Wer die “Einleitung: Fotos von Bildagenturen in Zeitschriften” schon gelesen hat, kann nach dem Foto weiterlesen, ansonsten empfehle ich, sich dort einen Überblick zu verschaffen.
Zeitschrift: ADAC Reisemagazin
Untertitel: keiner
Ausgabe: Mai/Juni 2009
Erscheinungsweise: zweimonatlich
Preis: 7,80 Euro
Zeitschriftenthema: Reise, Kultur, Autos
Größe der Bildredaktion: Zwei Personen
Verlag: ADAC Verlag GmbH
Fangen wir heute mit einem Reisemagazin an. Im Heft finden sich 46 Fotos aus 26 Bildagenturen. Der größte Teil besteht aber aus Auftragsfotos zu den Reisethemen, die bebildert werden sollen. Ich fand auffällig (und gut), dass die Fotos relativ groß abgedruckt werden. In den Bildcredits wird immer die Agentur und der Fotografenname genannt.
Hier die Liste der Agenturen, sortiert nach Häufigkeit der Fotos:
Cinetext: 5
Ullstein Bild: 5
AKG-Images: 4
Getty Images: 3
Laif: 3
A1pix: 2
Bildagentur Huber: 2
F1 Online: 2
Fotex: 2
Mauritius: 2
Anzenberger: 1
Arco Images: 1
Artur: 1
Bilderberg: 1
DEFD: 1
Diagentur: 1
Food Centrale Hamburg: 1
Granata Images: 1
Interfoto: 1
Parallelozero: 1
Picture Press: 1
Rex Features: 1
Schapowalow: 1
Stockfood: 1
Superbild: 1
Visum: 1
Bemerkungen:
Die Dominanz der Reise- und Reportageagenturen (Laif, Ullstein, Huber, etc.) überrascht hier nicht, wohl aber die Führung von Cinetext, die auf Filmfotos spezialisiert sind. Das hängt jedoch damit zusammen, dass eine Reise auf den Spuren der „Don Camillo und Peppone“-Filme wandelt und entsprechend bebildert wurde.
Zeitschrift: Neue Welt
Untertitel: Für die Frau
Ausgabe: 14/2009
Erscheinungsweise: wöchentlich
Preis: 1,50 Euro
Zeitschriftenthema: Stars, Adel, Mode, Gesundheit
Größe der Bildredaktion: Sechs Personen (Leitung: Christiane Doerk)
Verlag: Westdeutsche Zeitschriftenverlag GmbH
In der Neuen Welt zählte ich 104 Fotos aus 32 Agenturen. Auffällig war, dass der Reiseteil fast nur aus PR-Fotos bestand, im Gegensatz zur Zeitschrift oben und auch die Trennung von redaktionellem Inhalt und Werbung ist – nun ja- schwammig. Zum Beispiel wird für einen Gesundheitsartikel ein PR-Foto eines Medikamentenherstellers genommen, der auch im Artikel empfohlen wird. Die Bildcredits gelten mal für eine einzelne Seite und mal für eine Doppelseite.
Hier die Liste der Agenturen, sortiert nach Häufigkeit der Fotos:
Action Press: 13
Panthermedia: 11
dpa: 8
Bilderbox: 7
Dana Press: 7
Face To Face: 6
Roba Press: 6
Schneider-Press: 5
Wahapress: 5
Jump: 4
PPE: 3
Mauritius: 2
Agency People Image: 2
a‑way: 2
Babirad-Picture: 2
Breuelbild: 2
CMK Images: 2
People Image: 2
Schickinger: 2
Cinetext: 1
AP: 1
Bildagentur Strauß: 1
Brauer Photos: 1
Bulls Press: 1
Colourpress: 1
doc-stock: 1
EB-Stock: 1
InterTopics: 1
Most Wanted Pictures: 1
Newpix: 1
people picture: 1
Seeger-Press: 1
Bemerkungen:
Da ich sehr viele Fotos bei Panthermedia habe, finde ich des öfteren meine Fotos in der Zeitschrift. Roba/Dana/Scheider Preis sind allesamt auf Adel- und Celebrity-Bilder spezialisiert und damit für eine Zusammenarbeit prädestiniert.
