Nein, die News sind nicht tot. Hier ist der Beweis. Nach zwei Wochen Nachrichtenabstinenz geht es heute weiter mit Meldungen aus der Bilderbranche. Anschnallen, es wird eine rasante Fahrt:
- Fangen wir mit iStockphoto an. Da geht einiges. Deren Chef Kelly Thompson hat im istock-Forum einen Brief mit einem Rückblick und Ausblick veröffentlicht. Das Wichtigste: Die Preise werden stark durchgeschüttelt. Zum einen werden die Preise für die XL bis XXXL-Größen gesenkt (10, 15 oder 20 Credits statt wie bisher 12, 18 oder 22 Credits). Exklusive Bilder hingegen werden teurer und fangen jetzt nicht mehr bei einem Dollar, sondern bei zwei an. Außerdem wird eine neue Preisstufe zwischen „normal“ und der hochpreisigen „Vetta“-Kollektion gestartet, bei der die exklusive Fotografen selbst bis zu 20% ihres Portfolios teurer anbieten können. Außerdem werden die Preise pro Credit leicht angehoben. 50 Credits kosten beispielsweise bald nicht mehr wie bisher 70 USD, sondern 73 USD. Es ist schwer abzuschätzen, wie sich das für die Fotografen auswirken wird. Zuerst dachte ich als nicht-exklusiver Fotograf „Mist, Preise sinken, ich verdiene weniger“. Aber die Preissenkung scheint anzudeuten, dass ein Teil der Microstock-Kunden die bisher kontinuierlichen Preissteigerungen nicht mehr mitmacht. Das könnte auch heißen, dass nicht-exklusive Fotografen zukünftig mehr Downloads verbuchen können, da vor allem deren Druckgrößen immerhin fünf Credits günstiger sein werden als von exklusiven Fotografen.
- Außerdem kündigt Thompson an, ab dem 24.02.2010 die Canister-Level stark anzuheben. Canister-Level sind ein internes Ranking-System, was den Fotografen erlaubt, mehr Bilder mit jedem höheren Rang hochzuladen bzw. bei exklusiven Fotografen auch mehr Prozente pro Verkauf ausgezahlt zu bekommen. Jetzt muss ich stark hoffen, dass ich es noch vorher vom Bronze- zum Silber-Level schaffe. Es wird schwer, aber es wäre machbar.
- Die Microstock-Bildagentur Digitalstock meldet die Einstellung ihres internationalen Partner-Portals Agodia.com ab dem 01.12.2009.
- Die Microstock-Agentur Dreamstime beendet ihren „Druck-Service“ zum 15.12.2009, bei dem Kunden sich Abzüge der Archivfotos bestellen konnten. Grund waren logistische Probleme mit den externen Dienstleistern.
- Die Bildagentur Panthermedia kündigte in ihrem Dezember-Newsletter an, die Preise für deren Merchandising- und Konzern-Lizenzen noch im Dezember zu erhöhen. Ich höre ein Aufatmen der Konkurrenz, welche in den letzten Monaten gespannt das Experiment beobachtet hat. Wäre es geglückt, wären die ohnehin niedrigen Microstock-Preise noch mal gesunken. So zeigt PantherMedia Einsicht und lässt den Markt etwas stabiler.
- Ich bin mir nicht sicher, ob es als Nachricht gilt, denn überrascht hat mich die folgende Meldung nicht. Aber der Vollständigkeit halber: Getty Images ist die offizielle Bildagentur der Olympischen Winterspiele 2010.
- Der Konkurrent Corbis kontert mit handgemalten Weihnachtsbildern von Andy Warhol.
- Die Bildagentur Pitopia hat ihr Upload-System für Fotografen etwas vereinfacht. Das eher nutzlose Feld „Dateityp“ wurde gestrichen, die 100%-Vorschau muss nicht mehr vom Fotografen definiert werden und die Anzahl der bisher eingetragenen Keywords wird live angezeigt. Sind alles Kleinigkeiten, die zusammen genommen meinen Upload aber erheblich beschleunigen. Danke.
Habe ich etwas vergessen? Dann wie immer in den Kommentaren ergänzen.
I am not amused. Beim PM Newsletter gibts einen Link zu
http://blog.microstockgroup.com/2009/microstock-subscription-plan-review/
Demnach ist PM bei den Subscriptions am günstigsten, sogar billiger als Shutterstock.
Ich denke, PM läßt sich da auf einen Preiskampf ein, den sie nicht lange überleben werden.
Und an dieser Stelle nichts Neues von fotolia?
