur einem Verkauf bleiben weiterhin im Portfolio.
@anemo: Klar wurden Bilder abgelehnt. Wie ist es denn bei anderen Agenturen im Macro Bereich? Nehmen die alles an? 😉 Was muss man da denn für Kompromisse eingehen oder kann man alles machen was man will? Das glaub ich nämlich auch nicht.
Generell: mich würde mal interessiern warum es im Macro Bereich anders läuft oder was genau. Meiner Ansicht nach sind Macrostock Agenturen nichts anderes als Micros mit mehr Service und etwas mehr Exklusivität. Aber wo unterscheidet es sich für einen Anbieter?
Wie geht man bei der Produktion für Macroagenturen vor? Muss man besondere Richtlinien einhalten, was ist gern gesehen und was nicht und wie werden die Bilder ausgewählt die in den Verkauf gehen?
@anemo: Mein Kommentar war völlig ernst gemeint, weil ich selbst erlebe das es funktioniert. Wenn ich als Amateur mit ca. 100 Bildern jeden Monat durchschnittlich 73 € verdiene (ca. 1 Jahr online, seit 8 Monaten hat sich dieser Wert eingepegelt), dann sollte jemand der Fotografie studiert oder erlernt mit 1.500 Bildern auf monatlich 1.000 € kommen. Außerdem funktioniert es auch, obwohl ich nicht monatlich Bilder „nachlade“.
Ich beobachte seit etwa einem Jahr einige Portfolios, darunter auch eins in der Größenordnung von 1.000–1.600 Bildern (je nach Agentur), die diese Werte bestätigen. Derjenige hat bei istock monatlich 1.000 Downloads, bei Dreamstime 180 und bei fotolia kann ich es nicht nachprüfen aber es dürften auch ungefähr 1.000 wie bei istock sein.
Übrigens kann ich bei meinen Beobachtungen auch keine dramatischen Umsatzeinbrüche bei Topsellern (Arcurs, Andresr, Gagne) erkennen, wie weiter oben geschrieben wurde.
@yeahyeahyeah: Ich habe Achtung vor jeder Tätigkeit mit der sich Leute auf ehrliche Weise ihr Geld verdienen. Aber ich sehe es genau umgekehrt wie Du: Wenn ein Fotograf als Taxifahrer arbeitet, dann verkauft er sich unter Wert.
Um auf Roberts Beitrag zurückzukommen: Originalität benötigt nicht zwangsläufig ein aufwendige Produktion. Insofern spricht nichts dagegen auch originelle Bilder zu produzieren. Aufwendige Produktionen für Microstock würde ich eher vermeiden. Das lohnt sich aus meiner Sicht nur für große Produzenten, die mit ihrem Portfolio sehr hohe Einnahmen generieren und wo der Betrag der wieder investiert wird, entsprechend hoch ausfällt. Für die Einzelkämpfer dürfte die Herausforderung darin bestehen, mit geringen Aufwand hochwertige und verkäufliche Bilder zu produzieren. Dazu passt folgendes Zitat: Ein Ingenieur ist ein Mann der für einen Dollar das schafft, wofür ein Idiot 100 Dollar braucht (Keith Duckworth, Konstrukteur des erfolgreichsten Formel-1-Triebwerks).