Zeitschrift: Life&Style
Untertitel: weekly
Ausgabe: 17/2009
Erscheinungsweise: wöchentlich
Preis: 1,90 Euro
Zeitschriftenthema: Stars, Mode, Beauty
Größe der Bildredaktion: Sechs Personen (Leitung: Maike Kie Godbersen)
Verlag: Heinrich Bauer Verlag KG
Die Zeitschrift scheint ein Familienbetrieb zu sein. Sie erscheint im Bauer-Verlag und sowohl Herausgeberin und Chefredakteurin tragen ebenfalls den Nachnamen Bauer. Im Heft finden sich fast nur Stockfotos und so gut wie keine Auftragsfotos, außer für einige Kleidungsfotos. Trotz der Bildfülle, werden relativ wenig Agenturen genutzt: 190 Fotos aus 29 Bildagenturen.
Hier die Liste der Agenturen, sortiert nach Häufigkeit der Fotos:
Action Press: 46
Splash News: 38
Wirepress: 13
Getty Images: 11
Reflex: 8
Eliot Press: 7
paulpics.de: 7
Bulls Press 6
Colourpress: 6
Most Wanted Pictures: 6
HGM Press: 5
Wenn: 5
Face To Face: 4
Insight Celebtrity: 4
Sipa Press: 4
Starface: 3
dpa: 2
Babirad-Picture: 2
InterTopics: 2
Picture Press: 2
Cinetext: 1
AP: 1
Fotex: 1
Interfoto: 1
Stockfood: 1
Angeli: 1
FilmMagic.com: 1
Finest Images: 1
Reuters: 1
Bemerkungen:
Die Top-Agenturen der Paparrazi kämpfen hier um die ersten zehn Plätze. Gewonnen hat wie so oft Action Press. Bei den Bildcredits werden nur die Agenturnamen angegeben.
Zeitschrift: ideenMagazin
Untertitel: Das Haus
Ausgabe: 2/2009
Erscheinungsweise: quartalsweise (?)
Preis: 2,95 Euro
Zeitschriftenthema: Deko, Einrichtung, Garten
Größe der Bildredaktion: Eine Person (Christine Meinel-Höß)
Verlag: Internet Magazin Verlag GmbH
Ich bin mir nicht sicher, wie genau diese Zeitschrift funktioniert. Sie scheint ein Ableger der Zeitschrift „Das Haus“ zu sein, der ab und zu Einrichtungs- und Gestaltungsideen vorstellt. Deshalb scheinen viele Fotos auch aus (im Heft beworbenen) Büchern zu sein, zum Beispiel beim Vorstellen von Rezepten oder Drinks. Wenn Agenturfotos genutzt werden, wird oft auch der Fotografenname angegeben. Insgesamt finden sich 56 Fotos aus 15 Bildagenturen.
Hier die Liste der Agenturen, sortiert nach Häufigkeit der Fotos:
Flora Press: 16
fotolia: 10
istockphoto: 7
Stockfood: 4
Picture Press: 3
Jahreszeiten Verlag: 3
Bildagentur Strauß: 2
Camera Press: 2
GAP Photos: 2
Planet Syndication: 2
Jump: 1
Mauritius: 1
Corbis: 1
Jupiterimages: 1
Loupe Images: 1
Bemerkungen:
Mit istockphoto und fotolia sind hier Microstock-Agenturen ganz gut vertreten, flankiert werden sie aber weiterhin von den eher teuren Bildagenturen.
Zeitschrift: Reader’s Digest Deutschland
Untertitel: keiner
Ausgabe: April 2009
Erscheinungsweise: monatlich
Preis: 3,70 Euro
Zeitschriftenthema: Reportagen, Geschichten
Größe der Bildredaktion: Eine Person (Markus Ward)
Verlag: Verlag Des Beste GmbH
Der Reader’s Digest ist sowas wie der kleinste gemeinsame Nennen der Zeitschriftenbranche. Das Heft erscheint in 50 Ausgaben und 21 Sprachen. Gezählt habe ich in der deutschen Ausgabe, da fand ich 47 Fotos aus 22 Bildagenturen.