Liebesgrüße aus Moskau, oder wie sollen die treuen fotolia-Autoren die zwei Ohrfeigen zum Neujahrsgruss verstehen?
1) wird die XXXL-Grösse nicht mehr vergütet,
sondern schmilzt zur XXL-Grösse in niedrigere Honorare,
die ( zudem ohne Vorwarnung )
2) mal eben still und leise im Exklusiv-Vertrag von bisher
51% auf 48% vergütet werden
wer kann mir eine seriöse Deutsche Alternative zu fotolia benennen, dafür wäre ich sehr dankbar
Der Newsletter mit den Preisanpassungen wurde erst am 17.12. versendet.
Ich finds zwar auch scheisse.
Die haben es aber clever gemacht: viele Fotografen murren in den Foren deswegen nicht, weil die Bildpreise angehoben wurden und sie dann theoretisch bei gleich bleibenden Verkäufen mehr verdienen. Der XXXL Bereich war unter den Fotografen ohnehin unterrepräsentiert. Und selbst die XXL Lizenzen werden selten verkauft. Zumindest ist das bei mir so.
Tja, wenn du deine Alternative auf Deutsche Alternative einschränkst (evtl. sogar nur Stock), wirst du wohl kaum einen so guten Marktplatz finden wie Fotolia. Die mögliche Konkurrenz wie Polylooks oder Zoonar ist ja meines Erachtens nicht nennenswert. Aber bei den genannten Kommisionszahlen bist du ja sowieso in höheren Rängen unterwegs, also weißt du das sicher auch schon. Mir fällt leider auch nichts ein, wo man ähnlich schnell Verkäufe erzielen kann.
Grüss Dich FoG,
fotolia gibt sich als professioneller Bildvermarkter und hat
unter diesem Anschein hunderte Profis aus Deutschland exklusiv an sich gebunden, um diese jetzt mit einem Tritt in den Hintern für ihr Engagement ins Neue jahr zu schicken. Die Neujahrsbotschaft lautet: gib alles oder stirb.
Zu mir, meine meissten Verkäufe sind nun mal XXL, bei einer Honorarminderung um 3% sind es bei mir 15 XXL-Verkäufe monatlich, die letztendlich nicht vergütet sind, rechne das mal auf alle Autoren hoch …
Das angebliche newsletter von fotolia habe ich weder erhalten, noch ist es auf der Website von fotolia einsehbar oder abrufbar, beides riecht nach Methode Ausquetschen, so gut es eben möglich ist, immer an der Grenze des Erträglichen. Thanx fotolia.
Gestern hatte ich diese aktuellte Provisionsverkürzung
und die mangelnde Seriosität bei der Konvertierung ( bei mir seit dem 14.12.2009 unbearbeitet) auf der Website:
http://www.Bilder-Verkaufen.de in deren Bewertungsforum angemerkt,
vor Schreck ist heute ( 04.01,2010 ) diese Website nicht mehr online.
Die Website http://www.Bilderverkaufen.de scheint auch nicht gerade
das geeignete Forum für Kritik zu sein, steht doch ein US-Betreiber dahinter.
Also hier meinen Respekt an Robert, ohne den solche unsauberen Vertragsauslegungen zu Ungunsten der Autoren (Honorarverschleppung/Honorarsenkung)
nicht öffentlich werden würden.
Fast wöchentlich feiert irgend eine Printpublikation fotolia, leider sehr unkritisch und unreflektiert, eben Bildzeitungsjournalismus. Sind wir wieder in dem Stadium eines Goldrausches, wo die Verkäufer der Schaufeln noch immer goldene Geschäfte machen, jedoch kein Gold mehr im Boden ist?
es ist komisch, du redest von nicht vergüteten XXL Verkäufen. Aber die Lizenz für XXL wurde ja nicht abgeschafft sondern die XXXL Lizenz für Bilder ab 30 Megapixel.
3/4 meines Portfolios sind im XXL Format und dennoch sind 95% meiner Verkäufe im Bereich S – XL. Aber es stimmt schon: XXXL war bei Fotolia schon ein besonderer Maßstab, alle Fotografen die diese Auflösungen und Qualität liefern konnten haben nun das Problem.
Das mit der Verschleppung der Auszahlung find ich auch immer krass. Zu Weihnachten war es vielleicht noch mal extra schwierig für Fotolia, aber auch sonst brauchen die mehr als eine Woche zum Auszahlen.
Wie kann man da als Fotograf passend drauf reagieren? Dummerweise ist man ja auch ein wenig auf die Plattform angewiesen …