Guten Morgen, ab geht’s in die nächste News-Runde. Was ist passiert im Bildermarkt?
- Die Bildagentur Alaska Stock Images macht vor, wie die neuen Medien genutzt werden können. Damit ist nicht mehr das Internet gemeint, sondern Applications für das iPhone. Sie kooperieren mit Alaska HDTV und bieten Fotos als Wallpaper für das Handy an.
- Der Fotograf Joe McNally schreibt einen inspirierenden Brief an einen jungen Fotografen, der für viele junge Fotografen stehen könnte.
- Und wieder etwas für die Bildkäufer unter Euch: Der iStock-Fotograf Sean Locke hat ein kleines Script geschrieben, mit dem Bildkäufer bequem die Suchbegriffe eines bei iStockphoto gekauften Fotos abspeichern können – abgesehen davon, dass jede Bildagentur diese Informationen in den Metadaten lassen sollte.
- Dreamstime beschränkt den Upload von neuen Bildern auf 30 Bilder pro Tag. Auch wenn zu vermuten ist, dass dies nur vorübergehend ist, zeigt es doch, dass die Bildagenturen nicht mehr auf einzelne Fotografen angewiesen sind.
Vergessene Neuigkeiten bitte wie immer einfach in den Kommentaren erwähnen.
Ich habe mich schon oft gefragt, warum die Agenturen die Keywords aus den Bildern entfernt, wenn man sie kauft. Gerade Käufer, die viele Bilder herunterladen, wollen diese doch auch wieder finden. Ich halte den Agenturen zugute, das sie es vielleicht deswegen machen, damit potentielle Bilderdiebe es nicht sooo einfach um das Bild bei einer anderen Agentur einreichen zu können. Aber ich glaube wer das machen will, der hat auch genügend kriminelle Energie um die Schlagwörter nachträglich mit einem Skript wieder einzufügen …
ich glaube das ist nur technisches Unvermögen: Die Agenturen berechnen ja Bildversionen aus den Originalen. Diese Bildversionen werden als neue Dateien von der Serversoftware generiert und es werden dabei wahrscheinlich nur Bildinformationen berücksichtigt. Ich glaube, Infos wie Tags etc. müssten sie dann separat wieder in die neuen Bilder eintragen und genau das haben sie schlicht und einfach vergessen bzw. für nicht notwendig erachtet.
Das hat meiner Meinung nach ganz andere Hintergruende:
1. In den IPTC Feldern gibt es auch einige Felder, die beim Bildimport nicht beruecksichtigt werden, egal ob was drin steht oder nicht. Wenn ich nun in Creator oder byline meinen Namen und Kontaktinformationen eintragen wuerde und die Agentur diese nicht entfernt, koennte der Bildkunde ach Kauf der Datei ja theoretisch mich direkt kontaktieren und so die Agentur umgehen.
2. Es kommt auch drauf an wie die Bildinformationen im System abgelegt werden. Die Microstock Agenturen bieten ja eine Verschlagwortung online an, wenn die Bilder hochgeladen sind. Da stellt sich die Frage ob diese Informationen direkt in die Bilder geschrieben werden oder separat in der Datenbank abgelegt werden. Ich vermute mal zweiteres. Die Bilddaten werden extrahiert und separat in der DB abgelegt.
Michael hat da recht: die IPTC-Daten werden zwar (teilweise) ausgelesen, aber in das – neu generierte – Bild nicht reingeschrieben. Es wird auch aus den von ihm genannten Gründen nicht das Originalbild gespeichert, sondern eine Kopie (deswegen wollen die auch immer höchste Qualität!). Denn würde das Original genommen wären Byline, Author und alles andere weiter in der Bilddatei drin. Um das zu vermeiden müssten die ansonsten einen Job über die Datei laufen lassen, wo der gewitzte Fotograf denn nun seine Kontaktdaten versteckt hat … 😉
Ich hatte testweise mal eins meiner Fotos von iStockphoto runterladen lassen, um zu sehen, wie die Datei beim Kunden aussieht. Ich glaube, da waren alle meine Daten drin. Aber da iStockphoto eh dieses komplizierte Verschlagworten mit dem Kontrollierten Vokabular hat, nutzen vielleicht z.B. viele exklusive iStock-Fotografen kein IPTC und geben die Daten direkt auf der Agentur-Webseite ein, wo sie natürlich nicht in die IPTC-Daten übernommen werden. Und bei vielen Microstock-Agenturen kann der Fotograf doch sowieso direkt gefunden oder gar kontaktiert werden, deswegen finde ich solche „Versteckspielchen“ kindisch. 🙂
Hi, Robert, mit dem „verstecken“ meinte ich lediglich, daß irgendwie jeder ein anderes IPTC-Feld dazu nutzt. Der eine schreibt’s in eckigen Klammern in die Caption (Angaben in eckigen Klammern werden von einigen Systemen, wie Fotofinder, nicht für die Suche genutzt!), der andere schreibt’s in „Anweisungen“ (wo es auch eigentlich hingehört). Hat also mit „kindisch“ aber auch rein garnix zu tun.