Hier die Liste der Agenturen, sortiert nach Häufigkeit der Fotos:
fotolia: 9
Corbis: 8
Getty Images: 3
AP: 3
Look: 3
dpa: 2
Reuters: 2
Masterfile: 2
pd‑f.de: 2
HGM Press: 1
AKG-Images: 1
F1 Online: 1
Rex Features: 1
Age Fotostock: 1
Alamy: 1
Colourbox: 1
manfredbaumann.com: 1
MAXPPP: 1
Newscom: 1
photoalto: 1
Project Photos: 1
Zentralbild: 1
Bemerkungen:
Bei einigen Reportagen im Heft werden auch Auftragsfotos genutzt. fotolia und Corbis sind im Heft am häufigsten vertreten und die Zuordnung ist vorbildlich: Direkt am Bild mit Agentur- und Fotografennamen. Insgesamt werden die Fotos im Heft jedoch eher zur Auflockerung und Illustration statt als Blickfang genutzt.
Fast eine Zusammenfassung:
Nach zehn Ausgaben meiner Zeitschriftenanalyse – dann hätte ich 50 verschiedene Zeitschriften analysiert – wollte ich eine Bilanz ziehen und auflisten, welche Agenturen insgesamt am meisten genutzt wurden etc. Mittlerweile gehen mir aber langsam die Zeitschriften aus. Falls mit jemand in Köln mal einige ausgelesene Hefte in den Briefkasten werfen will oder mir jemand welche per Post schicken möchte, bitte ich um eine kurze Mail. Vielen Dank.
Hallo Robert, es ist natürlich bemerkenswert, daß du dir die Mühe machst und die Bildagentur-Fotos in den Zeitschriften zählst. Zugegebenermaßen ist das natürlich erste Anlaufstelle, wenn man etwas über die Verwendung von Stock-Material erfahren will. Vorteil ist natürlich meistens, daß angegeben ist, von wo das Bildmaterial stammt.
Allerdings: lohnt der Aufwand? Du schreibst selbst, daß dir so langsam die Zeitschriftentitel ausgehen. Was bringt dir persönlich die „Analyse“? Versuchst du, neue Motiv-Themen zu finden? Dafür würd‘ streng genommen eine einzelne Zeitschrift ja ausreichen (vorzugsweise ein Frauenmagazin, denn die drucken meist ja alle irgendwie die gleichen Themen – kennst du eines, kennst du alle).
Welche Ergebnisse ziehst du persönlich aus der ganzen Geschichte? Schließlich ist die redaktionelle Nutzung von Stock-Bildern rein finanziell gesehen absolut uninteressant – die Redaktionen zahlen einfach nicht genug für einen Abdruck (außer für’s Cover), so daß es sich kaum lohnt, auf diesen (kleinen) Teilbereich des Stockmarktes abzuzielen. Ist jedenfalls meine Erfahrung, wenn ich meine Sales-Reports betrachte. Ein Buchcover bringt 15x so viel wie eine redaktionelle Bildnutzung in einer Zeitschrift, von einer werblichen Verwendung eines Bildes mal ganz zu Schweigen.
@tom_tom:
Diese Zeitschriftenanalyse ist sicher nichts, woraus ich sofort finanzielle Vorteile ziehen kann. Ich finde aber, dass es sich lohnt, weil ich so die Bildagenturen besser kennenlerne, die Einsatzzwecke von Stockfotos und längerfristig auch ggf. Entwicklungen feststellen kann. Und dass die redaktionelle Nutzung von Stockbildern finanziell uninteressant sei, dem kann ich nicht zustimmen. Meine Bilder sind regelmäßig auch in solchen Zeitschriften zu finden und auch hier macht es die Masse.