Wer mal wissen will, wie das mit den IPTC-Daten wirklich sich so verhält, der schaue einfach mal bei iptc.org vorbei. Denn, um in der Juristensprache zu bleiben: Ein Blick ins Gesetzbuch erleichtert die Rechtsfindung.
Und, wenn Ihr möchtet, erzähle ich Euch auch noch gerne etwas über eingebettete Farbprofile, ob Adobe RGB 1998 oder ECI-RGB. Von mir aus auch über Druckraster und dpi und lpi …
@Franz: Das „Versteckspielen“ bezog sich eher auf die Bildagenturen, die aus Angst vor einer Kontaktaufnahme zwischen Fotograf und Bildkäufer die IPTC-Infos löschen.
@ Robert: Okay, dann nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil. 🙂
Aber eines muß wirklich in dem Zusammenhang gelten: auf die Weise kann kein Fotograf einen halbwegs rationalen Workflow aufbauen. Denn, während ich in meinen eigenen Mecom-Pool über den Mecom-Transfer-Client einfach meine Bilder nach Hamburg kabele und sie sind sofort verfügbar oder über den Bildkanal direkt in die Redaktionssysteme, habe ich bei Agenturen zusätzliche Arbeit in einem Web-Interface, warte auf Freigaben, auf „dumme“ Anmerkungen einer sog. „Bildredaktion“, und und und …
Ehrlich, dafür hat ein Profi nicht die Zeit.
Wenn ich die nämlich hätte, dann wären meine rund 50.000 digitalen Fotos längst bei jeder Microstock-Agentur dieser Welt. Und ich würde wieder Nachtschichten am Filmscanner einlegen, um meine „lumpigen“ ca. 500.000 Dias und Negative in nullkommanix digital zu haben.
Dann würde ich ja 10% von Fotolia halten. 😉
ist es nicht unabhängig von Fotolia sinnvoll, altes Material zu digitalisieren? Da sind doch sicher einige Perlen dabei. Ein paar Nächte müssten einem dass doch Wert sein 🙂
Lieber Jörg, ich habe bis Ende 2005 mit der Nikon F4 auf Film fotografiert. Aktuell auf Negativ, Archiv auf Dia. Was glaubst Du, wieviele Tage und Nächte ich am Scanner gesessen habe.
Und, was Perlen sind, die werden auch digitalisiert. Zum Beispiel, wenn ein Jahrestag kommt, wie 20 Jahre Mauerfall, 20 Jahre Operation Lindwurm oder 20 Jahre Desert Shield und Desert Storm.
Da wäre ich ja mit dem Klammersack gepudert, wenn ich’s nicht machen würde.
@Franz
was die Kontaktinformationen in der Caption in Klammern [] angeht, so mach ich das genauso. Und zwar aus folgendem Grund.
1.wie Du schon sagst, Fotofinder schliesst diese Angaben aus den Suchergebnissen aus, aber nicht nur. Stehen Die Infos in [] verschiebt Fotofinder diese Infos direkt in das Feld Urheberinfos. Zudem schreibe ich meine Kontaktinfos so: M I C H A E L A N H A E U S E R …also mit leerzeichen. Dadurch werden diese Infos auch nicht auf Datenbanken durchsucht, welche die [] nicht lesen koennen. Das erspart mir, das ich fuer verschiedene Systeme jeweils eine eigene Caption anlegen muss, sondern ich betexte nur einmal und es passt ueberall.
Nun noch die Gretchenfrage: Warum schreibe ich diese Infos ueberhaupt in die Caption, wo sie doch gar nix zu Suchen haben?
Ganz einfach:
1. Manche Kunden/Redaktionen machen nach wie vor Screenshots, aus den unterschiedlichsten Gruenden, weil es schneller geht, weil sie keine Downloadgebuehr zahlen wollen, weil sie das Passwort vergessen oder verlegt haben, u.s.w. Die Caption erscheint meistens unter dem Vorschaubild, ist also dann auf dem Screenshot mit drauf. Stehen da meine Kontaktdaten erleichtere ich dem Kunden die Kontaktaufnahme.
Auch ist es fuer die Buchhaltung oftmals einfacher, wenn sie ein Ausdruck mit dem Bild und den Kontaktinfos haben, z.bsp. wenn es das erste mal ist, dass ich der betreffenden Redaktion Bilder liefere. Nach dem ersten Mal ist man ja sowieso erfasst.